Gibt es dazu mehr Bilder? Ich finde den Rahmen übrigens sehr schick.
Die Muffen, die Sattelstrebenanlegung und die lackierung deuten auf frühe Nachkriegszeit hin. Vorkrieg würde ich aufgrund der sichtbaren Monatgeplatte für den
Ständer ausschließen. Es könnte aber auch ein sog. Winterprojekt und damit ein aus Vorkriegsresten wieder auferstandenes Vorkriegsradl sein. Dafür spräche evtl. die Gabelform und ggf. die Sattelstrebenanlegung.
Hier mal zwei Bilder meines 30er/ 40er Jahre Express im Fundzustand, welches allerdings eher ein Renn- denn ein Sportradl ist.
Für den Wiederaufbau Deines Arcona würde ich mich an z.B. dem Teilemix, wie bei Hanow verwandt orientieren.
Für Dich zu klären wäre allerdings in einem ersten Schritt, ob Du hinten einen Schaltungsnabe oder eine Kettenschaltung verwenden möchtest. Bei Sporträdern stand damals die Fichtel und Sachs 3-Grang Nabe mit oder ohne Rücktrittbremse ebenso hoch im Kurs wie die Sachs Torpedo oder Huret Tour de France 3-Gang Kettenschaltung. Bei einem deutschen Radl würde ich wohl eher zur Sachs Torpedo tendieren.
Darüber könnte sich auch gleich die Wahl der Naben ableiten. Bei Sachs Torpedo hinten wäre natürlich auch für vorne eine F&S-Nabe passend. Bei Kettenschaltung von Huret dagegen würde ich auf Normandy oder Atom setzen. Renak, Union oder Weco ginge prinzipiell auch noch. Prior oder andere höherwertige Naben würden eher eine zeitgemäße Nachrüstung eines ambitionierten Viel- oder Schnellfahrers und waren damals wohl auch eher selten anzutreffen.
Die
Felgen könnten von Grünert oder Weinmann kommen, wenn es ein deutschstämmiger Aufbau werden soll und von beiden Herstellern gab es sowohl
Felgen für Schlauchreifen als auch für Drahtreifen. Da es sich aber eher um einen Sportradrahmen handeln dürfte, wären Drahtreifen passender.
Bremsen dann z.B. von Wippermann (siehe Bild oben) oder Weinmann, Vorbau war meistens einer dieser Stahlvorbauten mit dem knubbeligen Aussehen und wie er bei Dürkopp auch verwandt wurde.
Dann, man hatte damals ja eigentlich ganz andere Sorgen und zudem wenig Geld, wurden einerseits viele Sporträder mittels Rennbügel zu Rennradln und Rennradln auch bis zum Lastenradl umgestrickt und quasi artfremd genutzt. Insofern müßtest Du Dich auch entscheiden, welche "Aufbauvariante" Du überhaupt einschlagen willst.
Soll es ein Sportradl mit Rennradl-Optik werden, dann würd eich auf einen Vorbau von z.B. Philippe, Pivo doer Titan mit stählernem Rennbügel setzen. Soll es ein Sportradl werden, dann könntest Du Dich auch ein wenig an den ital. Condorinos orientieren. Damit sollten schicke Aufbauvarianten möglich sein.