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Alt gegen neu, Bianchi Specialissima Barcellona von 1977 gegen Bianchi Specialissima CV von 2016

Leider habe ich heute keine Zeit mehr, viel zu schreiben. Aber am WE bin ich die Räder noch mal gefahren und habe euch erstmal noch ein paar direkte Vergleichsfotos gemacht.
Anhang anzeigen 327917 Anhang anzeigen 327918 Anhang anzeigen 327919 Anhang anzeigen 327920 Anhang anzeigen 327921

Alter Fehler: falsch herum fotografiert. Das solltest Du doch besser wissen, Hilde. Ich bin enttäuscht. ;););)

Will sagen: Das alte Rad gehört nach vorne und das Plastikdingen an die Wand! :D

Danke für den wirklich interessanten Fred, lese hier gerne mit. :daumen:
 

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Re: Alt gegen neu, Bianchi Specialissima Barcellona von 1977 gegen Bianchi Specialissima CV von 2016
Interessant, daß bei aller Computeranalytik keine identische Farbe herausspringt. Ja, die originalfarbe hat deutlich mehr gelb-anteile.
Vielleicht aber auch nicht gewollt.
Bin sicher, daß das neue Rad alles technische besser kann.

Beide Räder nebeneinander zu betrachten liefert diesem Forum erhebliches Futter.

Eine Klemmschelle für den Sattel, ein Aheadset-Ofenrohr für den Lenker, absurde Lenkerradien mit auswuchernden hebeln, baumdicke Steuerrohre, wirre Beschriftung (mit Retroquatschtypo); grauenhafte Kurbelformen, dazu ein mageres Stück Sattelknochen, schwarz eingefärbt.... seufz.

Ich gebe zu, ein solches Rad nie gefahren zu sein, und ich gebe zu, daß meine Abneigung gegen moderne Rennradformen an dem Tag entstanden, da Rennfahrer gezwungen wurden, Werbeaufschriften auf ihrem Hintern zu tragen.

Es ist immer gut, diesen Unterschied so deutlich gezeigt zu bekommen.


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Interessant, daß bei aller Computeranalytik keine identische Farbe herausspringt. Ja, die originalfarbe hat deutlich mehr gelb-anteile.
Vielleicht aber auch nicht gewollt.
Bin sicher, daß das neue Rad alles technische besser kann.

Beide Räder nebeneinander zu betrachten liefert diesem Forum erhebliches Futter.

Eine Klemmschelle für den Sattel, ein Aheadset-Ofenrohr für den Lenker, absurde Lenkerradien mit auswuchernden hebeln, baumdicke Steuerrohre, wirre Beschriftung (mit Retroquatschtypo); grauenhafte Kurbelformen, dazu ein mageres Stück Sattelknochen, schwarz eingefärbt.... seufz.

Ich gebe zu, ein solches Rad nie gefahren zu sein, und ich gebe zu, daß meine Abneigung gegen moderne Rennradformen an dem Tag entstanden, da Rennfahrer gezwungen wurden, Werbeaufschriften auf ihrem Hintern zu tragen.

Es ist immer gut, diesen Unterschied so deutlich gezeigt zu bekommen.


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Ich denke, die alte Farbe zu reproduzieren wäre heute kein Problem. Können andere Lackierbetriebe ja auch. Aber celeste hat sich ja über die vielen Jahrzehnte immer mal wieder verändert. Es war schon deutlich blauer, der Ton der 70er und 80er ist der grün-gelbste der Geschichte. Das Rad meines Sohnes (wohl aus 2006) ist wieder blauer und metallisch, der neue Ton ist wieder grün-gräulicher und ohne metallic. Alle paar Jahre schaut der Designer halt in den Mailänder Himmel und macht einen Farbabgleich... ;)
 
