• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Der Radfahrer darf auch nicht davon ausgehen, dass der Autofahrer zügig oder durchgehend abbiegt, da rechts von der Fahrbahn immer noch der Gehweg mit Vorrang verläuft.

Ich persönlich handhabe es ähnlich. Schulterblick, bevor ich nach rechts schwenke. Wenn da neben oder dicht hinter mir ein Radfahrer geradeaus fährt, bleibe ich stehen, falls ich ihm sonst den Weg abschnitte.

Ob der jetzt an der Ampel neben mir gewartet hat, neben mir heranrollte, während ich wartete, ich den kurz vorher überholt hatte oder er schneller war als ich und aufgeschlossen hatte, ist mir dabei egal.

Und wenn ich den Gehweg vorher nicht einsehen konnte, biege ich dementsprechend langsam ab.

Was der Autofahrer besser hätte machen können, wäre sich möglichst weit rechts einzuordnen, wenn er weiß, dass er rechts abbiegen will.

Und wenn er ortsfremd war und die Entscheidung, abzubiegen eine spontane war, war es trotzdem korrekt, erst die Situation zu erfassen, bevor er einschwenkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wa? Beim Rechtsabbiegen guckt man selbstverständlich nach rechts und macht den Schulterblick ob Fußgänger oder Radfahrer über die Kreuzung wollen. Selbstverständlich hält man da an und wartet bis diese die Straße gekreuzt haben....
Genau meine Rede: Der Schulterblick ist das, worauf Radfahrer besonders wert legen, damit sie nicht umgesemmelt werden. Ich reihe mich ein unter den Usern hier, die ebenfalls gebremst hätten. Nämlich, weil ich die Folgen der wahnwitzigen Geschwindigkeit des von hinten nahenden Radfahrers gar nicht einschätzen könnte. Unklare Verkehrslage nennt sich das.

Dieses Urteil passt nicht perfekt, zeigt aber, dass stets (!) Vorsicht zu walten ist:

https://www.verkehrslexikon.de/Texte/UnklareVerkehrslage3.php
Der Autofahrer fährt als erstes in die Kreuzung ein, er hat dann auch als erster wieder rauszufahren. Er darf nicht in der Kreuzung plötzlich stoppen, um hinter ihm fahrende Verkehrsteilnehmer, die geradeaus fahren - dann auch noch rechts - vorbeizulassen. Wenn er den Fahrradfahrer gesehen hat, was eine Beweisaufnahme nachweisen muss, bleibt der auslösende Fehler bei ihm. Als Fahrradfahrer würde ich niemals damit rechnen, dass ein rechtsabbiegender Autofahrer plötzlich anhält, um mich rechts an ihm vorbeizulassen.

Es klingt bei einigen Menschen immer so, als wäre die Schuld ausschließlich beim Autofahrer zu suchen. Selbst wenn: Man muss auch mal Fehler machen dürfen, doch gerade der Nachfolgende muss ja auch damit rechnen. Oder auch mit etwas Unvorhergesehenem, z.B. ein Fußball, der auf die Straße springt.

Wir brauchen das nicht weiter zu debattieren. Wer als Radfahrer mit derart hohem Tempo RECHTS an Kfz auf dem selben Fahrstreifen vorbeirast, hat jeden Kredit verspielt. Und ich habe wieder eine Bestätigung, warum Dashcams einfach ihre Daseinsberechtigung haben und einfach in jedem Fahrzeug mitlaufen sollten.
,
 
Du blickst also über die Schulter und bremst ab, um einen Verkehrsteilnehmer, der hinter Dir auf der Straße fährt, rechts vorbeizulassen?

Du hast den Fall vor Augen, dass ein Fuß- bzw. Fahrradweg die Straße kreuzt und Du dann die Kreuzenden vorbeilässt. Hier fährt der Fahrradfahrer auf der Straße und hinter dem Auto in die Kreuzung ein, nicht auf einem kreuzenden Radweg.
Wenn ich dadurch einen Unfall verhindern kann, JA. Das ist doch rein menschlich, oder?

Wenn er direkt hinter mir ist und langsam rechts überholt (was er darf) während die Kolonne steht und ich grün habe, dann auch.

Und natürlich erst recht, wenn er recht neben mir auf einem Radfahrstreifen oder Radweg fährt.

Also mehrmals: Klares Ja. Ich denke, die allermeisten hier stimmen zu.
 
