Ich hatte allerdings den "Sonderfall", dass der linke Kurbelarm nicht weit genug auf die Welle rutschte. RPD schlug mir dann die U-Scheibenvariante vor (ich habe einen 8-fach Kassettenspacer genommen, das Lager also etwa 2mm nach rechts verschoben), ich hätte ja lieber einen neuen linken Kurbelarm bekommen. Jetzt habe ich links immer noch minimal mehr Platz zur Kettenstrebe als rechts.
Was ich nach bald 4000 km mit der Konfiguration sagen kann:
Das mit dem einen Gang mehr auf dem großen Blatt funktioniert gut, ohne den Spacer (also mit der RPD-Kettenlinie) würde ich auch groß-groß fahren, so denn da die auf 50-26 abgelängte Kette nicht der limitierende Faktor ist.
Probleme gibt es durch diese "Bergtauglichkeit" auf dem kleinen Blatt. Selbst mit dem nach rechts verschobenen Lager kann ich auf dem kleinen Blatt nur 5 bzw. vielleicht so gerade noch 6 von 8 Ritzeln fahren. Danach schleift die Kette innen am großen Blatt. Etwas Abhilfe brachte schon die 9-fach Kette (10f Kettenblätter und 8f Kassette), vielleicht muss ich noch mal über Unterlegscheiben nachdenken? Das 103er Lager sehe ich also nicht unbedingt als Muss.
Das sind aber wieder Sonderprobleme meiner Abstufung, ich habe eine hohe Trittfrequenz und um damit auf dem großen Blatt auszukommen ist das fünfte Ritzel bei mir gerade mal ein 17er. Dazu noch eine Frage der unterschiedlichen, ich nenne sie mal "Kompakt-Philosophien":
a) einfach nur die Standardkurbel kleiner machen und ständig zwischen den Blättern hin- und herschalten oder
b) Kurbel so weit anpassen, dass ich ein Blatt für Bergauf und eines für alles andere habe.
Ich finde die zweite Variante sinnvoller und möchte deshalb eine möglichst weit gespreizte Kassette um mein großes Blatt länger fahren zu können, gleichzeitig bedient das auch mein Fahrverhalten und ich muss bergauf erst später anfangen die Gänge zu "würgen". So gesehen finde ich Kompakt im 8-fach Antrieb auch nicht optimal, wer 9, 10, 11 Ritzel zur Verfügung hat, kann eine Kompaktkurbel definitiv besser ausnutzen. Alles in allem: gut über die Kettenblattwahl nachdenken, mein "Schleifproblem" könnte durch eine Verringerung des Zahnsprunges vom großen zum kleinen Blatt schon behoben sein, z.B. durch ein 36er als kleines. Nur dann ist die Kassette wieder nicht weit genug gespreizt, um eine echte Bergalternative zum 39er/38er der Standardkurbel zu bieten.
Ich finde 50/33 nicht optimal, mein Lieblingsgetriebe hat 48/34, dank 10f kann ich mir mit 13-29 eine so breit gespreizte Kassette erlauben, dass ich "ewig" auf dem großen Blatt fahren kann und quasi immer einen Bergaufgang in Reserve behalte. Über "mein" perfektes Kompakt-8f-Getriebe habe ich mir auch noch weiter keine Gedanken gemacht. Bei freier Blattwahl würde ich aber definitiv das große Blatt <50 wählen. Ein 48er bedeutet ein Gang länger auf dem großen Blatt fahren. Es bringt kleine Abstriche beim Bergabfahren, aber da ich nicht besonders schwer bin und die Leistung zur Überwindung des Luftwiderstandes um den Faktor v³ steigt...