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Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Ich sehe das ähnlich. Der Arzt geht da jetzt mit neuer Diagnose ran, ist vielleicht auch geistig offener als ein älterer Arzt. Für den Rennradfahrer ist die Welt ein Pedal, und für den Knieorthopäden ist die Welt Kreuzband, Meniskus, Patella,... . Es ist in der Medizin häufig so, dass man "exotische" Sachen einfach nicht erkennt oder Dinge falsch einordnet und deswegen lange im Nebel rum stochert. Dass er da mit dem Ultraschall ran gegangen ist und die Neovakularisation erkannt hat ist doch was Gutes. Ob die Bakerzyste und die Neovakularisation zusammen hängen ist zumindest nach meienm Bauchgefühl nicht wirklich ausgeschlossen. Kann beides eine Reaktion Deines Körpers auf eine Verletzung sein. Und jeder Körper reagiert da anders.
 

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Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
Ich schreibe das als selbst Betroffener, allerdings mit 31 Jahren Erfahrung mit dem Thema:

Deine Hoffnung, dass du einen Arzt findest, der nur die richtige OP durchführen muss, und dann ist alles wieder gut, ist wahrscheinlich unrealistisch.

Dass eine private Krankenversicherung zu speziellen Empfehlungen führen kann, die sich eher an den finanziellen Interessen mancher Ärzte orientieren, hast du schon gemerkt.

Dass Reizungen am Knie wochenlang zu Schmerzen und Entzündungen führen können, scheint dir nicht richtig klar zu sein, sonst würdest du es nicht immer wieder mit Schwimmen versuchen. (Ausgerechnet Schwimmen!)

Schwammiges Gefühl, Kniescheibe läuft nicht richtig: Das sind Probleme, die oft wegtrainiert werden können. Wenn du schreibst, dass du nur 10 bulgarische Kniebeugen schaffst, meinst du dann nur mit Körpergewicht? Das spricht dafür, dass da einfach stabilisierende Muskulatur fehlt. Und fehlende stabilisierende Muskulatur führt eben, wenn man ein schlechtes Knie hat, zu Reizungen und Entzündungen.

Mein Ratschlag wäre, versuch das Knie zu schonen, damit einmal die Entzündungen verschwinden. Also kein Blödsinn wie Brustschwimmen, von dem du schon weißt, dass du das nicht verträgst.
Versuch Übungen zu finden, die deine Beinmuskulatur fordern, ohne dein Knie stark zu reizen. Bulgarische Kniebeuge wären mit Sicherheit nicht das erste, das mir dazu einfällt, aber da ist jeder anders.
 
Schwammiges Gefühl, Kniescheibe läuft nicht richtig: Das sind Probleme, die oft wegtrainiert werden können. Wenn du schreibst, dass du nur 10 bulgarische Kniebeugen schaffst, meinst du dann nur mit Körpergewicht? Das spricht dafür, dass da einfach stabilisierende Muskulatur fehlt. Und fehlende stabilisierende Muskulatur führt eben, wenn man ein schlechtes Knie hat, zu Reizungen und Entzündungen.
Ich selbst habe seit Februar 2018 links einen höhergradigen Knorpelschaden, beziehungsweise vermutlich eher einige Monate später (ich hatte einige Wochen nach dem Unfall noch Kniebeugen mit Curlstange gemacht und glaube, dass der Knorpelschaden da erst aufgrund eines beschädigten Kreuzbandes entstanden ist). Kniebeugen meide ich generell, ich fürchte einfach, dass damit das Knie ungünstig belastet wird. Ich habe dann auch versucht, Muskulatur aufzubauen, zunächst mit EMS-Training (Compex Sport 4.0, das hat das Knie noch mehr geschädigt), später dann mit Gewichtsmanschetten und quasi Luftstrampeln (auf dem Rücken liegend mit den Beinen möglichst nahe der Waagerechten Tretbewegungen ausführend), aber selbst da wird wohl das Knie zu sehr belastet. Letztendlich bin ich jetzt darauf gekommen, in Rückenlage die mit Gewichtsmanschetten beschwerten Beine anzuheben. Gemessen daran, wie schlecht das Radfahren am nächsten Tag läuft, scheint diese Übung selbst bei wenigen Sätzen (5-6 mit jeweils 6-8 Wiederholungen mit 2 Minuten Pausen, rechts 14kg, links mit dem lädierten Knie 12kg) schon sehr effektiv zu sein. Direkt am Knie läßt sich damit wohl nichts aufbauen, aber letzlich konnte ich noch ein richtig großes Kettenblatt montieren und kann das zumindest bergab richtig ausfahren, auch mit Kraft-am-Berg geht es noch gerade so zu fahren. Beim Googeln stieß ich außerdem auf ein Video von Liebscher&Bracht, demzufolge es wohl doch durchaus möglich ist, beschädigten Knorpel zu regenerieren. Ich nehme außerdem diese Gelenktabletten (2 Stück zweimal täglich zusammen mit einem Eiweißdrink) und meine auch, dass die was bringen.
 
Ich selbst habe seit Februar 2018 links einen höhergradigen Knorpelschaden, .... Letztendlich bin ich jetzt darauf gekommen, in Rückenlage die mit Gewichtsmanschetten beschwerten Beine anzuheben....
Hauptsache ist, dass es für dich funktioniert, die Muskeln belastet ohne die Knie (wesentlich) zu reizen.

Ich kann z.B. sehr gut Beinstrecken (an der Maschine). Angeblich soll es da ungünstige Belastungen geben, deshalb wird davon gerne abgeraten. Mir macht es nichts. Muss man halt ausprobieren.

