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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Ist es unser Ziel, Mobilität möglichst unattraktiv zu machen?
Nein, es geht um das Gegenteil. Mobilität soll auch für andere als Im-Auto-Sitzer attraktiver werden.
Kann ja sein, dass das unser Ziel ist, denn weniger Mobilität ist gut fürs Klima. Aber es heißt eben auch: Weniger soziale Kontakte, weniger Auswahl bei der Jobwahl, etc. Also klare Aussagen bitte - wollt Ihr Mobilität erneuern oder zurückdrängen?
Soziale Kontakte haben wir in Bus und Bahn, im Auto sitzt man überwiegend für sich allein.

Hör doch mal, denk doch mal. Bei Tempo 30 geht es nicht etwa darum, das Auto fahren zu verbieten. Es geht darum, dass man auch anderen als den Alleine-im-Auto-Sitzern eine bessere Lebensqualität gönnt und eine bessere Handhabung des Rechts auf Unversehrtheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sogar das offizielle Papier des Bundesumweltamtes zu Tempo 30 wirkt auf mich stellenweise etwas gekünstelt, damit zumindest ein Gleichstand zw. Tempo 30 und 50 herausschaut.
Die Kapazität einer Straße soll wohl gleich bleiben, vorausgesetzt der durch die Knotenpunkte maßgeblich beeinflusste Verkehrsfluss ist optimal gestaltet.

Meine Einschätzung dazu:
Da bei Tempo 30 meist mit weitgehenden Umgestaltungen zum Nachteil des MIV einhergeht, bei der oft auch absichtlich der Verkehrsfluss nicht optimal gestaltet wird, kommt es in der Praxis dann halt zu längeren Fahrtzeiten und mehr Schadstoffausstoß.
Was wohl aber nur eine kleine Minderheit dazu bringen wird auf Fahrrad und ÖPNV umzusteigen. Was ja das eigentliche Ziel sein sollte.
 
Ich habe immer nur geschrieben das es in der Stadt kein Auto notwendig ist!!
Ausgangspunkt war Dein Beitrag über Tempo 30 in Städten, des weiteren Bemerkungen über die Bevorzugung des MIV.

Individuell könn(t)en in der Stadt die meisten auf das Auto verzichten, nichts anderes schrieb ich und nichts anderes praktiziere ich.

Die Stadt als Organismus kann heute auf das Auto nur dann verzichten, wenn wir unsere Mobilität insgesamt massiv reduzieren, denn der ÖPNV könnte die Transportleistung des MIV nicht zusätzlich stemmen. Wer also gegen den MIV argumentiert, soll bitte zugeben, dass er damit meint, dass die Leute gefälligst zu Hause bleiben sollen bzw. den Radius eines Fuß- oder leichten Radweges nicht verlassen sollen.

Der ÖPNV wird selbst in Deutschlands größter Stadt nachts massiv ausgedünnt und ist dann eigentlich kein Angebot mehr. Von der Klientel, die dann die Fahrzeuge bevölkert, mal gar nicht zu reden. Frauen fahren nachts nicht aus Autoliebe mit dem Auto. Der Hauptstadt-ÖPNV lässt auch bereits in den Randbezirken stark nach; dort gibt es dann übrigens auch kein Carsharing und keine E-Roller mehr.

Reg' Dich mal ab - worauf ich hinaus will, ist, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist, dass es nicht allein Schuld der "Autolobby" ist, wenn Menschen sich in ihr Auto setzen, und dass in Berlin und über viele Jahre auch die gewiss nicht autofreundlichen Grünen den Schlüssel zur Mobilitätswende nicht gefunden haben.
 
Hör doch mal, denk doch mal. Bei Tempo 30 geht es nicht etwa darum, das Auto fahren zu verbieten. Es geht darum, dass man auch anderen als den Alleine-im-Auto-Sitzern eine bessere Lebensqualität gönnt und eine bessere Handhabung des Rechts auf Unversehrtheit.
Meine Antwort auf den ursprünglichen Beitrag begann mit
Tempo 30 in Wohngebieten scheint mir auch sinnvoll. Hier spielen Kinder, hier gibt es bestenfalls Zubringerverkehr (oder jedenfalls sollte es nur solchen geben), und mit dem Auto sollte man hier nur fahren, wenn man für größere Wege die nächste Hauptstraße erreichen muss. Sonst kann man laufen oder radeln.
Ich habe danach lediglich mit Blick auf Durchgangsstraßen argumentiert, dass irgendeine Fahrbahn auch schlicht das Volumen wegschaffen muss.

Aber so eine abwägende sowohl-als-auch-Antwort geht anscheinend nicht. Da fehlt mir wohl etwas Haltung. 'tschuldigung.
 
Man kann sich natürlich jahrelang die Köpfe heißreden, bevor man (k)eine Lösung umsetzt, so wie das in D alter Brauch und Sitte ist.

Oder: man probiert es einfach mal für eine begrenzte Zeit aus und sammelt praktische Erfahrung, so wie andere Länder es machen. Denn Realität sticht Fantasie.

Aber wovor haben Theoretiker am allermeisten Angst? Vor dem Praxistest.
 
Ich habe immer nur geschrieben das es in der Stadt kein Auto notwendig ist!!
Im Regelfall stimmt das. Ich arbeite in der Eingliederungshilfe, also mit Menschen mit Handicap. Die Strecken sind innerorts teilweise recht lang und der ÖPNV vielerorts beschissen. Ohne Dienstfahrzeuge ginge nichts. Pendeln tu ich mit dem Rad, da würde mich das Auto nerven.
 
Tempo 30 in Wohngebieten scheint mir auch sinnvoll. Hier spielen Kinder, hier gibt es bestenfalls Zubringerverkehr (oder jedenfalls sollte es nur solchen geben), und mit dem Auto sollte man hier nur fahren, wenn man für größere Wege die nächste Hauptstraße erreichen muss. Sonst kann man laufen oder radeln.

Allerdings gibt es auch Durchgangsstraßen, das sind nun mal keine Parks. Zur Infrastruktur gehört nun mal, dass man auch von A nach B kommt, sei es mit Waren oder mit sich selbst.
Und so eine Regelung funktioniert, ohne dass der Verkehr zusammenbricht. Zu besichtigen seit Jahren in Karlsruhe.
 
In vielen österreichischen Städten gilt flächendeckend Tempo 30. Nur bei Vorrangstraßen gilt (zumeist) 50.
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..sollte man über einen Jobwechsel oder Umzug nachdenken!
Naja, Jobwechsel ist immer so eine Sache, Umzug kann man leicht entscheiden wenn man alleine lebt.
Trotzdem halte ich innerorts Tempo 30 für sinnvoll. Man überlege als Autofahrer einfach mal, wie oft einen der gerade überholte Radfahrer wieder einholt. Es ist super selten, das Tempo 50 wirklich einen Vorteil bringt.
 
..sollte man über einen Jobwechsel oder Umzug nachdenken!
Hast Du Familie? Haben die bei der Wohnungswahl mitzureden?

Hast Du einen halbwegs interessanten Job in einem attraktiven Unternehmen? Und Deine Frau auch?

Hast Du eine halbwegs bezahlbare und trotzdem attraktive Wohnung in einer Gegend, wo Du vielleicht auch jemanden kennst und wo die Kinder sich wohl fühlen?

Und all das liegt in einem Umkreis, wo keiner einen langen Weg hat?

Wie verallgemeinerbar ist das?
 
Es würde unfalltechnisch sicherlich auch schon einen Unterschied machen, wenn man Tempo 30 nur von z.B. 6-22Uhr fordern würde. Dann wären zumindest die Kinder und Alten, die sich spät abends auch nur noch selten nach draußen begeben besser geschützt.
 
Es geht ja nicht nur um Großstädte in der Rushhour. Bei uns in der Provinz eiert man inzwischen -je nach Uhrzeit- allein mit Tempo 30 auf der Bundesstrasse rum....
Ich wohne in einer Kleinstadt und pendle über den Radweg an einer Bundesstraße. Schneller ist man bis 22 Uhr erst außerorts, danach werden die Ampeln abgeschaltet. Mag Ausnahmen geben, aber in den meisten Städten bleibt einzig das Gefühl von Geschwindigkeit bis zur nächsten Ampel. Damit es wirklich schneller ginge hätte man in den letzten 70 Jahren irgendwann mal auf die Idee kommen müssen die Verkehrsarten zu trennen, etwa durch Brücken und Unterführungen. Solange müssen Fußgänger (und oft auch Radfahrer)irgendwie die Chance bekommen die Straßen zu queren.
 
Hast Du Familie? Haben die bei der Wohnungswahl mitzureden?

Hast Du einen halbwegs interessanten Job in einem attraktiven Unternehmen? Und Deine Frau auch?

Hast Du eine halbwegs bezahlbare und trotzdem attraktive Wohnung in einer Gegend, wo Du vielleicht auch jemanden kennst und wo die Kinder sich wohl fühlen?

Und all das liegt in einem Umkreis, wo keiner einen langen Weg hat?

Wie verallgemeinerbar ist das?
Natürlich ist das nicht für jede individuelle Situation verallgemeinbar.
Das Problem ist doch aber, daß der Staat hier nach wie vor die vollkommen falschen Anreize setzt.
Gewerbe auf der grünen Wiese wird subventioniert, möglichst lange Pendelwege werden subventioniert.
Das Gegenteil sollte der Fall sein.

Grüße
 
Gewerbe auf der grünen Wiese wird subventioniert, möglichst lange Pendelwege werden subventioniert.
Das Gegenteil sollte der Fall sein.

Hm. Wo soll das Gewerbe sonst hin? Teile der Innenstadt abreißen und eine Fabrik hinbauen? Und sollen die Sattelzüge, die die Gewerbebetriebe beliefern, dann auch alle noch durch die Innenstadt fahren?
 
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