Ahoi miteinander,
ich grab das Thema mal wieder aus, um meine Erfahrungen zusammenzufassen.
Kurzversion:
Gym war für mich ein Fehlschlag. Ich habe meine Ziele nicht erreicht. Bei meinen körperlichen Problemen stellte sich keine wirkliche Besserung ein.
Langfassung:
Ich bin ab April/ Mai '23 im Fitnessstudio gewesen und habe mich 2-4x die Woche dort betätigt. Rahmen waren 1-2 Trainingspläne, ganz klassisch an den Maschinen. Drei Sätze, 10-15 Wiederholungen.
Der Hauptplan zielte auf Oberkörper, Rumpf, Schulter- und Nackenbereich ab. Bei 2-3x trainieren pro Woche kam vorwiegend dieser zum Einsatz. Wenn es auf 3-4x die Woche hinauslief, wurden nach dem 2. Plan die Beine usw. trainiert.
Das habe ich recht lange so durchgezogen, ohne allerdings erwähnenswerte Fortschritte verbuchen zu können. Zwar sind die Gewichte an den Maschinen anfangs natürlich kontinuierlich angestiegen, nach 2-3 Monaten stagnierte das Ganze dann aber.
Ich vermute, dass an der Stelle dann irgendwo ein Punkt erreicht war, an dem es entweder neuer Anreize bedurft hätte oder an dem das parallel weiter betriebene, intensive Radfahren für eine Grenze gesorgt hat. Es ist bekanntlich in der Literatur an vielen Ecken nachzulesen, dass bei Ausdauersportlern nicht mit großen Zuwächsen an Muskelmasse zu rechnen ist. Vermutlich wird's daran gelegen haben. Der Motivation zuträglich war es nicht.
Auslöser meiner Gym-Episode waren meine KoNaSchu-Probleme. Die haben sich durch das Training im Fitnessstudio NICHT verbessert. Im Gegenteil. Durch die Übungen für Nacken- und Schultern wurde es eher schlechter, die Verspannungen noch schlimmer.
Im Nachhinein gesehen ist es eigentlich logisch. Wenn ich eh schon verspannte Muskeln habe, lockere ich die nicht, indem ich sie isoliert noch mehr und noch intensiver anspanne.
Soziales:
Die soziale Komponente kann man heutzutage vollkommen vergessen. Es war dabei keine Eisenhölle für 15,- € im Monat, in der nur die prallen Pumper zu finden sind, sondern in der 60,-€ Kategorie für die Region hier durchaus gehobeneres Niveau.
Die Jugend verwechselte die Geräte abends gerne mit ner Chillout-Lounge, fläzte Ewigkeiten auf den Geräten rum und poste derweil für Insta. Wenn man dann nach 10-15 Minuten höflich gebeten hat, das Sofa kurz für Übungen nutzen zu dürfen, gab's noch pampige Antworten. Die Trainer hat's nicht gejuckt.
Darüber hinaus beschränkte sich das Soziale auf meine Geration Ü40 und älter. Dort wurde wenigstens gegrüßt. Mehr aber auch nicht.
Betreuung:
Zum Auftakt gab's ein schon recht ausführliches Gespräch mit Trainerin. Dabei wurde der Trainingsplan erstellt. Anschließend ging es 1x im Schnelldurchlauf über alle Geräte. Es wurden in Ultrakurzfassung alle Übungen 1x gezeigt und von mir nachgeäfft.
Das war's dann fast zum Thema Betreuung.
Die Trainer (m) haben sich ausschließlich mit den jungen Influencer-Girls befasst. (die mit den immensen Super-Mega-Glutaeus-Maximus in den engen Hosen) Weibliche Trainerinnen gab's kaum und die waren ständig verplant. Persönliche Betreuung fand im Alltag somit nicht oder kaum statt. Nur, wenn man vorher ne Audienz beantragt und einen Termin ausgemacht hat.
Das war schon eins der größten Probleme, das kaum jemand mal einen Hinweis gab, was man richtig/ falsch/ nicht gut genug macht. Was man ändern kann und es wurde auch nicht hinterfragt, ob der Plan noch passt, ob man was anpassen sollte usw.
Dafür muss ich keine 60,-€ im Monat abdrücken.
Insgesamt gesehen war es für mich völlig unbefriedigend. Zum Glück hat sich Anfang dieses Jahres für mich eine andere Option aufgetan, wie ich 3x die Woche unterschiedliche, funktionale Trainings durchführen kann.
Nachdem das gut angelaufen war, habe ich das Abo im Fitti im März nach rund zehn Monaten wieder beendet.
(Die Erfahrungen zu den Alternativen werde ich in meinem nichtmehr-Stagnationsthread die Tage noch schildern. Mit dem Gym hat das ja dann nichts mehr zu tun.)
Disclaimer:
Das stellt meine persönlichen Erfahrungen dar. Nicht mehr und nicht weniger. Selbstverständlich kann das bei jedem anderen völlig anders aussehen.