Je nachdem wie groß ein Knorpelschaden ist, kann sich da scheinbar auch einiges regenerieren. An den Stellen, an denen nichts mehr auf dem Knochen ist, scheint das aber nicht zu funktionieren.

Glucosamin, Chondroitin und Co schaden sicher nicht. Ich bin viel zu anfällig für den Placebo-Effekt, um da wirklich etwas aus Erfahrung zu sagen.
 
Hauptsache ist, dass es für dich funktioniert, die Muskeln belastet ohne die Knie (wesentlich) zu reizen.

Ich kann z.B. sehr gut Beinstrecken (an der Maschine). Angeblich soll es da ungünstige Belastungen geben, deshalb wird davon gerne abgeraten. Mir macht es nichts. Muss man halt ausprobieren.

Je nachdem wie groß ein Knorpelschaden ist, kann sich da scheinbar auch einiges regenerieren. An den Stellen, an denen nichts mehr auf dem Knochen ist, scheint das aber nicht zu funktionieren.

Glucosamin, Chondroitin und Co schaden sicher nicht. Ich bin viel zu anfällig für den Placebo-Effekt, um da wirklich etwas aus Erfahrung zu sagen.

Früher habe ich beispielsweise Beinpresse gemacht, so etwas wäre mir (auch nach einer OP) schlicht zu heikel. Bei mir stand schon im Frühjahr 2019 der Termin für eine Knorpeltransplantation fest, die habe ich quasi im letzten Moment abgesagt, auch aufgrund dieser Odyssee, aber auch aufgrund anderer schlechter Erfahrungen, nach denen nach der OP das Knie trotzdem nicht mehr in Ordnung kam. Ich muss lediglich permanent eine Bandage tragen, da sonst das Kniegelenk in sich verrutscht (vermutlich der Oberschenkelknochen nach vorne), ansonsten kein Joggen oder sonstiges Rennen (dadurch ist mir jetzt schon unzählige Male eine Bahn vor der Nase weggefahren, aber das ist mir zu riskant).
 
Ich will nicht klagen, eigentlich bin ich schon sehr lange recht gut mit meinem kaputten Knie unterwegs. Und über die Jahre gab es bessere und schlechtere Zeiten. Und in der schlechtesten Zeit konnte ich kaum noch normale Spaziergänge machen. Da wurde ich dann vor die Wahl gestellt "Knorpeltransplantation oder direkt künstliches Kniegelenk". Letztendlich hat sich ohne OP die Entzündung wieder gelegt, und alles wurde wieder gut. Zwischenzeitlich hatte ich dann auch wieder eine Phase, in der ich meine 100km in der Woche laufen konnte. (Wer sich mit Laufen nicht auskennt, das ist nicht wenig.)
Das ging dann irgendwann doch schief, und so bin ich übrigens bei den Radfahrern gelandet.
 
Ach ja, Beinpresse: Die Belastung auf die Knie hängt ganz stark von der Fußstellung ab.
Und: so weit runter gehen wie möglich. Dann reichen auch niedrigere Gewichte, um die Muskeln zu fordern.
 
Noch ein flinker Nachtrag,

@Recordfahrer: In der Tat wäre Hamburg gar nicht so übel, oder eben Hannover - ich selber wohne nahe Oldenburg, Osnabrück war quasi nur ein Ausflug für ein paar Tage mit den Kindern (da die Wohnung eines Bekannten frei war). Ich habe bei der Alta in Hannover vorhin einmal angerufen (dahin ist die Zugverbindung am besten), aber nur mit einer Maschine reden dürfen. Der habe ich mein Anliegen geschildert...abwarten. Das mit "Kontrastmittel" ist auch so eine Sache - normal mit KM macht so ziemlich jeder Radiologe, allerdings ist das, was unter Arthro-MRT läuft, etwas anderes, da das KM direkt ins Gelenk injiziert wird - und das wiederum macht man wohl recht gängig an Hüfte oder Schulter, aber eben nicht am Knie. Warum das so ist...zufällig ein Radiologe in der Runde? Gleichwohl hinterließ dies bei mir den Eindruck, dass der Arzt noch nicht sonderlich viele Patienten zum Arthro-Knie-MRT geschickt hat, da zumindest sein radiologischer Vorschlag (große Praxis in OL) das Ganze nicht macht. Soviel zum Thema "vielleicht frisch von der Uni" (laut HP Praxis 2018 oder 19 übernommen) - da ggf. mal "gesehen" und jetzt mal angeordnet?

Ansonsten...ich habe noch gut einen Arzt in Erinnerung (@MtCenis), der mir mal sagt, dass nen "Knie ja eigentlich ganz einfach sei; KB, Menisken, Knorpel und mehr ist da ja nicht". Das fand ich schon damals etwas suspekt, aber im Laufe der Zeit lernt man auch viele verschiedene Ärzte kennen und lernt auch daraus, dass man zu manchen nicht wieder geht. Mein zweiter Arzt Ende 2019 brüstete sich ja damit - ich hatte etwas Vorbehalte gegen Hyaluronspritzen - dass er pro Jahr 2500 Spritzen setzen würde und noch nie etwas passiert sei. Okay, 2500 Spritzen im Jahr...wie viele Arbeitstage hat das Jahr..kein Wunder, dass in jedem Zimmer Aufsteller mit Werbung für das Zeug standen. Ich weiß auch nicht, wofür er dann sonst noch Zeit haben kann....

