Boah, viel Text.
Danke an Dilettant für die Ursachen vs. Sexismus Feststellung. Mir geht es überhaupt nichts ums Geschlecht, gut/schlecht/dumm sondern um die Fakten. Menschen haben nun mal unterschiedliche Eigenschaften. Z.B. sind Frauen auch i.d.R. deutlich kommunikativer. Wir bekommen ja auch immer wieder Anschreiben, u.a. von einem Vater einer Ärztin, die bei einem typischen Abbiegeunfall mit einem LKW ums Leben kam. Er klagte auch wegen fehlender aber verfügbarer Abbiegeassistenten, denn seine Tochter hätte nicht sterben müssen. Meiner Auffassung nach fahren nach wie vor viel weniger Frauen Rad als Männer. War bislang in allen meinen Firmen und Schulen so. Es gibt auch erheblich weniger Radsportlerinnen und Triathletinnen.
Im Ernst: Wäre ich LKW-Fahrer und würde nichts sehen, würde ich max. eine Fahrt lang supervorsichtig mit vielleicht 3 km/h abbiegen, ggf. auch anhalten und mal aus dem Beifahrerfenster linsen, ob wirklich frei ist. Die FAHRLÄSSIGKEIT des blinden Abbiegens, die ich tagtäglich bei LKW-Fahrern sehen kann (Tipp: Duisburg-Videos auf Youtube von Wolfgang Dewald), würde ich nicht akzeptieren. Ich würde am selben Tag meinem Chef sagen, dass ich ohne Abbiegeassistenten oder Beifahrer keine Tour mehr machen würde. Aber dann? Wäre ich den Job los!
Der Bund weiß das, die Abbiegeassistenz-Pflicht kam kurz nach der o.g. Klage. Alte LKW biegen nach wie vor blind und oft viel zu schnell ab. Jetzt wird überall rumgedoktert. Schrittgeschwindigkeits-Abbiegen, wobei etliche das mit Sprinttempo zu verwechseln scheinen.
Es funktioniert nicht! Die Strafen sind einfach viel zu lasch! Die Fahrer wie auch ihre Bosse sind viel zu oft fahrlässig, klären nicht auf, statten nicht aus, fordern Rekordtempi und zahlen auch noch schlecht!
Meine Lösungen:
Wenn Geradausradler rechts von Rechtsabbiegern fahren müssen, dann nur so, wie bei mir in
Nürtingen - s.u.. Separate Rechtsabbiegespur, die so lange rot ist, wie Radfahrer Grün haben und zwar links von diesen, dann ist keine Querung nötig. Geradeausspur hat grün und läuft erst nach der Kreuzung mit dem Radfahrstreifen wieder zusammen. Funktioniert seit zig Jahren perfekt und hat den Vorteil, dass Radfahrer auch exklusiv nach rechts abbiegen können.
Wenn nur eine Spur möglich und Radweg/Radstreifen vorhanden, dann muss letzterer so lange rot haben, wie Rechtsabbieger grün haben. Das bringt Verzögerungen aber Sicherheit. Schwierig zu vermitteln.
Bei hoher Verkehrsbelastung helfen demnach nur Brücken oder Tunnel wie z.B. in
Reutlingen beim Bosch
Die Kreuzung bietet alle Variationen, aber man kommt als Radfahrer exklusiv mit Fußgängern ungehindert durch.
Und deshalb meine Diskussionsbitte auf Twitter. Es geht schon, wenn man will und MUSS! Menschenleben riskieren DARF nicht toleriert werden! An jedem Abbiegeunfall sind verschiedene Personen schuld. Meist aber am wenigsten der, von dem man selbstverständlich erwartet, dass er/sie doch mal bremst und wartet!