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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Thema Pendlerpauschale: Der Punkt ist doch, Radfahrerende benötigen diese Subventionen gar nicht. Außer Ketten und Bremsbelagverschleiß, einen Riegel und vielleicht eine multifunktionale Regenjacke braucht es doch gar nix. Die immensen Beträge wurden für Kraftfahrende bereitgestellt und werden auch vorwiegend von diesen abgerufen bzw. geltend gemacht.

Thema Diesel und KFZ-Steuer. Bitte entschuldige, man könnte auch einfach alle KFZ gleich besteuern, also Benziner so hoch wie Diesel. Das wäre gerechter, würde aber den Benzin-Fahrern nicht schmecken, wenn sie auf einmal hoch gestuft werden. KFZ Steuern werden nach beliebig ausgedachten Schlüsseln gewürfelt.
 
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Die allgemeine Stimmungsmache gegen Radfahrer und Radpolitik scheinst du nicht mitzubekommen......
Stimmungsmache gegen Radfahrer? Ich lese hier vor allem Stimmungsmache gegen Autofahrer.

Du scheinst den Ausbau von Fahrradstraßen oder die Umwandlung von Fahrspuren zu Radwegen nicht mitzubekommen.

Im Bewusstsein etlicher Autofahrer ist einiges nicht angekommen, Zustimmung so weit, aber mit Hasstiraden auf das Auto an sich wirst Du daran genau nichts ändern.

Fließender Verkehr ist wichtig. Niemand kann vernünftigerweise Staus wünschen, und die Transportleistungen einer Gesellschaft im 21. Jahrhundert lassen sich ohne flüssigen Verkehr nicht bewältigen. Dass es dabei viele Trittbrettfahrer gibt, ist ein Problem, das man vielleicht ohne Rundumschläge lösen kann. Das Fahrrad kann das Auto oft nicht ersetzen!
 
Der Punkt ist doch, Radfahrerende benötigen diese Subventionen gar nicht. Außer Ketten und Bremsbelagverschleiß, einen Riegel und vielleicht eine multifunktionale Regenjacke braucht es doch gar nix.
Also plädierst Du dafür, die alte Regelung wieder einzuführen, dass Radfahrende keine Pendlerpauschale geltend machen können? Und Du glaubst, dass alle Radfahrenden bei Ihrer Steuererklärung selbstlos auf die Geltendmachung der Pauschale verzichten?
 
Gerne. Statt dessen sollte man die 6 Mrd. Euro für den Ausbau von ÖPNV und Fahrradinfrastukrur verwenden.

Ist es nicht schön, selbstlos zu sein?
 
Hallo.

Möglicherweise ist das hier eine unauflösbare Kontroverse zwischen Radfahrern und Autofahrern? Kann mir als Mod das jemand mal kompakt zusammenfassen?

Gäbe es Möglichkeiten, daraus eine sinnvolle Diskussion zu machen? Vielleicht gibt es Punkte, die ihr alle richtig findet? Gibt es solche?


Danke.
 
Habe mal ein paar Seiten zurückgelesen.

Natürlich ist ein Auto auch eine gute Erfindung, wird aber zunehmend aus verschiedenen Gründen problematisch.

Hingegen sind Fahrräder auch eine gute Erfindung, aber haben hier in Deutschland noch nicht den Stellenwert, der ihnen aufgrund der kommenden Mobilitätswende zusteht.

Ich finde das Thema interessant und werde es ab jetzt beobachten. Also, Mod liest mit ;-) Außerdem verweise ich auch noch auf die neue Plattform nimmsrad.de. Sozusagen Schwesterforum:

https://www.nimms-rad.de/forum/
 
Thema Pendlerpauschale: Der Punkt ist doch, Radfahrerende benötigen diese Subventionen gar nicht. Außer Ketten und Bremsbelagverschleiß, einen Riegel und vielleicht eine multifunktionale Regenjacke braucht es doch gar nix. Die immensen Beträge wurden für Kraftfahrende bereitgestellt und werden auch vorwiegend von diesen abgerufen bzw. geltend gemacht.

