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Gelöschtes Mitglied 37900
Sag mal, was sind denn das für chice Schutzbleche?
Und welche Lampe ist das?
Und welche Lampe ist das?
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Interessanter Artikel bei Jan Heine:
https://janheine.wordpress.com/2014/01/01/tires-how-wide-is-too-wide/
Ich schätze Jan Heines Artikel sehr, [...] Sein Ideal ist ein spindeldürrer gemuffter Rahmen mit deutlicher Unterhöhung für Aufrechtsitzer, mit fetten 650B-Reifen. Das kann für bestimmte Einsatzzwecke ein sehr gutes Rad sein, ein Rennrad ist es nicht mehr.
Das ist aber eine persönliche Meiniung, die einige der grundlegenden Thesen von J. Heine absolut in Frage stellt, besonders indem du sie als Mythen bezeichnest. Welche "Mythen" hat den J. Heine deiner Ansicht nach erschaffen, bzw. an welchen Mythen hält er fest die inzwischen (von wem?) entlarvt sind?
Mir stellt es sich eher so dar, als habe gerade J. Heine einige der Mythen im Radsport entlarvt, indem er die Dinge möglichst wissenschaftlich testet, und die so erhaltenen Statistiken dann wissenschaftlich auswertet.
Da ist einmal der Mythos von der Überlegenheit schmaler Reifen mit hohen Drücken um die es ja auch in diesem Thread geht. Da finde ich interessant, wie das in der Radsportgeschichte aus verschiedenen Gründen immer wieder hochgekommen ist, und wie sich die Radgeometrie den Reifen und ihrem Fahrverhalten anpasst. Hat Dario Pegoretti auch Räder aus allen Epochen des Radsports vermessen, analysiert und gefahren?
Dann ist da der Mythos von der absoluten Überlegenheit steifer Rahmen, der wie mir scheint vor allem in Deutschland grassiert hat, wohl u.a. durch die extreme Fixierung der Tour darauf in den späten 90er und 2000er Jahren. Extrem interessant war da die Analyse J. Heines, dass eigentlich keine 'Neuerung' im Fahrradbau die erzielbaren Geschwindigkeiten wirklich erhöht hat, außer in den 30er Jahren die Umstellung im Rahmenbau auf dünnwandige, konifizierte Stahlrohre, à la Reynolds 531. Der entsprechende Artikel in BQ, "Are modern bikes faster?" (aus ebenjener Ausgabe in der auch das Pegoretti-Rad getestet wurde, Vol. 8, No. 4) ist für mich eigentlich ein Highlight eines wirklich wissenschaftlichen Artikels über Fahrradtechnik.
Das einmal grundlegend durchleuchtet zu haben, ist J. Heine hoch anzurechnen.
Ichwürde mich freuen, wenn du besonders als Ingenieur deine Kritik eingehender erläutern könntest.
Richtig. Je sportlicher man unterwegs ist, desto "angenehmer" empfindet man eine zackige Reaktion von den Laufrädern, man mag nicht das Gefühl haben, erst ein Schwungrad auf Touren bringen zu müssen. Ob's auf der Stoppuhr Auswirkung hat, weiß ich nicht, aber Rennradfahren ist auch Bauchsache. Wollte ich nur schnrell von A nach B, tät ich ein motorrad nehmenVergesst nicht, dass in die "Geschwindigkeit" nicht nur Abrollverhalten und Rahmenflexibilität reinspielen, sondern auch die Schnelligkeit im Reagieren auf Fahrsituationen.
Hm. Grad bei Bremsen bin ich skeptisch, weil ich auch mit Superrecordo noch heil von allen Bergen gekommen bin. Man muß mit mehr Kraft ziehen am Hebel, aber bremsen tut das auch, wenn nötig bis zur blockade. sogar die 61er Universal an meinem Cinelli. Eher eine Funktion der Reibpaarung. Und wir tauschen leichtere Bedienung mit modernen Dual Pivots gegen weniger Hebelweg in der Bremse, was härtere Beläge und höheren Felgenverschleiß bedeutet. Felgen durchbremsen war recht unbekannt in den 70ern, trotz Nisi 220g Licensed to Potatochip.Von daher machen gute Bremsen (seit SLR) und definiertes Schalten (seit SIS, besonders aber seit STI) wirklich schneller.