@Avel: Ja, die Geschichte mit dem Training, der KG, Physio...was auch immer. Grundsätzlich hatte ich bis vor dieser Geschichte immer daran geglaubt, hatte auch schon 2 vorherige OPs (Knie, Plica suprapatellaris, selbes Knie übrigens), OATS Transplantation vom Knie zum Sprunggelenk (ach ja, auch selbes Knie), nen Armbruch. Mit Physio und KG (und Zeit) hat es immer geklappt. Hier habe ich ungelogen etwa 100 solche Termine hinter mir, habe über Ewigkeiten morgens und abends gedehnt wie bescheuert, habe viele viele Wochen jeden Tag und Abend mit Übungssätzen angefangen und abgerundet (die bulg. war auch nicht der Auftakt, keine Sorge), aber es hat nie irgendetwas davon auch nur irgendetwas irgendwie verbessert. Man nehme es mir nicht übel, aber in Monat 21 bin ich - vielleicht auch fälschlicherweise - etwas davon ab. In einem meiner Arztbriefe hieß es auch mal "Patient zunehmend verzweifelt...exzellenter Muskelstatus". Ach, meine Güte, vielleicht müsste ich noch mal 3 Monate am Stück in nem Fitnesstudio jedes irgendwie Bein- oder Kniegeartete Gerät durchjodeln, aber ich habe schlichtweg den Glauben daran verloren. Das mit dem Brustschwimmen darf man auch nicht überbewerten - dieses Jahr mit beiden Beinen 3x probiert, nie mehr als Minuten am Stück. Das einbeinige Schwimmen war ein paar Mal mehr, aber das rockt nicht wirklich. Kraulen geht auch nicht, aber das ist eine andere Geschichte und hat was mit Trommelfellen und Löchern zu tun. Beinschlag vom Kraulen geht aber auch nicht, da die Extension auch nicht schön fürs Knie ist. Vgl. Probleme beim Gehen oder Stehen. Bisschen radeln geht manchmal noch am besten, aber auch da fühlt sich halt jeder Tritt, sofern man sich nicht gut abgelenkt bekommt, falsch an. Interessanterweise konnte ich nach meinem Sturz und bis zur ersten OP kaum vernünftig gehen und stehen, erst recht keine Treppe mehr steigen (Matratze runter) usw...aber noch einigermaßen regelmäßig schwimmen. Dass die Schwimmbewegung sofort zu Problemen führt...das hat eigentlich mit der ersten Arthroskopie begonnen. Da war ja auch irgendetwas Murks - diese abartigen Schmerzen über Tage oder Wochen danach, die heftigen Nachblutungen mit 800ml...mich lässt auch der Gedanke nicht los, dass da irgendetwas einfach schief gelaufen ist - nicht intentional oder ggf. sogar nicht einmal bewusst, aber eben seitens meines Körpers. Das mit dem Gehen und Stehen wurde durch die OP besser, wenngleich es nie gut wurde., was mich manchmal sinnieren lässt, dass die Probleme vor der OP der dann geglättete Knorpelschaden und meinetwegen auch die Teilsynovektomie war, dann aber irgendein Add-on fabriziert wurde, an dem ich seitdem leide. Die Bakerzyste war am Tag nach dem Sturz da, bis zur ersten OP jedoch kleiner (okay, habe auch nur noch herumgesessen). Als großer Dauergast mit Rupturen ist sie auch erst seit der ersten OP bekannt - 5 bislang, jeweils in den Wochen nach den Arthroskopien. All das steigert meine theoretische Motivation zu weiteren OPs nicht gerade, aber so ist es halt auch übel.

Genug für heute. Was "Schonung" angeht, halte man mich vielleicht für unbeirrbar, aber manchmal weiß ich gar nicht, was ich noch großartig mehr schonen sollte. Das ab und zu radeln weglassen? Das macht weniger Probleme als Abendessen kochen. Beinübungen weglassen? Ist passiert. Ansonsten...da ist ja nicht mehr viel. 21 Monate lang mit den Kindern nicht in den Zoo oder auf den Spielplatz zu gehen ist irgendwo auch unrealistisch - und letzten Winter im Lockdown war ich bei Dreckswetter auch wirklich vor der zweiten OP wochenlang fast nur zu Hause mit minimalstem Pensum. Das machte 0 Unterschied, absolut gar nichts - und psychisch war es der Horror. Mit moderater Bewegung komme ich eigentlich für den Kopf am besten durch den Tag, was jetzt aber auch berufsmäßig passiert, wenn das neue Schuljahr wieder anrollt...da graust es mir schon vor. Vor 12 Monaten konnte ich mich ja am Ende 6 Monate in eine Wiedereingliederung retten und bekam den Lockdown dazu...so "gut" wird es aber mit Delta wohl nicht werden.

So...langer Eintrag...nix Neues.

@Recordfahrer: Nicht ganz unlustig...als ich die 2 Tage mit Bandage probieren wollte, die ist wieder ab, und Vaseline brauchte, da die in der Kniekehle so scheuerte, habe ich mir genau denselben Kram auch gekauft. Merke bislang allerdings nix. Alternative Produkte habe ich aber auch schon einige konsumiert - genauso wie Schmerzmittel ohne Sinn. Nun gut, die Packung mache ich aber erst einmal auf. Zu Liebscher & Bracht...puh, da fällt mir gar nix Gutes ein, liegt aber vielleicht auch an meinen Erfahrungen mit deren Dehnschule. Ziemlich sektenartige Strukturen seitens der Therapeuten. Üble Jesus-Videos im Internet. Bücher verkaufen sich aber im Lehrerkollegium wie heiße Semmeln - gefühlt bei denen, die auch bestimmt alle Impfungen für Teufelszeug halten.
 
Zum Krafttraining mit wenig Belastung hilft Okklusionstraining. Bei der Beinpresse kannst Du ganz unterschiedliche Muskelgruppen trainiren. Da muss man aufpassen was man in welcher Einstellung trainiert.

