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Rahmengröße und Geometrie mal zusammengefasst

AW: Rahmengröße und Geometrie mal zusammengefasst

Du kannst problemlos einen 56er Rahmen mit 11er oder 10er Vorbau fahren, den Rest machst Du mit dem Lenker (größerer oder kleinerer reach). Allerdings unter der Voraussetzung eines Sitzrohrwinkels von ca. 73-73,5°, wovon the competitive fit ausgeht.
Ist der Winkel deutlich flacher, nimmst Du einen etwas längeren Vorbau, ist er viel steiler, dann vielleicht doch den kleineren Rahmen.
Außerdem ist das, was der Rechner da auswirft, auch kein Gesetz, das wirklich optimale Ergebnis (Sitzposition) hat viel damit zu tun, wie Du auf dem Rad "funktionierst". Steuerrohrlänge bzw. Überhöhung werden da gar nicht thematisiert, da solltest Du selbst wissen, was für Dich geht.
Eine hohe Sensibilität für den eigenen Körper ist da hilfreich, manchmal aber auch eher ein Tip eines dritten. Längere Alleinfahrten mit möglichst hoher Dauerbelastung lassen mögliche Probleme bzw. den Effekt kleinerer Positionsveränderungen deutlicher werden.

Gruß, svenski.
 
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Die Händler haben gar nicht gemessen, sondern nur gefragt wie groß ich bin und versucht ein Rahmenmaß per Überstandshöhe zu bestimmen.
Bei Rose haben sie nach der Schritt- und der Gesamtlänge gefragt.
 
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Hallo zusammen,
bin immer noch auf der Suche nach einem Rennrad. Bräuchte aber noch ein bisschen Beratung: Die Empfehlung des Competitive Cyclist (54er Oberrorhr) gibt andere Maße vor als der lokale Radhändler und der Mann bei Rose (jeweils 56 Oberrohr).

Measurements
-------------------------------------------
Inseam: 88
Trunk: 61.2
Forearm: 37
Arm: 66.3
Thigh: 64.5
Lower Leg: 56.9
Sternal Notch: 149
Total Body Height: 178

Eindeutig 56, so langbeinig wie du bist. Vorausgesetzt du hast richtig gemessen. Die SL ist schon ziemlich lang für deine Größe.
 
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Die Händler haben gar nicht gemessen, sondern nur gefragt wie groß ich bin und versucht ein Rahmenmaß per Überstandshöhe zu bestimmen.
Bei Rose haben sie nach der Schritt- und der Gesamtlänge gefragt.

Das habe ich mir beinahe gedacht......................

Nur die Schrittlänge oder Überstandshöhe zu ermitteln ist eben nicht ausreichend. Bei Deiner Körpergröße könnte vom 54er Rahmen bis zum 57er ( ungefähr, je nach Konzept...) möglich sein.

Dir ist in etwa eine Oberrohrlänge von 550mm empfohlen worden. Einen Zentimeter länger könnte, 73° Sitzwinkel vorausgesetzt, vernachlässigbar sein ( eine Veränderung des Sitzwinkels um 1° ergibt etwa 8mm mehr oder weniger Oberrohr hinter der Tretlagerhöhe....), könnte genauso gut der entscheidende Zentimeter zu viel sein.

Wenn Du noch keine Rennraderfahrung hast, solltest Du verschiedene Größen / Oberrohrlängen möglichst probefahren.

Sagt Dir das kürzere Modell mehr zu, mußt Du wohlmöglich mit 2cm Spacer mehr leben, was ein wenig das Schicksal von Langbeinern ist, oder Du suchst einen Rahmen mit einem verhältnismäßig langem Steuerrohr.
 
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Wird ein bisschen off-topic, hoffe auf hilfe von kompetenten usern wie lagaffe. Vielleicht auch schonmal beantwortet hier, hab nicht alles durchgelesen (dann einfach verweisen bitte)!

