Hallo allerseits,
ich wollte mich an dieser Stelle nur kurz zu einigen der neuen (und alten) "Fässer" melden, denn sonst gibt es gerade noch nichts Neues - das wird ggf. nach meinem Besuch in München anders sein, aber auch dafür wage ich nur eine defensive Prognose die so aussieht, dass...
...ich vor ziemlich genau einem Jahr dort war, damals OP-Aufnahmen der ersten Operation hatte, dazu jede Menge MRT-Serien ohne irgendeinen wahren "Wert" jenseits einer fein großen Bakerzyste, die ja, tausendfach gelesen und dutzendfach geschrieben, nur Symptom und nicht Problem ist. In München lief es damals grob so, dass a) der Schaden in den OP-Aufnahmen schon größer daherkam und de Einstufung der Operateurin als Grad 1-2 in Frage gestellt wurde und b) im MRT davon nix zu sehen war und c) daher eine OATS-Therapie angeboten wurde, um den Knorpeldefekt zu beheben.
Jetzt, ein Jahr später, habe ich neue OP-Aufnahmen, dieses mal eine Einstufung des Operateurs als Grad 3, genauso "langweilige" und nichtssagende MRTs, ziemlich genau die gleichen Probleme, sofern ich das selber sicher noch beurteilen kann, d) alles, was damals konservativ noch offen war, auch prinzipiell durchgejodelt und was soll daher e) anders dabei herauskommen, als dass man mir sagt, dass der im MRT nicht erkenntliche Knorpelschaden auf den OP-Aufnahmen schon derber daherkommt und man mir daher eine OATS anbieten könnte.
Um dieses vorhersehbare Skript durchzuspielen, fahre ich dann also 13h Zug und werde danach auch nicht wissen, ob meine Probleme, die ich partout nicht mit dem in Einklang kriege, was ich eigentlich von einem Knorpelschaden erwarten würde, so in den Griff kriegen könnte.
@Recordfahrer: Wo keine gesicherte Diagnose, da sind neue Fässer auch nicht fehl am Platz.
Allerdings: Das Pica-Syndrom und insbesondere die Mediopatellaris waren genau die erste Diagnose, die mein erster Physio vor der ersten OP auch vermutet hat...wenngleich ich ihn verbal auch in die Richtung gelenkt hatte, da ich es selber auch vermutete.
Allerdings Teil 2: 2007 hatte ich bereits eine Arthroskopie am gleichen Knie zur Entfernung einer Plica Suprapatellaris (Ein voller Erfolg; konnte zuvor kaum mehr Radfahren, musste einen Radurlaub in den Alpen frustriert abbrechen, schonte mich fast ein Jahr herum, entdeckte meine Liebe zum Schwimmen, scheiterte bei jedem Versuch, wieder auf dem Rad klar zu kommen und war nach wenigen Wochen absolut beschwerdefrei, so dass ich im Sommer danach die Radtour in den Alpen genau am Ort des Abbruchs fortsetzte).
Auch 2007 war eine Plica Mediopatellaris vermutet worden, war es dann aber nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man, wenn man einmal ein Plica-Problem hatte, so etwas noch einmal bekommt (eine zumindest noch auffällig angelegte Plica Mediopatellaris wäre damals auch aufgefallen), ist nach Aussage der Ärzte sehr gering.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Plica unter diesen Vorzeichen bei zwei OPs übersieht, wobei bei der ersten OP dies auch noch der explizite Verdacht war, ist überaus gering - da habe ich auch noch die Worte der Operateurin im Kopf "da war nix".
Gleichwohl...einer meiner aktuellen Ärzte sagte mir, dass all meine Symptome eigentlich genau wie ein Plica-Syndrom klingen und er das vermuten würde, wenn es nicht vorher schon quasi durch die 2 OPs sicher ausgeschlossen gewesen wäre.
