• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Du kannst Dir nicht vorstellen, dass nicht jeder alles sieht?

Natürlich kann das mal passieren. Es geht aber darum das diese Ausrede immer kommt. Auch in Polizeibereichten, was damit suggeriert wird ist klar.

Ich habe im Nov. letzten Jahr auch einen angezeigt. Das wurde dann mit der Begründung "übersehen" eingestellt.
Nur war es so das der ganze Ablauf nicht für ein übersehen sprach. Aber Exekutive und Judekative macht es sich gern leicht.

https://www.deutschlandfunk.de/polizei-und-presseberichte-ueber-unfaelle-im-zweifel-hat-100.html
https://dasfahrradblog.blogspot.com/2020/01/der-zynismus-von-unfallmeldungen.html
 
Zuletzt bearbeitet:
@rf5 :
Das ist mir alles nichts Neues. Habe ich hundertfach in den letzten Jahren (Jahrzehnt) immer wieder erlebt. Autos kommen aus der Seitenstraße und halten zu 90% auf der rot markierten Fahrradspur. Wenn man die Fahrer anspricht, wird man entweder ganz ignoriert oder beleidigt. Radstreifen werden als Parkplatz zweckentfremdet. Vom Ordnungsamt weit und breit nichts zu sehen. In solchen Situationen wünsche ich dass ein großer Stein vom Himmel auf sie fällt. Anders ist den Egoisten wirklich nicht beizukommen.
Seitdem hier der Fahrradverkehr besser integriert wird, steigt der Hass auf Radfahrer immer mehr.
Man kann natürlich auf sein Recht bestehen. Dann wird aber das Krankenhaus das zweite Zuhause. Oder man wird vorübergehend beim Bestatter eingelagert.
Eine Zeitlang habe ich mir die Mühe gemacht, die Leute aufmerksam zu machen und ins Gewissen zu reden. Fazit daraus: größtenteils Zeitverschwendung. Das ist ein Kampf gegen hunderte Windmühlen. Leider ist die Realität so.
 
Vom Ordnungsamt weit und breit nichts zu sehen.
Nee, das Ordnungsamt ist beschäftigt, Radfahrer abzukassieren, die an gefährlichen Engstellen auf den Fußweg ausweichen...

Bei Autos aus Nebenstraßen auf Radwegen gebe ich zu bedenken, dass es als Autofahrer häufig unmöglich ist, den laufenden Verkehr zu sehen, wenn man nicht auf dem Radweg steht.

Natürlich kann und muss man erwarten, dass Autofahrer dann zuerst am Radweg anhalten, und nur wenn der frei ist, vorfahren. Die meisten tun das aber eigentlich. Und nicht wenige setzen sogar noch mal zurück, um Radfahrer durchzulassen, wenn zwischenzeitlich noch einer ankommt.

Das spricht natürlich wieder dafür, dass Radfahrer erstens in den normalen Fahrspuren mitfahren und zweitens dort sich auch relativ breit machen, also nicht ganz rechts an den parkenden Autos langschrammen. Dann kann ein Einbiegender sie nämlich einfach nciht sehen. Es geht schlicht nicht, da können wir schimpfen, wie wir wollen.
 
Nee, das Ordnungsamt ist beschäftigt, Radfahrer abzukassieren, die an gefährlichen Engstellen auf den Fußweg ausweichen...

Bei Autos aus Nebenstraßen auf Radwegen gebe ich zu bedenken, dass es als Autofahrer häufig unmöglich ist, den laufenden Verkehr zu sehen, wenn man nicht auf dem Radweg steht.

Natürlich kann und muss man erwarten, dass Autofahrer dann zuerst am Radweg anhalten, und nur wenn der frei ist, vorfahren. Die meisten tun das aber eigentlich. Und nicht wenige setzen sogar noch mal zurück, um Radfahrer durchzulassen, wenn zwischenzeitlich noch einer ankommt.

Das spricht natürlich wieder dafür, dass Radfahrer erstens in den normalen Fahrspuren mitfahren und zweitens dort sich auch relativ breit machen, also nicht ganz rechts an den parkenden Autos langschrammen. Dann kann ein Einbiegender sie nämlich einfach nciht sehen. Es geht schlicht nicht, da können wir schimpfen, wie wir wollen.
Ganz genau!
 