Angenommen, man hat jetzt einen Rahmen (nach fit calculator usw. vorgesondert) und will nun live Anpassungen vornhemen. Eine Radbiometrie bei sich zuhause sozusagen.
Könnt ihr Anhaltspunkte empfehlen, über Winkelgrössen usw.? Wie zB. in dem Video hier:

[YT="BikeDynamics Bike Fitting Summary"]Guk7Q0QslOU[/YT]

Ich kann nicht beurteilen, ob die Angaben im Video sinnvoll sind?! Ein guter Link oder Video würde auch reichen, bei dem ihr sagt, so stimmt das plus minus. Es ist mir klar, dass es keine absoluten Werte geben kann und auch vieles von Gewöhnung, Vorlieben, Alter, Beweglichkeit, Einsatzgebiet abhängt. Wenn man diese Gegebenheiten kennt, muss es doch Richtlinien geben?!

Hintergrund meiner Frage ist der, dass ich ein bisschen an meiner Position herumprobiere, weil ich insgesamt sportlicher Sitzen möchte. ZB. habe ich einen 120mm Vorbau montiert, was für mich zu einer gefühlt gestreckten Haltung führt (aber im Rahmen von fit calculator empfohlenen werten). Möchte nun möglichst objektiv selbst entscheiden, wie ich auf dem rad sitze (zB. mit Video analyse).
edit: link zum video: http://www.youtube.com/watch?v=Guk7Q0QslOU&feature=fvwrel
 
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Hintergrund meiner Frage ist der, dass ich ein bisschen an meiner Position herumprobiere, weil ich insgesamt sportlicher Sitzen möchte. ZB. habe ich einen 120mm Vorbau montiert, was für mich zu einer gefühlt gestreckten Haltung führt (aber im Rahmen von fit calculator empfohlenen werten). Möchte nun möglichst objektiv selbst entscheiden, wie ich auf dem rad sitze (zB. mit Video analyse).
Ich bekomme leider das Video aktuell nicht auf, aber ein Problem ist aus meiner Erfahrung, daß vor allem die Vorlage (d.h. gedachte Linie zwischen Becken/Oberschenkelhalskopf und Schulter) eine sehr individuelle Sache ist, die blöderweise nicht in einem 5 Minuten Video zu bewerten ist, es sei denn, das ist am Ende einer für Dich eher längeren Tour gedreht.

Knackpunkte sind ganz einfach:
-mit welcher Vorlage kann Deine Rumpfmuskulatur die Spannung im Rücken halten, ohne, daß Du in eine ungesunde "Schonhaltung" zusammensackst?
-bei welcher Vorlage kannst Du den Kopf weit genug aufrichten, um ordentlichen Überblick zu haben, und das eben nicht mal kurz, sondern mehr oder weniger permanent?

Klar, warum beides erst nach längerer Zeit sichtbar wird?

Sodeles, jetzt klappte das mit dem Video. Grundsätzlich hört sich das alles vernünftig an (auch wenn mir mein Rahmenbauer beim vermessen diverse Anekdötchen von Vermessungen erzählte, die komplett gegens Lehrbuch gingen und trotzdem in Summe funktionierten, also nix dogmatisch nehmen, vor allem die Fußwinkel, da käm dann noch die Kurbellänge rein :D).
Du siehst aber, genau das, was ich oben adressierte, ist der Punkt, wo der Kollege im Video eine "Variety" zwischen 45 und 0 Grad für möglich hält. Genau das ist aber der primäre Wert für die Lenkerposition.
Mit der Sattelposition ist das Video schon ganz gut dabei (wenn man berücksichtigt, daß Sattelhöhe und Setback natürlich nicht unabhängig einstellbar sind), aber da bist Du ja wohl schon durch mit, wenn ichs richtig verstanden habe.

Was man bei dem Video schön sieht, ist, daß das Mädel insgesamt halbwegs entspannt (aber nicht schlapp) wirkt, und die Beinbewegung rund und ohne Ecken, Kanten oder ewige Fortsetzung in den Rumpf hinein verläuft. Und, daß die Kopfhaltung relativ realistisch ist. Ein Video bei dem sich der Radler ständig ansieht, wo die Kette übers Ritzel läuft sagt gar nichts!

