Ein kurzer Zwischenstand, Tag 13 nach der zweiten Arthroskopie ins Blaue binnen 13 Monaten.
Wie bereits geschrieben, kann es sehr wohl sein, dass die zweite OP an meinem „Horror“knie im besten Fall als ein weiterer Stolperstein auf dem Leidensweg in die Geschichte eingehen wird, denn wirklich gemacht worden ist ja nicht viel (Erinnerung: Verwachsungen Kreuzbänder, Resektion eines Verwachsungsstrangs beginnend am vorderen Innenmeniskus und dann in Richtung Patella, „bisschen was am Hoffa“ (undefiniert)).
Zumindest habe ich die OP im Gegensatz zur Vorherigen gut weggesteckt – minimale Schwellungen und vergleichsweise geringe Schmerzen (obwohl ich brav meine Packung Celebrex bis zum Ende nehmen werde, da komme ich noch ein paar Wochen mit hin).
Auch die Beweglichkeit ist okay; im Stehen kriege ich das morgens Bein schon bis 90-100 Grad angezogen (im späteren Tagesverlauf weniger, da es dann wohl wieder etwas dicker wird und richtig spannt), in der Streckung komme ich gut durch (leider wie auch schon zuvor mit Schmerzen / Unwohlsein in der Endextension, wenngleich ich hier nicht 100% sicher bin, ob die Lokalität nicht doch etwas anders ist und ich jetzt eher postoperative Probleme habe, die sich ggf. noch legen).
Schrecklich, einfach nur schrecklich war die Bakerzyste (siehe Foto die nette Beule hinten am Knie), die bereits vor der OP so ausgeprägt war, dass der Operateur meinte, dass man diese einmal punktieren sollte (& dann auch sagte, dass er dies bei der OP dann machen würde).
Punktiert wurde dann bei der OP nicht, was meines Erachtens nach auch sinnvoll war, da die Schwellungen postoperativ die Zyste ab den ersten Tagen der Teilbelastung wie einen Ballon aufgeblasen haben. Wäre die vorher punktiert worden, wäre es wohl aufs Gleiche hinausgelaufen.
Wie bereits zuvor geschrieben, konnte ich damit eigentlich überhaupt nicht mehr schmerzfrei gehen, da die Zyste beim Stehen bzw. Gehen dermaßen auf die Wade drückte, dass nach wenigen Schritten alles vorbei war. Selbst auf dem Rücken liegend schlafen war teilweise schmerzhaft, da ich ja mit dem Bein dann auf der Zyste lag und es nur half, den Fuß ganz nach außen zu rotieren.
An Tag 12 wurden die Fäden gezogen und ich sprach meinen Orthopäden auch auf die Zyste an – und dass ich mit einer solch prall gefüllten Kugel Probleme hätte, musste ich nicht weiter erklären. Ich erhielt einen Termin in 14 Tagen – bis dahin das Knie etwas abschwellen lassen und dann ggf. einmal punktieren, falls die Zyste immer noch so prominent ist. Allerdings: Wird nicht gerne gemacht, kommt in der Praxis nur sehr selten vor und birgt immer ein Infektionsrisiko. Heiß war ich nicht gerade darauf, aber was wäre die Alternative?
Gleich vorweg: Eigen“behandlung“: Abends war ich dann kurz 15 Minuten mit unserem Kleinen im Garten, humpelte zwischen Trampolin und Haus hin und her, trieb dabei noch den Tropfen Gelenkflüssigkeit in die Zyste, der das Fass zum überlaufen brachte und hatte einmal wieder eine Bakerzyste weniger, zumindest partiell, denn auch schon der Arzt orakelte, dass sich die Zyste in mehrere Kammern unterteilt haben könnte.
Den Verdacht kann ich jetzt bestätigen – ein wenig Zyste ist noch spürbar und nach wie vor prall gefüllt (aber vergleichsweise kleiner), der „Hauptsack“, der sich postoperativ gebildet hatte, ist bestenfalls noch als geleeartige Restmasse spürbar, die man unter der Haut ertasten kann – die Flüssigkeit ist aber erst einmal futsch und der Schmerz der Zyste eigentlich weg. Insgesamt die vierte Zystenruptur (3x nach OP1, 1x jetzt nach OP2), der große Wunsch, dass sich nicht noch wieder eine neue Zyste bildet und wahrscheinlich in wenigen Stunden oder Tagen die bittere Erkenntnis, dass das Spiel einfach wieder von vorne losgeht.
Was meine Belastbarkeit angeht, bin ich nach fast zwei Wochen (zumindest für mich) erstaunlich weit, aber eben halt sehr besorgt, dass der präoperative Zustand das höchste aller Gefühle sein wird. Der permanente mediale Druck ist halt…immer noch…da. Die Sorge, dass ich nie wieder vernünftig im Alltag klarkommen, aufs Rennrad steigen oder sogar ins Freibad gehen kann, größer denn je.
Die Krücken sind seit Tag 6 eigentlich weg. Die Gehstrecke verlängert sich, insbesondere seit gestern Abend (temporär?) durch die „fehlende“ Hauptzyste. Treppensteigen geht so – das ist Teil des „Übungsprogramms“.
