Manchmal habe ich das Gefühl, als Radfahrer unsichtbar zu sein. Neulich war ich auf einer vorfahrtberechtigten Straße unterwegs (nicht auf dem Radweg, weil ich da noch schlechter wahrgenommen werde). Morgendämmerung, 60 Lux helles Licht am Rad. Die Autofahrerin schaut in meine Richtung, möchte nach rechts in meine Fahrtrichtung abbiegen. Hatte schon so ein Gefühl, dass sie "durch mich hindurch schaut". Sie fährt los und ich kann sie erst durch zwei mal "hey" schreien stoppen (hab zum Glück ein lautes Organ
). Da war ich dann aber schon auf die Gegenspur ausgewichen.
Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie das mit Absicht gemacht hat. Denke, sie hatte mich gar nicht wahr genommen, weil sie nur nach Autos Ausschau hielt. Dazu hab ich mal was Interessantes gelesen, dass man im Straßenverkehr die Umgebung mit den Augen nach bestimmten Mustern scannt, und Radfahrer oft nicht in diesen Mustern enthalten sind. War auf Englisch, kann den Artikel jetzt nicht finden. Weiß jemand, was ich meine?
Ich für meinen Teil mache in solchen Situationen gerne die Fahrer auf mich aufmerksam, auch wenn ich ihren Fehler schon ausgebügelt habe. Vielleicht bekommen sie einen kleinen Schreck und lernen was daraus...