Ein passendes Verfahren wäre also z.B. mach das mit der Videoanalyse so, wie vorgeschlagen, aber nicht über 8 Minuten, sonder über ein, naja, wenigstens 90min oder längeres Indoortraining. Solange Du zum Schluss noch so sitzt, wie am Anfang (bzw. nach dem ersten Einfahren) ist alles ok. Wenn Du dann deutlich dahängst wie ein nasser Sack, oder für jeden Tritt die Schulter mit nach vorn wirfst, wars zuviel Vorlage ;)

So, ein hamwer noch:
Wenn Du dabei bist, mach auch gleich mal eine Aufnahme von hinten. Beim normalen/runden Pedalieren darf das Becken nicht viel (bei mir gar nicht, LWS...)links/rechts mitkippen. Ein seitliches Schlängeln bis zu den Schultern hoch sieht man schön sehr oft bei Fernsehaufnahmen in den Bergaufpassagen, aber, beachte den Kontext, das ist eine Ausnahmesituation, da keult auch ein ohnehin gut trainierter Pro richtig. Quasi die Vorstufe zum Wiegetritt. Dieses Bild bei "normalem Streckenschlag" deutet auf zu hohen Sattel oder sonstige Malaisse hin.
 
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Ein weiteres Video, das ich gefunden habe: http://www.youtube.com/watch?v=N_1M4HUKc6Q&feature=related

Es scheint mir logisch, dass sich Einstellungen, die sich zb. auf die Gestrecktheit auswirken, erst nach ein paar Stunden fahrt bemerkbar machen können.
Dennoch gibts gewisse regeln, bei denen man schon im vornherein sagen kann: das wird so nix/ist ungesund/uneffektiv... Um genau diese gehts mir. Ich möcht einfach die schlimmsten Fehler vermeiden, bei der Findung zu meiner "optimalen Sitzposition". Eine solcher Fehler wäre zB ein Rundrücken.
Meine Sattelhöhe habe ich bis jetzt per Zahl + Gefühl eingestellt, sollte einigermassen stimmen. Eig. habe ich bis jetzt alles nach Gefühl eingestellt. Darum möchte ich mehr Wissenschaftlichkeit.

2 Winkel, die ich aus den Videos entnahm und sich ca. entsprechen:
Hüftgelenk - Kniegelenk - Fussgelenk: 145°-155°
Oberarm - Schultergelenk - Rump: ca. 90°

danke für den tipp, ein video von hinten zu machen. Ich achte auf eine ruhige Fahrweise, ohne Kippen und wackeln (wenn möglich). Hat mich auch noch kein fahrer auf ein unruihiges becken/oberkörper angesprochen, muss aber nichts heissen. Von vorne möcht ich auch noch ein filmchen machen, wegen dem kreisenden knie! Dazu gibts auch videos, wie man sowas eliminieren kann.
 
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Erstmal vorweg: objektiv sich selbst zu beurteilen, wie Du 2 Postings vorher schreibst, geht gar nicht - und ist muMn auch der ganz falsche Ansatz. Schau mal hier rein, stöber durch die verschiedenen Artikel, lies Dich ein. Der Typ hats, kommt mir vor, drauf.

Und er schaut genau hin, wie jeder einzelne funktioniert. Irgendwo sagt er, dass all die Standardregeln für 70% der Fahrer ganz ok sind, aber eben auch für 30% ganz falsch.

Solche Themen wie gekipptes Becken und gestreckte Haltung, aber auch maximale zuträgliche Sitzhöhe musst Du Dir erarbeiten und schauen, wie weit Du gehen kannst und magst. Ein paar wenige sinnvolle Stretchings jeden Morgen können da viel bringen, wenn Du weißt, was Dein Rücken so macht und worauf er wie reagiert. Ich fahre des öfteren mit 'nem Messengerbag zur Arbeit, da spüre ich genau, wie das Becken liegt. Wenn der Rücken ein Thema für Dich ist, kann auch ein Besuch beim Physio interessante Erkenntnisse bringen.

Funktionale Symmetrie ist auch so ein Thema: Eine halbierte Einlegesohle und eine Unterlegscheibe unter der Schuhplatte können befreiend wirken, aber zuvor solltest Du Dich und Deine Zipperlein auf langen Strecken kennenlernen. Testfahrten für Positionsanpassungen nicht unter 150 km mit mindestens mittlerer Intensität, sonst sagt das nicht viel aus.

Und irgendwie es hinbekommen, immer wieder genau in Dich reinzuhorchen, ohne darüber zum Hypochonder zu werden ;) Wenn es nach 70 km irgendwo zwickt ist das blöd, aber wenn es 25 km später wieder weg ist und auch bei km 250 nicht wiederkommt, dann war es wohl nicht so schlimm.

