AW: Berliner Stammtisch und Wochenendtour
...Da hat der gute Mann aber sowas von Recht
Leider war der Bezug nicht so ganz eindeutig erkennbar, da der Herr Debakelo ja eigentlich seine eigene Aussage meinte:
Na ist das etwa ein Deppenapostroph!?!?!?!
Wer nicht weiß, was das ist, der gebe den Begriff einfach mal bei google ein und sehe sich die mehr oder minder gelungenen Seiten zu diesem Thema an.
Schöne Grüße von der Deutschlehrersohn-Mücke :wink2:
Kinners´se, das ist nu´ ja auch alles nicht so einfach für einen Menschen, der eine mückenfreie Germanenausbildung durchleben musste. Aber immerhin kennt man den Genitiv, weil die Mama zuweilen darüber sprach, als die Familie ihren Urlaub am Meer verbrachte und ich mich auf den Weg ins Wasser begab.
Die Regeln zur feinen Verwendung des Apostrophs sind schwer zu befolgen, verwirrt mich doch der reale Sprachgebrauch. In Britannien (modern: England) z. B. ist das selbstredend völlig anders. Dort entschlossen sich die Sachsen schon vor langer Zeit, ihre Sprache nicht aus den Angeln zu heben. Wir dagegen…oh, was richtet diese vordergründig saumselige Lockerheit verklemmter Deutscher noch alles an?
Dennoch, ist es im Zeitalter sprachlicher Globalisierung und in dessen Folge zunehmender Verwendung von Anglizismen und Amerikanismen sinnvoll, das kleine Auslassungszeichen als bewahrendes Erbgut unumstößlich deutscher Sprachdisziplin zu apostrophieren? Wer geht denn ständig durch denselben Fluss?
Nicht einmal die Wächter kultivierten Sprachgebrauchs verkennen den Wandel im Zeitenstrom und gestatten großherzoglich zur Kennzeichnung des Genitivs von Namen gelegentlich die Verwendung von dem Apostroph, um die Grundform eines Personennamens zu verdeutlichen – was immer das heißen mag. So jedenfalls nachzulesen in der "Amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung".
(dort § 97: Man kann den Apostroph setzen, wenn Wörter gesprochener Sprache mit Auslassungen bei schriftlicher Wiedergabe undurchsichtig
sind.
der Käpt’n, mit’m Fahrrad
Bitte, nehmen S’ (= Sie) doch Platz! Das war ’n (= ein) Bombenerfolg!
E: Von dem Apostroph als Auslassungszeichen zu unterscheiden ist der gelegentliche
Gebrauch dieses Zeichens zur Verdeutlichung der Grundform eines
Personennamens vor der Genitivendung -s oder vor dem Adjektivsuffix -sch:
Carlo’s Taverne, Einstein’sche Relativitätstheorie)
Mücke, die Kopie ist eben nicht das Original, odda? Und um nun den Bogen weiter zu ziehen und im Sinne des Feng Shui Kreise zu zeichnen, begebe ich mich nicht allein zur allgemeinen Erbauung auf die „Witze-Ebene“ und sage: So sind die Beamten nun mal. Und icke bin eener! :aetsch:
Abschließend doch noch ein Beispiel dafür, dass sich bestimmte Regeln niemals ändern werden, weil sie jedem Deppen einfach nur mal klar sind:
Warum heißt die Mehrzahl von Buch zwar Bücher, von Hund aber keineswegs Hünder?
Ganz einfach, auf Grund der lautgesetzlichen Auslautverhärtung führt bei Simplizia, die auf einen Obstruenten auslauten, die native Pluralbildung zur Sonorisierung des Konsonanten.
Allet klar ati?
Bis denne
db