Thema Diesel und KFZ-Steuer. Bitte entschuldige, man könnte auch einfach alle KFZ gleich besteuern, also Benziner so hoch wie Diesel. Das wäre gerechter, würde aber den Benzin-Fahrern nicht schmecken, wenn sie auf einmal hoch gestuft werden. KFZ Steuern werden nach beliebig ausgedachten Schlüsseln gewürfelt.
Es steht Dir frei, die Entfernungspauschale nicht bei der Steuer anzugeben - ist kein Zwang dahinter.
Es gibt ja auch durchaus Leute, die meinen, der Arbeitnehmer ist grundsätzlich bei der Arbeit, und wenn er zwischendurch nach Hause will, ist das sein Privatvergnügen. Aus der Perspektive ergibt sich natürlich ein hoher Wert für die "Subvention".
Der immense Betrag, den z.B. ein böser Autofahrer erhält, ist 0,07€ pro gefahrenen Kilometer, wenn er einen hohen Steuersatz hat. 0,30€/km werden als Entfernungspauschale vom zu versteuernden Einkommen abgezogen, das sind 0,15€ pro gefahrenen Kilometer - wenn man auch mal wieder nach Hause möchte.
Anmerkung dazu: Ich arbeite seit 2010 im Homeoffice und profitiere nicht von der Entfernungspauschale.
Der Unterschied in der Besteuerung Diesel/ Benziner ist, dass beim Diesel das Fahrzeug höher besteuert wird und beim Benziner das Benzin. Sinnvoll oder nicht ist eine berechtigte Frage. Inwieweit eine Synchronisation wem nicht schmecken würde, hängt von der Ausgestaltung ab.
 
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Thema Pendlerpauschale: Der Punkt ist doch, Radfahrerende benötigen diese Subventionen gar nicht.

Man redet aber dabei über allgemeine Subventionen zum Individualverkehr. Die Pauschale gilt für jeden als Aufwand zum Arbeitsweg, was ja nicht schlecht ist.

Hier wird von der Öffentlichkeit (unserem Staat) die Mobilität beim Arbeiten gefördert. Ist ja nicht schlecht erstmal. Spezielle Förderungen im Rahmen Mobilitätswende, hin zu Rad oder ÖPNV, müssen trotzdem stärker in den Blickpunkt kommen.

"Die Pauschale kann von allen Arbeitnehmern und über § 4 Abs. 5 Nr. 6 EStG auch von Selbständigen in Anspruch genommen werden, unabhängig von der Höhe der tatsächlichen Aufwendungen und gleichgültig, ob sie zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Motorrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto zur Arbeitsstelle gelangen."

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Entfernungspauschale
 
Stau in Münster, mit dem Auto, den kenne ich leider zu gut:

"Die Gründe für die Vorliebe der Münsteraner für die Nutzung des Fahrrades liegen unter anderem in den zahlreichen Sonderregeln, die das Radfahren in Münster erleichtern. So gibt es an großen Kreuzungen eigene Fahrstreifen für Radfahrer, oder sie dürfen zwischen den Autos bis direkt vor die Ampel fahren (die sogenannte Fahrradschleuse), damit sie bei Grün immer im Blickfeld der anfahrenden Autos sind. Dies erhöht die Sicherheit der Radfahrer im Straßenverkehr. Außerdem wird so das Warten im unmittelbaren Abgasausstoß der Autos vermieden. Einige Ampeln gelten durch Sonderzeichen nicht für Radfahrer, zum Beispiel an vielen Fußgängerampeln. Ferner gilt in Münster häufig eine für Autofahrer vorgeschriebene Fahrtrichtung an Kreuzungen und Einmündungen nicht für Radfahrer. Da in Münster die Straßen der Innenstadt beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg nicht verbreitert wurden, sind inzwischen viele davon nur als Einbahnstraßen freigegeben, jedoch betrifft auch dies nur selten Radfahrer, die die Straßen in beide Richtungen befahren dürfen. Inzwischen sind elf Straßen im Stadtgebiet als Fahrradstraße ausgewiesen.

Nicht zuletzt kommt hinzu, dass an nahezu allen Hauptverkehrsstraßen Radverkehrsanlagen bestehen, zumeist in Form von Bordsteinradwegen. Das Radverkehrsnetz entstand im Rahmen des Wiederaufbaus der Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg, um Platz für den zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr zu schaffen.[13] Insofern war das Am-Stau-Vorbeifahren mit dem Rad auch zu Zeiten möglich, als die Nebenstraßen durch Schleichverkehre oder Einbahnstraßensysteme für Radfahrer noch nicht so attraktiv waren, wie sie es in der heutigen Zeit mit Verkehrsberuhigung, Tempo-30-Zonen und Freigabe von Einbahnstraßen in Gegenrichtung sind."