Ansonsten würde ich aufpassen was man macht. Regeneration von Knorpel ist bei Erwachsenen nur extrem geringfügig, nach Traumata. Knorpelschäden durch Fehlbelastung, Misstellungen etc. regenerieren sich nicht. Und man muss aufpassen den Zeitpunkt für die Knorpeltransplantation oder andere Korrekturen nicht zu verpassen. Je älter desto schlechter das Ergebnis. Ob eine Op Sinn macht oder nicht ist halt eine Frage die nicht immer einfach zu beantworten ist. Gerade bei den Patella-Problemen gab es über die Jahrzehnte OPs die teils eher kontraproduktiv waren. ACT retropatellar klappt nicht immer, einfach weil die Patella ein harter, schlecht versorgter Knochen ist. Das ist, wie Rasen auf felsigem Boden zu sähen. Dazu ist der Schaden oft auf dem Patellafirst, wo die ACT weniger gut hält als an einer konkaven Stelle. Klappt aber trotzdem in 90% der Fälle. Anders wiederum ist eine Trochleaplastik of ein Segen, insbesondere wenn sie früh genug gemacht wird.

Konservative Behandlung ist ein zweischneidiges Schwert. Ja, man kann viele Probleme durch muskuläre Kompensation verhindern, aber auch nicht durch ein bisschen Physio nebenbei sondern dorch ein richtig robustes Aufbauprogramm. Sie kann Fehl- und Überbelastungen vermeiden. Dazu kann adaptiv der Schmerzreiz umgangen werden. Wenn das Patellalager kaputt ist kann man z.B. mit der richtigen Technik halbwegs schmerzfrei Treppen steigen. Ob das gut ist sei aber dahin gestellt. Nicht selten verstärken sich dadurch Probleme nur. Und da es nur symptomatisch ist verschleppt man damit oft eine echte Lösung.

Fakt ist, dass eine oP nur in seltenen Fällen alleine ein Problem löst. Eine OP ist eigentlich immer begleitet durch ein Aufbauprogramm, was eine Angelegenheit von Monaten bis Jahren ist, und da rede ich übe 30-60 Minuten jeden Tag: Alternierend Kraft + Stabi Programm (min. 60 min.) und Ausdauer (30 min. und mehr). Das bedeutet nicht dass die OP nicht der kritische Kernbestandteil der OP sein kann.

@Avel : Du kennst die Geschichte nicht ganz: @Arndt78 hat Temperaturmessungen gemacht und keine Entzündung festgestellt. Ein Kräftigungsprogramm habe ich ihm bereits vorgeschlagen. Die Schmerzen ohne Gelenkerguss und ohne Entzündung würden recht gut zu der Neovaskularisation passen.

Ich denke es ist wichtig, dass @Arndt78 jetzt die Chance ergreift. Es scheint einen Arzt zu geben der sich wirklich rein kniet und ergebnisoffen seine Probleme untersucht. Mit dem, und zum passenden Zeitpunkt einem guten Sportphysio, plus viel Zeit im Sportstudio (eines mit gut einstellbaren Geräten, keine Bling-Bling-Muckibude), Ausdauer und Übungen daheim, und er hat gute Chancen dass das was wird.

Hier noch was zum Thema ACT retropatellar:
https://freidok.uni-freiburg.de/data/9012
Und zum Thema ACT im Knie allgemein:
https://www.qkg-ev.de/artikel/2013-...handlung-von-knorpelschaeden-des-kniegelenks/
Niemeyer hatte noch ein interessantes Paper zur ACT retropatellar, aber darauf komme ich gerade nicht.

Hier noch was interessantes für Ü40:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20829417/
Zu den wichtigsten Komplikationen der ACT, überigens sehr gering:
https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0363546508322131
P.S.: Die ACT-Paper waren für @Avel und @Recordfahrer gemeint, nicht für @Arndt78 . Ist etwas OT.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Mit Physio und KG (und Zeit) hat es immer geklappt. Hier habe ich ungelogen etwa 100 solche Termine hinter mir, habe über Ewigkeiten morgens und abends gedehnt wie bescheuert, habe viele viele Wochen jeden Tag und Abend mit Übungssätzen angefangen und abgerundet (die bulg. war auch nicht der Auftakt, keine Sorge), aber es hat nie irgendetwas davon auch nur irgendetwas irgendwie verbessert. Man nehme es mir nicht übel, aber in Monat 21 bin ich - vielleicht auch fälschlicherweise - etwas davon ab. ...

Wahrscheinlich habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass du gar nichts machen sollst. Ich würde raten Dinge zu suchen, die du machen kannst, ohne das Knie zu reizen.

Mit Physio (wenigstens mit dem, was man da meistens antrifft) wirst du kaum vernünftig Muskulatur aufbauen. Dafür musst du mit Gewichten trainieren, frei oder an Maschinen.

Und dann ist das ein Prozess über viele Jahre. Das dauert halt alles. Aber du wirst ja auch noch sehr lange auf dem Knie rumlaufen.

(Und natürlich gibt es überhaupt keine Garantie, dass das klappt und hilft. Es ist nur eine konservative Alternative zu invasiven Maßnahmen.)
 
Zum Krafttraining mit wenig Belastung hilft Okklusionstraining....

@Avel : Du kennst die Geschichte nicht ganz: @Arndt78 hat Temperaturmessungen gemacht und keine Entzündung festgestellt. ...
Okklusionstraining wirkt nur für kurze Zeit. Kann man vorübergehend machen, aber nicht über Jahre weg.


Temperaturmessung ist in jedem Fall eine gute Idee. Aber nur weil da nichts festgestellt wird, heißt das nicht, dass da nicht lokal etwas gereizt oder entzündet ist.
 