Kurz und gut, Wissenschaftlichkeit ist bei dem Thema nicht mit Regelhaftigkeit gleichzusetzen, und das Wissen von Leuten wie Steve Hogg besteht in grundlegenden Erkenntnissen über die Funktion des menschlichen Körpers, die es ihm erlauben, das optimale Funktionieren des jeweiligen Individuums, das er vor sich hat, zu verstehen. Da werden Du und ich in der Tiefe nie hinkommen, aber wir können schon verstehen, was unser Körper uns sagt. Du weißt schon viel, musst halt viel fahren.

Aber ich hab auch im letzten Winter meine Position "aufgebaut" und im Sommer optimiert. Nach dem 13. Platz bei Hamburg-Berlin war mir dann klar, dass das in etwa passt.

Gruß, svenski.
 
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Erstmal vorweg: objektiv sich selbst zu beurteilen, wie Du 2 Postings vorher schreibst, geht gar nicht - und ist muMn auch der ganz falsche Ansatz.

Das halte ich für zu dogmatisch.
Ein Mindestmaß an Eigenkontrolle ist meiner Ansicht nach unerlässlich. (ok, wäre ich gut bezahlter Hollywood-Schauspieler, würde ich nur mit personal trainer fahren, und bräucht mich um nix mehr kümmern).

Aber Du hast recht, genauso unerlässlich ist eine kompetente externe Beurteilung, auch zum eichen der Eigenkontrollparameter.

Es ist mir immer wieder unerklärlich, wie viele Threads und Beiträge hier, auch scheinbar von Vereins- und Lizenzfahrern auftauchen, denen offenbar keinerlei regelmässige externe Kompetenz bzgl. Fahrstil/Ergonomie zur Verfügung steht. Allerdings hab ich als Radfahrer auch keine Vereinserfahrung.
Was ich aus meiner Zeit als Schwimmer, genauso wie aus meiner musikalischen Ausbildung kenne, ist, daß gerade der körperliche Bewegungsablauf das erste ist, worauf regelmässig und eben von auch aussen geschaut werden muss (Trainer/Lehrer). Selbst die Leute in Breitensportbooten im Ruderverein achten (nach Ausbildung durch Trainer) gegenseitig darauf, daß sich keine Haltungs-/Bewegungsfehler einreissen.
Wenn ich die Diskussionen hier verfolge habe ich den Eindruck, wenns in Radsportvereinen überhaupt einen Trainer gibt, kennt der sich vielleicht mit Renntaktik, evtl. mit etwas diffizileren Trainingsmethoden als "ständig volle Pulle" und als nächstes mit Nahrungsergänzung aus. Ob man überhaupt richtig auf einem passenden Rad sitzt, scheint gar nicht Thema zu sein.
Kann natürlich sein, daß die Leute, die da ordentlich versorgt sind, hier gar nicht posten. Internetforen sind ja nicht die Wirklichkeit, sondern ein evtl. falsches Bild davon.
Andererseits siehts in der Print-Literatur ähnlich aus: Lange Meter über Mikro-, Makro-, Jahrestrainingszyklen, notwendige und überflüssige Basemiles, und eine halbe Seite über Knielot und Sattelhöhe ist Schrittlänge mal irgendwas.

Btw.: Danke für den Tipp mit Steve Hogg, schaut auf den ersten Blick nach toller Lektüre für ein ganzes verregnetes Wochenende aus :D
 
Mein Einwand bezog sich nur auf die Objektivität, die bei einem selbst nunmal nicht funktioniert. Was dafür umso besser geht, ist der subjektive Part, wozu ich dann ja auch einiges geschrieben habe.

Und mit Steve Hoggs Seite viel Spaß, aber ein Wochenende wird da nicht reichen ;)

Bin selbst gerade am Überlegen, ob ich die Cleats nicht noch weiter nach hinten schiebe...

Gruß, svenski.
 
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Um genau diese gehts mir. Ich möcht einfach die schlimmsten Fehler vermeiden, bei der Findung zu meiner "optimalen Sitzposition". Eine solcher Fehler wäre zB ein Rundrücken..