Möchte ich ein wenig relativieren - fahre an meinen Stadrädern lange Bremsschenkel mit Schutzblechen dazwischen. An einem Rad BR-R450, am anderen BR-R650 (also 47-57mm). Die Unterschiede zu Eingelenkern mit langen Bremsschenkel sind Welten!! Und selbst die Unterschiede zwischen den 450 und 650 sind deutlich.Ich kann keinen nennenswerten Unterschied feststellen im Bremsverhalten zwischen "zufällig" vorhandenen Doppelgelenkbremsen und guten Eingelenkern wie Suntour SL oder Superbe Pro. Auch Shimano 105 (1055) sind sehr gute Bremsen. Immer insofern mit reibarmen Zughüllen montiert. Die seit SLR üblichen schwachen Bremsenfedern reduzieren die zur Betätigung notwendigen Handkräfte, welche einer wohltemperierten Dosierung entgegenkommen. Doppelgelenker sind meiner Erfahrung nach einfacher in der Einstellung, aber in der Bremswirkung nicht so wesentlich besser als Eingelenker mit schwachen Federn.
Weil das Rad mit solchen Bremsen besser beherrschbar ist, muss ich eine Kurve nicht mit schleifender Bremse anfahren, sondern bremse auf den Punkt genau - Wer später bremst, ist länger schnell. Das bringt durchaus was.
Wenn dann das Rad ausreichend leicht ist, kann schnell wieder beschleunigt werden, was auch wieder zur Schnelligkeit beiträgt. Aber leichte Räder sind, wie wir wissen, keine Erfindung der Neuzeit.
Am Crosser hab ich Weinmann-Cantis. Die bremsen nicht schlecht. Aber ich muss ordentlich ziehen (natürlich sind moderne Zughüllen und Beläge montiert) und die Wirkung braucht ein Weilchen, um sich zu entfalten. Und weil ich vorausschauender bremsen muss, bin ich lanxamer als mit knackigen punktgenauen Bremsen.
Bei langem Bremsmaß nehme ich auch gern Doppelgelenker und da hab ich auch gro↓e Unterschiede festgestellt. Shimano kenne ich nicht, aber ganz konkret die Tektro 359. Mit guten Shimano-Belägen eine der besten Bremsen, die ich kenne. Mit Tektrohebeln (die aussehen wie Campa Ergos, nur ohne Schalterei) super Bremsverhalten und hervorragende Modulation.Möchte ich ein wenig relativieren - fahre an meinen Stadrädern lange Bremsschenkel mit Schutzblechen dazwischen. An einem Rad BR-R450, am anderen BR-R650 (also 47-57mm). Die Unterschiede zu Eingelenkern mit langen Bremsschenkel sind Welten!! Und selbst die Unterschiede zwischen den 450 und 650 sind deutlich.
Das war - und ist es bis heute - doch auch in Deutschland der Fall.Was bei all diesen Überlegungen unter den Tisch fällt (und was jan heine wieder ins Bewusstsein holen möchte) ist die Tatsache, dass "Radsport" speziell in Frankreich zwei Entwicklungszweige hatte, Radrennfahrer und Randonneure, die für ihre Zwecke jeweils optimierte Räder entwickelt haben. Keine dieser Radsportvariante hat die Wahrheit für sich gepachtet.
Komisch (oder auch folgerichtig) ist nur, dass der Markt und damit die Technik sich eher am Rennsport orientieren, das Verhalten der Masse an Radsportlern aber eher dem von Randonneuren gleichkommt.