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Ich verstehe nicht, warum bei den flachen Zeitfahren immer wieder das Thema w/kg herausgekramt wird. Spätestens seit Zwift scheint diese Metrik echt in allen Köpfen zu sein. Das TT gestern war zwar nicht ganz so flach wie eine Runde um Jever, aber es gab doch wirklich keine hohe Steigleistung zu erbringen.
W/kg sind dann höchstens noch interessant, um die absolute Leistung (W) im Vergleich einzuschätzen, nicht aber die Geschwindigkeit. Bei einem TT wie gestern geht es um Leistung/CdA und damit um "W/m". Dass kleinere Fahrer grundsätzlich geringere CdA-Werte erreichen und große Fahrer daher mehr Leistung treten müssen, liegt auf der Hand.
Beide Werte skalieren aber nicht linear mit Größe oder Gewicht und der Trend ist nicht ganz so klar, wie ich mal gedacht habe. Im Mittel sind größere, stabilere Fahrer hier wohl doch etwas besser. Die sehr guten GC-Fahrer holen aber gemessen an ihrer Größe noch etwas mehr Leistung heraus. Zusätzlich hat es einen großen Einfluss wie viel Zeit man in die Optimierung der Position steckt. Das macht man nur, wenn sich das Ergebnis lohnt: entweder, weil man als großer Fahrer hier eine Chance auf gute Platzierung wittert oder weil man auf das GC-Resultat fokussiert.
Ich glaube auch, dass das Thema Kühlung hier eine Rolle spielt. Kleine, leichte Fahrer sind hier auf Grund der größeren relativen Oberfläche im Vorteil und ich glaube, dass sich das bei langen Anstiegen zeigt. Im Zeitfahren ist hingegen der Kühleffekt durch den hohen Fahrtwind sehr viel stärker.
Ich habe mal zwei sehr unterschiedliche Fahrer verglichen, die ihre gestrigen Daten bei Strava veröffentlicht haben:
Walscheid
h = 1,99 m
m = 90 kg
P = 446 W
V_av = 50,5 km/h
CdA = 0.224 m²
Velasco
h = 1,70 m
m = 59 kg
P = 329 W
V_av = 49,0 km/h
CdA = 0.200 m²