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Gute, günstige Fleischversorgung?

Du scheinst Dich auszukennen, Falki. Dann weißt Du aber auch, dass das Huhn auch bei Freilandhaltung nicht ohne Unterschlupfmöglichkeit bleibt. Hühner nutzen den Auslauf überwiegend in Stallnähe. Oft wird deshalb die Grasnarbe stark geschädigt. Um dem entgegen zu wirken werden immer öfter fahrbare "Ställe" eingesetzt. Aber das führt vielleicht allmählich zu weit.
 
Bei uns nebenan ist auch ein Bio Bauernhof und die Hühner da haben es echt schön. ca. 100 Hühner teilen sich ein Hühnerhaus und eine Wiese von ca. 1000 Quadratmeter. Allerdings habe ich bisher noch selten ein Huhn gesehen dass sich mehr als ein paar Meter vom Hühnerhaus entfernt hat.
Bei einem grösseren Freilandbetrieb bei uns in der Nähe geht der Zaun deshalb noch nicht mal um das ganze Gelände. Hinter dem Betrieb ist eine ziemlich grosse Wiese die zu 2 Seiten hin offen ist. Ich habe allerdings doch noch nie ein Huhn gesehen dass in die Richtung abgehauen ist.

Ein klein wenig wurde ich trotzdem ernüchtert als ich letzte Woche am Tag der offenen Tür auf dem Bio-Bauernhof war denn der Bauer hat mir erzählt dass die Hühner nächste Woche alle "ausgetauscht" werden und dass das einmal pro Jahr gemacht wird. Naja, sich vorzustellen dass die Hühner so lange da leben bis sie einen Alterstod sterben war vielleicht doch etwas naiv, vor allem da sie nach 1-2 Jahren kaum mehr Eier legen. Aber die Zeit welche sie da leben scheinen sie ein echt gutes Leben zu haben ;)

Bei uns im Supermarkt gibt es oft Fleisch am Ende der Haltbarkeit zum halben Preis. Wenn es da was Leckeres hat dann kauf ich meist das. Da wir in der Schweiz sind ist das aber meist immer noch doppelt so teuer wie in Deutschland. Dafür sind die Tierhaltebedingungen bei uns auch um einiges strenger und "Nicht Bio" bei uns schon fast mit "Bio" in der EU zu vergleichen.

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stimnme dir dank meiner Zeit in der Schweiz uneingeschränkt zu. Zum Hühner-Problem: Ja, Hühner haben auch auf Biohöfen und Streichelhöfen eine Lebenserwartung die deutlich unter dem biologisch machbaren liegt. :) Einerseits Ertragsgründe und andererseits ist Hühnerfleisch von einjährigen Gackerviechern wohl deutlich besser als von Tierchen, die das Rentenalter zu überschreiten drohen.

Zum Freilandproblem: Ja, stimmt. Aber in aller Regel wird die Hühner-pro-Fläche-Kennzahl anhand des gesamten Freigeheges bemessen und nicht an der effektiv genutzten Fläche, was zu beengten Verhältnissen in den als sicher empfundenen Arealen führt und für nicht so durchsetzungsfähige Hühnchen ein Ausweichen in unsicherere Areale notwendig macht. Ohne Mist, da gibts nicht wenig Forschung zu!

Und nur für Martin: Wir befinden uns auf Seite 7 nach Threaderöffnung. Das Ur-Thema als solches ist lang lang hinter uns. :bier:
 
Ganz interessant, Falki... Für mich sowieso spannender als das Ursprungsthema. :bier:

Mein persönliches Fazit: Perfekt ist nix bei der Hühnerhaltung. Aber mir scheint die Freilandhaltung immer noch besser als die beengte Bodenhaltung mit ständigen Rangkämpfen. Oder siehst Du das anders?
 
Martin: Nee, eben nicht und das ist der Clou an der Geschichte. Wo Freiland oder Bio drauf steht ist noch lange nix besseres drin als bei Bodenhaltung (sowohl was die Haltebedingungen als auch die ei-Qualität angeht). Aber alle drei Varianten sind nachweisbar besser als die mittlerweile gechasste Käfighaltung. Mein Fazit: Wer kann, kaufe beim Bauern um die Ecke, wo man die Hühnchen fröhlich gackernd unter den Apfelbäumchen scharren sieht. Wer nicht kann, kaufe nach Gusto - dem Huhn ist auch in gesetzlich verordneter Bio-Qualität leider nicht geholfen. Zumal BIO-Hühnerhöfe oft Freilaufgatter aufweisen, die durch langzeit-Nutzung so übernutzt sind, dass sie eher einem betonierten Knasthof ähneln denn den Vorstellungen eines üppig grünenden idyllisch gelegenen Hühnerhofes an sprudelndem Bach.

racegirl: Ja. Eben. Nur macht das keiner, weils nicht verlangt wird. die Verordnung und Kategorisierung suggeriert Unterschiede die nicht da sind, aber sein könnten, wenn etwa FREILAND-Haltung vorschreiben würde, dass XY% der Freilaufläche durch Bebauung oder Bepflanzung gen Himmel geschützt sein müssen und bei BIO von mir aus nochmal mehr und substantieller GRÜNFLÄCHEN-Anteil gefordert wäre. Ist es aber nicht. Und ergo wirds nicht gemacht, außer von ein paar Idealisten, die per Siegel aber nicht vom Rest zu unterscheiden sind.
 