Vor 3 Tagen 4x die Treppe auf und runter. Tags darauf 5x. Dann 6x. Heute 7x. Es geht. Rauf ist es okay. Runter drückt es eigentlich nur medial. Genauso wie früher. Natürlich ist da jetzt auch die Narbe (medial auch kleiner offener Schnitt) usw. und die Verwachsung ist dort auch entfernt worden, aber ob es langfristig einen Unterschied macht? Ob nicht all das, was ich spüre, der alte Schmu ist?
Physiotherapeutisch findet 1-3x die Woche Lymphdrainage statt – ich hatte mich bereits eineinhalb Wochen vor der OP um Termine bemüht, aber das hatten wohl auch andere.
Auf dem Fahrrad habe ich am 11. Tag das erste Mal gesessen. Damenrad meiner Frau. Sattel tief. Etwa 200 Meter gefahren. Vom Hof runter, 100m die Straße runter. Zurück. Am 12. Tag mit dem Rennrad in ganz kleinen Gängen 5x „um den Pudding“ (2 km, 8 Minuten). Am 13. Tag mit dem Rennrad 10x um den Pudding – 14 Minuten für 4km. Dazu noch mit dem Tourenrad 2km einmal aus dem Pudding raus und wieder rein.
Fazit: Medial im Knie fühlt es sich immer noch nicht gut an und mir schwant, dass genau jener undefinierbare Mist, der vor der OP da war, immer noch da ist. Auf den „Rennradrunden“ auch kurz für einige Runden eingeklickt und etwas zaghaft gezogen – das war zuvor ja gar nicht möglich und fühlte sich auch jetzt nicht richtig gut an. Allerdings: Noch ist das Knie ja dicker als es werden wird, noch sind die Fäden gerade einen Tag raus. Noch ist die Beweglichkeit gar nicht wieder voll da. Abwarten.
Was definitiv durch die OP besser geworden ist, aber was vielleicht im Alltag nutzloser Gewinn sein wird: Zuvor konnte ich nur medial unter großen Schmerzen die Beine durchdrücken (siehe Foto an der Wand gelehnt) – hier ist dieser Extensionsschmerz medial jetzt deutlich weniger, was ggf. vermuten lassen könnte, dass die medial entfernte Verwachsung hierfür irgendeine Rolle gespielt hat. Aber außer bei dieser im Alltag nicht wirklich relevanten „Bewegung“ (Position?) fällt mir im Moment wenig ein, wo ich definitiv einen Unterschied feststellen kann.
Wie bereits geschrieben, kann es sehr wohl sein, dass die zweite OP an meinem „Horror“knie im besten Fall als ein weiterer Stolperstein auf dem Leidensweg in die Geschichte eingehen wird, denn wirklich gemacht worden ist ja nicht viel (Erinnerung: Verwachsungen Kreuzbänder, Resektion eines Verwachsungsstrangs beginnend am vorderen Innenmeniskus und dann in Richtung Patella, „bisschen was am Hoffa“ (undefiniert)).
Zumindest habe ich die OP im Gegensatz zur Vorherigen gut weggesteckt – minimale Schwellungen und vergleichsweise geringe Schmerzen (obwohl ich brav meine Packung Celebrex bis zum Ende nehmen werde, da komme ich noch ein paar Wochen mit hin).
Auch die Beweglichkeit ist okay; im Stehen kriege ich das morgens Bein schon bis 90-100 Grad angezogen (im späteren Tagesverlauf weniger, da es dann wohl wieder etwas dicker wird und richtig spannt), in der Streckung komme ich gut durch (leider wie auch schon zuvor mit Schmerzen / Unwohlsein in der Endextension, wenngleich ich hier nicht 100% sicher bin, ob die Lokalität nicht doch etwas anders ist und ich jetzt eher postoperative Probleme habe, die sich ggf. noch legen).
Schrecklich, einfach nur schrecklich war die Bakerzyste (siehe Foto die nette Beule hinten am Knie), die bereits vor der OP so ausgeprägt war, dass der Operateur meinte, dass man diese einmal punktieren sollte (& dann auch sagte, dass er dies bei der OP dann machen würde).
Punktiert wurde dann bei der OP nicht, was meines Erachtens nach auch sinnvoll war, da die Schwellungen postoperativ die Zyste ab den ersten Tagen der Teilbelastung wie einen Ballon aufgeblasen haben. Wäre die vorher punktiert worden, wäre es wohl aufs Gleiche hinausgelaufen.
Wie bereits zuvor geschrieben, konnte ich damit eigentlich überhaupt nicht mehr schmerzfrei gehen, da die Zyste beim Stehen bzw. Gehen dermaßen auf die Wade drückte, dass nach wenigen Schritten alles vorbei war. Selbst auf dem Rücken liegend schlafen war teilweise schmerzhaft, da ich ja mit dem Bein dann auf der Zyste lag und es nur half, den Fuß ganz nach außen zu rotieren.