Okklusionstraining wirkt nur für kurze Zeit. Kann man vorübergehend machen, aber nicht über Jahre weg.
Quelle? Okklusionstraining hat damit zu tun, dass durch die Belastung unter Okklusion eine stärkere Ausschüttzung von Wachstumsfaktoren erzeugt wird. Der Nebeneffekt ist natürlich, dass man eher 2X und weniger stark Fasertyp 2B trainiert, aber den kann man ohne starke Belastung nicht trainieren.

Temperaturmessung ist in jedem Fall eine gute Idee. Aber nur weil da nichts festgestellt wird, heißt das nicht, dass da nicht lokal etwas gereizt oder entzündet ist.
Das muss schon extrem lokal sein. Temperaturmessung ist Standard in der Physiotherapie.

Mit Physio (wenigstens mit dem, was man da meistens antrifft) wirst du kaum vernünftig Muskulatur aufbauen. Dafür musst du mit Gewichten trainieren, frei oder an Maschinen.
Die richtige Sportphysio macht ein Kraft- und Koordinationsprogramm, wahlweise mit oder ohne Geräte. Wobei Kräftigung in geschlossener Kette gerade für den Anfang sinnvoller ist, und auch weniger Anfällig gegen Nachlässigkeit (in der Ausführung und auc hzeitlich) ist. Das macht man dann primär im Studio und geht alle paar Wochen oder langfristig alle paar Monate zur Kontrolle zur Physio.

Ich würde raten Dinge zu suchen, die du machen kannst, ohne das Knie zu reizen.
Und ich würde raten, @Arndt78 hält sich mal schön an seinen neuen Arzt. Offenkundig geht bei dem Knie nicht wirklich viel ohne Schmerzen. Zumindest nach den Schilderungen gehen ja banale Alltagsaktivitäten nicht.
 
Eine Quelle mit einer Langzeitstudie über Okklusionstraining gibt es sicherlich, nehme ich an - oder?

Wenn jemand ausprobieren möchte, ob er jahrelang mit Okklusionstraining arbeiten kann, dann soll er das gerne machen. Da habe ich überhaupt kein Problem mit. Ich darf die Vorstellung aber schon etwas skurril finden, oder?

Völlig unvernünftig erscheint es mir persönlich allerdings nicht, sich an das zu halten, das sich bewährt hat. Und da gibt es zum Thema Muskelaufbau einiges. Nicht alles funktioniert für jeden gleich gut, deshalb gibt es auch bei erfahrenen Sportlern Präferenzen für zum Teil deutlich unterschiedliches Muskelaufbautraining. Mir ist nur niemand bekannt, der als Kernelement seines Trainings Okklusion, EMS, isometrische Spannungsübungen, Körpergewichtsübungen oder das übliche Programm vom Physiotherapeuten genutzt hätte, und damit auffällig Muskel aufgebaut hätte. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht irgendwo jemanden gibt, für den sowas genau das richtige Programm ist.


Und natürlich gibt es zum Thema Muskelaufbau Physiotherapeuten, die einen auf den richtigen Weg bringen können. Ich kenne sogar so einen, der sowas kann und auch macht. Das ist halt die absolute Ausnahme.
 
Lieber Arndt!

Ich klinke mich hier mal ein, weil ich dich deine Situation so gut nachvollziehen kann und es mir fast genauso geht wie dir!

Nach Autounfall mit 10 J., Wachstumsfugenverletzung und Beinverlängerung mit 25, habe ich jetzt seit Dezember akute Probleme am rechten Knie (davor im Oktober ein bandscheibenvorfall L5/S1 und Stressfraktur in der 8.Rippe, wobei jeder Arzt meint, die Knieschmerzen könnten nicht davon kommen). Es ist ein vorderer Knieschmerz, ein Druck und ein Ziehen unterhalb der Patella bei fast jeder Bewegung, Gehen, Stehen, alles schlecht. Es macht mich wahnsinnig und depressiv, der Alltag ist nur mit großer Anstrengung zu bewältigen....die Schmerzen, die du beschreibst, kann ich fast eins zu eins übernehmen. Heute Jahrestag mit meinem Lieben: essen gehen abgesagt, weil ich tränenüberströmt im Bett liege und nicht mehr weiter weiß.

Meine Diagnose: Chrondropathie am Femur medial, Grad 2 bis 3
Im Nervenultraschall wurde eine Verdickung der Patella mit Hypovaskularisation festgestellt, und dann Patellaspitzensyndrom als Diagnose festgehalten. Das Komische ist nur, dass ich dieses dumme Druckgefühl IMMER (vor allem bei Beugung oder Überstrecken des Knies, als ob da ein Fremdkörper wäre) habe, nicht nur als Anlaufschmerz oder bei Überlastung. Das kann doch dann kein Patellaspitzensyndrom sein? Ich bin völlig ratlos, die Orthopäden meinen alle: vorderer Knieschmerz und ich müsse Oberschenkel auftrainieren. Nur mache ich das jetzt seit 6 Monaten und es wird eher schlechter.

Ich habe echt so ziemlich alles an Therapien durch: Physiotherapie, Ultraschall, Strom, Stoßwelle (5x), Eigenblut (5x), exzentrisches Training Inkl. einbeiniger Kniebeugen auf Schrägbrett, Pilates, ambulante und stationäre Rehabilitation, 3 Osteopathen, TCM, Ernährungsumstellung, Antidepressiva, Akkupunktur, Mesotherapie...die Liste könnte ich noch endlos fortsetzen.

Ich kann einfach nicht mehr, ich hab keine richtige Diagnose, die Sinn macht und scheinbar kann mir niemand helfen, irgendwie fehlt mir einfach völlig die Zuversicht, dass das wieder besser wird. Ich weiß gar nicht mehr, wie sich mein Knie normal anfühlen würde...