Hallo
Wenn wir schon über Fleisch und Bio reden, sollten wir auch die Produkte anschauen die Nebenprodukte von Tiererzeugnissen enthalten.
Gummibärli, Kosmetika, Eiweisspulver, alle Produkte die Milch enthalten. Oder das ganze Chicken-Nuggets Zeugs.
Die grösste Menge an Tierischen Produkten wird ja nicht am Frühstücksstisch verzehrt sondern industriell irgendwie weiter verarbeitet.
Schweiz

Über 55 Millionen "Nutztiere" werden jedes Jahr in der Schweiz geschlachtet. Das sind jede Woche über eine Million Tiere, 150'000 pro Tag, 6000 pro Stunde, 100 in der Minute und 2 in jeder Sekunde! Fische und Krustentiere sind dabei noch nicht eingerechnet.
Doch selbst diese Menge reicht nicht aus, um den Fleischhunger in der Schweiz zu befriedigen. Zusätzlich muss noch ein Viertel vom Ausland importiert werden.
http://www.schlachthof-transparent.org/pages/statistik.php
Davon sind 50Millionen Hühnchen
Wir haben nur 7Mio Einwohner und nicht 80Mio.

So jetzt für jedes Huhn ein Busch anpflanzen

Gruss Lothi;der sich fragt wohin das führt
 
Nur wenn alle Hühner frei unter Bäumen und Büschen leben würden.
Ups, es sind 8 Millionen Einwohner.
 
Interessante Diskussionsentwicklung: weniger Heidihof, mehr Suche nach objektiven Verbesserungsmöglichkeiten im Rahmen einer rationalisierten (statt emotionalisierten) Haltung. Das ist allemal sinnvoller als irgendwelche romantischen Wolkenschlösser von 80 Millionen Selbstversorgern (dieses Experiment wird in Anschluss ans Öl womöglich noch früh genug kommen...)
 
Ob ein Huhn alt oder jung ist - das ist bei Chicken Nuggets , Burgern u.Ä. egal.

Das ganze Viech wird zu sowieso zu Brei verarbeitet - mhh .. lecker !


Naja - billig sind diese gewolften Hühnerklöpse ja ... :rolleyes:
 
und man kann wenigstens das ganze Hühnchen verwerten und nicht nur die Brust. Im ersten Moment könnte man ja denken - esst weniger Fleisch! Das würde das Problem aber nicht lösen. Ich habe gerade gelesen, dass 2050 so viele Menschen die Erde bevölkern werden, dass wir 2,7 x Erde bräuchten um alle adäquat mit Wasser, Energie und Nahrung zu versorgen. Es besteht also ein ganz anderes Problem als Bio oder nicht Bio. Vor dem zu erwartenden Desaster könnte uns wohl nur eine konsequente, weltweite Fortpflanzungspolitik bewahren, die es nie geben wird. Einge von uns werden noch erleben, wie es dann hier aussieht. Ich denke (Über)Leben wird teuer und vielleicht sogar Luxus werden.
 
Fortpflanzungszurückhaltung könnte helfen. Aber weniger Fleisch essen auch. Pro Fleisch-Kalorie ist ein Vielfaches an Nährwert einzusetzen um das Tier zur Schlachtreife zu bringen. Nahrung bzw. Nutzflächen, die auch zur Ernährung der Weltbevölkerung eingesetzt werden könnten.
 
:eek:Kopulation nur noch für Spaß?! :eek:

Das klappt bei anderen Tierarten auch - nur die Vermehren sich dabei nicht ständig , weil sie auch nicht
beinahe durchweg empfängnissbereit sind, wie beim Menschen .

Schön blöd eingerichtet von "Mutter Natur" o_O
 
Ein gewöhnliches Säugetier dieser Größe ist allerdings nur 1x jährlich in der "Brunft"
Dagegen Homo sapiens ♀ : monatlich und Homo sapiens ♂ : unentwegt ;)
 
Ähm ... zu den Nuggets ... das mag im Ausland zutreffen aber in D müssen Nuggets aus ganzen Fleischteilen rausgeschnitten sein. Sonst dürfens nicht Nuggets sein. Iss so. Gleichiges gilt übrigens für Fischstäbchen. Die müssen auch aus Fischstücken rausgeschnitten sein. Anderswo (glaub sogar bei den Ösis) darf beides tatsächlich aus Quetsch-Fleisch bestehen. Nicht dass das deutsche Nuggets und die Fischstäbchen besser machen würde, aber so ist es nunmal per gesetzlicher Verordnung in D nicht.
 
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