Wie handhabt ihr solche Situationen?

Auf dem Weg zu meiner Lieblingstrasse habe ich mit diesem (blauen) ca 5km "Fahrradweg" zu kämpfen (hin und rückweg, also links und rechts),... ständig kleine Kurven um Häuserecken, Parkplatzausfahrten, Eingänge, Mülleimer, Bushaltestellen, Schilder etc. Die Sichtweite ist ebenso stark eingeschränkt durch ständige Hindernisse. Der Fahrradweg endet zwischendurch einfach mal, bis er wieder kurz vor einem Haus wieder plötzlich anfängt...

Es ist mir einfach zu gefährlich und realistisch gesehen kann man dort nicht schneller als 10km/h fahren, da ich sonst Angst habe, gegen einen Kinderwagen zu knallen, der aus einem Haus rausgetragen wird, oder einen sich öffnende Autotür.

Zu 95% fahre ich den Weg auf der Straße, merke es aber vor allem an den drängelnden Feierabend-Autofahrern die davon nicht so begeistert sind (ist eine Zufartsstraße zur A1)....

1664197004123.png
 
@kassi: Ich sehe kenen Radweg auf dem Foto. Oder steht an dieser Parkspur tatsächlich irgendwo ein blauer Lolli? Das wäre ja geradezu kriminell!

P.S.: Da sieht man mal, wohin es führt, wenn die Radwege zu breit sind <duckflitzweg>
 
Zuletzt bearbeitet:
@kassi: Ich sehe kenen Radweg auf dem Foto. Oder steht an dieser Parkspur tatsächlich irgendwo ein blauer Lolli? Das wäre ja geradezu kriminell!

P.S.: Da sieht man mal, wohin es führt, wenn die Radwege zu breit sind <duckflitzweg>
Ja auf beiden Seiten jeweils zu Beginn des Bürgersteigs.

1664198562981.png

Dort sieht man auch das erste Problem ganz am Ende, immer wieder herausstehende Häuser, wo man quasi auf 0 abbremsen muss, um nicht potentiell jemand abzuräumen.... Und dazu noch die ständigen Bordsteinabsenkungen für die ganzen Ein/Ausfahrten. Es geht quasi die ganze Zeit rauf und runter und nach links und rechts... 🙄
 
Zuletzt bearbeitet:
Autofahrer müssen immer…… ? Leider sehe ich in letzter Zeit immer öfter Kreisverkehre bei denen an den kombinierten Rad und Fussgängerfurten verkleinerte Zeichen“Vorfahrt gewähren“ angebracht sind.
In einem ganz krassen Fall, BAB Ausfahrt Neustadt Glewe an der BAB 24 haben sowohl der Radweg als auch die Fahrbahn ein Vorfahrt gewähren.
Ich habe den Kreis vor zwei Jahren angeschrieben. Es wurde sogar zugegeben die Beschilderung sei falsch. Alleine geändert hat man nichts.
Ja, genau so wird mir Radfahrern (und Fußgängern) bundesweit umgesprungen. Für Kfz und auch Eisenbahn tut man alles, investiert Milliarden. Und beim Radverkehr hat man weder Geld für gescheite Infrastruktur noch für die Bezahlung anständiger Experten.

Die geballte Kompetenz in diesem Faden müsste jetzt irgendwie in die Politik transferiert werden. Meine ich ernst.
Politiker sind nun mal weitgehend keine Experten und "Experten" sind oft die, die von der wahren Praxis keine Ahnung haben. Sprich: ADFCler, die Forderungen stellen, stellen die zuweilen als reine Schönwetter- und Tageslichtfahrer. Deshalb haben die auch keine Probleme und finden Radwege "gut", die ich bei Dunkelheit als Todesfallen ausmache.