Der größte Widerspruch an Joducus Begründungen sehe ich darin, dass er
a) völlig außen vor lässt, dass gerade Radfahrer auf Grund des hohen Unfallpotentials fordern, dass LKW und PKW äußerst vorsichtig abbiegen, so wie es im übrigen auch in der STVO vorgeschrieben ist.
außerdem missachtet er weiterhin konsequent
b) das Sichtfahrgebot immer gilt und dagegen hat der Radfaher nun eindeutig verstoßen.
c) das rechts vorbeifahren ebenso nur mit angepasster Geschwindigkeit an stehenden KFZ erlaubt ist

Der Autofahrer währenddessen ist praktisch vorbildlich untrwegs. Und dass man beim Abbiegen ohne Grünpfeil auch mal anhalten muss, um sich zu vergewissern wird ja gerade durch die Pflicht des vorsichtigen Abbiegens bestärkt, außer man hat einen Grünpfeil, insofern ist auch das von ihm verlinkte Gerichtsurteil völlig unpassend.
 
Und da liegt der Unterschied unserer Bewertung. Der Autofahrer hätte nach dem Anfahren mit angepasster Geschwindigkeit die Kreuzung auch vor dem Radfahrer verlassen können. IMO liegt eine Kurzschlussreaktion des Autofahrers vor (wenn er den Radfahrer gesehen hat). Er bremst plötzlich ab, weil er denkt, nur so einen Unfall verhindern zu können. Der Radfahrer denkt: Wenn er normal weiterfährt, dann ist er abgebogen, wenn ich über die Kreuzung fahre. Das wird durch das plötzliche Bremsen aus Sicht des Radfahrers konterkariert, der nun nicht mehr bremsen kann, nach links ausweichen möchte und dann in das Auto reinfährt. Er versucht nicht mal, nach rechts auszuweichen, weil er davon ausgeht, dass der Autofahrer den Abbiegevorgang fortsetzen würde. Es liegt kein Fall des § 9 Abs. 3 StVO vor.

Bitte, geh noch mal in die Fahrschule.

Du argumentierst hier die ganze Zeit über mit dem Punkt, der "Radfahrer würde von [irgendeiner Situation] ausgehen". Er vermutet zu wissen, was der Autofahrer tun will? Er glaubt? Er nimmt an? Was ist das denn für ein blödsinniges - und wie war man hier sieht - fatales Verkehrsverhalten?! Wie soll das gehen?

Der Radfahrer hätte einfach die Situation betrachten sollen um daraus sein folgendes Verhalten zu Grunde legen zu können. Wenn das halt nicht schnell genug geht, muss er die Geschwindigkeit reduzieren, bis er das kann.

Das Einzige womit man als Verkehrsteilnehmer rechnen muss ist, dass die anderen Verkehrsteilnehmer genau das Gegenteil von dem tun, womit man selbst rechnet. Wenn ein Auto anfährt, muss ich damit rechnen das es abrupt stehen bleibt. Knall ich dann hinten drauf, hab ich was falsch gemacht, nicht der Andere.

That's it. That's all.
 
Genau. In der konkreten Situation hatte der Radfahrer alle Optionen. Anhalten, rechts vorbei, links vorbei. Das er keine davon erfolgreich umgesetzt hat, lag einzig daran, dass er zu schnell war, um die Situation erfassen zu können. Wenn's ein Fixie war, kommen noch die fehlenden Bremsen dazu. Außerdem unerlaubtes rechts Überholen.

Auf ein Hindernis zuhalten, in der Annahme, es wäre nicht mehr da, wenn man ankommt, ist generell keine schlaue Idee.
 
Tempo 30 in Wohngebieten scheint mir auch sinnvoll. Hier spielen Kinder, hier gibt es bestenfalls Zubringerverkehr (oder jedenfalls sollte es nur solchen geben), und mit dem Auto sollte man hier nur fahren, wenn man für größere Wege die nächste Hauptstraße erreichen muss. Sonst kann man laufen oder radeln.

Allerdings gibt es auch Durchgangsstraßen, das sind nun mal keine Parks. Zur Infrastruktur gehört nun mal, dass man auch von A nach B kommt, sei es mit Waren oder mit sich selbst. Eine Stadt wie z. B. Berlin komplett auf Tempo 30 zu beschränken, wäre Unsinn, außer, man findet auch auf Autobahnen Tempo 30 sinnvoll bzw. lehnt Mobilität jenseits des eigenen Kiezes vollständig ab.

Natürlich wohnen auch an diesen Durchgangsstraßen Menschen, und die Wohnqaulität dort ist in der Regel schlecht. Das ändert nichts daran, dass Menschen Strecken überwinden müssen.

