Wenn man mit 60 so gut drauf ist, warum hören dann die Profis mit 35 auf ? Weil sie ab 35 schon nicht mehr mit den Jungen mithalten können und da handelt es sich meistens nur um Sekunden.
Ich und meine Freunde sind vor 15 JAhren ohne nennenswertes Training nach Chile geflogen. [..] Da die beiden aber seit Jungedjahren viel Laufen sind sie sehr gut trainiert.
Zusammenfassung meiner ganzen nachfolgenden Prosa:
Der Ötzi ist ein Event mit 5000 Höhenmetern. Das ist weder für einen untrainierten 20jährigen noch einen 60jährigen aus dem Stehgreif machbar. Der Weg bis zum Finish setzt für alle Training voraus. Dieser Weg wird mit 60 etwas und mit jedem Kilo Körpergewicht noch etwas weiter, ist aber nicht auch für 60jährige nicht mit einer TdF-Teilnahme vergleichbar.
„Wer etwas will, findet Wege, ansonsten findet man Gründe."
oder
„Machen ist wie wollen, nur krasser."
Langfassung:
Ich bin zwar erst Ü50, und fahre seit März 2020 wieder häufiger Rennrad. Vorher habe ich 10 Jahre nicht viel gemacht. Und davor habe ich gedacht, dass ich einfach ein toller Hecht bin und auch ohne viel Training superschnell (am Berg) bin. Gab ja noch kein Strava...
Beim Wiedereinstieg in 2020 mit 10kg mehr gegenüber 2010 ging alles sehr zäh, habe aber meine Freude am Radfahren wiedergefunden. In Ermangelung von Alternativen/Ausreden bin ich zunächst regelmäßig zur Arbeit (2x 10km flach) sowie am Wochenende 1x Rennrad gefahren (FTP 2,5W/kg). Ziel waren 200km mit 2000Hm und 3 bis 4kg abnehmen. Ging recht schnell das zu erreichen, war nur eine Frage von Willen und Tempo. Nach diesen Trips war ich dann allerdings 3 bis 5 Tage "fertig". Dachte, das wäre normal (FTP nun ca. 2,7W/kg).
Im Sommerurlaub (FTP nun ca. 2,7W/kg) hat mich dann ein ein Ü70-jähriger Italiener am ersten Berg völlig stehengelassen und im Herbst ergab mein Vorhaben, das Stilfser Joch von Prad in unter 2h zu fahren (was eine Selbstüberschätzung) eine ernüchternde Zeit von 2h 23min, so dass ich mich hinterfragt habe, was ich für mich noch erreichen möchte.
Habe mich in Trainingslehre und hier im Forum eingelesen und trainiere seitdem 3x pro Woche (plus total 80km MdRzA jede Woche). Bei Spaß am Radfahren und etwas Zeitmanagement bleibt mir damit trotzdem noch genug Zeit für Frau und nun fast erwachsene Kinder.
Mein Ergebnis bei im Jahr ca. 13000 Km und 110000 Hm (+-10%, inkl. 3500km Pendeln und 2000km Rouvy):
3,5W/kg FTP bei einem BMI von knapp 25.0, gleichbleibend seit Sommer 2021.
Die Spritzigkeit ist nimmt bei mir so langsam ab, aber die Steigungsleistung war in 2009 sogar vergleichbar mit 2024 trotz nun 5kg schwerer (vorher hatte ich nichts zum GPX aufzeichnen).
Leute aus meinen Trainingsgruppen mit meinem jeweiligen Niveau von 2009 sowie aktuell sind den Ötztaler in 11-12h gefahren. Ich kenne auch fast 60jährige, die in unter 10h fahren, allerdings haben die ganz andere FTP und BMI sowie Trainingsumfänge.
Und ich kenne Leute, die davon reden, dieses und jenes fahren zu wollen. Bei keinem dieser tollen Events standen sie bislang am Start.