Gerade ist vivavelo. Konnte ich dieses Jahr nicht hin. Der Ton auf den Podien, der der Politiker, hat sich über die Jahre zunehmend positiver in Sachen Rad entwickelt. Insgesamt sollte man nicht vergessen, dass kleinere Kommunen nicht in dem Maß Kosten und (potenzielle) Kompetenz aufbringen können wie Großstädte.
Die brauchen gar keine Kompetenz bezahlen. Sie müssen über ihren Schatten springen und ihre Bürger mit Fachkenntnissen befragen. Ist bei mir auch so. Unsere Kommune hat viel mehr Geld als die Nachbarstadt. Doch letztere leistet sich - weil sie den Radverkehr voranbringen möchte - einen Fahrradbeauftragten für 4 Jahre. Dort wird jetzt richtig viel investiert, doch nach wie vor unterlaufen etliche Schnitzer. Radabstellanlagen ohne Lackschutz - reklamiert von mir - Antwort: Die Lackschützer halten nicht lange, also werden solche Stahlbügel i.d.R. ohne bestellt. Stellungnahme von Orion: Unsinn. Ich kann nun mal kein einziges unserer Räder am Stahlbügel anschließen, ohne dass wertvoller Lack verschrammt wird oder gar abplatzt.
 
@kassi: Ich sehe kenen Radweg auf dem Foto. Oder steht an dieser Parkspur tatsächlich irgendwo ein blauer Lolli? Das wäre ja geradezu kriminell!

P.S.: Da sieht man mal, wohin es führt, wenn die Radwege zu breit sind <duckflitzweg>
Die Bürgersteige sind beidseitig mit Zeichen 240 als Rad/Fussweg beschildert.
Die Straße ist schon hardcore, da als Durchgangsstrasse mit 60km/h (real dann wohl 70-80) beschildert.
Ich würde vermeiden, dort zu fahren, aber wenn, dann auf der Straße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hat die Stadt es sich sehr einfach gemacht. Es gibt keine Möglichkeit Autos, Fahrrädern und Fußgängern Platz zu bieten. Also teilen sich die Fußgänger und Radfahrer einen Weg. Wenn dann etwas passiert, müssen es die Radfahrer und Fußgänger unter sich ausmachen. Warscheinlich läuft es darauf hinaus: bei Gefahrstellen hätte man als Radfahrer eben absteigen und schieben müssen. Nur hat man als Radfahrer nicht Stunden Zeit für seine Fahrt.
Die Planer sind rechtlich raus aus dem Problem.
Nur darum geht es.
 
...Problematisch ist hierbei insbesondere, dass die übliche Verkehrsplanung & Führung für Radfahrer dies nicht beachtet, also nicht fehlertolerant ist. Dies ist bei Radwegen/Radstreifen/Schutzstreifen leider regelmäßig der Fall. Die meisten Radverkehrsanlagen funktionieren vielleicht auf dem Papier gut, sind aber in der Praxis aus eben diesem Grund maximal gefährlich.

Entweder fährt man auf diesen weitgehend ausserhalb des Sichtbereiches der Autofahrer (klassische Radwege neben dem Fussweg oder "geschützte" Streifen hinter parkenden Autos) und muss gleichzeitig ständig mit Fussgängerverkehr rechnen, dann kommt es auf Kreuzungen zum Crash weil man "übersehen" wurde (=meist fahrlässig ohne Schulterblick abgebogen). Radwege- und Streifen sorgen regelmäßig dafür, dass sich Auto- und Fahrradverkehr ständig kreuzen - dies tritt nicht auf, wenn man als Fahrradfahrer auf der regulären Fahrbahn fährt.

...

Oder man wird von der Verkehrsführung regelmässig in die Dooring-Zone gequetscht (Streifen auf der Fahrbahn) und eng überholt, weil die Linie genau das den Rad-und Autofahrern als "richtiges Verhalten" suggeriert. Usw. usf.

Zudem sorgt der Flickenteppich an unterschiedlicher Radfahr-Infrastruktur (teils innerhalb einer einzelnen Strasse) dafür, dass man ständig von verschiedenen Streifen in den KFZ-Verkehr hin- und herwechseln muss - jeder dieser Wechsel ist ein neuer Gefahrenpunkt.

....

Im Endeffekt muss man sich entscheiden, ob man "regelkonform" auf gemeingefährlich gutgemeinter Radinfrastruktur fahren will, und damit die Entscheidung, ob es zum Unfall kommt oder nicht, im wesentlichen anderen Verkehrsteilnehmern überlassen möchte, oder ob man so fährt, dass man selber die Kontrolle darüber hat, ob gefährlichen Situation entstehen können oder nicht - das ist (leider) so.
Die vielen Fahrfehler der Autofahrer verleiten mich seit vielen Jahren, die turnusmäßige Führerscheinprüfung zu fordern. Warum auch nicht. Das ist eine Überprüfung, ob die Person fahrtauglich ist. Was soll denn daran falsch sein? Das ist doch nur die Angst, dass man es selbst nicht mehr ist oder zur Nachschulung muss. Aber das ist eben der Preis für sicheres Fahren.