Die Autolobby wird das schon verhindern:
Das Bedürfnis von Menschen, auch bei Regen sich über größere Strecken mit einem Tempo fortzubewegen, das des 21. Jahrhunderts würdig ist, mit Verweis auf "Autolobby" abzutun, ist ... naja.

Und kommt mir nicht mit Bahn. Die Bahn ist nur in einem gewissen Umfang eine Alternative.
 
Natürlich wohnen auch an diesen Durchgangsstraßen Menschen, und die Wohnqaulität dort ist in der Regel schlecht. Das ändert nichts daran, dass Menschen Strecken überwinden müssen.
Menschen können diese Strecken auch mit 30 km/h überwinden! Und dabei steigt die Wohnqualität vielleicht. Und vielleicht wird der Verkehr sogar flüssiger. Und vielleicht dauert das Überwinden nun gar nicht viel länger. Man muss dieses Denken überwinden, dass es stets schnell sein muss, was man tut. Ich sag nicht, dass das einfach ist.
 
Das Bedürfnis von Menschen, auch bei Regen sich über größere Strecken mit einem Tempo fortzubewegen, das des 21. Jahrhunderts würdig ist, mit Verweis auf "Autolobby" abzutun, ist ... naja.

Und kommt mir nicht mit Bahn. Die Bahn ist nur in einem gewissen Umfang eine Alternative.

Kopenhagen!

Das würde in Berlin auch gehen. Man muss nur wollen. Und genau sowas verhindert die Autolobby!
 
Tempo 30 in Wohngebieten scheint mir auch sinnvoll. Hier spielen Kinder, hier gibt es bestenfalls Zubringerverkehr (oder jedenfalls sollte es nur solchen geben), und mit dem Auto sollte man hier nur fahren, wenn man für größere Wege die nächste Hauptstraße erreichen muss. Sonst kann man laufen oder radeln.

Allerdings gibt es auch Durchgangsstraßen, das sind nun mal keine Parks. Zur Infrastruktur gehört nun mal, dass man auch von A nach B kommt, sei es mit Waren oder mit sich selbst. Eine Stadt wie z. B. Berlin komplett auf Tempo 30 zu beschränken, wäre Unsinn, außer, man findet auch auf Autobahnen Tempo 30 sinnvoll bzw. lehnt Mobilität jenseits des eigenen Kiezes vollständig ab.

Natürlich wohnen auch an diesen Durchgangsstraßen Menschen, und die Wohnqaulität dort ist in der Regel schlecht. Das ändert nichts daran, dass Menschen Strecken überwinden müssen.
Ich denke auch, es würde insgesamt einfacher, wenn in Ortschaften generell Tempo 30 wäre und die Durchgangsstraßen würden mit Tempo 50 ausgeschildert. Was würden wir da an Schildern sparen.
Bundestraße mit Tempo 30 durch den Ort geht gar nicht.
 
Tempo 30 in Wohngebieten scheint mir auch sinnvoll. Hier spielen Kinder, hier gibt es bestenfalls Zubringerverkehr (oder jedenfalls sollte es nur solchen geben), und mit dem Auto sollte man hier nur fahren, wenn man für größere Wege die nächste Hauptstraße erreichen muss. Sonst kann man laufen oder radeln.

Allerdings gibt es auch Durchgangsstraßen, das sind nun mal keine Parks. Zur Infrastruktur gehört nun mal, dass man auch von A nach B kommt, sei es mit Waren oder mit sich selbst. Eine Stadt wie z. B. Berlin komplett auf Tempo 30 zu beschränken, wäre Unsinn, außer, man findet auch auf Autobahnen Tempo 30 sinnvoll bzw. lehnt Mobilität jenseits des eigenen Kiezes vollständig ab.

Natürlich wohnen auch an diesen Durchgangsstraßen Menschen, und die Wohnqaulität dort ist in der Regel schlecht. Das ändert nichts daran, dass Menschen Strecken überwinden müssen.


Das Bedürfnis von Menschen, auch bei Regen sich über größere Strecken mit einem Tempo fortzubewegen, das des 21. Jahrhunderts würdig ist, mit Verweis auf "Autolobby" abzutun, ist ... naja.

Und kommt mir nicht mit Bahn. Die Bahn ist nur in einem gewissen Umfang eine Alternative.
Im Berufsverkehr sind die 30km/h innerorts doch Illusion.
https://inrix.com/press-releases/scorecard-2018-de/
 
Was ist denn an Kopenhagen so toll? Gibt es dort keine Durchgangsstraßen? Mal abgesehen davon, dass Berlin fast zehnmal so viele Einwohner hat wie Kopenhagen.

