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Konfliktsituationen im Verkehr

Ich war heute eine für meine Verhältnisse lange Tour mit einem Freund fahren. Südlich von Heidelberg beim RTF vom MSC St. Ilgen mitgefahren (115km). War echt schön, top ausgeschildert, nette Leute.

Auch die Autofahrer waren entspannt.

Bis ca. 12Uhr. Dann kamen die unentspannten Langschläfer auf die Straße und zwei davon waren sehr unentspannt, wollten umbedingt trotz Gegenverkehr vorbei, haben kurz vor knapp immerhin noch gemerkt, dass es nicht reicht und sind mit quietschenden Reifen hinter uns angekommen, um uns dann sofort nach dem Gegenverkehr mit Vollgas zu überholen. Man hätte vorher sehen können, dass es knapp wird, man hätte auch gemütlich an die Radfahrer ranfahren können (70), statt mit 100km/h angeballert zu kommen, aber was solls. Immerhin haben sie noch rechtzeitig reagiert.
 
Es ist äußerst selten, dass ich da nicht angepöbelt, angehupt oder sonst wie von Autofahrern auf mein vermeintliches Fehlverhalten aufmerksam gemacht werde. Sind die alle chronische Radfahrhasser? Meiner Meinung nach nicht, sie wissen es einfach nicht besser und fühlen sich im Recht.
"Dummheit schützt vor Strafe nicht" heißt es dann, wenn Autofahrer dann Prügel androhen, einen schneiden, bedrängen, nötigen etc. Im Ergebnis folgt daraus - nichts, denn das ist ja nicht von allgemeinem Interesse. Na dann.....
 
🙄🙄
Nicht zu vergessen das verletze Ego mancher wenn ich am Berg an ihnen vorbeiziehe.. aber das ist wieder eine andere Geschichte...
Was sollte man anders machen? Kette abwerfen, zurückfallen lassen oder schnaufend und stöhnend dran bleiben und rufen: "Fahr nicht so schnell" ?
 
Soooo, gestern war ich mal das Arschloch.
Ich befuhr eine große belebte Straße in Kreuzberg auf dem Schutzstreifen.
Aus einer Seitenstraße fuhr ein Lieferfahrzeug, ohne mich zu beachten, auf die Hauptstraße die ich befuhr.
Ich konnte bremsen und ausweichen.
Doch leider kam direkt dahinter ein Zebrastreifen, den ich durch das Lieferauto nicht sehen konnte...
Ich fuhr mit viel Glück durch die Menschentraube...so schnell konnte ich nicht reagieren. 🫣
 
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Soooo, gestern war ich mal das Arschloch.
Ich befuhr eine große belebte Straße in Kreuzberg auf dem Schutzstreifen.
Aus einer Seitenstraße fuhr ein Lieferfahrzeug, ohne mich zu beachten, auf die Hauptstraße die ich befuhr.
Ich konnte bremsen und ausweichen.
Doch leider kam direkt dahinter ein Zebrastreifen den ich durch das Lieferauto nicht sehen konnte...
Ich fuhr mit viel Glück durch die Menschentraube...so schnell konnte ich nicht reagieren. 🫣
Kampfradler! 🫵🏻
 
Soooo, gestern war ich mal das Arschloch.
Ich befuhr eine große belebte Straße in Kreuzberg auf dem Schutzstreifen.
Aus einer Seitenstraße fuhr ein Lieferfahrzeug, ohne mich zu beachten, auf die Hauptstraße die ich befuhr.
Ich konnte bremsen und ausweichen.
Doch leider kam direkt dahinter ein Zebrastreifen, den ich durch das Lieferauto nicht sehen konnte...
Ich fuhr mit viel Glück durch die Menschentraube...so schnell konnte ich nicht reagieren. 🫣
Ist bei Euch die Luft so dreckig dass Du 50m voraus nix siehst? Bevor der Lieferant reinschob?
Fährst Du wirklich so extrem wenig vorausschauend? Antizipation gleich null? Oder sprang die Gruppe von 0 auf nix auf den Zebrasteifen? Wie kannst Du nur im Verkehr überleben?
 