Zumindest ein MRT-Bericht erwähnt eine "etwas vedickte Plica M. ohne Einklemmung" - so ein bisschen ist das also zumindest konfus. Würde in einer dritten (oh Gott) OP dann plötzlich eine Plica auftauchen und man diese entfernen und dann alles gut werden, wäre dies natürlich der einfachste Weg - aber wahnsinnig wahrscheinlich ist das Ganze nicht.
@Bergziege79: Ja, diese Bakerzyten...rangegangen ist da noch keiner, da man dies wohl augenscheinlich einfach nicht gerne macht - die Zysten gelten in der Regel nur als Symptom eines anderen Problems und scheinen die Angewohnheit zu haben, gerne einmal zurückzukommen, wenn eben jenes Problem noch da ist.
Als Beweis dafür könnten auch meine 5 bisherigen Rupturen herhalten - da war die Zyste jeweils kurzfristig deutlich kleiner, aber am Ende war die Zyste immer wieder da.
Unlogisch ist, dass ich weder im Ultraschall noch im MRT jemals einen ordentlichen Erguss habe, dafür aber immer die Zyste, die ja meistens Ausstülpung eines drückenden Ergusses ist. Die banale Erklärung von Operateur 2 war, dass die überschüssige Flüssigkeit halt immer gleich in die Zyste gehauen wird und daher im Gelenk kein Erguss ist. Ein anderer Arzt vermutete einmal eine marginale Instabilität im Gelenk als Ursache, aber auf die Idee ist sonst auch niemand gekommen und auch wenn es sein mag ,dass das Knie beim Schubladentest etwas mehr Spiel als mein anderes Knie hat, hat dies bislang noch niemanden wirklich dazu verleitet, hier eine mögliche Ursache für solch eine prominente Zyste zu sehen.
Ob das mit dem sofortige Abfluss in die Zyste sein kann oder nicht...was weiß ich.
Auf jeden Fall ist die Zyste groß, stört, aber bei weitem nicht so wie mein mediales Druckgefühl und wäre dann ein Problem, wenn ich mein mediales Problem nicht mehr hätte. Gleichzeitig schwant mir, dass es dann auch die Zyste nicht mehr gäbe, es sei denn, ich wäre ein absoluter Ausnahmemensch, bei dem jede normale Logik aussetzt (so wie man überall liest...Problem weg...Zyste irgendwann weg).
Das - mein eigentliches Problem - aber wiederum fühlt sich halt nie wie im Gelenk an....das dreht sich alles im Kreis und Kreis und Kreis und Kreis. Da halte ich es wie die Erde, die auch außer Drehen nix besseres zu tun hat.
Operateur 2 in Braunschweig sagte, dass er die Zyste niemals operieren würde, der ehemalige Teamarzt von Werder Bremen und jetzt Leiter einer Rehaklinik hier in der Region sagte mir, dass ich "bitte, bitte bitte die Zyste niemals operieren lassen sollte...die Ergebnisse sähe er oft und es wäre schrecklich".
Viele Ärzte betonen immer wieder die Gefahr von Nervenschädigungen durch den großen Schnitt hinten am Knie, die enormen Rückfallraten und so weiter...kein einziger Arzt hat mir bislang gesagt, dass er es auch nur erwägen würde, daran irgendetwas zu machen. Nicht einmal punktieren will irgendjemand - Infektionsrisiko ohne Gewinn. Es scheint so, als würde ich diese Zyste auf Lebenszeit behalten, sofern niemand jemals mein Hauptproblem in den Griff bekommt. Und all die Rupturen mit neuen Zysten bestätigen mich darin, dass ich auch nicht nach einer OP jagen sollte. Nur vor etwa einem Jahr in München meinte der Arzt, dass er "da auch reingehen könnte" (bei einer Arthroskopie). Darauf angesprochen, meinte Operateur 2, dass die Zyste viel zu oberflächlich liegen würde, um dies zu ermöglichen und man, wenn überhaupt, nur offen operieren könnte. Mein typischer Satz: Was weiß ich.