Ich lasse jetzt auch noch mal ein neues MRT mit Kontrastmittel i.v. machen und probiere einen neuen Kniespezialisten aus. Mein Hausarzt, der mir brav alle Überweisungen schreibt, meinte, dann müsse man halt mal reinschauen ins Knie, nur hast du, lieber Arndt, damit einfach noch keinen Erfolg gehabt, hab Angst, dass es noch schlimmer wird :-(

In diesem Sinne: du bist nicht allein!!
 
Hallo allerseits,

zunächst einmal - @mizi85- mir fällt eigentlich nichts Positives oder Erbauendes mehr ein. Das "Ich kann einfach nicht mehr" kenne ich nur zu gut - und obwohl ich mir das schon seit eineinhalb Jahren denke, geht es trotzdem noch weiter, genauso wie das "ich habe keine richtige Diagnose" - auch das zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, die unendliche (?) Geschichte.

Der Haken ist bloß, dass irgendwann zwei Optionen bleiben - oder drei. Zum einen wäre da der Freitod, zum anderen das "nicht mehr können und irgendwie durchhangeln & hoffen, dass es besser wird & bis dahin so wenig Kollateralschäden wie möglich produzieren" (Beruf, Familie usw.; soziales Umfeld und Bekanntschaften liste ich mal nicht mit auf, dafür fehlt zumindest mir jede Energie und es ist über Bord gegangen) und dann natürlich noch das "in die Ecke hocken". Ich habe meinen Job bislang behalten, noch keine Scheidung (aber ja, es tut einer Beziehung nicht gut und man muss sich unheimlich oft am Riemen reißen, wobei es dann trotzdem nicht reicht, nur eben halt gerade so) und Option 1 ist für mich sowieso keine Option - allerdings kann ich mir mittlerweile in anderen Lebensumständen durchaus vorstellen, dass es Menschen gibt, die ernsthaft erwägen, den Stecker zu ziehen.

Das "Ich weiß gar nicht mehr, wie sich das Knie normal"...oh Gott, ja, das ist mit das Schlimmste. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie es wäre, normal die Treppe...normal vom Schreibtisch zum Kühlschrank...normal, ja auch das ist oft so, einfach das verdammte Bein anzuheben. Auch Kleinigkeiten wie Schuhe anziehen. Links normal, rechts immer mit Stich und Druck. Das ist normal geworden. Teilweise ist das absurd.

"Mal reinschauen ins Knie"...tja, vor OP1 habe ich darauf gedrängt, vor OP2 eigentlich auch, wobei, bevor ich es so verbalisierte, der Focus-Ärzteliste-Arzt mich "bat", doch "einmal ins Knie reinzuschauen". An dieser Stelle nicht mehr viel mehr Worte dazu. Allerdings: Ich glaube schon, dass dies oftmals ein fundamentaler Schritt auf dem Weg zur Besserung sein kann. Es gibt allerdings auch Fälle wie mich und einen weiteren hier aktiven Autor, wo es leider überhaupt zu gar nichts führt. Allerdings: Ich glaube auch nicht zwangsweise, dass es mir heute besser gehen würde, wenn ich beide OPs nicht gemacht hätte. Der Supergau ist ausgeblieben - das frustige "SichvonOPserholen&allesistnachvielenSchmerzenwievorher" ist natürlich Horror.

Ich habe gerade doch noch eine zweite Eigenblutspritze bekommen - davon habe ich jetzt heute richtig starke Schmerzen und einmal wieder so einen "es geht gar nichts" Tag. Allerdings war gestern ein "es geht gar nichts aber ich würge mich durch"-Tag, an dem ich mich doch vermehrt bewegt habe, nur um dann 100x am Tag total kirre zu werden, da ich das Gefühl hatte, dass mir gleich das Knie vor Druck aufplatzt - oder was auch immer. Ich vergleiche den Druck, der sich dann aufbaut, immer gerne mit einem dicken Pickel, kurz bevor eben dieser aufplatzt. Beim Knie passiert es nur nie.

Seit knapp einer Woche habe ich auch jeden Tag einige Übungen mit Gewichten im Fitnesstudio gemacht. Für den Kopf ist das ganz gut, fürs Knie ist die Dauer zu kurz. Allerdings habe ich über die 21 Monate schon so viel gemacht...mittendrin auch über einen Monat eine ambulante Reha mit täglich x Einheiten, da glaube ich an das Ganze auch nicht. Für den Moment macht es alles erst einmal schlechter, aber es gibt mir zumindest irgendeine Aufgabe. Nach dem Studio gestern war ich noch kurz zum Essen draußen - das ging dann wieder gar nicht und ich hätte mich vom Gefühl her eher heulend ins Bett geschmissen.

Ich könnte jetzt noch etwas mehr über dies und das schreiben, aber eigentlich ist alles schon so oft gesagt. Ein Artho-MRT vom Knie ist jedoch eine Herausforderung - das macht niemand. Radiologen in Bremen, Oldenburg, Bad Zwischenahn und Hamburg abtelefoniert - niemand macht es. Jetzt in Hannover jemanden gefunden, aber die wollen erst alle vorherigen CDs und Befunde, bevor sie mir eventuell einen Termin geben. Mit einem "normalen MRT mit KM" hat das wenig zu tun.

Der "neue" Arzt möchte nun erst einmal das Arthro-MRT abwarten - hat er bislang in seiner Laufbahn 2x angeordnet - und dann mal sehen. Letztlich bleibt ja bei allem, was ich gemacht habe, nur noch a) das Wunder oder b) OP3. Im Moment dazu keine Worte.
 