Seit Wochen prügle ich mich seitdem mit User "Waldkäuzchen" deshalb herum, der meint, Radfahrer seien alle Chaoten, alle selbst schuld am Dilemma (Unfälle wie auch negatives Ansehen), sollten erst mal selbst den Führerschein machen usw. und eben ständig nachgeben. Genau DAS wollen die Kfz'ler doch erreichen!

Ich hasse es, wenn Radfahrer gegen selbige stänkern und alle in einen Topf werfen. Wenn offensichtliche Langsam- und Schönwetterradler mit 2 km Arbeitsweg (oder sie fahren auch diese nicht mit dem Rad) meinen, Radfahrer haben Radwege zu benutzen, kein Recht auf schnelles Vorankommen (also 20 km/h damit Autos 100 fahren können), würden mit Fahrbahnradeln provozieren etc. . Glatt 75% unserer Cycleride-Pannenflickennominierungen seien problemlos befahrbar. Klar, wenn man Schönwetter-MTBler ist und schmuddelige Bikes liebt. Dass dabei durch die Behörden eine ganze Latte Vorschriften und Regeln missachtet werden, juckt den nicht.

Aber Beratungsresistenz von "über-Fahrbahnradler-Schimpfern" hinsichtlich der unzähligen, gefährlichen Fehlplanungen, der Ignoranz und Mauscheleien der Behörden, der Unfallstatistiken und die absolute Nichtkenntnis von prinzipbedingten Gefahren auf Radwegen bringt mich zum Verzweifeln. Den absoluten Brechreiz bekomme ich aber bei Victim-Blaming, wenn es heißt, dass wer sich als Radfahrer neben Fahrzeugen bewegt, doch förmlich um einen Unfall betteln würde, und wer als Radfahrer auf sein Recht der Vorfahrt beharrt noch viel mehr. Da ging es um mein verlinktes Beispiel mit dem getöteten 7-jährigen auf dem Hochbord, den ein Müll-LKW-Fahrer übersehen hat. Geht es noch schlimmer?

Wir als Radfahrer müssen einfach zusammenhalten! Das heißt imho auch: Radfahrerchaoten sagen, dass sie unangenehm auffallen, für andere Radfahrer ein Problem sind, sich bitte zurücknehmen sollten. Aber eben auch bei jedem fehlgeplanten Weg sofort Veto einlegen und das öffentlich machen! Denn nur deshalb entstehen ja so viele "chaotische" Situationen. Die Radfahrer wollen dort fahren, wo sie für Ihre Fahrsituation und ihr Fahrkönnen am sichersten unterwegs sind. Chaoten, die gegen Rotlicht verstoßen, haben keine Unterstützung von mir, außer wenn man wieder die Kontaktschleife nicht schaltet.

Ich fahre hier immer auf der Fahrbahn, weil die angesprochenen Radfurten von Kfz nahezu generell ungebremst überfahren werden. Zudem ist der abschließende Hochbordweg viel zu schmal und es kommen Geisterradler wie Fußgänger um die uneinsehbare Ecke. Natürlich kann ich an jeder Einmündung und Engstelle 5 km/h fahren und permanent auf mein Vorrang verzichten. Aber hey, die Fahrbahn wird für Fahrzeuge gebaut und ich habe mit 40 Sachen nichts auf gemischten Rad- und Gehwegen verloren! Damit Kfz 50 oder mehr fahren können, soll ich 5 fahren und dennoch riskieren, ein Kind zu erfassen, das mir aus dem Hauseingang ins Rad rennt? Also Fahrbahn und dann später tatsächlich auf den Radfahrstreifen. Der wird fast immer beachtet und zur Not kann man dann noch auf die Fahrbahn ausweichen.