Man muss dieses Denken überwinden, dass es stets schnell sein muss, was man tut.
Wenn Dein täglicher Pendelweg über eine Stunde ist, fängst Du vielleicht an, 10 km/h mehr oder weniger interessant zu finden. Egal, ob wir über 30 vs. 50, 80 vs 100 oder 130 vs. 150 reden.

Ist es unser Ziel, Mobilität möglichst unattraktiv zu machen? Kann ja sein, dass das unser Ziel ist, denn weniger Mobilität ist gut fürs Klima. Aber es heißt eben auch: Weniger soziale Kontakte, weniger Auswahl bei der Jobwahl, etc. Also klare Aussagen bitte - wollt Ihr Mobilität erneuern oder zurückdrängen?
 
Im Berufsverkehr sind die 30km/h innerorts doch Illusion.
Erstens bist Du nicht auf dem Laufenden. München ist Stauhauptstadt, nicht Berlin. Kam gerade dieser Tage raus.

Zweitens ist nicht immer Berufsverkehr. Wenn ich nachts mit dem Taxi nach Hause fahre, würde Tempo 30 eine Menge ausmachen. Übrigens auch am Taxipreis.

Drittens hätte ich meine Bedenken, ob Tempo 30 auf den typischen Staustrecken irgendwas verbessern würde, wie tlw. versprochen. Wenn angeblich sowieso immer nur Stau ist, können wir uns die Diskussion ja schenken. Dann würde Tempo 30 doch nix ändern?

Viertens ist die größte Lärmquelle in der Schönhauseer Allee in Berlin oder in Kreuzberg die "U"-Bahn, die genau auf Höhe der Beletage fährt. Verbieten wir die jetzt auch?

Fünftens glaube ich, dass ein mit 50 km/h auf einer vernünftig geplanten Straße fahrendes Auto weniger Treibstoff verbraucht und weniger Emission verursacht, als ein durch Absicht oder Dämlichkeit der Verkehrsplanung im Stau stehendes Auto. Aber ja, kein Auto verbraucht und emittiert am wenigsten, das ist auch klar.

Und nein, zum 1000sten Mal, ich fahre so gut wie nie mit dem Auto in die Stadt. Ich habe Monatsticket und Bahncard, weil ich weder Bock auf Parkplatzsuche noch auf Idioten im Verkehr habe, egal ob auf Fixies oder in Blechdosen.
 
Super, ein Artikel, der sich auf die DUH beruft. Du hast mich überzeugt. 😂

"In den Abschnitten der Bergmannstraße sei der Autoverkehr zudem um bis zu 77 Prozent zurückgegangen, während die Belastung durch Stickstoffdioxid um 12,5 Prozent gesunken sei." - Ja klar, wenn man eine Straße sperrt, gibt es in dieser Straße weniger Emissionen. Die sind dann halt woanders, nämlich auf den Umgehungsstrecken, und wahrscheinlich sogar mehr, weil man da den Stau erst erzeugt.

Keine Bevorzugung des MIV!
Der ÖPNV z. B. in Berlin könnte niemals die gesamten Mobilitätsanforderungen der Bevölkerung erfüllen. Rein mengenmäßig nicht. Die Busse und Bahnen sind im Berufsverkehr voll. Teilweise lassen sich Taktungen nciht verkürzen. Die Kapazitätsgrenze ist auf vielen Strecken erreicht. Punctum.

Ich fahre ÖPNV. Aber "wenn das alle machen würden" - nicht auszudenken. Es geht nicht. Auch nicht nach ...zig Jahren grüner Verkehrspolitik in Berlin.

Popup-Radwege sind Symbolpolitik, die lösen das Problem nicht. Die Idee, ich solle 26km Arbeitsweg bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zurücklegen, weise ich als übergriffig zurück. Wenn das die Alternative sein soll, ist die Mobilitätswende zum Scheitern verurteilt.

Eine andere Art der Mobiltät muss es geben!
In Berlin könnte man das Auto sicher sinnvoll ablösen. Allerdings sehe ich dafür keine Konzepte, außer, den MIV künstlich zu behindern ohne Alternativen zu schaffen. Rein destruktiv, sozusagen.

Auf dem Land ... wie soll das aussehen? Leere Busse im 10-Minuten-Takt? Sind die dann ökologischer und wirtschaftlicher, als MIV?

Mit Verlaub - setz' mal Deine "Ich hab kein Auto, also braucht keiner ein Auto"-Brille ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück