Mein Erfahrung aus fast 11 Jahren Powermeterdaten zum Wintertraining ist, dass wenn die Wattwerte über 20-60 min. im Dezember Januar gut waren war auch die Saison gut, wenn es im Winter nicht lief, konnte ich mich zwar im Saisonverlauf noch was drauf satteln, habe aber nicht die Werte aus anderen Jahren erreicht. Trotz der relativ langen Zeit von Trainingsdoku kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, welche Trainingsinhalte maßgeblich für die Formentwicklung im Winter waren. Am ehesten scheint noch eine Mischung längeren L2, Typischen SST/L4 und punktuellem L5 (z.N. 1mal alle 10 GTage - zwei Wochen) zu funktionieren, wobei viel L5 zwar kurzfristig zu einem Formanstieg, mittelfristig aber eher zu Stagnation führt. Letztlich ist aber über die Jahre immer auch eine gewisse Leistungsvariation festzustellen, die augescheinlich durch nichts sinnvoll erklärt werden kann. Manchmal lief es trotz holprigem Training recht gut, manchmal war das Training konistent und es ging trotzdem nicht richtig vorwärts.
Die Max-Werte über 60 min. die ich vor einigen Jahren erreicht habe (312-318 Watt), habe ich in den letzten zwei Jahren auch nicht mehr hinbekommen. Da fehlen ein paar Watt.
Ich denke, das man mehrmals im Jahr eine Form aufgebaut hat, mit der Bestleistungen erzielt werden können. Dann muss man genau dann aber auch die entsprechenden Tests voll durchziehen. Und das ist wohl ein Problem. Testen oder Wettkämpfe fahren. Aus diesem Dilemma resultieren sowohl unklare Allout Test- wie Wettkampfleistungsprofile im Mehrjahresvergleich.
Für die 20 und 60 Minuten Allouts muss man dann schon genau anschauen wie oft und auf welcher Teststrecke man die Ergebnisse erzielt hat.
Ich bin natürlich in der bedauernswerten Lage keine 10 Jahres Datensätze zu besitzen. Aber ich arbeite ja auch agiler als die Alten.
Aus diesem Grund betrachte ich die Saison nun eher klassisch 2 bis 3 gipflig und plane Zeit für Formaufbauende Peak und Kurzregeneration. Danach geht es wieder los. Die Tests habe ich in den Wettkampfblöcken immer mehr zurück gefahren um mehr systematische Trainingsreize pro Zeit bei geringem Risiko sich ab zuschiessen zu erhalten.
Ich sehe dann ab Januar bis April im Leistungsprofil zuerst die Kurzzeitallouts (1s, 5s, 1Min) ansteigen. Dafür kann auch das Krafttraining verantwortlich sein, das ich später nicht mehr mache. Aber auch die Testräder und das höhere Körpergewicht im Winter könnten ein Grund sein.
Ab März bis April steigen 20 Min und 60 Min Leistung an. Das liegt am Wetter (teste nur draußen) und an den zunehmenden Amateurrennen.
Die Indikatoren für Bestwerte erreiche ich erst wieder nach der Sommerpause ab Anfang September. Ich teste das nicht mehr hart wegen der zunehmenden Wettkämpfe aber die Trainingsdaten zeigen da einen aufsteigenden Trend bis zum Saisonhöhepunkt. Nach der Saison teste ich noch mal richtig (alle Zeiten über mehrere Tage) für einen Jahresabschluss. Da erreichte ich in der Saison 2017 auch die All-time-Bests.
Danach ist Schicht für ein Paar Wochen. Keine Trainingspause aber keine Ziele, Intervalle, Tests. Anfang Dezember geht es dann wieder ernsthaft los. Als Folge dieses Aufbaus braucht man Pausen und erreicht Bestwerte in vorgeplanten Zeiträumen sowie gute stabile Wettkampfergebnisse.
Zumindest im Trend erkennbar ist, das ich mal auf einen Tag genau fit bin. Das heißt dann nicht, das ich in einem Etappenrennen dann alle Rennen durchhalte. Aber zumindest für das Auftakt TT bekam ich es einige Male dieses Jahr hin. Ausnahme war eigentlich nur die Tour de Kärnten. Da war ich Dieselmäßig fit (robust aber bei weitem nicht die Performance des Aprils wo ich schon harte Wochen und auch Not-Ausstiege bei Wettkämpfen in Kauf genommen hatte. Die Form halte ich nicht mehr als 3 Wochen. April bis Ende Mai ist eindeutig zu lang für einen Wettkampfblock für mich.