Falls sich noch jemand an unser, also meine Frau und ich, Erlebnis mit dem Busfahrer aus dem anderen Thread (https://www.rennrad-news.de/forum/t...iktsituationen-im-verkehr.109819/post-5875862) erinnert, da kommt es jetzt tatsächlich demnächst zu einer Verhandlung aufgrund des Strafverfahren nach unserer Anzeige. Bin gespannt
Hallo,

diese Woche war dann also die Verhandlung. Der Busfahrer war angeklagt wegen "gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr". Der Vorwurf konnte dann in der Verhandlung nicht aufrecht erhalten werden, auch weil nicht klar war ob er wegen Gegenverkehr reingezogen hat oder nicht. Ich konnte auch in meiner Aussage nicht mehr zweifelsfrei klarstellen ob das der Fall war, ich weiß es ehrlich nicht mehr ob da Gegenverkehr kam, da ich in dem Moment doch sehr auf den Bus konzentriert war, der da meine Frau in akute Lebensgefahr gebracht hat. Wir konnten auch nicht zweifelsfrei belegen ob und wie der Fahrer beim Überholen meine Frau angebrüllt hat und gestikulierend auf den vermeintlichen Radweg gezeigt hat. Ich habe zwar zu beiden Punkten eine klare Meinung, aber Meinungen haben in einer Zeugenaussage ja nichts zu suchen.

Schlussendlich wurde aber eine Nötigung anerkannt und das Verfahren gegen Auflagen in erster Instanz vorläufig eingestellt. Der Fahrer muss eine hohe dreistellige Summe, am oberen Ende dessen was da üblicherweise fällig wird, und auch innerhalb einer verkürzten First, zwei statt sechs Monaten, bezahlen. Sicherlich auch vor dem Hintergrund das der Mann bisher nicht auffällig war und nur noch 2 Jahre bis zur Rente zu fahren hat. Das ist für uns/mich soweit auch ok, ich habe nichts davon wenn die Existenz von dem Mann vernichtet wird. Mir war wichtig, das er nicht ohne irgendeine Konsequenz davon kommt. Deshalb auch die Anzeige, man ist als Rennrad bzw in dem Fall Alltagsradfahrer ja einiges gewöhnt, aber das Geschehen hatte schon eine ganz eigene Qualität. Das sowohl die Summe als auch die Frist am härteren Ende der möglichen Auflagen stehen werte ich mal so das Richter und Staatsanwaltschaft das ähnlich sehen.

Was mir allerdings fehlt, und das nagt auch in mir, ist das es weder vom Busfahrer noch von einem Anwalt eine Entschuldigung oder ein Anzeichen der Reue gab. Schlussendlich ist der einzige der sich hier in dem Fall grob verkehrswidrig verhalten hat der Busfahrer. Die Menschen beschweren sich häufig über das Fahrverhalten von urbanen Radfahrenden, und das sicherlich oft auch zu Recht, aber hier war einzig und allein der Fahrer, und das er an der Stelle überhaupt neben meine Frau gefahren ist, der Grund warum wir uns alle in dem Gerichtsgebäude getroffen haben. Habe nicht den Eindruck gewonnen das dies beim Busfahrer oder dessen Anwalt angekommen ist. Leider gab es da auch weder vom Richter noch vom Staatsanwalt eine entsprechende Ansage.

Das auch vor dem Hintergrund das der Anwalt in der Richtung, sowohl in der Aussage meiner Frau als auch in meiner, agrumentiert hat: "Warum sind sie denn nicht auf dem Radweg gefahren" - "ja weil da keiner ist" "aber da sind doch Striche" "Striche machen aber keinen Radweg, blaue Schilder machen einen Radweg" "und woher wissen sie das" "ja weil es so im Gesetz steht? Schauen sie, ich bin seit bald 35 Jahren in der Fahrradbranche tätig, sie können mir glauben das ich bei Fahrradthemen eine gewisse Expertise habe (Anmerkung, bin Produktmanager bei einem Komponentenhersteller, dann habe ich noch weiter Erklärungen über die Geschwindigkeit mit einem Pedelec an der Stelle und warum man weder rechtlich noch tatsächlich da auf dem Fußweg fahren sollte ausgeführt). Wenn ich mit dem Auto nach München fahre, dann fahre ich ja auch über die A3 und nicht über den Feldweg neben dran. Wo soll das hier überhaupt hinführen, was wollen sie mir damit überhaupt sagen?" Dankenswerterweise hat der Richter an der Stelle dann mit Blick auf den Anwalt abgebrochen und klargestellt das seine Argumentation wir seien selbst schuld wenn wir da korrekterweise auf der Straße fahren ins Nichts führt.

