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FTP - Aktuelle Zahlen und Ziele

Am Sonntag war es durch die Bedingungen aber auch noch härter als sonst im Feld zu fahren. Regen, teils schmale Straßen und schlechter Belag im Scheitelpunkt. Da fahren höchstens die ersten 2-3 Fahrer ordentlich um die Kurve, der Rest muss stark abbremsen und richtig lange wieder reintreten, um das Loch zu schließen. Dazu noch die üblichen Positionskämpfe, wodurch man dann zu dritt nebeneinander durch eine eh schon enge Kurve rollt und den Schwung komplett verliert.
Sowas spielt einem einzelnen Ausreißer oder einer sehr kleinen Gruppe natürlich voll in die Karten.
Wie gesagt, es waren sehr glückliche Umstände. Auf einem langen Kurs wie Esplingerode wird das nicht so laufen. Allein schon, weil man selbst bei einer Minute Vorsprung noch im Blickfeld der Verfolger bleibt und sich ein Feld dann automatisch besser organisiert und hinterherfährt.
 

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Re: FTP - Aktuelle Zahlen und Ziele
Sehr realistische Einschätzung. Bleibt aber eine geniale Leistung, die zumindest bestätigt, das Du gute Trainingsleistungen in Siege ummünzen kannst. Und es lohnt sich also mal in eine Attacke zu gehen weil Du sehr stark durchfahren kannst.
 
Stimmt schon, das EA Rennen wurde ja auf ähnliche Weise gewonnen. Wobei ich dem Typen bei nahezu jedem Rennen nen Solosieg zutrauen würde. 40er Schnitt im Training über mehrere Stunden keine Seltenheit und da werden auch mal 30-40 Minuten über 400 gefahren :D

Auf Esplingerode bin ich auch mal gespannt, vielleicht findets ja dieses Jahr statt...
 
Sowas spielt einem einzelnen Ausreißer oder einer sehr kleinen Gruppe natürlich voll in die Karten.
Höhh, Selbst wenn alles für dich gelaufen ist, man muss ja trotzdem erstmal in der Lage sein, diese Gelegenheit auch zu nutzen. Das auf jeden Fall super das du deine Leistungsfähigkeit auch in Ergebnisse ummünzen kannst. Auf jeden Fall top :daumen:
 
Ich bin glücklich. 1 Watt mehr im 20 Minuten Test. Das Wintertraining hat voll angeschlagen.
Die letzten beiden Wochen habe ich mehr an und oberhalb der Schwelle trainiert und auch den Umfang recht hochgehalten. Der Test gestern war dann passend zu der guten Form der letzten Tage aber doch überraschend gut ausgefallen. 24 Minuten mit 323W. Die 20 Minuten daraus waren 330W. Hatte eine Teststeigung gewählt, die moderater beginnt und praktisch den ganzen Test mit niedriger TF im Stehen gefahren. Muss das mal retesten um zu sehen ob das stimmen kann. Mal sehen. Wäre ne mFTP von 315W. Ich habe da zumindest mal bessere Testwerte im Wiegetritt als im Sitzen. Soviel ist klar. Muss mir nun nur überlegen ob ich zum 60. Geburtstag ein wild kurbelnder Froome oder ein hüpfender Contador werden möchte.
 
Hatte eine Teststeigung gewählt, die moderater beginnt und praktisch den ganzen Test mit niedriger TF im Stehen gefahren. Muss das mal retesten um zu sehen ob das stimmen kann.

Bin gestern auch einen schönen Berg mit 2,4km Länge und 232hm gefahren - hauptsächlich im 1. Gang und im Sitzen. Wenn ich dies auf 20min erweitern könnte, wäre es wesentlich angenehmer als ein CP20 AllOut auf der Ebene bzw. bei leichter Steigung.
 
Wenn ich dies auf 20min erweitern könnte, wäre es wesentlich angenehmer als ein CP20 AllOut auf der Ebene bzw. bei leichter Steigung.

FTP Test oder CP Test am Berg entspricht aus meiner Erfahrung nicht dem Ergebnis des FTP Test lt. Coggan. Hat wahrscheinlich deshalb auch den Grund warum das Testprotokoll ausdrücklich auf Zeitfahren beschrieben ist. Es ist prinzipiell zum Intervall fahren Egal was rauskommt. Wichtig ist nur zu wissen das die Intervalle dort gefahren werden, wo getestet wurde. Oder anders gesagt trainiert man dort wo man schneller werden will.
 
@Scuta: wenn es für Dich passt, ok.
Die Coggan Literaturstellen sind mittlerweile ja schon alt und es gibt neuere Ansätze zum Testen der FTP z.B. auch von TP und Coggan. I-Levels, weil es oft mit dem Standardansatz über 20 Min Allout nicht richtig für Intervalle ab der FTP passt. Da wird nun eher die PD Kurve optimal ausgetestet und es wird empfohlen das Gelände jeweils so zu wählen wo man die höchsten Leistungen generiert. Schwere Leute kommen da wohl im Flachen besser klar und leichte eher am Berg.
Wie man die Intervalle für ein Training ab FTP bemisst ist wieder eine ganz andere Sache. Mit den I Levels komme ich gut klar. Viele nehmen aber noch nicht mal das Leistungszonenkonzept von Coggan dazu sondern testen die Intervalle direkt aus. Das passt halt genauer.
Ich mache die 5 Min Allouts auch nur noch wenn ich wirklich MMP5 für das Leistungsprofil testen möchte und die 20 Minuten ganz gerne mit 90 Min Vorbelastung. In den neueren Tutorials von TP hört man nichts mehr von 5+20 Tests. Das ist wohl überholt und man sucht eher Tests, die angenehmer sind für den Zweck. Siehe Strava oder Trainerroad.
 
na ja, ich halte auch nichts davon, die FTP am Berg zu ermitteln - Ausnahme wäre für ein Bergzeitfahren oder ähnliches. Am Berg kann man einfach mehr bzw. leichter Leistung generieren, die in der Ebene nie abgerufen werden kann. Ätzend ist aber beides...
 
Sehe ich auch so und mir geht es darum. Wenn man schon Daten vergleichbar machen will, sollte man diesen Faktor berücksichtigen. Es geht da aus meiner Erfahrung um einen großen Unterschied.
 
Ich bin jetzt kein Physiker und auch auf denn Gebiet FTP ein Laie, aber sagt die FTP nicht etwas über die 100%-Leistung auf eine gewisse Dauer aus? Und 100% sind 100% - unabhängig vom Terrain :confused:
Oder liege ich damit falsch?
 
An Berg hast du permanenten Widerstand - ähnlich wäre es in der Ebene nur, wenn du starken und konstanten Gegenwind hättest. Probiere es aus...
 
Indoor, Flach Rennrad, Berg Rennrad oder Flach am Zeitfahrrad immer ein anderes Ergebnis.
Ps. Meine Berg FTP hätte ich gerne als echte FTP ;)
 
Nochmal meine Frage: die FTP beschreibt die maximale Leistung in Watt, also 100% über den Zeitraum von 60min die ich aufrecht erhalten kann.

Wenn ich am Berg eine höhere Wattzahl über 60min leisten kann, dann stimmt meine FTP in der Ebene nicht. Denn mehr als 100% gibt es bei der „maximalen Leistung“ ja nicht.

Oder?
 
Deshalb gab ich meine Anektode zu deiner Aussage zwecks mehr Watt am Berg.

Wenn du die FTP nach Coggan Wissen willst, fährst das Testprotokoll mit 5min. Allout und 20min was geht. Oder am besten gleich 60min AllOut und laut Protokoll ist es ein flaches Zeitfahren- Indoor werden wahrscheinlich ähnliche Werte rauskommen.
Alles andere ist schön rechnen was man gerne macht. :)
 
Nochmal meine Frage: die FTP beschreibt die maximale Leistung in Watt, also 100% über den Zeitraum von 60min die ich aufrecht erhalten kann.

Wenn ich am Berg eine höhere Wattzahl über 60min leisten kann, dann stimmt meine FTP in der Ebene nicht. Denn mehr als 100% gibt es bei der „maximalen Leistung“ ja nicht.

Oder?
In der Regel fällt es am Berg leichter, eine höhere Wattzahl zu treten - weil man zusätzlich gegen die Schwerkraft ankämpft. Die Leistung, die du dort erbringst, wirst du in der Ebene nicht auf die Strasse bringen.
 
Ich bin jetzt kein Physiker und auch auf denn Gebiet FTP ein Laie, aber sagt die FTP nicht etwas über die 100%-Leistung auf eine gewisse Dauer aus? Und 100% sind 100% - unabhängig vom Terrain :confused:
Oder liege ich damit falsch?

Ja damit liegst du falsch. Das Konzept der FTP ist nicht dazu erdacht worden, eine 100% Dauerleistungsgrenze im Sinne einer "absoluten" Maßzahl zu kreieren. Das Konzept ist vielmehr ein Modell zur Approximation der aeroben Dauerleistungsgrenze die durch ein "Umkippen" des Stoffwechsel und einer damit verbundenen Akkumulationen von Laktat gekennzeichnet ist. Bei Leistungsdiagnostiken ist es üblich, diesen "Umkipp-Punkt" anhand der sogn. Latkatschwelle zu identifizieren. Dummerweise gibt es zur Bestimmung der Laktatschwelle (auch LT, IANS etc.) auch haufenweise unterschiedliche Untersuchsungsmethoden die zu jeweils anderen Ergebnissen führen. Goldstandard ist in jüngerer Vergangenheit das sogn. Maximale Laktat-Steady-States (MLSS). Das MLSS ist die Belastungsintensität, bei der eine Leistung über den Zeitraum von 30 Minuten konstant gehalten werden kann und sich dabei die Blutlaktatkonzentration über die letzten 20 Minuten des Tests um nicht mehr als 1 mmol/l erhöht. Das MLSS lässt nur durch mehrere Testwiederholungen mit unterschiedlichen Leistungen bestimmen, die Bestimmung ist also sehr aufwändig. Daher greift man in der Praxis eben auf Stufentests mit Latkatdiagnostik oder andere Verfahren wie einfache FTP-Tests zurück, die ohne jede Labordiagnostik auskommen aber dennoch für die Trainingssteuerung und das Monitoring der Form völlig ausreichen, weil sie statistisch eng korreliert sind mit dem MLSS.

Die längliche Ausführung mag verdeutlichen, dass die FTP eben keine "absolute Wahrheit" wiedergibt, sondern eine Abbildung komplexer physiologischer Zusammenhänge in einer einfach und praktikabel zu ermitteltenden Maßzahl durch ein (Rechen-)Modell ist.

Es gibt daher nicht zwingend eine einzige richtige Methode zur Ermittlung der FTP, wohl aber ein paar Überlegungen die man berücksichtigen kann: Die Tests sollten nicht zu kurz sein, man sollte sich möglichst für ein Testverfahren entscheiden und falls man doch mehrere Testverfahren verwenden will oder muss, eine Vorstellung davon haben, wie groß die Unterschiede sind (bzw. das mal im Detail austesten), die Tests unter reproduzierbaren Bedingungen durchführen und die Testverfahren sollten das Widerspiegeln, was sportlich im eigenen Fokus steht.
Wenn der eigene Schwerpunkt Berge sind, macht es wenig Sinn, den Test im flachen bei Gegenwind zu fahren und umgekehrt. Wenn man Indoor testet, sollte man eine Idee davon haben, wie groß der bei vielen Sportlern auftretende Unterschied Indoor vs. Outdoor ist (Indoor ist die Leistung meist niedriger).

Wie @ronde2009 schon geschrieben hat, ist der klassische FTP-Test durch das neue Power-Duration-Modell in WKO4 allerdings auch ein Stück weit überholt. Mittlerweile ist es nicht mehr zwingend nötig, formal regelmäßig die FTP z.B. über ein 60 min. TT oder ä. zu testen, Voraussetzung, dass das Modell sinnvolle Werte ausspuckt ist aber weiterhin All Out-Leistungen über unterschiedliche Zeiträume. Dabei gewinnt man dann auch noch weit größere EInsichten über das eigene Leistungsprofil, als durch die formale FTP-Testerei alleine. (Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: In Golden Cheetah und Xert gibt es ebenfalls eigenen Modelle zur Analyse der Leistung. )
 
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Das Konzept der FTP ist nicht dazu erdacht worden, eine 100% Dauerleistungsgrenze im Sinne einer "absoluten" Maßzahl zu kreieren. Das Konzept ist vielmehr ein Modell zur Approximation der aeroben Dauerleistungsgrenze die durch ein "Umkippen" des Stoffwechsel und einer damit verbundenen Akkumulationen von Laktat gekennzeichnet ist
Auch wenn das vielleicht spitzfindig scheint. Der "Umschlagpunkt" (nicht mal , oder nicht primär, Laktatakkumulationen) ist nicht die FTP, sondern die Critical Power (CP). Und die CP liegt empirisch für die meisten Individuen deutlich, teilweise dramatisch, unterhalb der FTP. Was übrigens zu einigen unschönen Implikationen führt. Auch die Modellvorstellung der CP als einer aeroben Dauerleistungsgrenze, bildet eben nicht die physiologische Realität ab. Danach müsste die FTP= CP + w' sein. Was aber empirisch falsch ist.

Was und ob man testet, hängt natürlich vom Zweck ab. Wenn mich interessiert welche Leistung ich in einem EZF leisten kann, kann mir der theoretische Unterbau völlig Schnuppe sein. Ich brauche nur eine Referenzleistung, aus der ich auf diese mögliche Leistung schließen kann. und dann kann natürlich auch ein 20 min Test sein und eine daraus abgeleitete fiktive Stundenleistung.

Voraussetzung, dass das Modell sinnvolle Werte ausspuckt ist aber weiterhin All Out-Leistungen über unterschiedliche Zeiträume
Es soll auch über einen 3 min all out test gehen, Aber da basucht man wohl eine Leidensfähigkeit zu die ich nicht habe. Wobei ich nicht weiß ob Golden Cheetah und Xert das explizit untrrstützen.
Ich fürchte das da wenn man da da auch ziemlichen Murx testen kann, weil die korrekte Ausführung für das Ergebnis kritisch ist. Man darf halt keine "Reserven" für die letzte Minute zurückbehalten
 
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