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Radverkehr_in_Münster#Gründe_für_die_hohe_Radverkehrsquote
 
Um nochmal kurz auf die Privilegien des Autoverkehrs zu sprechen zu kommen.

MIr ging es dabei eigentlich überhaupt nicht um die direkt oder indirekt finanziellen Privilegien sondern um Folgendes:

1. Ampelschaltungen sind grüne Welle auf Autoverkehr ausgerichtet, das heißt unter Umständen man kommt mit dem Fahrrad an jeder Ampel bei "gerade rot geworden" an.

2. Indirektes Abbiegen mit dem Fahrrad führt dazu, dass man innerhalb kurzer Distanz, beispielsweise 100m statt wie mit dem Auto 2 mal abzubiegen 6 mal abbiegen muss weil geradeaus und geradeaus im rechten Winkel dazu und wenn man "Glück" hat gibts für freilaufende Abbiegespuren für die Autos nochmal eine eigene Ampel für den Fahrradverkehr, auf die man noch warten muss.

3. Verbotenes Gehwegparken wir praktisch nicht sanktioniert, Parken überhaupt ist viel viel viel zu billig, wird null sanktioniert und wenn, dann kostet es immer noch viel zu wenig. Beispiel gefällig? Es wurde in Heidelberg für viel Geld ein Parkhaus gebaut, damit die Anwohner in Neuenheim direkt am Neckar gut und sicher parken können. Es kommt aber weiterhin günstiger verboten halb auf dem Gehweg zu parken, als sich einen Stellplatz im Parkhaus anzumieten, außerdem müsste man vom Parkhaus ja dann noch ca. 1-5Minuten !zu Fuß! nach Hause laufen. Und wenn doch kontrolliert wird, dann bekommt ein und derselbe innerhalb von einer Woche 3 mal einen "normalen" Knollen, keine Steigerung wegen Vorsatz, kein nix. Von der Stadt so gewollt. Abschleppen bei Falschparken? Fehlanzeige, Parkkralle um das Falschparken unattraktiv zu machen, so wie in machen Regionen in Italien? Fehlanzeige. Wir haben es spasseshalber mal selbst probiert in Warnemünde: Überall Parkverbot, außer für Anwohner. Bei der Ferienwohnung hätten wir für 35€ die Woche einen Stellplatz mieten können. Falsch Parken dagegen kostet 10€. Sobald man also pro Woche im Schnitt nicht mehr als 3 mal falsch parkt, lohnt sich das Falschparken finanziell. Hier müssten die Summen x100 genommen werden und täglich kontrolliert werden - ist aber nicht gewollt, weil eben das Auto immernoch heilig ist und die große Platzverschwendung gesellschaftlich akzeptiert.

4. Verkehrsgefährdendes Falschparken beispielsweise in der Kurve, Gehwege komplett zuparken, oder so eng, dass man praktisch nicht dran vorbei kommt, ohne das Auto zu berühren und ggf. den Lack zu zerkratzen.
Passiert jetzt z.B. ein tödlicher Unfall, weil ein Kind wegen des parkenden Autos auf die Straße ausweichen muss, dann passiert dem Parker reichlich wenig, weil a) keine Halterhaftung, man kann sich also praktisch immer rausreden selbst nicht geparkt zu haben und b) weil ja praktisch das Kind offenbar nicht richtig geguckt hat und der Autofaher auf der Straße nicht usw. -> wenn man sich aber durchquetscht oder auch sonstwie nur ein bisschen das Auto beschädigt ist es gleich eine Straftat -> Sachbeschädigung. Das führt dazu, dass geltendes Recht permanent missachtet werden kann und man keinerlei Rechthabe hat dies abzustellen.