Übrigens: Je schneller man fährt, desto eher wird man in Ruhe gelassen, ist meine Erfahrung. In Coronazeiten musste ich erst mal wieder langsam einrollen, da hatte ich viel mehr Stress und fuhr tatsächlich lieber auf dem Radfahrstreifen als in der parallelen Straße auf der Fahrbahn.
 
Dort sieht man auch das erste Problem ganz am Ende, immer wieder herausstehende Häuser, wo man quasi auf 0 abbremsen muss, um nicht potentiell jemand abzuräumen.... Und dazu noch die ständigen Bordsteinabsenkungen für die ganzen Ein/Ausfahrten. Es geht quasi die ganze Zeit rauf und runter und nach links und rechts... 🙄
Ach so. Ich dachte wirklich, der Parkstreifen mit den parkenden Autos und den Glascontainern sei als Radweg beschildert. Also es ist nur schlimm und nicht superschlimm...

Ja, das Problem mit direkt an Haustüren vorbeiführenden Radwegen kenne ich auch. Wie hier schon mehrfach geschrieben kommt das mit Sicherheit von Leuten, die sich nicht vorstellen können, mit einem Rad schneller als flottes Gehtempo zu fahren und ist wahrscheinlich sogar gut gemeint.
 
Die vielen Fahrfehler der Autofahrer verleiten mich seit vielen Jahren, die turnusmäßige Führerscheinprüfung zu fordern. Warum auch nicht. Das ist eine Überprüfung, ob die Person fahrtauglich ist. Was soll denn daran falsch sein?
Das fordern andere auch schon lange. Wird aber ein langer Weg werden.
Es gab dazu einmal einen TV Beitrag.
Jeder Autofahrer, der aus dem Verkehr gezogen wird ist ein finanzieller Verlust. Er kauft kein Benzin mehr, das Auto steht und hält dadurch länger, Längere Werkstattintervalle, usw. So war jedenfalls die Zusammenfassung. Deswegen schaut man bei Älteren auch nicht so genau hin. Überprüfen der Fahrtauglichkeit ab einem gewissen Alter ist doch schon lange ein Thema. Wird aber immer wieder mit Diskriminierung begründet. Letztendlich freut sich der Staat über Steuereinnahmen. Unfälle sind Angelegenheiten für Gerichte und Versicherungen. Interessiert von den Gewählten fast niemanden.
 
Jeder Autofahrer, der aus dem Verkehr gezogen wird ist ein finanzieller Verlust.
Klingt für mich nach Verschwörungstheorie. Die Lobbyisten der Autoindustrie sind überall, gell?

Unfälle kosten auch Geld. Und warum, glaubst Du, gibt es Fahrverbote nach zu vielen Verstößen? Fahrverbote bewirken tatsächliches Nichtfahren, Nachprüfungen nur bei denen, die durchfallen. Das müssen die Autolobbyisten übersehen haben, was ihnen die Fahrverbote für einen wirtschaftlichen Schaden zufügen!

Natürlich würde eine regelmäßige Nachprüfung Widerstand generieren. Aber nicht wegen der finanziellen Verluste, sondern weil Autofahrer (nicht die Industrie) keinen Bock drauf haben.
 
Die vielen Fahrfehler der Autofahrer verleiten mich seit vielen Jahren, die turnusmäßige Führerscheinprüfung zu fordern. Warum auch nicht. Das ist eine Überprüfung, ob die Person fahrtauglich ist. Was soll denn daran falsch sein? Das ist doch nur die Angst, dass man es selbst nicht mehr ist oder zur Nachschulung muss. Aber das ist eben der Preis für sicheres Fahren.

Seit Wochen prügle ich mich seitdem mit User "Waldkäuzchen" deshalb herum, der meint, Radfahrer seien alle Chaoten, alle selbst schuld am Dilemma (Unfälle wie auch negatives Ansehen), sollten erst mal selbst den Führerschein machen usw. und eben ständig nachgeben. Genau DAS wollen die Kfz'ler doch erreichen!

Ich hasse es, wenn Radfahrer gegen selbige stänkern und alle in einen Topf werfen. Wenn offensichtliche Langsam- und Schönwetterradler mit 2 km Arbeitsweg (oder sie fahren auch diese nicht mit dem Rad) meinen, Radfahrer haben Radwege zu benutzen, kein Recht auf schnelles Vorankommen (also 20 km/h damit Autos 100 fahren können), würden mit Fahrbahnradeln provozieren etc. . Glatt 75% unserer Cycleride-Pannenflickennominierungen seien problemlos befahrbar. Klar, wenn man Schönwetter-MTBler ist und schmuddelige Bikes liebt. Dass dabei durch die Behörden eine ganze Latte Vorschriften und Regeln missachtet werden, juckt den nicht.