Inzwischen ist der Fußweg an der Brücke übrigens im Aufgang nach der Bushaltestelle mit Barken [Edit] äh, Baken abgesperrt und das neue Verkehrsschild "Zweiradfahrer überholen verboten" aufgehangen. Es ist jetzt sehr eindeutig, das der Radverkehr die Brücke auf der Fahrbahn überfahren muss und da nicht genug Platz zum Überholen ist . Infrastruktur ist in Lahnstein aber allgemein immer noch mehr als katastrophal, gibt noch andere Stellen wo alte oder neue Markierungen sehr uneindeutig oder schlicht nicht gültig sind. Die Stadt ist da aber sehr ignorant.... Deshalb, to be continued
 
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Habe nicht den Eindruck gewonnen das dies beim Busfahrer oder dessen Anwalt angekommen ist. Leider gab es da auch weder vom Richter noch vom Staatsanwalt eine entsprechende Ansage.

Vielleicht hat beim Busfahrer Einsicht geben. Nur fehlt der Mut, das zu bekunden. Einsicht zu bekunden oder sich zu entschuldigen gilt nicht als männlich. Einsicht ist etwas Schwieriges und es ist, so meine ich, nicht weit verbreitet. Man schweigt und fügt sich nur dem Urteil "von da oben". Oft werden Entschuldigungen nur ausgesprochen, wenn es die Höhe der Strafe mindert oder irgendwie öffentlichkeitswirksam ist.

Um Einsicht offen zu bekunden oder sich zu entschuldigen, braucht man sehr viel Courage. Aber wo lernt man das?
 
Was mir allerdings fehlt, und das nagt auch in mir, ist das es weder vom Busfahrer noch von einem Anwalt eine Entschuldigung oder ein Anzeichen der Reue gab.
Eine Entschuldigung könnte in Zweifel evtl. als Schuldeingeständnis gewertet werden? Insofern nicht verwunderlich, dass da nichts kam.
 
Ist bei Euch die Luft so dreckig dass Du 50m voraus nix siehst? Bevor der Lieferant reinschob?
Fährst Du wirklich so extrem wenig vorausschauend? Antizipation gleich null? Oder sprang die Gruppe von 0 auf nix auf den Zebrasteifen? Wie kannst Du nur im Verkehr überleben?
Schön, so viele vorwurfsvolle Fragen, da steh ich ja ein wenig drauf.

Also ich überlebe mittlerweile seit 35 Jahren im Berliner Straßenverkehr, fahre aber auch in vielen anderen Regionen dieser Welt.
Ich bin sogar einige Jahre Kurier gefahren und hatte keinen größeren Crash.

Wird ein Lieferwagen aus 50m durchsichtiger, verstehe die Logik dahinter nicht.
Natürlich nahm ich Tempo raus, dennoch nahm er mir die Sicht.
Dann ergab sich für ihn eine Lücke und beschleunigte stark, die Fußgänger waren ihm egal.

Ich habe keine Ahnung ob du schon mal in einer Großstadt gefahren bist, aber wenn ich zur Rushhour das Schlesische Tor passiere, gibt es verdammt viele Eindrücke.
Fängt bei dem Fahrdienstleistenden Rechtsabbieger (der dich nicht sehen will) an, über flaschenwerfende Junkies unter der Brücke (wo man schnell durch will) bis hin zu Fußgänger die bei rot über die Straße laufen.
Da habe ich in diesem Bereich 50 Meter beschrieben.

Da kann man mal was übersehen, das war mein Fehler, gab ich ja bereits zu.
 
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Schön, so viele vorwurfsvolle Fragen, da steh ich ja ein wenig drauf.

Also ich überlebe mittlerweile seit 35 Jahren im Berliner Straßenverkehr, fahre aber auch in vielen anderen Regionen dieser Welt.
Ich bin sogar einige Jahre Kurier gefahren und hatte keinen größeren Crash.

Wird ein Lieferwagen aus 50m durchsichtiger, verstehe die Logik dahinter nicht.
Natürlich nahm ich Tempo raus, dennoch nahm er mir die Sicht.
Dann ergab sich für ihn eine Lücke und beschleunigte stark, die Fußgänger waren ihm egal.

