Bitte nicht Mißverstehen. Die Frage ist ja, ob Rallys einigermaßen authentisch veranstaltet werden sollen oder mit Digitalequipment irgendwelchen Tausendstel hinterhergejagt wird.
Na ja - solche "Kostümfestivals" wie in Goodwood, wo (rekonstruierte) Authentizität von Auto und zeitgenössischer Kleidung honoriert wird - historisches Re-Enactment, sozusagen -, finde ich natürlich auch lustig, aber das ist dann für mich wieder eine andere "Baustelle", und es kippt eben auch schnell ins Operettenhafte (um nicht zu sagen: Lächerliche) ab. Da kann ich mit Leuten, die ihre Klassiker ernsthaft nutzen und entsprechend ausstatten (in diesem Fall ja sogar eindeutig nur temporär - so eine aufgeklebte Uhr ist ja in Sekunden spurlos beseitigt), einfach mehr anfangen - gerade die Engländer kennen ja oft keine Gnade mit ihren betagten Schätzchen (auch wirklich wertvollen Autos oder gar Einzelstücken) und prügeln sie teilweise mit Vergnügen verschlammte Wege hinauf und hinab, ohne Rücksicht auf Verluste. Unter solchen Umständen finde ich dann eine entfernbare Digitaluhr wirklich nicht weiter bemerkenswert ...
Und wir haben ja hier in unserem Unterforum im Grunde genommen das gleiche Thema - ich persönlich finde Klick-Pedale (außer Look et al.), STIs und moderne Minimalsättel an Fahrrädern vor 1986 ästhetisch grauslich, aber ich verstehe vollkommen, warum Forumskollegen, die ihre Klassiker ernstlich fahren, so etwas dranschrauben, und würde deswegen auch nie behaupten, dass sie offenbar "keinen Stil" oder "mehr Geld als Stilempfinden" hätten.
Für mich ist letztlich die Tatsache, dass Oldtimer geschätzt, erhalten, gefahren und in der Öffentlichkeit "vorgeführt" werden, das Entscheidende - dass es da dann sehr viele unterschiedliche Ansätze und "Interpretationen" gibt, ist ganz klar und macht für mich die Szene(n) insgesamt eher reizvoller, auch, wenn ich selber vielleicht vieles nicht so mag oder einzelne Restaurierungs-/Ausstattungsentscheidungen auch mal bedauere.