Mal undogmatisch:
In der beliebten Groesse 57-59 war ein 120er quasi der Standard. Je nach Vorliebe hat manch einer stattdessen einen 110er oder 130er verwendet. Bei kleineren Raedern (53-55) kenne ich 100 als Standard, in der Praxis dann 90-110.
Da aendert sich (am Lenkverhalten) nicht wirklich viel, wenn man so eng am "Standard" bleibt.
Aber schon ein 140er oder 90 bei RH 57-59 wird das Lenkverhalten merklich beeinflussen. Der lange Vorbau macht's "traeger", der kurze "nervoeser". Das ist sehr verkürzt ausgedrueckt, die Aenderung ist schon etwas komplexer und es kommt auch immer drauf an, ob das Rad in seiner Lenkgeo prinzipiell eher wendig oder gutmütig ist.
Ein eh schon nervoeses Rad würde ich nicht mit einem sehr kurzen Vorbau versehen, ansonsten kann das schon klappen.
Bei MTBs ist zu beobachten, dass ultra-kurze Vorbauten und irre breite Lenker angesagt sind. Die Kombi scheint zu funktionieren - der breite Lenker faehrt sich wie ein Bus, der kurze Vorbau hebt das wieder etwas auf. Ist halt die Frage, ob man bei 120mm oder mehr Federweg ueberhaupt von "einer" Lenkgeo reden kann?!
Mein eigenes Negativbeispiel:
Der Rahmen ist mir etwas zu lang, demzufolge ist ein "zu" kurzer Vorbau drauf. Das geht ganz gut, da das Rad, obwohl es sehr wendig ist sich ungemein gutmütig faehrt - wirklich 'ne tolle Geo. Diese leichte Beherrschbarkeit hat aber insbesondere bei sehr schnellen Kurven durch den kurzen Vorbau etwas gelitten. Etwa wie bei einem Auto mit einer Servolenkung, die bei hohen Geschwindigkeiten einen Tick zu leichtgaengig ist.