Ich lasse eben noch mal eine "Meinung" vom Stapel - @mizi85

Ich selber könnte es nicht ertragen, mich zig Monate mit so einem Knie und solchen Diagnosen bzw. Nichtdiagnosen herumzuschleppen - und zu sehen, dass alles, was man theoretisch machen und probieren kann, augenscheinlich überhaupt nicht anschlägt. Ich würde das MRT mit KM machen, davon nicht viel erwarten und dann einen guten Operateur suchen, wobei es recht schwer sein dürfte, so jemanden zu erkennen.

Vor vielen Jahren - 2007 - hatte ich lange Zeit riesige Kniebeschwerden (ein Witz im Gegensatz zu heute; ich konnte alles problemlos außer Radfahren, hatte das Schwimmen entdeckt, lebte aber ansonsten ganz normal) - das "riesig" bezog sich auf die damalige Wahrnehmung. Paar km Rad und das Knie schmerzte. Pausen halfen gar nichts. Physio (nix), mehr Physio (nix), Schonung (nix bis Radfahren), MRT (nicht viel), Arthroskopie ins Blaue & Plica suprapatellaris & eine Verwachsung. 4 Wochen nach der OP war ich wieder gut, mehrere Monate danach kam eine Radtour über 700km, im Jahr danach setzte ich eine Alpenfahrt genau dort fort, wo ich mit dem Knie zuvor abgebrochen hatte - quasi als Wiedergeburt. Da war die OP nach langer Zeit die mehr oder weniger sofortige Rettung ohne jeglichen faden Beigeschmack. Die Story 2019-21 ist anders, aber ich glaube, die Story von damals ist eher normal.

Vielleicht bin ich dem Schicksal auch nur einmal entkommen & 12 Jahre später sollte dann der Hammer kommen.
 
Warte erst mal ab was das Kontrasmittel-MRT anzeigt. Du kannt die gute Hoffnung haben dass Du die klinische Ursache für Deine Knieprobleme erkennst. Hier mal ein optimistisches Szenario: Mit der Gewebewucherungen sind Dir auch Nerven in das Knie gewachsen wo sie nicht hin gehören und diese lösen Deine Schmerzen aus, mit einer kleinen arthroskopischen OP oder auch nur einer Verödung werden das Gewebe bzw. die Nerven beseitigt, und die Probleme sind vorbei.

Nur zum Verständnis und ggf. Abklärung für Dich: Sollte das ein MRT mit Kontrastmittel im Gelenkvolumen sein (damit man Strukturen am Knorpel besser erkennt) oder Kontrasmittel im Blut (damit man die Neovakularisation besser erkennt)? Es gibt die unterschiedlichsten Arten und Einsatzmöglichkeiten von Kontrastmittel in der Radiologie. Es gibt auch Kontrastmittel mit denen man bestimmte Organfunktionen gezielt sichtbar macht. Nicht dass da ein Stille-Post-Effekt entsteht.
 
@MtCenis, ohne genau zu wissen, ob die letzte Nachricht eher an mich oder Mizi geht - ich vermute mal eher an mich, da sie von i.v. sprach bzw. schrieb - die intravenösen KM-Variante habe ich bereits 2 oder 3x gemacht, jedoch ohne, dass dies im SInne einer Diagnose etwas gebracht hätte.

Das Artho-MRT, dem ich jetzt mit deutlich erweitertem Radius nachjage, geht ins Gelenkvolumen - und dies führen Radiologen wohl nur sehr ungern / selten durch.

Die Idee des neuen Arztes ging auch eher dahin, ggf. "Ausbeulungen" bzw. Ganglien dann ggf. besser darstellen zu können, da es eben medial diese Gewebeanhäufung unklarer Art und Weise zu geben scheint.

Am Telefon erklärte mir ein Radiologe aus Hamburg, dass er dies nicht machen würde, da er sich nichts davon versprechen könnte - gerade ein Patient wie ich mit großer Bakerzyste usw. sollte genug Flüssigkeit im Knie haben, so dass man in den verschiedenen Gewichtungen (T1/2) eh alles darstellen könnte.

Ich weiß halt nur, dass ich immer noch meinem Geist nachjage und der aktuelle Arzt halt davon sprach, mittels Arthro-MRT doch noch einmal etwas gefunden zu haben. Zu einem gewissen Grad denke ich mir nur noch "whatever" und mache alles mit niedriger Erwartungshaltung mit. Wirkliche Alternativen sehe ich auch nicht.

Etwas ernüchternd, vorhin vergessen:

Parallel zur zweiten Eigenblutspritze spritzte er heute vorab ein "stärkeres, länger wirkendes" Anästhetikum extraartikulär - nach 2 erfolgsarmen Arthroskopien habe ich mich ja darauf versteift, dass es ggf. etwas außerhalb der eigentlichen Gelenkkapsel ist.

Allerdings: Von dem Anästhetikum habe ich absolut nichts gespürt und durch die zweite Eigenblutspritze recht schnell starke Schmerzen bekommen, die momentan noch unvermindert andauern. Da die Spritze aber auch extraartikulär gesetzt wurde, verstehe ich selber die Welt nicht mehr, da dieser Bereich aller Logik nach hätte betäubt oder zumindest anbetäubt sein müssen - stattdessen jetzt aber das Knie richtig aufmotzt und dies in einer verschärften (und wohl temporären) Form meiner üblichen Beschwerden.

Heißt somit...ich betäube etraartikulär, spritze dort Eigenblut ohne die Kapsel zu durchdringen und habe dann eine üblere Episode meiner immer präsententen Beschwerden, die dann der Logik der Betäubung nach gar nicht extraartikulär sind, sondern in Gelenk, wo 2x nix gefunden wurde? Wo jetzt aber auch die Spritze nie ankam?

Bin ich reif für die Klappse?
 