Aber Beratungsresistenz von "über-Fahrbahnradler-Schimpfern" hinsichtlich der unzähligen, gefährlichen Fehlplanungen, der Ignoranz und Mauscheleien der Behörden, der Unfallstatistiken und die absolute Nichtkenntnis von prinzipbedingten Gefahren auf Radwegen bringt mich zum Verzweifeln. Den absoluten Brechreiz bekomme ich aber bei Victim-Blaming, wenn es heißt, dass wer sich als Radfahrer neben Fahrzeugen bewegt, doch förmlich um einen Unfall betteln würde, und wer als Radfahrer auf sein Recht der Vorfahrt beharrt noch viel mehr. Da ging es um mein verlinktes Beispiel mit dem getöteten 7-jährigen auf dem Hochbord, den ein Müll-LKW-Fahrer übersehen hat. Geht es noch schlimmer?

Wir als Radfahrer müssen einfach zusammenhalten! Das heißt imho auch: Radfahrerchaoten sagen, dass sie unangenehm auffallen, für andere Radfahrer ein Problem sind, sich bitte zurücknehmen sollten. Aber eben auch bei jedem fehlgeplanten Weg sofort Veto einlegen und das öffentlich machen! Denn nur deshalb entstehen ja so viele "chaotische" Situationen. Die Radfahrer wollen dort fahren, wo sie für Ihre Fahrsituation und ihr Fahrkönnen am sichersten unterwegs sind. Chaoten, die gegen Rotlicht verstoßen, haben keine Unterstützung von mir, außer wenn man wieder die Kontaktschleife nicht schaltet.

Ich fahre hier immer auf der Fahrbahn, weil die angesprochenen Radfurten von Kfz nahezu generell ungebremst überfahren werden. Zudem ist der abschließende Hochbordweg viel zu schmal und es kommen Geisterradler wie Fußgänger um die uneinsehbare Ecke. Natürlich kann ich an jeder Einmündung und Engstelle 5 km/h fahren und permanent auf mein Vorrang verzichten. Aber hey, die Fahrbahn wird für Fahrzeuge gebaut und ich habe mit 40 Sachen nichts auf gemischten Rad- und Gehwegen verloren! Damit Kfz 50 oder mehr fahren können, soll ich 5 fahren und dennoch riskieren, ein Kind zu erfassen, das mir aus dem Hauseingang ins Rad rennt? Also Fahrbahn und dann später tatsächlich auf den Radfahrstreifen. Der wird fast immer beachtet und zur Not kann man dann noch auf die Fahrbahn ausweichen.

Übrigens: Je schneller man fährt, desto eher wird man in Ruhe gelassen, ist meine Erfahrung. In Coronazeiten musste ich erst mal wieder langsam einrollen, da hatte ich viel mehr Stress und fuhr tatsächlich lieber auf dem Radfahrstreifen als in der parallelen Straße auf der Fahrbahn.
Sachlich hast Du ja mit vielem Recht, die Frage ist, was man damit macht. Sich mit dummen Menschen zu streiten, bringt halt nix, eben weil sie dumm sind, das ist dann biologisch. Inwieweit Führerscheinprüfungen o.Ä. daran etwas ändern ist fraglich. Autofahrer A kann auch am Tag nach seiner letzten Neuprüfung morgens vor dem ersten Kaffee noch einen Radfahrer umfahren, weil der Schlaf noch aus den Augen rieselt.

Der große Fehler ist halt, Fahrradinfrastruktur so zu bauen, dass Fehler sofort lebensgefährlich sein können.
Der beste Lösung dafür wäre natürlich eine komplett getrennte Infrastruktur. Da das nicht realistisch ist, werden heute Kompromisse gemacht, die aber grade zu vielen neuen hochgefährlichen Situationen führen.
Daher ist das zweitbeste m.M.n. konsequent gemischte Infrastruktur (Radfahrer auf die normalen Fahrspuren, und damit ohne neue Komplexität und sich überschneidende Fahrwege) bei innerorts durchgehend gesenktem Tempo.

