Hallo,
hier nun eine kleine Schilderung meiner Radtour....
Letzten Freitag morgen gegen 8 Uhr verabschiedete ich mich von der weltbesten Schwester
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in Grimma-Kaditzsch ,um mich auf die Heimreise per Rad zu machen.
Strahlender Sonnenschein und die Aufregung über das kleine Abenteuer ließen mich schnell den Ärger über die falsch eingepackten Schuhe vergessen: an meinem Renner sind
Shimano SPD Pedale montiert und ich hatte die Schuhe mit den
Eggbeater cleats eingepackt!
So rollte ich nun nach Borna, mit der Absicht dort direkt SPD cleats zu kaufen. Der dort ansäßige Radhändler sagte sofort , er hätte gar keine Rennradsachen ( ...is ja auch eigentlich ein MTB System, aber was solls) und wüßte auch nicht , wo ich noch nachfragen könnte.
Also machte ich mich wieder auf den Weg und war einfach nur Heilfroh, das ich keine Berge mit dieser Kombination fahren mußte. Das Wetter wurde zusehends trüber, konnte aber meiner recht guten Laune keinen Abbruch tun. Doch es wurde immer schwieriger, sich zu orientieren, da ich als Radler nicht auf die Schnellstraßen durfte und auch nicht wollte und auch die Beschilderung manchmal etwas verwirrend war.
Die Landschaft und die kleinen beschaulichen Dörfer machten bis dato alles wett und so kam ich den in das wunderschön pittoreske Altenburg. Per Zufall fand ich auch gleich einen Radlladen, der an Freundlichkeit und Service alles toppte ,was ich bisher so in meinem Radlerleben erlebt hatte-wirklich empfehlenswert!
Dort erfuhr ich auch, dass es in Borna 2 Radläden gibt!:aufreg:
Weiter ging es dann nach Gera....den Rest des Tages hab ich damit verbracht zwischen sportlichen Höchstleistungen und HB-Männchen Attacken den Weg nach Saalfeld zu finden. Fehlende Alternativen zu den Schnellstraßen, Baustellen und verschwundene Bundesstraßen ließen in mir den Verdacht aufkommen durchs wilde Absurdistan zu radeln.
Im Ernst: ich bin durch eine wunderbare Landschaft gefahren, hab wirklich schöne Dörfer und Städte gesehen und einen Haufen hilfsbereiter und netter Menschen kennengelernt!! Eigentlich ein Paradies für Rennradler, aber diese Radfahrerfeindliche und teilweise auch absurde Verkehrsführung und Beschilderung hat mich mehr als einmal verzweifeln lassen-echt Schade!
Mit einem ordentlichen Hungerast kam ich den Abends in einer sehr angenehmen Pension kurz vor Saalfeld an.
Voller Tatendrang fuhr ich am nächsten morgen los und nachdem ich ca 1,5 h Saalfeld um und durch rundet hatte, wäre ich fast in den Zug gestiegen.
Da ich aber nicht aufgeben wollte, wurde ich schließlich belohnt, und fand endlich den richtigen Weg:
10 % Steigung auf 4 km- Willkommen auf dem Rennsteig! Geile Landschaft und schön Anstrengend! Bei herlichem Wetter gings dann über Eisfeld und Hildburghausen nach Bad Kissingen.
Die Orientierung war jetzt wesentlich einfacher und ich konnte und manchmal leider auch mußte viel Nachdenken. All die Schmerzen und Sehnsüchte drängten wieder an die Oberfläche und ließen mich so manchen traurigen Moment auf der Reise erleben. Meine Gefühle gegenüber ihr schwankten zwischen Hass und Verständnis. Aber ehrlich gesagt wollte ich auch langsam nicht mehr darüber nachdenken. Ich begann diese Gedanken zu verdrängen und sagte mir , dass diese Frau meine Liebe nicht verdient hat, nach all dem was sie getan hat (momentan versuche ich auch jeden Gedanken an sie zu verdrängen, als ob wir niemals eine Beziehung gehabt hätten-sicherlich nicht Sinnvoll auf dauer, aber momentan gehts mir damit ein wenig besser)!
Nun ja, Abends kam ich erschöpft in Bad Kissingen an und konnte mein Glück garnicht fassen: ohne Aufpreis wurde mir Essen und Bier auf dem Zimmer serviert!
Am nächsten Morgen hatte ich erst so gar keine lust los zu radln. Aber dann lief es richtig gut und ich kam dann schließlich frohen Mutes in Lohr an.Baumfällarbeiten!!! Also rechts ab in den Spessart!! Superschöne Gegend!!!!! Aber müssen die SPD Plakate hoch gehängt werden, während die REP Plakate auf dem Boden stehen?
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Is ja nur ne Frage
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Nachmittags kam ich dann im Rhein-Main-Gebiet an und schloss mich in Dietzenbach einem netten Radlerkollegen an ( Gruß an Thomas aus Hofheim) . Wir fuhren und schwatzten gemeinsam bis Hofheim und ich fuhr dann den Rest allein nach Hause.
Ich bin insgesamt 537 km durch echt schöne Länder gefahren, hab mich Aufgeregt, war mehr als einmal kurz vor dem Aufgeben, habe traurige und schmerzlich Gedanken gehabt, nette Menschen kennengelernt, die eigene Kraft gespürt , meine Verzweiflung aber auch meinen Willen erfahren dürfen und müssen, bin allein 214 km am letzten Tag gefahren und muß sagen : war einfach eine wichige Erfahrung!!
Wer das auch mal machen möchte: viel Spass und nur nicht Aufregen