Ich habe keine Ahnung ob du schon mal in einer Großstadt gefahren bist, aber wenn ich zur Rushhour das Schlesische Tor passiere, gibt es verdammt viele Eindrücke.
Fängt bei dem Fahrdienstleistenden Rechtsabbieger (der dich nicht sehen will) an, über Flaschenwerfende Junkies unter der Brücke (wo man schnell durch will) bis hin zu Fußgänger die bei rot über die Straße laufen.
Da habe ich in diesem Bereich 50 Meter beschrieben.

Da kann man mal was übersehen, das war mein Fehler, gab ich ja bereits zu.
das du ganz offen zugibst, dass das dein Fehler war und du dich in dem Fall vielleicht auch nicht ganz korrekt verhalten hast, unterscheidet dich schon einmal maximal von einer großen Anzahl an Autofahrern wenn diese mit Radfahrern insbes. Rennradfahrern zu tun haben. Wichtiger Unterschied hierbei auch noch: das war bestenfalls fahrlässig, was einige KFZ-Lenker sich erlauben ist jedoch vorsätzlich.
 
Bin Samstag auch eine grössere Strecke von der neuen Heimat zur alten Heimat gefahren.

2 Situationen waren dabei die mich immer noch aufregen.
1. Bergauf auf recht schmaler Straße (schätzungsweise zwischen 4 und 5m) Schon von mehreren Autos überholt worden mit recht schneller Geschwindigkeit. Dann zeigte mein Radar auf dem Tacho an das sich jemand mit sehr hohem Geschwindigkeitsüberschuss ( Anzeige wird dann rot) hinter mir nähert. Kurz umgeschaut und dann beschlossen mittig zu fahren um zu verhindern das er mich mit 80 kmh und ohne Mindestabstand zu überholen. Das hat dann geklappt und er musste runter bremsen. Dann konnte er mich in angemessener Geschwindigkeit überholen als ich wieder zur Seite fuhr. Aber nicht ohne eine entsprechende Geste in meine Richtung zu machen. War mir dann aber egal, da mir mein Leben wichtiger ist.

2. In einem Ort fahr ich schon mit 30+ und dann überholt mich ein Lieferwagen, nur um 50m weiter links abzubiegen. Da wäre ich dem fast hintendrauf gefahren.

Ich verstehe es langsam echt nicht mehr warum das auf der Straße so zum Krieg werden muss.:confused:
 
Das ist doch kein Krieg, und Vollpfosten gab es auch vor 20 Jahren schon
 
Das hat dann geklappt und er musste runter bremsen. Dann konnte er mich in angemessener Geschwindigkeit überholen als ich wieder zur Seite fuhr. Aber nicht ohne eine entsprechende Geste in meine Richtung zu machen. War mir dann aber egal, da mir mein Leben wichtiger ist.
aus seiner Sicht wäre es natürlich viel schicker gewesen, du hättest dich auf die Grasnarbe verdrückt, er hätte durchballern können und du hättest vor Ärger ihm den Finger gezeigt.
Ich gehe stark davon aus, dass ein nicht unerheblicher %-Satz an Autofahrern so denkt
 
Ich verstehe es langsam echt nicht mehr warum das auf der Straße so zum Krieg werden muss.:confused:
Weil der Straßenverkehr ein Stück weit ein rechtsfreier Raum ist. Man kann einen anderen Verkehrsteilnehmer nötigen, beleidigen, etc., ohne dass es Folgen für einen hat. Schließlich erstatten die wenigsten Anzeige.
 
Das ist doch kein Krieg, und Vollpfosten gab es auch vor 20 Jahren schon
Doch mittlerweile fühlt sich das so an.

Ich frage mich mittlerweile was die Autofahrer für einen Nachteil haben auch mal auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Der Zeitverlust mal runterzubremsen und in angemessener Geschwindigkeit sowie Abstand zu überholen , kann es ja nicht sein. Da es den nicht gibt.
 
Ich frage mich mittlerweile was die Autofahrer für einen Nachteil haben auch mal auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Der Zeitverlust mal runterzubremsen und in angemessener Geschwindigkeit sowie Abstand zu überholen , kann es ja nicht sein. Da es den nicht gibt.
Dazu müsste man erst mal den Unterschied zwischen gefühlten und tatsächlichen Zeitverlust verstehen. Ich glaube, dass das nicht viele können.
 
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