Ich bin auch kein Freund von der Mode, alle Menschen immer weiter zu sektionalisieren und damit automatisch in- und outgroups zu schaffen. Ich bin Fahrradfahrer, Fussgänger, Autofahrer, alles in einer Person.

Wenn ich Auto fahre, ärgere ich mich oft über rücksichtslose Radfahrer, die mir ohne Licht im Dunklen plötzlich vor das Auto fahren oder über die rote Ampel jagen und mich zum plötzlichen Bremsen zwingen. Auch das ist leider an der Tagesordnung. Auf dem Fahrrad ärgere ich mich über aggressive oder unachtsame Autofahrer.
Sich ständig als Opfergruppe zu sehen (je nachdem, welche Persona man gerade verkörpert) verhindert aber, die Komplexität des Problems zu sehen und steht damit m.M.n. realistischen & langfristigen Lösungen im Weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der große Fehler ist halt, Fahrradinfrastruktur so zu bauen, dass Fehler sofort lebensgefährlich sein können.
Das ist, finde ich, der entscheidende Punkt. Wenn sich alle korrekt verhalten würden, dann könnten viele Konzepte funktionieren (viele, nicht alle - ein Radweg, der alle 500m die Straße kreuzt, wird unter allen Umständen immer eine Gefahrenquelle sein). Aber die Konzepte sind nicht robust gegen die Fehler einzelner. Sie funktionieren nur unter der Idealbedingung, dass sich alle korrekt verhalten.

Niemand würde eine Bahnstrecke oder einen Aufzug so bauen, dass die Sicherheit vom korrekten Verhalten aller Beteiligten abhängt. Aber bei Radwegen tut man das. Irre!
 
Wie handhabt ihr solche Situationen?

Auf dem Weg zu meiner Lieblingstrasse habe ich mit diesem (blauen) ca 5km "Fahrradweg" zu kämpfen (hin und rückweg, also links und rechts),... ständig kleine Kurven um Häuserecken, Parkplatzausfahrten, Eingänge, Mülleimer, Bushaltestellen, Schilder etc. Die Sichtweite ist ebenso stark eingeschränkt durch ständige Hindernisse. Der Fahrradweg endet zwischendurch einfach mal, bis er wieder kurz vor einem Haus wieder plötzlich anfängt...

Es ist mir einfach zu gefährlich und realistisch gesehen kann man dort nicht schneller als 10km/h fahren, da ich sonst Angst habe, gegen einen Kinderwagen zu knallen, der aus einem Haus rausgetragen wird, oder einen sich öffnende Autotür.

Zu 95% fahre ich den Weg auf der Straße, merke es aber vor allem an den drängelnden Feierabend-Autofahrern die davon nicht so begeistert sind (ist eine Zufartsstraße zur A1)....

Anhang anzeigen 1147544
Ich halte den Bürgersteig für nicht zulässig als gemeinsamer Fuß/Radweg (Zeichen 240), das müsste man allerdings auch bei der Stadt/Gemeinde anzeigen.

Vom Baustil her würde ich sagen wir befinden uns irgendwo zwischen Kreis EN und Wuppertal ggf. Bergisches Land?
 
Bahnstrecken sind da ja wohl ein ziemlich schlechtes Beispiel. Passiert ja genug dort aufgrund von menschlichen Fehlern.
Dass jeder einzelne Bahnunfall groß durch die Presse geht zeigt eher, wie außergewöhnlich solche Ereignisse sind.

Hier eine Quelle. Selbst mit einem Körnchen Salz bleibt die Bahn geradezu unvorstellbar sicher im Vergleich zum Auto oder Fahrrad:
https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/sicherheit/unfallrisiko-im-vergleich/Das Risiko der Bahn besteht eher darin, von einem Mitreisenden verprügelt zu werden, als durch einen Bahnunfall zu Schaden zu kommen.

Aber darum geht es nicht, ich wollte nur das Konzept robusten, konzeptionellen Sicherheit dem Konzept einer eingebildeten gegenüberstellen, die nur als Simple Sunny Day Scenario funktioniert, also wenn alle mitspielen und nichts, wirklich gar nichts schief geht.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück