Also es ist schon mal kein Handwerk, da die Rahmen mit ziemlicher Sicherheit vom Roboter geschweisst werden. Es wird hier einfach ein Abwägen geben: eine grobe Schweissnaht geht "schneller". Und schneller bedeutet, weniger Hitzeeintrag und damit auch weniger Veränderungen im Gefüge. Somit gibt es weniger Spannungen und der Rahmen muss nicht so lange geglüht werden. Das wirkt sich alles positiv auf die Lebensdauer aus.
Die Gefahr dabei ist nur, dass die Nähte nicht tief genug ins Grundmaterial eindringen, das Rohr oftmals eher "verkleben". Das ist natürlich auch Murks. Man müsste sich die Rahmen da mal von innen ansehen (was bei dem Spezi eher schwierig sein dürfte (ohne Endoskop).
Ich will hier jetzt keine Lanze für Specialized brechen, sondern nur beschreiben, warum der Rahmen so sauteuer ist:
- Das Steuerrohr ist aufwendig modelliert und gefertigt (one-piece), das bedeutet schon mal höhere Werkzeugkosten
- Um das Gewicht niedrig zu halten, müssen die Wandstärken niedrig sein. Dünne Wandstärken lassen sich weniger einfach schweissen, also müssen die Rohre entsprechend konifiziert sein und beim Schweissen ist Obacht angesagt.
- Bei einer kleinen Stückzahl ist ein Roboter nicht unbedingt im Vorteil, da die Rüstkosten und Betriebskosten der Wiederholgenauigkeit gegenüberstehen. Es wird also aufwendige Vorrichtungen geben und die Rohre müssen jedes mal präzise eingelegt werden.
- Als das wird in den Verkaufspreis einkalkuliert. Ob ein Alurahmen hier Sinn macht: für mich eher weniger. Gezeigte Formen sind mit CfK einfacher und günstiger zu lösen!
Aber nun sollte auch klar sein, warum z.B. ein Nicolai im speziellen Fall günstiger ist: einfache Rohrformen, keine komplexe Positionierung in der Helling, weniger Overkill.
Ich sehe das Allez mehr als einen Versuch zu zeigen, was alles in Alu machbar ist! Damit sehe ich es in einer Liga mit dem Thyssenkrupp Steelworks. Stahl, schwer, schön - meckert da auch jemand?