@mizi85: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir sehr vergleichbare Probleme haben - ich habe nur das zweifelhafte Privileg, dass mir bislang die psychosomatische Einstufung erspart bliebt, da hilft mir meine Bakerzyste.
Dazu ein Zitat eines Arztes: "Ich würde sagen, dass Sie was mit dem Kopf hätten, wenn Sie die Bakerzyte nicht hätten".
Allerdings...all der Mist ohne die BAkerzyste wäre wahrscheinlich noch besser als all der Mist mit der BAkerzyste.
Dieses "immer bemühen, locker zu stehen" (und auch das Knie locker zu lassen) kenne ich auch nur zu gut...es kommt mir auch so vor, als wäre das Knie zumindest besser, wenn es mir gelingt, lockerer zu bleiben...aber gleichzeitig ist der Gang auch oft durch das Ziehen / Drücken / den Druck / die Zyste so vermurkst, dass das nicht immer ganz einfach ist, vorsichtig geschrieben.
Die absolute Verwirrung ob all der Therapieansätze habe ich langsam nicht mehr...ich wüsste gar nicht, was ich noch ausprobieren sollte, also ist da jenseits von OP3 oder "einfach akzeptieren" nicht mehr viel an Verwirrung über. Eigentlich müssten dir doch auch langsam die Ideen und Möglichkeiten ausgehen, wenngleich man sicherlich immer noch obskuren Unfug findet, wenn man ganz lange sucht. Ach ja...die Blutegel habe ich immer noch nicht im Sammelalbum.
Lehrer & Stehen: Prinzipiell kann ich gut verstehen, weshalb mir jeder sagt ,dass ich doch im Sitzen ganz okay arbeiten können müsste. Realistisch ist da auch nichts Intelligentes zu erwidern, aber der Druck im Knie macht mich einfach durchgehend so fertig, reizt mich so, macht mich so frustriert...aggressiv....und gleichzeitig kann man auch vor einer normal unruhigen Klasse nicht die ganze Zeit sitzen, da man von Reihe 2 nicht mal mehr die Köpfe sieht. Es fällt auch schwer, sich ernsthaft auf das Simple Past zu konzentrieren, wenn man gerade vor Kniedruckschmerz vor die Hunde geht, da man in den letzten 26 Minuten 4x ohne Rhythmus aufstehen, herumgehen und sich setzten musste. Wenn ich mich mental darauf einstelle, jetzt mla 30 Minuten am Stück im gleichen Tempo vorsichtig geradeaus zu gehen, geht das durchaus ganz okay (bis ich dann anhalte, mich hinsetze und das Knie losballert), aber gerade dieses Gehen und Stehen ohne Rhythmus im Alltag ist besonders übel.
Irgendwie steht man doch andauernd auf, geht rum, steht hier und steht da und auch wenn ich sitze, hocke ich oft nur da und drücke irgendwie an meinem Knie herum, um das ganze irgendwie auszuhalten.
Kurzum...bin psychisch kaum mehr in der Lage, mich stundenlang am Riemen zu reißen, aber irgendwie muss das halt gehen, wenn es gehen muss. Bislang bin ich in den zwei Jahren auch noch nicht an etwas gescheitert ,was ich absolut machen musste....aber wie es mir dabei ging, ist ein anderes Thema. Das ich auf dem Weg zur Arbeit auch schon heulend anhalten musste, ist jetzt auch nicht so gut.
"Schleife des Elends"...kennt man halt zu gut, aber es ist halt auch schwer, sich davon zu lösen, wenn jegliche Art von nicht sitzender Ablenkung einen gleich wieder hineinkatapultiert und man beim Bäcker den drei Leuten vor einem, die einen dazu nötigen, noch ein paar Minuten herumzustehen, am liebsten einen Tritt zu geben, damit man endlich aus der Situation kommt.
"Kann meinen Schmerz nicht gut in Worte packen"...das sind genau meine Worte. Ich rede auch häufiger von einem Gefühl und nicht direkt von Schmerzen, es fehlt ein wirklich dingfest zu machender Schmerzpunkt und so weiter. Auch hier sitzend und tippend weiß ich ganz genau, wo mein Knie gerade (auch in Ruhe) "drückt", aber wenn ich dann daran herumdrücke, drücke ich nur auf diesem "Gefühl" herum, finde aber keinen Punkt, der es wirklich ist - eben nur ein Areal ohne "Höhepunkte".
Wenn dass das ist ,was du Ärzten auch nicht erklären kannst, kann ich das Problem gut verstehen. Beim Arzt denkt man sich dann oft "Ach, vergessen sie es einfach", weil man selber nicht mehr weiß, wie man es beschreiben soll - und auch versteht, dass es bei den ganz guten MRTs keiner wirklich ernst nehmen oder verstehen kann. Ich will den Ärzten da gar keinen Vorwurf machen - es guckt ja kein Knochen aus dem Gewebe. Und zu einem Knorpeldefekt passt das für mich halt nicht...aber "obskure, flächige Druckschmerzgefühle ohne klaren Ursprung" findet man auch selten als mögliche Ursachen für 10cm große Bakerzyten. Das macht irre.
Tja, das Schlimmste, was passieren kann? Einfach gar nichts...es geht halt einfach immer so weiter und die zweite Hälfte des Lebens wird sehr sehr passiv und frustrierend. Ein Leben auf dem gefühlten Abstellgleis. Durch den Arbeitstag quälen, semi-motiviert im Fitnessstudio ein paar sinnfreie Armübungen oder Oberköperübungen machen, etwas Radfahren, nie wieder richtig gehen und stehen können, sehr beschränkte Familien- oder soziale Aktivitäten und ständig Kniedruckschmerzen. Plus Gewichtszunahme. Das klingt alles nicht so berauschend.
ich wollte mich an dieser Stelle nur kurz zu einigen der neuen (und alten) "Fässer" melden, denn sonst gibt es gerade noch nichts Neues - das wird ggf. nach meinem Besuch in München anders sein, aber auch dafür wage ich nur eine defensive Prognose die so aussieht, dass...
...ich vor ziemlich genau einem Jahr dort war, damals OP-Aufnahmen der ersten Operation hatte, dazu jede Menge MRT-Serien ohne irgendeinen wahren "Wert" jenseits einer fein großen Bakerzyste, die ja, tausendfach gelesen und dutzendfach geschrieben, nur Symptom und nicht Problem ist. In München lief es damals grob so, dass a) der Schaden in den OP-Aufnahmen schon größer daherkam und de Einstufung der Operateurin als Grad 1-2 in Frage gestellt wurde und b) im MRT davon nix zu sehen war und c) daher eine OATS-Therapie angeboten wurde, um den Knorpeldefekt zu beheben.
Jetzt, ein Jahr später, habe ich neue OP-Aufnahmen, dieses mal eine Einstufung des Operateurs als Grad 3, genauso "langweilige" und nichtssagende MRTs, ziemlich genau die gleichen Probleme, sofern ich das selber sicher noch beurteilen kann, d) alles, was damals konservativ noch offen war, auch prinzipiell durchgejodelt und was soll daher e) anders dabei herauskommen, als dass man mir sagt, dass der im MRT nicht erkenntliche Knorpelschaden auf den OP-Aufnahmen schon derber daherkommt und man mir daher eine OATS anbieten könnte.
Um dieses vorhersehbare Skript durchzuspielen, fahre ich dann also 13h Zug und werde danach auch nicht wissen, ob meine Probleme, die ich partout nicht mit dem in Einklang kriege, was ich eigentlich von einem Knorpelschaden erwarten würde, so in den Griff kriegen könnte.
@Recordfahrer: Wo keine gesicherte Diagnose, da sind neue Fässer auch nicht fehl am Platz.
Allerdings: Das Pica-Syndrom und insbesondere die Mediopatellaris waren genau die erste Diagnose, die mein erster Physio vor der ersten OP auch vermutet hat...wenngleich ich ihn verbal auch in die Richtung gelenkt hatte, da ich es selber auch vermutete.
Allerdings Teil 2: 2007 hatte ich bereits eine Arthroskopie am gleichen Knie zur Entfernung einer Plica Suprapatellaris (Ein voller Erfolg; konnte zuvor kaum mehr Radfahren, musste einen Radurlaub in den Alpen frustriert abbrechen, schonte mich fast ein Jahr herum, entdeckte meine Liebe zum Schwimmen, scheiterte bei jedem Versuch, wieder auf dem Rad klar zu kommen und war nach wenigen Wochen absolut beschwerdefrei, so dass ich im Sommer danach die Radtour in den Alpen genau am Ort des Abbruchs fortsetzte).
Auch 2007 war eine Plica Mediopatellaris vermutet worden, war es dann aber nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man, wenn man einmal ein Plica-Problem hatte, so etwas noch einmal bekommt (eine zumindest noch auffällig angelegte Plica Mediopatellaris wäre damals auch aufgefallen), ist nach Aussage der Ärzte sehr gering.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Plica unter diesen Vorzeichen bei zwei OPs übersieht, wobei bei der ersten OP dies auch noch der explizite Verdacht war, ist überaus gering - da habe ich auch noch die Worte der Operateurin im Kopf "da war nix".
Gleichwohl...einer meiner aktuellen Ärzte sagte mir, dass all meine Symptome eigentlich genau wie ein Plica-Syndrom klingen und er das vermuten würde, wenn es nicht vorher schon quasi durch die 2 OPs sicher ausgeschlossen gewesen wäre.
Zumindest ein MRT-Bericht erwähnt eine "etwas vedickte Plica M. ohne Einklemmung" - so ein bisschen ist das also zumindest konfus. Würde in einer dritten (oh Gott) OP dann plötzlich eine Plica auftauchen und man diese entfernen und dann alles gut werden, wäre dies natürlich der einfachste Weg - aber wahnsinnig wahrscheinlich ist das Ganze nicht.
@Bergziege79: Ja, diese Bakerzyten...rangegangen ist da noch keiner, da man dies wohl augenscheinlich einfach nicht gerne macht - die Zysten gelten in der Regel nur als Symptom eines anderen Problems und scheinen die Angewohnheit zu haben, gerne einmal zurückzukommen, wenn eben jenes Problem noch da ist.
Als Beweis dafür könnten auch meine 5 bisherigen Rupturen herhalten - da war die Zyste jeweils kurzfristig deutlich kleiner, aber am Ende war die Zyste immer wieder da.
Unlogisch ist, dass ich weder im Ultraschall noch im MRT jemals einen ordentlichen Erguss habe, dafür aber immer die Zyste, die ja meistens Ausstülpung eines drückenden Ergusses ist. Die banale Erklärung von Operateur 2 war, dass die überschüssige Flüssigkeit halt immer gleich in die Zyste gehauen wird und daher im Gelenk kein Erguss ist. Ein anderer Arzt vermutete einmal eine marginale Instabilität im Gelenk als Ursache, aber auf die Idee ist sonst auch niemand gekommen und auch wenn es sein mag ,dass das Knie beim Schubladentest etwas mehr Spiel als mein anderes Knie hat, hat dies bislang noch niemanden wirklich dazu verleitet, hier eine mögliche Ursache für solch eine prominente Zyste zu sehen.
Ob das mit dem sofortige Abfluss in die Zyste sein kann oder nicht...was weiß ich.