An Tag 12 wurden die Fäden gezogen und ich sprach meinen Orthopäden auch auf die Zyste an – und dass ich mit einer solch prall gefüllten Kugel Probleme hätte, musste ich nicht weiter erklären. Ich erhielt einen Termin in 14 Tagen – bis dahin das Knie etwas abschwellen lassen und dann ggf. einmal punktieren, falls die Zyste immer noch so prominent ist. Allerdings: Wird nicht gerne gemacht, kommt in der Praxis nur sehr selten vor und birgt immer ein Infektionsrisiko. Heiß war ich nicht gerade darauf, aber was wäre die Alternative?
Gleich vorweg: Eigen“behandlung“: Abends war ich dann kurz 15 Minuten mit unserem Kleinen im Garten, humpelte zwischen Trampolin und Haus hin und her, trieb dabei noch den Tropfen Gelenkflüssigkeit in die Zyste, der das Fass zum überlaufen brachte und hatte einmal wieder eine Bakerzyste weniger, zumindest partiell, denn auch schon der Arzt orakelte, dass sich die Zyste in mehrere Kammern unterteilt haben könnte.
Den Verdacht kann ich jetzt bestätigen – ein wenig Zyste ist noch spürbar und nach wie vor prall gefüllt (aber vergleichsweise kleiner), der „Hauptsack“, der sich postoperativ gebildet hatte, ist bestenfalls noch als geleeartige Restmasse spürbar, die man unter der Haut ertasten kann – die Flüssigkeit ist aber erst einmal futsch und der Schmerz der Zyste eigentlich weg. Insgesamt die vierte Zystenruptur (3x nach OP1, 1x jetzt nach OP2), der große Wunsch, dass sich nicht noch wieder eine neue Zyste bildet und wahrscheinlich in wenigen Stunden oder Tagen die bittere Erkenntnis, dass das Spiel einfach wieder von vorne losgeht.
Was meine Belastbarkeit angeht, bin ich nach fast zwei Wochen (zumindest für mich) erstaunlich weit, aber eben halt sehr besorgt, dass der präoperative Zustand das höchste aller Gefühle sein wird. Der permanente mediale Druck ist halt…immer noch…da. Die Sorge, dass ich nie wieder vernünftig im Alltag klarkommen, aufs Rennrad steigen oder sogar ins Freibad gehen kann, größer denn je.
Die Krücken sind seit Tag 6 eigentlich weg. Die Gehstrecke verlängert sich, insbesondere seit gestern Abend (temporär?) durch die „fehlende“ Hauptzyste. Treppensteigen geht so – das ist Teil des „Übungsprogramms“.
Vor 3 Tagen 4x die Treppe auf und runter. Tags darauf 5x. Dann 6x. Heute 7x. Es geht. Rauf ist es okay. Runter drückt es eigentlich nur medial. Genauso wie früher. Natürlich ist da jetzt auch die Narbe (medial auch kleiner offener Schnitt) usw. und die Verwachsung ist dort auch entfernt worden, aber ob es langfristig einen Unterschied macht? Ob nicht all das, was ich spüre, der alte Schmu ist?
Physiotherapeutisch findet 1-3x die Woche Lymphdrainage statt – ich hatte mich bereits eineinhalb Wochen vor der OP um Termine bemüht, aber das hatten wohl auch andere.
Auf dem Fahrrad habe ich am 11. Tag das erste Mal gesessen. Damenrad meiner Frau. Sattel tief. Etwa 200 Meter gefahren. Vom Hof runter, 100m die Straße runter. Zurück. Am 12. Tag mit dem Rennrad in ganz kleinen Gängen 5x „um den Pudding“ (2 km, 8 Minuten). Am 13. Tag mit dem Rennrad 10x um den Pudding – 14 Minuten für 4km. Dazu noch mit dem Tourenrad 2km einmal aus dem Pudding raus und wieder rein.
Fazit: Medial im Knie fühlt es sich immer noch nicht gut an und mir schwant, dass genau jener undefinierbare Mist, der vor der OP da war, immer noch da ist. Auf den „Rennradrunden“ auch kurz für einige Runden eingeklickt und etwas zaghaft gezogen – das war zuvor ja gar nicht möglich und fühlte sich auch jetzt nicht richtig gut an. Allerdings: Noch ist das Knie ja dicker als es werden wird, noch sind die Fäden gerade einen Tag raus. Noch ist die Beweglichkeit gar nicht wieder voll da. Abwarten.
Was definitiv durch die OP besser geworden ist, aber was vielleicht im Alltag nutzloser Gewinn sein wird: Zuvor konnte ich nur medial unter großen Schmerzen die Beine durchdrücken (siehe Foto an der Wand gelehnt) – hier ist dieser Extensionsschmerz medial jetzt deutlich weniger, was ggf. vermuten lassen könnte, dass die medial entfernte Verwachsung hierfür irgendeine Rolle gespielt hat. Aber außer bei dieser im Alltag nicht wirklich relevanten „Bewegung“ (Position?) fällt mir im Moment wenig ein, wo ich definitiv einen Unterschied feststellen kann.