Mach eine professionelle Sitzpositionsanalyse (z.b. www.radlabor.de)
alles andere ist Unsinn.

Danach passt es wenigstens.
 
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schon alleine für den link hat sich meine Fragerei gelohnt. Danke svenski!
Ich werd mir das durchlesen, drüber nachdenken und dann entscheiden, wies weitergehen soll. Glücklicherweise bin ich in einer komfortablen Lage, da ich beim fahren keinerlei Schmerzen habe. Da muss nichts von heut auf morgen verändert werden!

Edit:
Die Seite kann man problemlos als genial bezeichnen. Die Informationen sind Ausführlich. Ausführlich, aber nicht ausschweifend! Teilweise lang, aber nicht langatmig. Einfach ehrlich und verständlich.
Wer in 'Bike Fitting' interessiert ist, sollte sich die Artikel anschauen und durchlesen. Steve scheint ein guter Mann zu sein! :i2:
 
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Im Prinzip folge ich da den Einschätzungen von whitewater und svenski und dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.

Vielleicht noch ein paar kleine Anmerkungen:

Wenn man von ein paar grundsätzlichen Dingen absieht, wie der Vermeidung des Rundrückens etc., finde ich es grundsätzlich ein wenig schwierig, wenn sich der geneigte Kunde so ganz in die Hände der "Expertise" begibt.

Wo es "zwickt und zwackt" sagt Dir eigentlich ohne Umschweife Dein eigener Körper....

Viel scheinen sich nicht zu trauen, dem eigenen Gefühl zu vertrauen, rein aus "Angst" man könne nicht "regelkonform" auf dem Rad sitzen. Aber was für den Einen goldrichtig ist, führt beim Nächsten zur Quälerei......

So gesehen ist der sehr individualistische Ansatz von Steve Hogg eigentlich der bessere Weg.

Auch teile ich seine Auffassung, dass man sich vom Equipment des des Händlers / "Biometers" / "Fitters" nicht all zu sehr beeindrucken lassen sollte. Wenn zum Einen die Kompetenz nicht da ist, zum anderen der Kunde als eigentlicher Experte seines eigenen Körpers nicht mit einbezogen wird, kann die tollste Session nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Und im Vertrauen: Einige der teuren, "hochtechnischen" Geräte, wie Bodyscanner und Lasermeßgeräte werden so beworben, dass ihr eigentlicher Zweck damit erfüllt ist, wenn sie dem Kunden ( und damit dem Händler) zu mehr "Ausstrahlung" von Kompetenz verhelfen.

Das Know-How steht immer auf einem anderen Blatt....

Das bedeutet nun nicht, dass der Gang zum Biometrieexperten oder zur Videoanalyse sinnlos ist. Es gibt sicher gute Beratungen, die ihr Geld wert sind. Und mir ist der Eine oder Andere bekannt, der danach deutlich besser unterwegs ist.....

Und noch etwas......

Ist Euch aufgefallen, dass in den Videos die meisten nur in einer Position zu sehen sind?

Über die Strecke wird man aber diese mehrfach wechseln und dabei auch eine insgesamt andere Haltung einnehmen:

Im Untrlenker mit reichlich Druck auf den Pedalen, das Becken weiter vorgeschoben, um den Winkel nach dem Absenken des Oberkörpers wieder weiter zu öffnen - entspannt aufrecht im Oberlenker, satt im Sattel sitzend - um nur zwei zu nennen.

Insbesondere der Wechsel von Bremsgriffhaltung zu Unterlenkerhaltung kann sehr unkommod von statten gehen, wenn man sich zu sehr auf die Bremsgriffhaltung kapriziert, was aber nur meine eigene Erfahrung ist.......
Da hat es auch ein wenig gedauert, bis ich im Unterlenker nicht zu gestaucht war und in meiner meist benutzten Bremsgriffhaltung weder überstreckt noch all zu bequem, also kurz gesessen habe.....

Einiges lehrt buchstäblich erst die Erfahrung......
 
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Wenn man von ein paar grundsätzlichen Dingen absieht, wie der Vermeidung des Rundrückens etc., finde ich es grundsätzlich ein wenig schwierig, wenn sich der geneigte Kunde so ganz in die Hände der "Expertise" begibt.