Auf jeden Fall ist die Zyste groß, stört, aber bei weitem nicht so wie mein mediales Druckgefühl und wäre dann ein Problem, wenn ich mein mediales Problem nicht mehr hätte. Gleichzeitig schwant mir, dass es dann auch die Zyste nicht mehr gäbe, es sei denn, ich wäre ein absoluter Ausnahmemensch, bei dem jede normale Logik aussetzt (so wie man überall liest...Problem weg...Zyste irgendwann weg).
Das - mein eigentliches Problem - aber wiederum fühlt sich halt nie wie im Gelenk an....das dreht sich alles im Kreis und Kreis und Kreis und Kreis. Da halte ich es wie die Erde, die auch außer Drehen nix besseres zu tun hat.
Operateur 2 in Braunschweig sagte, dass er die Zyste niemals operieren würde, der ehemalige Teamarzt von Werder Bremen und jetzt Leiter einer Rehaklinik hier in der Region sagte mir, dass ich "bitte, bitte bitte die Zyste niemals operieren lassen sollte...die Ergebnisse sähe er oft und es wäre schrecklich".
Viele Ärzte betonen immer wieder die Gefahr von Nervenschädigungen durch den großen Schnitt hinten am Knie, die enormen Rückfallraten und so weiter...kein einziger Arzt hat mir bislang gesagt, dass er es auch nur erwägen würde, daran irgendetwas zu machen. Nicht einmal punktieren will irgendjemand - Infektionsrisiko ohne Gewinn. Es scheint so, als würde ich diese Zyste auf Lebenszeit behalten, sofern niemand jemals mein Hauptproblem in den Griff bekommt. Und all die Rupturen mit neuen Zysten bestätigen mich darin, dass ich auch nicht nach einer OP jagen sollte. Nur vor etwa einem Jahr in München meinte der Arzt, dass er "da auch reingehen könnte" (bei einer Arthroskopie). Darauf angesprochen, meinte Operateur 2, dass die Zyste viel zu oberflächlich liegen würde, um dies zu ermöglichen und man, wenn überhaupt, nur offen operieren könnte. Mein typischer Satz: Was weiß ich.
@mizi85: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir sehr vergleichbare Probleme haben - ich habe nur das zweifelhafte Privileg, dass mir bislang die psychosomatische Einstufung erspart bliebt, da hilft mir meine Bakerzyste.
Dazu ein Zitat eines Arztes: "Ich würde sagen, dass Sie was mit dem Kopf hätten, wenn Sie die Bakerzyte nicht hätten".
Allerdings...all der Mist ohne die BAkerzyste wäre wahrscheinlich noch besser als all der Mist mit der BAkerzyste.
Dieses "immer bemühen, locker zu stehen" (und auch das Knie locker zu lassen) kenne ich auch nur zu gut...es kommt mir auch so vor, als wäre das Knie zumindest besser, wenn es mir gelingt, lockerer zu bleiben...aber gleichzeitig ist der Gang auch oft durch das Ziehen / Drücken / den Druck / die Zyste so vermurkst, dass das nicht immer ganz einfach ist, vorsichtig geschrieben.
Die absolute Verwirrung ob all der Therapieansätze habe ich langsam nicht mehr...ich wüsste gar nicht, was ich noch ausprobieren sollte, also ist da jenseits von OP3 oder "einfach akzeptieren" nicht mehr viel an Verwirrung über. Eigentlich müssten dir doch auch langsam die Ideen und Möglichkeiten ausgehen, wenngleich man sicherlich immer noch obskuren Unfug findet, wenn man ganz lange sucht. Ach ja...die Blutegel habe ich immer noch nicht im Sammelalbum.
