Bei Vollbremsung am Rande des möglichen: Ausschließlich vorn. Hinten wird je weniger Verzögerung zum Boden übertragen, je mehr davon gebraucht wird. Ich will jetzt nicht rechnen. Ergebnis würde vermutlich sein, dass Scheibenbrems-Vorderräder mit 24 dünnen Speichen auch für leichte Fahrer oft nicht sicher reichen. Entscheidender Faktor: Der effektive Hebel, mit dem die Speichen an der Nabe ziehen. Anders ausgedrückt: Je größer der Lochkreisdurchmesser, desto dünner dürfen die Speichen sein.
Ja zu oben, aber Nein und Ja zu den anderen Überlegungen. Die Speiche "zieht" nicht an der Nabe, sie ist gespannt zwischen Felge und Nabe.
Kürzere Speichen dehnen sich bei gleicher Kraft verhältnismäßig natürlich gleich bei gleicher Zugkraft, aber absolut natürlich weniger als längere Speichen. Und in Gegenrichtung natürlich ebenso.
Dann kann es auch sein, dass man in kleineren
Felgen, resp. kleineren ERD und / oder verschiedenen Flanschgrößen auch mal eigentlich viel zu elastische Speichen einbauen kann und es hält. Zumindest, wenn eine hohe Last das nicht "auffrisst".
Das kann jeder für sich selber ausprobieren. Für Kunden würde ich das nie und nimmer machen. Auch weil ich nicht nur theoretisch ahne, dass das nicht unbedingt gut geht, sondern praktisch einfach weiß. Falsche Einschätzungen meinerseits, experimentierfreudige Kunden oder schlicht und ergreifend "Produktionsfehler": Nebenbei: Meine Rückläufer-Quote ist extrem klein, aber Scheiße passiert nun mal.
1,5mm Speichen ( und deren Messer-Pendants) sind definitiv ungeeignet, die Vorspannung muß ausreichend hoch sein - Und zwar die der schwächer gespannten Speichen - wobei es meistens vollkommen ausreicht, die steilere Seite auf 1200-1300N zu ziehen. Aber das muß einfach drin sein.
@Bursar und
@JA1 : Kennt Ihr den Sinnspruch: "Steifigkeit zieht Kräfte an"?
Wenn die Hälfte der Speichen ausreicht - und das tun sie erst einmal eine ganze Weile, um die Belastung zu "verdauen", dann kann man das machen. Bei hohen Belastungen wird ( und auch das ist direkt aus der Praxis) mit relativer Zuverlässigkeit eine der dickeren Speichen auch flöten gehen.
Man kann wegen der vergleichsweise extrem hohen Belastbarkeit ( 300-350 kg hält so eine einzelne Speiche aus) alles mögliche veranstalten.
Und wenn man das Rad leichter haben will, dann wird es in dem Sinne auch "besser". Aber es wird eben auf keinen Fall haltbarer. Wenn man Material weg nimmt, werden auch die "Nehmer-Qualitäten" geringer. Das ist nun einmal immer so. Und zwar ohne Ausnahme.
Eine differenzierte Bespeichung ist, wenn Scheibenbremsen verwendet werden, schlicht und ergreifend die mit Abstand überflüssigste Maßnahme im Laufradbau. Geringeres Gewicht bekommt man "billiger". Ansonsten bringt es nicht den geringsten Vorteil, im Zweifel ausschließlich Nachteile.