Wo es "zwickt und zwackt" sagt Dir eigentlich ohne Umschweife Dein eigener Körper....
Auch wenn freut, daß Du meinem Ansatz folgst, und auch wenn ich bei Hoggs viel wiederfinde, möchte ich dem von Dir zitierten mal eine Alternativ-Vision gegenüberstellen:

Der Körper kann manchmal etwas eigenwillig mit der Rückmeldung sein (gerade Hoggs spricht ja öfters von gestörter Körperwahrnehmung), z.B. zwickt es gern nicht da, wo das Problem sitzt oder dann, wenn man fährt.

Der "Neuaufbau" einer stärker geänderten Technik sollte erstmal konsequent über die externe Beurteilung laufen, auch und gerade, wenn es ungewohnt ist. Sonst bekommt man ja (evtl. schlechte) alte Gewohnheiten nicht raus, halb umgesetzte Alternativen lassen sich nicht vernünftig bewerten. (Überlegt mal, was rauskommt, wenn man die Positionierung der Cleats mittig unter dem Spann ausprobiert, und nur die Cleats verstellt. Kann nichts werden.)

So, jetzt ist klar, warum ich oben "Vision" schrieb. Sowas kann kein Händler leisten, dazu brauchts einen Trainer. Und langfristige Betreuung.
Damit vielleicht etwas am Thema vorbei.
 
Hallo!
Nachdem ich mich nun von vorne an durchgelesen habe, melde ich mich nun auch mal. Nachdem ich bis vor kurzem noch auf meinem alten Jungerherz Damenrad (von glaub 1987), "aufgemotzt" als Tourenrad durch die Welt geradelt bin, habe ich mir dieses Jahr endlich mal ein neues Rad geleistet: das SL Cross Pro von Cube. Vermessen wurde nix wegen allgemeiner Ahnungslosigkeit, passen tut es einigermaßen. Habe einen 50er Rahmen, die Oberrohrlänge ist 542...
Nachdem ich hier ne Weile gelesen hatte, hab ich mich auch mal vermessen:

Gender F
Inseam 79 cm
Trunk 55 cm
Forearm 30 cm
Arm 57 cm
Thigh 57 cm
Lower Leg 50 cm
Sternal Notch 133 cm
Total Body Height 163 cm


Da ich mit dem Gedanke liebäugle, mir ein Rennrad anzuschaffen, und die Oberrohrlänge hier ja als das wichtigste Maß angegeben wird, bin ich nun etwas ratlos. Hab einfach mal quergelesen, welche Oberrohrlängen bei den kleinen Größen üblich sind, die kleinsten fangen dann mal bei 51 oder 52 cm an...
Auch wenn mein jetziges Rad schon ok ist, habe ich doch den Eindruck, es ist etwas lang. Der Vorbau ist 90mm.

Was würdet ihr mir denn raten?

Ach, und übrigens habe ich eine 175 Kurbel ;-)
Welchen Einfluss hat deren Länge eigentlich?

LG, Haferbrei
 
Zunächst ist das SL Cross ein ganz anderer Radtyp mit einer völlig anderen Sitzposition. Ein Rennrad ist deutlich kürzer gebaut.

Und na ja, Du wurdest einfach auf der kleinsten vorhandenen Rahmengröße platziert. Es würde mich nicht wundern, wenn Du leicht überstreckt sitzen würdest, trotz der anderen Geometrie.

Du hättest Deine Maße auch gleich in den Fit Calculator eingeben können. Wenn Du wirklich richtig gemessen hast ( am besten mit Hilfe, allein ist die Fehlerquote hoch...), hast Du sehr lange Beine im Verhältnis zur Körpergröße.

Und die Rahmenlänge kann, wie Du unten siehst, zum Problem werden. Oberrohrlänge von unter 49cm sagt der Calculator. Und weil alle 28er Räder effektiv nicht kürzer im Oberrohrwerden können als 51, käme eines mit 26" Rädern in Frage. Aber ein so kurzer / kleiner Rahmen wird eine vermutlich zu große Überhöhung ergeben. Ein 28er müßte vermutlich mit einem Stummelvorbau von 70mm ausgerüstet werden.

