Ich hab dort schon mehrere Räder gekauft.
Hatte auch schon mehrere versteckte Mängel oder Transportschäden.
Ich kann berichten:
1x Super Record Griffkörper am Ergo gebrochen, Transportschaden: 300,- erstattet bekommen. Fair. Ersatzteil kostet 80EUR, Umbau krieg ich selbst hin. Angebot kam von Buycycle, direkt angenommen.
Hatte aber auch schon Schäden am Rahmen, Riss in Kettenstrebe z.B. Viel blabla, kein gutes Angebot, welches die Reparatur oder den Wertverlust wirklich widerspiegeln könnte.
Was mir aufgefallen ist: es wurde immer zunächst versucht, mich mit 100,- abzuspeisen, wenn ich dann aber darauf hinwies, dass man einen Schaden damit nicht beheben könne, wurden direkt 200,- draus. Also: hartnäckig bleiben.
Außerdem, siehe Ergopower, wissen die offenbar gar nicht, was man reparieren kann und was es kostet. Das kann im Fall der Ergos, die im Gegensatz zu
SRAM/
Shimano-Hebeln reparierbar sind, vorteilhaft sein. Aber wenn dann für ein defektes Carbonlaufrad, das Teil eines Systemlaufradsatzes ist, 100,- angeboten werden, ist es eher ein Witz.
Die Räder waren insgesamt günstig bepreist, so dass ich mich zähneknirschend damit abgefunden habe. Zurückschicken wäre bloß Stress gewesen und ich hätte gar nichts davon gehabt..
Der Knaller kam, als ich ein Rad mit Chainsuck gekauft habe, den Bereich hinterm Tretlager konnte man mit bloßem Finger eindrücken, der Rahmen war definitiv hinüber.
Jetzt hieß es vonseiten des Supports, das wäre ja nicht mein erster Schadensfall und außerdem wäre der Schaden anhand der Bilder sichtbar gewesen.
Dass der Rahmen nen Kettenabwurf hatte, hat man auf den Bildern erahnen können. Haben aber fast alle Räder, die wirklich gefahren wurden, mal erlebt. Den eigentlichen Bruch hat man natürlich nicht gesehen, sonst hätte ich nicht gekauft.
Ich hätte mehr Bilder verlangen sollen, der Zustand war aber mit "sehr gut" angegeben, der Schaden war nicht beschrieben - somit dachte ich, klarer Fall, hier muss zumindest nachgebessert werden, Käuferschutz und so.
Und um den wollte man sich dann drücken. Rücksprache mit dem Vorgesetzten hat dann ergeben, dass man in dem Fall leider nichts für mich tun könnte, weil das Rad sehr günstig bepreist war, etc. Im Verhältnis sicher alles korrekt, aber wenn man sich auf eine Zustandsbeschreibung verlässt, hat man direkt verloren.
Wobei die Rückgabe sicher kein Problem gewesen wäre, das hätten sie auch rechtlich niemals durchbekommen, die zu verweigern.
Schwierig wird es, wenn man das Rad mit dem Schaden behalten will, oder sich selber um die Reparatur/den Ersatz kümmern möchte. Da gibt es, je nach Tageslaune, gute bis unwürdige Angebote zur Schadensreguierung.
Seit dem Käuferschutz-"Totalausfall" bin ich entsprechend vorsichtig geworden.
Wahrscheinlich kriegt man seine Kohle wieder, trotzdem hat man einen Haufen Arbeit damit, das Rad wieder zurückzuschicken.
Mein Fazit nach mehreren Käufen:
Verlasst euch nicht auf Beschreibungen, deren eigene Kriterien für "sehr gut", "gut", etc. sind ein Witz. Ich zitiere (Beispiel "gut"):
"Der Rahmen oder die Gabel bzw. die Komponenten oder das Zubehör weisen kosmetische Makel auf. Der Rahmen (falls aus Metall) kann kleine, ästhetische Dellen aufweisen. Der Lack ist leicht verblasst und/oder leicht verfärbt und verkratzt. Das Fahrrad weist keine größeren mechanischen Probleme auf, benötigt aber möglicherweise eine Wartung; eine Überholung wird empfohlen. Einige Teile müssen möglicherweise ausgetauscht werden, ausgenommen sind Laufräder, Schalthebel, Umwerfer oder Schaltwerk, Bremssysteme, Kurbelgarnitur oder Kettenblätter. Zu den Teilen, die möglicherweise ersetzt werden müssen, gehören:
Reifen,
Schläuche,
Griffe/
Lenkerband,
Bremsbeläge, Kette und Kassette. Die Bremsflächen können kleine Rillen oder Verfärbungen aufweisen.
Bremsen und Schaltung müssen eventuell eingestellt werden."
Das ist eine schön-detaillierte Beschreibung von einem soll-Zustand, aber wenn man ein Rad bekommt, das davon abweicht, heißt es lapidar, man hätte genauer nachfragen sollen, Bilder verlangen, etc. Dann definiert bitte keine so präzisen Kriterien.
Wenn's darauf ankommt, sind es halt doch irgendwelche Mittdreißiger Startup-Heinis in weißen Sneakern. Website unzuverlässig, Funktionen wie Tracking sind manchmal erst nach Lieferung aktiv. Support ist manchmal bemüht und manchmal inkompetent, je nachdem. Support ist vor allem: langsam. Teilweise über eine Woche keine Antwort.
Es wird einem halt das komplettversicherte Wohlfühl-Paket verkauft und das ist es auf jeden Fall nicht.
Wer weiß, was er tut, kann da durchaus Schnäppchen machen. Die Vollkasko-Fraktion sollte lieber neu beim Händler kaufen. Oder zumindest irgendwo, wo das Rad nicht in einen schlecht ausgepolsterten Karton geworfen wird und dann auf Reise geht.
Ich hatte nämlich insgesamt auch 3x Versandschäden, die bereitgestellten Verpackungsmaterialien sind nicht ausreichend, um ein Rad unbeschadet zu versenden. Frage mich, wie viel Ärger der Support alleine deswegen hat.