@Arndt78 : Kann Dir der neue Arzt nicht einen Radiologen empfehlen, der die MRT-Aufnahme dann auch in seinem Sinne macht? Dann kannst Du Dir eine (bislang ja zumindest) fruchtlose Suche sparen. Offiziell darf er das eventuell nicht, schlage ihm dann vor, Dir die Anschrift per Post ohne Absender oder so zukommen zu lassen. Hast Du mal mit der Alta-Klinik Kontakt aufgenommen? Ich hatte beispielsweise kürzlich mit der kardiologischen Abteilung eines Krankenhauses Kontakt aufgenommen und dabei nach einem Kardiologen gefragt, zu dem ich gehen könne. Erst kam eine Mail mit dem Namen einer Praxis, zwei Tage später dann vom gleichen Absender eine Mail, dass man keine Praxis empfehlen könne. Ich habe natürlich nichts gesagt, um da niemandem Schwierigkeiten zu bereiten, der mir bloß helfen wollte. Will heißen, was offiziell nicht geht, geht dann inoffiziell doch.

Wegen der Eigenblutbehandlung: wer hat denn die zweite Spritze gesetzt? Nicht dass die da Mist gemacht haben, wenn das nicht besser wird, da lieber nochmal nachhaken, nicht dass es dann heißt "Warum haben Sie sich nicht gleich gemeldet?".
 
@Recordfahrer: Die Spritze hat der neue Arzt gesetzt - nachdem er das Betäubungsmittel injiziert hatte. Bei beiden Spritzaktionen ist er subkutan ganz gut mit der Nadel herumgewandert - erst um das Mittel gut zu verteilen (breitflächig), dann um das Eigenblut zu verteilen. Ich glaube nicht, dass dies grundsätzlich Mist war, sondern dass der eben sowieso schon besonders gereizte Teil meines Körpers dadurch noch mal ordentlich gereizt wurde und nun halt an die Decke geht. Ohne dass dies heldenhaft klingen soll - ich glaube nicht, dass dies bleibende Schäden verursacht hat und glaube auch, dass es sich irgendwann wieder auf normal schlecht einpendeln wird. Auch heute Früh ist es allerdings wirklich gruselig - kann kaum ein paar Schritte vernünftig gehen (es geht schon, sonst wäre ich nicht vom Schlafzimmer oben bis zur Küche bis zum PC im Arbeitszimmer, aber das "wie" ist übel).

Wirklich aufregen kann es mich allerdings auch nicht - es fühlt sich halt nur an wie eine temporäre weitere Eskalationsstufe, quasi à la "okay, so könnte ich halt gar nichts mehr machen". In Gänze bin ich momentan schlichtweg vollends resigniert & wenn es dann wieder normal schlecht ist, in was-weiß-ich-wieviel-Tagen-oder-Stunden, dann ist ja auch alles nervig. An normalen Alltagen fahre ich morgens mit dem Radel mal mit Umweg zum Bäcker, gehe paar Mal um den Pudding, würge mich zum Spielplatz und zurück und finde es klasse, wenn ich es mit dem Rad noch mal zu Edeka und zurück schaffe, ohne dabei nur genervt zu sein. Mir graust es halt bloß schon vor dem Beginn des neuen Schuljahres ganz ohne Schutz einer Wiedereingliederungsmaßnahme, Distanzunterricht usw... - sowohl vor der Spritze als natürlich auch jetzt gerade ist mir einfach nicht ganz klar, wie das gehen soll. Am Ende wird es irgendwie gehen, dabei schlimm sein, mich frustrieren und aggressiv machen & dann wird es am nächsten Tag genauso weitergehen. So oder so ähnlich läuft es ja seit eineinhalb Jahren und auch wenn ich mir jeden Tag denke, dass es so ja nicht weitergehen kann, geht es natürlich genau so weiter. Immer noch nicht die Blutegel "gemacht" - wahrscheinlich wäre dann alles vorbei.

Was den Radiologen angeht: Natürlich habe ich den Arzt gefragt, er hat mir sofort eine Praxis genannt, de hat mir dann gesagt, dass sie so etwas noch nie gemacht haben, ich war wieder beim Arzt, er sagte mir, dass er nen befreundeten Radiologen anrufen würde, um mal zu fragen, dann kam keine Rückantwort, ich habe selber wie bescheuert angefangen zu telefonieren (Krankenhäuser, Radiologen; Oldenburg, Bad Z.; Leer, Bremen, Hamburg, schlussendlich Treffer in Hannover) und beim gestrigen Besuch sagte der Arzt, dass sein Bekannter wohl gerade im Urlaub sei und er deswegen noch nichts gehört hätte. Allerdings: Auch die in Hannover wollen erst alle alten CDs und Befunde, bevor sie mir echt einen Termin geben - Knie & Injektion KM ins Gelenkvolumen ist wohl sehr speziell. Deshalb fragte ich nach der Telefoniererei ja auch den Arzt, ob er so etwas jemals schon angeordnet hat - mit der Antwort, dass dies eben erst 2x vorkam. Wo die Leute dann ihr MRT bekommen hatten, wusste er aber auch nicht mehr.

Ich komme immer noch nicht "darauf klar", dass man mir subkutan ein stärkeres Betäubungsmittel injiziert, dann Eigenblut hinterher und dann umgehend richtig Schmerzen beginnen. Jetzt, okay, Tag später...warum nicht, aber wieso hat das gleich sofort begonnen? Das ist doch...Unfug? Dieses Betäubungsmittel, ordentliche Spritze mit gut Volumen, vollends ohne jegliche Betäubungswirkung? Genauso wie ich nie irgendein Schmerzmittel gefunden habe, was irgendwie anschlägt? Das ist doch alles Quatsch...
 
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