5. Allgemeine Verkehrsführung zu Lasten des Fahrrads verglichen mit dem Auto. Manche Fahrradverkehrsführungen mit Radwegen (miit Benutzungspflicht) verlaufen häufig so, dass man z.B. um geradeaus der Vorfahrtsstraße zu folgen an 2 Ampeln halten muss (einmal für freilaufende Rechtsabbieger und dann noch für den eigentlich untergeordneten Querverkehr), statt nur eine Ampelschaltung für die Radfahrer zu haben. Oder es gibt keine Ampel, aber 2 mal Vorfahrt achten für den Radverkehr während auf der Fahrbahn die Vorfahtsstraße verläuft. Oder man möchte geradeaus, aber der benutzungspflichtige Radweg wechselt von rechts nach links und wieder nach rechts. Man möchte also der Vorfahrtsstraße folgen, hat aber 2 mal Wartezeiten wegen Fahrbahnquerung.

6. Instandhaltung Radwege vs Fahrbahn, also während beispielsweise die Fahrbahn am Tag x von Blättern befreit wird, passiert das gleiche für den Radweg entweder nie, oder erst Tage oder Wochen später, obwohl die Gefahr für die Radfahrer ungleich höher ist. Gleiches gilt für das Wegräumen von Scherben oder anderer Gefahrenstellen.


Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen, bei denen der KFZ-Verkehr massiv bevorteilt wird. Und um diese alltäglichen Privilegien ging es mir vor allem.
 
7. Im Winter werden für gewöhnlich Straßen geräumt. Bei Radwegen wird bestenfalls Schnee von der Straße gelagert. Das auf Radwegen nicht gestreut wird konnte ich beim ersten Schnee in Karlsruhe feststellen. Gestreut wurde erst als witterungsbedingt die Radwege wieder so gut wie frei waren.
 
Wo genau wird denn das Rad bevorzugt?

Bitte genaue Beispiele.
 
1. Ampelschaltungen sind grüne Welle auf Autoverkehr ausgerichtet, das heißt unter Umständen man kommt mit dem Fahrrad an jeder Ampel bei "gerade rot geworden" an.
Welche Geschwindigkeit würdest du dann bei einer radorientierten grünen Welle zu Grunde legen? 13? 15? 19? 25? 31? :idee:
 
Warum sollte ich deinen Text nicht gelesen haben?

Wo genau sind denn die konkreten Beispiele zu finden, wo das Rad bevorzugt wird?
 
Das sieht nicht wie eine lange Liste aus, wo das Rad bevorzugt wird.
 
@Nikodemus02 Das die Radfahrerampel früher grün wird, hat aber Sicherheitsaspekte. Soweit ich weiss, soll das die Gefahr des Abbiegeunfalls minimieren. Ob es das tut, ist eine andere Frage ;)
Aber ja, im Prinzip ist das in der konkreten Situation eine Bevorzugung, wenn es man es so sehen will :p Eine von wenigen, möchte ich mal meinen.
 
@Nikodemus02 Das die Radfahrerampel früher grün wird, hat aber Sicherheitsaspekte. Soweit ich weiss, soll das die Gefahr des Abbiegeunfalls minimieren. Ob es das tut, ist eine andere Frage ;)
Aber ja, im Prinzip ist das in der konkreten Situation eine Bevorzugung, wenn es man es so sehen will :p Eine von wenigen, möchte ich mal meinen.
Man kann es aber auch anders auslegen.

Beim Schach opfert man auch die Bauern für ein größeres Ziel. Wenn der Kreuzungsverkehr schon rot hat, aber dennoch drüber fährt, ist es ja schöner, wenn nur ein Radfahrer umgefahren wird, als dass das heilige blech verbeult wird.
 
Das sieht nicht wie eine lange Liste aus, wo das Rad bevorzugt wird.
  • kein Führerschein
  • keine Zulassung
  • keine Kennzeichen
  • keine Pflichtversicherung
  • keine Steuer
  • wenige Vorschriften um überhaupt am Verkehr teilnehmen zu dürfen, die dazu kaum kontrolliert werden
  • keine allg. Geschwindigkeitsbegrenzung innerorts oder auf separaten Radverkehrsanlagen
  • keine spezifischen Verhaltensvorschriften für bestimmte Bauarten von Fahrrädern. (Lastenräder gleich wie alle anderen Räder <=> LKW andere Geschwindigkeit, Abbiegevorschriften ect.)

Das ist jetzt nur, was mir so beim Schreiben eingefallen ist.
 
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