Mit dem großen Sheldon
"Hokus Spokus" Brown - Gott hab ihn selig - will ich mich natürlich nicht messen. Aber wo sich Mathematik und Philosophie berühren, zum Beispiel im meditativen Laufradbau,

kommt der Ingenieur und versucht mit seiner Kunst, auf einem wirtschaftlichen Weg zu einem möglichst verläßlichen Ergebnis zu kommen.
Es gibt viele kleine Gründe, von spocalc abzuweichen. Muß man aber auch nicht.
Ich verlasse mich nicht gern auf fremde ERD-Tabellen, sondern messe lieber selbst. Wenn ich eine Felge in die Hand bekomme, die ich typgleich (was heißt das schon bei Super Champion oder
Mavic MA/MA2/MA40 über den Produktionszeitraum) schon mal verbaut habe, würde ich nicht mal meinen eigenen Aufzeichnungen trauen.
Bei meinen Meßspeichen reicht die (eingeklebte) Speiche bis zum Grund des Schlitzes im Nippel. Längere Nippel gehen gar nicht in die Rechnung ein. Brown definiert den ERD ganz bis zum Ende des Nippels. Bis dorthin will ich die Speiche aber gar nicht haben.
Den OSB kann man völlig ignorieren. Asymmetrische
Felgen kommen im Klassiker-Alltag gar nicht vor und der Versatz von linken und rechten Speichenlöchern in der Felge fällt im Ergebnis gar nicht ins Gewicht.
WL/WR sind recht unhandlich zu messen und hinten auch noch unterschiedlich. Je mehr Meßwerte, desto mehr Toleranzen addieren sich im Ergebnis. Die einfache Formel verwendet nur den Abstand der Flansche. Für den axialen Versatz am Hinterrad kommt links 1 mm Speichenlänge dazu, rechts 1 mm weg. Reicht völlig.
Linker und rechter Flanschdurchmesser sind in den meisten Fällen identisch. Andernfalls muß auch Brown zwei Mal rechnen.
Ob man jetzt den Lochdurchmesser im Nabenflansch berücksichtigt, ist Geschmackssache. Lediglich der Radius geht ein, also 1,2..1,3 mm. Ignorieren und ggf. am Ende auf die nächstverfügbare Speichenlänge abrunden reicht völlig. Da ist eine Menge Spielraum. Speichen kauft man ja nicht in 1/10-mm-Abstufungen.
Also bei mir hat's bisher immer funktioniert.