Da gibt es hier im Forum genügend Aufbau- und Restaurationsfäden die Einblicke liefern. Der Nakagawa ist für Anfänger nicht zu empfehlen. Abgesehen von Preis/Qualität/Seltenheit des Rahmens sind die Details schwer zu lackieren. Wenn du da z.b. die Schriftzüge wegfillerst kannste das Rad in Fachkreisen nicht mehr zeigen ohne (völlig zu recht) angeschrien zu werden. Pulverbeschichtung kommt aus diesem Grund auch nicht in Frage. So eine Arbeit ist meiner Meinung nach auch nicht jedem Fachbetrieb zuzutrauen. Selbst wenn ein Betrieb auf das Lackieren (und nicht nur Pulvern) von Fahrradrahmen spezialisiert ist bedeutet das nicht, dass zweifarbige Lackierungen, Effektlacke und hauchdünne Grundierungen zur Angebotspalette gehören. Da muss ganz klar am Werkstück kommuniziert werden wie sich der Kunde die Leistung vor stellt und ob das geleistet werden kann. Und trotz allem kann der Rahmen letztendlich mit tollen Lack und "einer Banane im Oberrohr (!!!!!)" wieder zurück kommen.
Hallo Gude.
Uff, vollkommen klar.
Mein Interesse galt der Information bezüglich empfehlenswertem Lackierer.
Das mit dem Workshop war ein Witz (schreibe ich demnächst dazu
).
Deine Punkte kann ich absolut nachvollziehen. Ich bin das Grauen aller Handwerker, vor allem der KFZ-Lackierer (wer kann schon erklären das ein schwarz zu grün, zu blau usw. ist und die Reparatur somit nicht zum Rest passt...). Und für Probekarten ist natürlich keine Zeit und einlackieren ist zu teuer, bzw. die meisten können es eh nicht.
Einiges (im Baubereich) kann ich in der Tat deutlich besser als die meisten Fachbetriebe und muss es auch können, sonst wäre ich verloren.
Das Lackieren von Rennradrahmen gehört ganz sicher und ausdrücklich nicht dazu.
Da ist es, wie bei den meisten Gewerken, auch das Verständnis in Bezug auf das Werkstück, das manuelle Vermögen und der Anspruch an die Arbeit (nennen wir es Perfektionismus).
Meist sind leider alle Voraussetzungen nicht gegeben teils reicht aber die Abwesenheit Einer schon aus, damit es in die Hose geht, bzw. den Ansprüchen an eine sehr gute Ausführung nicht genügt.
Da jedoch die meisten Kunden keinen hohen Anspruch haben, wird in jedem Bereich gemurkst was das Zeug hält. Macht man auf die Fehler aufmerksam, erntet man Unverständnis nach dem Motto: "Da hat sich noch nie jemand beschwert"...aber ich schweife ab.
Um etwas konstruktives beizutragen:
Ich habe im weiteren Umfeld (von Köln) jemand gefunden, der ausschließlich Fahrradrahmen lackiert, in vielen Fällen sogar "Decals". Alles hauchdünn (kann man ja auf Stahl sogar problemlos messen) und in gleichmäßiger Struktur (ohne die berühmte Orangenhaut o.ä.).
Den letzten Schliff kann man, wenn man denn unbedingt will, per (mehrstufiger) Politur selbst erledigen. Hier gehört jedoch ebenfalls sehr viel Erfahrung, noch mehr Gefühl und wie immer entsprechendes Material dazu, damit man nicht am Ende durch den (hauchdünnen) Klarlack poliert. Und warten sollte man damit auch ein paar Wochen...
Die Arbeit dieses Lackierers werde ich dann zu gegebener Zeit an einem hochwertigen (japanischen) Rahmen testen und einen schönen Bericht mit Bildern schreiben, so ich denn den gewünschten Rahmen finde.
Beste Grüße
ZS
P.S.
Das Nakagawa hätte ich gerne bei Rahmenhöhe 60cm c/t gekauft und mit der damals (werbemäßig) montierten DA-Gruppe aufgebaut (lt. dem Morda seiner Recherche).
Selbstredend zusammen mit einem (perfektionistischen) Rennradguru hier am Ort, damit nichts dem Zufall überlassen wäre. Die Vorarbeit am Rahmen hat mir in diesem Zusammenhang schon sehr gefallen, da kennt der Morda aber auch wirklich so gar nix.
Das wäre dann das berühmte "(vor)letzte Rad", denn dann könnte man ja nur bei 24,63° C und 58% rel. Luftfeuchte fahren...