@Rennsemme "Dicht machen" muss man lernen, nicht technisch-fahrerisch, sondern psychisch. Finde ich.
Am Wochenende war ich mit der Familie radelnd unterwegs, ich war ganz hinten, als von hinten ein Auto kam (schmale asphaltierte Straße). Mein Sohn, 9, hinter mir als Stoker auf dem Tandem, ruft seinen Geschwistern und Muttern zu "Auto!" und erwartet, dass sie nach rechts fahren und Platz machen. Ich lenke das Tandem nach links. Mein Sohn wiederholt: "Aber Papa, hinter uns kommt doch ein Auto!" "Genau", antworte ich, "deshalb ab in die Mitte, damit der keinen Platz hat zum Überholen; sonst wird der für uns alle gefährlich."
Im Prinzip wissen meine Kinder das, meine Frau auch - aber der Reflex ist doch oft ein anderer und man macht nach rechts Platz für den Autofahrer. Das ist wahnsinnig nett und nächstenliebend, aber leider vor allem gefährlich. Ich muss mir das auch immer wieder deutlich und bewusst sagen: "Mach dicht!" Es kostet eine gewisse "Festigkeit der Seele", dem gefühlten Druck des Autofahrers standzuhalten.
Das wirkt unfreundlich und für den Autofahrer, dem ich überhaupt nichts Böses unterstelle, vielleicht auch richtig arschlochmäßig - aber es ist einfach sicherer. Dafür fahre ich auch mal rechts ran und halte, damit Autofahrer hinter mir überholen können. Es geht ja nicht darum, einander zu ärgern.
Zum Thema "Elterntaxi" geht ja gerade was
durch die Presse.
Ich habe gestern dem Schulleiter unserer Grundschule eine Mail dazu geschrieben - allerdings ist Antworten wohl nicht seine Kernkompetenz.