So, nun zum Fahrbereicht. Um es vorwegzunehmen, @sulka hat Unrecht. Das CV kann nicht alles besser als das Barcellona.
Am Samstag fuhr ich eine echt schöne Runde beim Bianchi-Treffen mit dem Barca. Es rollt wunderbar. Die Sitzposition ist perfekt. Der Lenkerlenker liegt extrem gut in der Hand, besser als jedes LB. Dafür ist der Sattel halt nur zeitlich passend, zu meinem Hintern jedenfalls passt er nicht so toll. Glücklicherweise ist mein Hintern recht gnädig, sodass ich auch 3 oder 4 Stunde drauf sitzen kann, ohne ihn wund zu reiben. Aber in Mittelteil ist er einfach zu breit, genau wie fast alle Sättel zu der Zeit. Dazu ist er hinten zu schmal und oben rund, was bewirkt, dass nicht die Sitzbeine drauf sitzen, sondern der Damm. Wenn man sich an das Reibungsschalten erst mal gewöhnt hat, geht es recht flott, der Vorteil ist, dass man fast jedesmal nach unten schaut dabei und gleich weiß, wo man ist in den Gängen. So viele sind es ja auch nicht. Schnelle Kurven nimmt das Barca locker, steuert leicht ein, ohne übernervös zu sein, genau wie man es von einem italienischen RR erwartet. Fahrbahnunebenheiten werden besser gefiltert als bei Aluhobeln.
Dazu bekomt man jedes Mal ein Grinsen ins Gesicht, wenn man runter schaut und dieses schöne Rad zwischen seinen Beinen sieht. Und egal, wo man anhält, bewundernde Kommentare und Blicke sind gesichert.
Am Sonntag dann das CV. OK, es ist leichter, das merkt man beim Fahren. Es rollt deutlich leichter, besonders an kleinen Steigungen und beim Wiegetritt merkt man das. Auch, dass es viel steifer ist, die Kraft viel direkter überträgt. Wobei dazu sicher auch der bessere Kraftschluss der Pedale beiträgt. Der Lenker greift sich sehr angenehm, die Hebel liegen perfekt in der Hand, das Lenkerband ist griffig und gleichzeitig weich gepolstert, das edle Gefühl von echtem Leder kommt aber nicht auf. Die Sitzposition ist die gleiche, wie beim Barca, ebenso perfekt. Der Sattel allerdings passt toll, ist an den richtigen Stellen ausgeschnitten, da reibt nichts, drückt nichts. Federn tut er trotzdem gut. Zum Schalten, was soll ich sagen? Ich habe noch kleinere Unsicherheiten mit der Schaltfunktion nach 25 Jahren auf STIs. Aber nach kurzem Nachdenken findet sich das, die Schaltvorgänge sind superleicht, definiert und wahnsinnig schnell und präzise. An die Funktion der Ergos werde ich mich sicher auch recht schnell gewöhnt haben. Kurven nimmt man fast immer zu langsam, zum einen, weil die Bremsen zwar toll dosiert, aber extrem kräftig zubeißen, noch mal eine Klasse besser als die letzten Dura Ace der 7800-Serie. Zum anderen, da die Reifen (Schwalbe pro one tubeless) ein tolles Feedback vermitteln. Die Geo ist kurvengierig, aber nicht nervös, trotzdem schneller und direkter als das alte Rad, hängt vielleicht auch mit dem Gewicht zusammen. Fahrbahnunebenheiten werden eigentlich genausogut gefiltert, viel besser jedenfalls als mit Alurädern. Jetzt könnte ich natürlich behaupten, das liegt alles an den countervail-Fasern, dafür müsste ich allerdings andere Räder mit den gleichen LRS und Reifen fahren. Die Tubeless sollen ja einen guten Teil zu Komfort, niedrigem Rollwiederstand und guter Kurvenhaftung beitragen. Obwohl die Velofelxe am Koga sicher auch schon toll sind, scheinen die Pro ons noch besser zu sein, oder ist es doch das Rad? Das Einzige, was das CV nicht besser kann, ist das Gefühl beim fahren. OK, es ist unterschiedlich, klar. Beim einem denkt man an einen tollen Oldtimer, an die Stunden der Restauration, das Glänzen der Komponenten, beim anderen an high-tech, in der Sonne schimmernde Carbonfasern. Trotzdem zaubern beide Räder ein Dauergrinsen in mein Gesicht. Ich kann auch nicht sagen, welches ich lieber habe, da es einfach schlecht vergleichbar ist. Beide Räder haben einen unterschiedlichen Sinn. Das Barca ist ein toller Oldtimer, das CV ein kompromissloser, moderner Renner. Beide sind toll, ich geb sie nicht wieder her. ;)
Und natürlich, nüchtern betrachtet würde ich heute in einem Radrennen das CV wählen, weil es funktionell natürlich die viel bessere Maschine ist. Oder genauer gesagt, das Beste, was ich je gefahren bin. Wenn das nicht so wäre, wäre es mehr als peinlich für Bianchi und traurig für die Entwicklung der letzten 40 Jahre. Mit einem Formel 1 Wagen von 77 fährt man ja heute auch keine Formel 1 Rennen mehr.
 