Abgesehen davon sind die kleinsten Rahmen der großen MArken nicht unbedingt die kleinsten, die es gibt. Vom Maßrahmen mal abgesehen.

Die Kurbellänge bestimmt zum einen, wei effizient Du pedalieren kannst, hat aber auch Einfluß auf die Sitzposition. Gerade kleine Fahrer/innen fahren oft mit weit rausgezogenem Sattel, damit sie beim Treten nicht die Knie zwischen die Rippen bekommen und senken auf der anderen Seite den Fuß extrem ab.

Deine rein rechnerische Kurbellänge liegt zwischen 161 und 165mm.

Seat tube range c-c 51.2 - 51.7
Seat tube range c-t 52.7 - 53.2
Top tube length 48.5 - 48.9
Stem Length 9.6 - 10.2
BB-Saddle Position 67.5 - 69.5
Saddle-Handlebar 45.5 - 46.1
Saddle Setback 4.4 - 4.8
 
@ Haferbrei

Meine Freundin hat ähnliche Maße. Sie kommt mit einem 525er Oberrohr (horizontal/virtuell), 80 mm Vorbau und Compact Lenker von Procraft gut zurecht.

Leider kenne ich nicht die weiteren Maße des Rades (vor allem die Winkel), da das Rad schon lange nicht produziert wird und es den Anbieter nicht mehr gibt .

Als Anbieter kleinerer Rennrahmen mit differenzierten Geometrien finde ich die Marke Trek recht gut.
Aber auch bei so günstigen Anbieter wie Bulls kann man fündig werden.
Ein Canyon Roadlite könnte dir auch gut passen.

Dagegen haben mich die Räder der Marke Rose trotz vermeintlicher Fraueneignung von der Geometrie bisher wenig überzeugt.
Ich weiß allerdings nicht ob sie 2012 etwas geändert haben. Bisher waren die Sitzwinkel immer so steil, dass die Oberrohrverkürzung für die Katz war.
Und die Steuerrohre waren oft so kurz, dass Frau mit großen Überhöhungen oder vielen Spacern oder wenig schönen ansteigenden Vorbauten fahren musste.
Das trifft natürlich nicht für alle Damen zu. Solche Damen, die häufig Rennen fahren freunden sich mit großen Überhöhungen an.
 
Wenn sich bei Trek nichts entscheidendes geändert hat, sind es ausschließlich die "Komfort"-Serien, in denen es kleine Größen gibt. Die Radstände sind generell etwas länger. Das muß man schon haben wollen.

Canyon finde ich grenzwertig, wenngleich sich in der Geo einiges gebessert hat. Die Modelle der Vorjahre waren für Langbeiner schlicht ungeeignet. Die Eigenmarke von Il Diavolo hat in kleinen Größen ganz ansprechende Geometrien, sind aber ( dogmatisch gesehen....) immer noch zu lang ( min. 510mm im Oberrohr ).

Und ja, Du hast recht: Bei den meisten Anbietern gibt es die unselige Kombination von sehr steilen Sitzwinkeln ( die an der effektiven Reichweite des Rahmens nichts änder, also nicht wirklich kürzer wird ) gerne im Zusammenhang mit ultra-flachen Steuerwinkeln bei großer Gabelvorbiegung. Das heiß für den Fahrer, entweder nervöses Lenkverhalten mit kurzem Vorbau oder die Position quasi nach vorne drehen ( ist gerade bei kleinen LAngbeinern oft der Fall....): allerdings verliert man am Hinterrad ein wenig an Traktion, da sich das ganze Gewicht weiter nach vorne verlagert.

Eigentlich ist bei sehr kleinen Größen ( wenn man nicht ausgeprägter Langbeiner ist, wie Haferbrei), eine wirkliche Überhöhung nur schwer zu realisieren, weil das große Vorderrad, auch wenn die Rahmenrohre im Steuerrohr bereits ineinander übergehen, nicht all zu viel zuläßt.

Klar könnte sie auch einen klassischen 52er mit kurzem Vorbau fahren, was aber auch nur ein Kompromiss wäre. Und leider ist man als kleine/r Fahrer/in oft zu solchen gezwungen, wenn man sich nicht alles maßfertigen läßt. Aber wirklich gut ist anders.

