MichaelSLX
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Die Sache ist doch recht einfach: Versuch macht kluch (alte Ingenieurweißheit).
Man mag ja vorher eine Arbeitshypothese haben (hält/ hält nicht den vorgesehenen bzw. den im Gebrauch nicht auszuschließenden Belastungen stand), aber ohne einen Test kommt auch heute kein FEM-Designer aus.
Die Frage ist allein, was muss der Lenker denn aushalten? Das ist ein weites Feld zwischen Bahnrad-Profi und Seniorin.
Meine eigene Entscheidung wäre (und die gilt ausschließlich für mich): Mein Körpergewicht (K), vollständig auf den Lenker aufgebracht (Zug und Druck). Vereinfacht gleichmäßig verteilt auf beide (2) Seiten, da ich mir keine Gebrauchssituation vorstellen kann, wo ich einseitig mein ganzes Gewicht (oder mehr) auf eine Lenkerseite aufbringe (Sturz außen vor, ich rede vom sachgemäßen Gebrauch). Also Belastung K/2.
Da ich keinen Bruch erleben will, möchte ich ausreichend weit weg bleiben vom Bruch, also braucht es eine Sicherheitsreserve. Üblich ist der Faktor 2 (beim Bauen z.B. 1.35/1.5 für die Einwirkung und 1.5 für den Widerstand, ergibt zusammen rund (1.4x1.5=) 2). Also muss mein Lenker im Test einseitig (K/2 x 2=) K aushalten.
Ich habe unlängst den China-Lenker-Carbon-Kracher für 15€ (mit super breiter, angenehmer Auflage, daher Carbon, kein Alu) mit weicher Bettung im 200er Schraubstock, verschraubt mit Werkbank, eingespannt und 5x mit meinem ganzen Körpergewicht belastet. Ergebnis: Kein Bruch, keine nicht hinnehmbaren plastischen (also dauerhaften) Verformungen. Meine Folgerung: Ich kann ihn sicher am (vorgesehenen Einbauort) Heimtrainer verbauen, ohne Gefahr zulaufen, dass ich mich verletze.
Wer jetzt sagt: Statische Belastung ist eins, dynamische Belastung eine andere, hat recht. Aber eine 5-fache Aufbringung der Maxiamllast ist das Equivalent für Millionen Lastwechsel im "ruhigen" Alltagsbetrieb ohne zwischengeschalteter Bahnrad-WM....