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Hinter'm Hinterrad des Barca(hinten) wächst Hanf!:eek::eek::eek:
 
Also wirklich. Die Stapelreihenfolge ist wirklich verkehrt. Mit dem Barça im Vordergrund würde man vom CFK immer noch alles Wesentliche sehen können.
Was issn eigentlich der Sinn dieser komischen Radialspeichung am Hinterrad? Und warum nur hinten? Das sieht so unzusammenpassend aus.
 
Was issn eigentlich der Sinn dieser komischen Radialspeichung am Hinterrad? Und warum nur hinten? Das sieht so unzusammenpassend aus.

Wieso nur hinten? Vorn ist doch auch radial.

Hinten ist das was Campa G3 nennt - links radial, antriebsseitig die doppelte Speichenzahl. Damit gelingen die Speichenspannungen bei dem extremen Offset der 11fach-Naben wieder homogener. Die Gruppierung in Dreiergruppen ist Design, die baugleichen Fulcrum verteilen die Speichen gleichmässig.

Muß man nicht mögen und man kann sich ja auch für aktuelle Räder die Laufräder selbst bauen aber die Campa-Systemlaufräder sind schon ganz nett und haben auch heutzutage einen guten Ruf. Kratze allerdings auch gleich die Label ab weil mir das zu unruhig wird...
 
"Komisch" ist die Radialspeichung ja nur hinten. Vorn ist sie so, wie man sie kennt.
Also warum sind die überall radial, wo man doch zumindest zahnkranzseitig damit kein stabiles Rad mehr hinkriegt. Oder bei 7x3-Speichung nun doch wieder? Wo ist da der Sinn? Gut, zahnkranzseitig mehr Speichen als auf der andern Seite, das kann eine Erklärung sein. Aber durch die geringere Speichenzahl ist doch hintenrum wieder Instabilität im Antrieb, oder?
 
Die sind nicht radial; durch die komische Anordnung sind sie aber kreuzungsfrei.

Für mich sieht das sogar eher tangential aus, je nachdem, wie groß der Flansch ist.

Bildschirmfoto 2016-04-19 um 22.24.58.png
 
Interessant finde ich ja, daß die absoluten Topmodelle vieler Hersteller, wie ja auch dieses hier, sehr wie "ganz normale" = klassische Fahrräder aussehen, während die experimentelleren Rahmenformen den Preisklassen darunter vorbehalten zu sein scheinen.
 
Wieso nur hinten? Vorn ist doch auch radial.

Hinten ist das was Campa G3 nennt - links radial, antriebsseitig die doppelte Speichenzahl. Damit gelingen die Speichenspannungen bei dem extremen Offset der 11fach-Naben wieder homogener. Die Gruppierung in Dreiergruppen ist Design, die baugleichen Fulcrum verteilen die Speichen gleichmässig.

Muß man nicht mögen und man kann sich ja auch für aktuelle Räder die Laufräder selbst bauen aber die Campa-Systemlaufräder sind schon ganz nett und haben auch heutzutage einen guten Ruf. Kratze allerdings auch gleich die Label ab weil mir das zu unruhig wird...
deswegen habe ich den LRS in der dark-Variante bestellt und zumindest alle bunten Sachen abgezogen. Da gibts jede Menge rot-weiße "Campa ist cool" und orange "Bitte nur mit Reifen fahren" und "wenn du ne fette Sau bist und dein Rad nicht pflegst, geht das Ding irgendwann kaputt und wir sind nicht Schuld" Aufkleber. Die dunklen Shamal und Campa Aufkleber durften bleiben, die sehen gut aus.
 
Hier kann man es besser sehen:

2980_n_geometria-g3-campagnolo-main.jpg
Aha, jetzt sehe ichs. Sieht wirklich sonderbar aus.
Aber mir ist auch bei anderen modernen Rädern aufgefallen, dass die Speichen an den Kreuzungen nicht mehr verflochten werden. Das bedeutet doch, dass die Eigenfrequenz niedriger ist und man öfter/länger in diesem Bereich ist, was die Speichen schneller brechen lässt.
Um also das Rad haltbarer zu machen, müssen die Speichen verstärkt werden. Oder geht sich das bei geraden Köpfen trotzdem aus?
 
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