Ein beliebter Spruch ist: "Wenn man so klein ist, muß man eben Kompromisse machen.............." So, So, muß man das....? Bin ich persönlich nicht sehr bereit dazu. Für mein Geld will ich schon was passendes haben.

Selber bin ich auch kein Riese mit meinen gerade 170cm Körpergröße. Mit 80cm Schrittlänge sind mir die meisten Rahmen in meiner Dimension auch zu lang und viele Modelle zeitigen bereits hier die "üblichen" geometrischen Verwerfungen mit steilen Sitzwinkeln ( da kriegt man zum Teil den Sattel selbst bei gekröpfter Stütze nicht weit genug nach hinten...) zu langen Vorderbauten ( fährt sich wendig wie ein Chopper oder auch Langholztransporter ), obwohl man eine hinreichend vernünftige Geometrie noch hinbekommen würde.

Ich kann das also durchaus nachfühlen..................
 
Wenn sich bei Trek nichts entscheidendes geändert hat, sind es ausschließlich die "Komfort"-Serien, in denen es kleine Größen gibt. Die Radstände sind generell etwas länger. Das muß man schon haben wollen.

Canyon finde ich grenzwertig, wenngleich sich in der Geo einiges gebessert hat. Die Modelle der Vorjahre waren für Langbeiner schlicht ungeeignet. trie noch hinbekommen würde.

I

Trek:

Ich finde die Komfortserien top. Mit 410 mm Hinterbau liegen die Räder schön ruhig auf der Straße, ohne lahm zu wirken.
Ein Problem mit Traktion und Wendigkeit sehe ich nicht. Ich bin mit meinem Cyclocrosser mit 425 mm Hinterbau problemlos
im Trainingslager im Gebirge klar gekommen.
Außerdem lassen sich so auch breitere Reifen montieren. Bei den modernen Rahmen ist oft bei 23 mm Schluss.
Weiterer Vorteil des langen Hinterbaus: weniger Trimmen mit dem Umwerfer nötig, Schräglauf der Kette nicht so krass

Nachteil: Die gefühlte Geschwindigkeit ist geringer. Man muss ab und zu auf den Tacho schauen, wie schnell man fährt. :D

Canyon:

Hat sich extrem gewandelt. Das alte Roadlite konnte ich auch nicht kaufen (175 cm, 83 cm SL). Das hätte vorn und hinten nicht für mich gepasst.
Eher bekommen nun große Fahrer Probleme da der Sitzwinkel immer 73,5 Grad ist.

Siehe selbst:

http://www.canyon.com/rennraeder/bike.html?b=2528
 
Eher bekommen nun große Fahrer Probleme da der Sitzwinkel immer 73,5 Grad ist.

Warum ist das ein Problem für große Fahrer?

Ist ja nicht nur beim Roadlite so, dass der Sitzwinkel konstant bei allen Größen um diese Größenordnung gehalten wird. Bei allen neuen Canyon-Geos ist das auch der Fall und bei vielen anderen Herstellern auch.
 
Warum ist das ein Problem für große Fahrer?

Ist ja nicht nur beim Roadlite so, dass der Sitzwinkel konstant bei allen Größen um diese Größenordnung gehalten wird. Bei allen neuen Canyon-Geos ist das auch der Fall und bei vielen anderen Herstellern auch.

Normalerweise werden die Sitzrohrwinkel flacher, damit wird der wachsenden Oberschenkellänge der großen Fahrer begegnet.

Ich bin nur 1,75 m und habe 83 cm lange Beine. Bei einem Sitzwinkel von 74 Grad sitzt mein Sattel auf einer 25 nach hinten versetzen Sattelstütze bereits (fast) maximal weit zurück geschoben, damit das Lot der Kniescheibe grob durch die Pedalachse fällt.
Kannst du dir vorstellen wie das bei einem 2 m Riesen und über 95 cm Beinlänge sein wird?

Afaik entsprechen ein halbes Grad knapp 1 cm Sattelverschiebung und Sitzlängenänderung. Bei den großen Rahmen sollte es dann ein 1 cm sein.
Das ist aber eine Aufgabe für Mathematiker das zu berechnen, wie viel es genau sind.

Klassische Rahmenanbieter gehen daher auf bis zu 72,5 Grad Sitzrohrwinkel zurück.
 
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