Lehrer & Stehen: Prinzipiell kann ich gut verstehen, weshalb mir jeder sagt ,dass ich doch im Sitzen ganz okay arbeiten können müsste. Realistisch ist da auch nichts Intelligentes zu erwidern, aber der Druck im Knie macht mich einfach durchgehend so fertig, reizt mich so, macht mich so frustriert...aggressiv....und gleichzeitig kann man auch vor einer normal unruhigen Klasse nicht die ganze Zeit sitzen, da man von Reihe 2 nicht mal mehr die Köpfe sieht. Es fällt auch schwer, sich ernsthaft auf das Simple Past zu konzentrieren, wenn man gerade vor Kniedruckschmerz vor die Hunde geht, da man in den letzten 26 Minuten 4x ohne Rhythmus aufstehen, herumgehen und sich setzten musste. Wenn ich mich mental darauf einstelle, jetzt mla 30 Minuten am Stück im gleichen Tempo vorsichtig geradeaus zu gehen, geht das durchaus ganz okay (bis ich dann anhalte, mich hinsetze und das Knie losballert), aber gerade dieses Gehen und Stehen ohne Rhythmus im Alltag ist besonders übel.
Irgendwie steht man doch andauernd auf, geht rum, steht hier und steht da und auch wenn ich sitze, hocke ich oft nur da und drücke irgendwie an meinem Knie herum, um das ganze irgendwie auszuhalten.
Kurzum...bin psychisch kaum mehr in der Lage, mich stundenlang am Riemen zu reißen, aber irgendwie muss das halt gehen, wenn es gehen muss. Bislang bin ich in den zwei Jahren auch noch nicht an etwas gescheitert ,was ich absolut machen musste....aber wie es mir dabei ging, ist ein anderes Thema. Das ich auf dem Weg zur Arbeit auch schon heulend anhalten musste, ist jetzt auch nicht so gut.
"Schleife des Elends"...kennt man halt zu gut, aber es ist halt auch schwer, sich davon zu lösen, wenn jegliche Art von nicht sitzender Ablenkung einen gleich wieder hineinkatapultiert und man beim Bäcker den drei Leuten vor einem, die einen dazu nötigen, noch ein paar Minuten herumzustehen, am liebsten einen Tritt zu geben, damit man endlich aus der Situation kommt.
"Kann meinen Schmerz nicht gut in Worte packen"...das sind genau meine Worte. Ich rede auch häufiger von einem Gefühl und nicht direkt von Schmerzen, es fehlt ein wirklich dingfest zu machender Schmerzpunkt und so weiter. Auch hier sitzend und tippend weiß ich ganz genau, wo mein Knie gerade (auch in Ruhe) "drückt", aber wenn ich dann daran herumdrücke, drücke ich nur auf diesem "Gefühl" herum, finde aber keinen Punkt, der es wirklich ist - eben nur ein Areal ohne "Höhepunkte".
Wenn dass das ist ,was du Ärzten auch nicht erklären kannst, kann ich das Problem gut verstehen. Beim Arzt denkt man sich dann oft "Ach, vergessen sie es einfach", weil man selber nicht mehr weiß, wie man es beschreiben soll - und auch versteht, dass es bei den ganz guten MRTs keiner wirklich ernst nehmen oder verstehen kann. Ich will den Ärzten da gar keinen Vorwurf machen - es guckt ja kein Knochen aus dem Gewebe. Und zu einem Knorpeldefekt passt das für mich halt nicht...aber "obskure, flächige Druckschmerzgefühle ohne klaren Ursprung" findet man auch selten als mögliche Ursachen für 10cm große Bakerzyten. Das macht irre.
Tja, das Schlimmste, was passieren kann? Einfach gar nichts...es geht halt einfach immer so weiter und die zweite Hälfte des Lebens wird sehr sehr passiv und frustrierend. Ein Leben auf dem gefühlten Abstellgleis. Durch den Arbeitstag quälen, semi-motiviert im Fitnessstudio ein paar sinnfreie Armübungen oder Oberköperübungen machen, etwas Radfahren, nie wieder richtig gehen und stehen können, sehr beschränkte Familien- oder soziale Aktivitäten und ständig Kniedruckschmerzen. Plus Gewichtszunahme. Das klingt alles nicht so berauschend.