AW: Triathlon - Wie alles begann...
(Teil 2)
Und es war auch zu schaffen, 60km in 1:53h und eine Quälerei ohne Ende, während die Leute um mich rum noch quatschen und die Berge nur so hochflogen (zumindest dachte ich damals noch, dass es Berge wären, wurde aber im späteren Verlauf meiner "Karriere" eines besseren belehrt). Das hat mich so geärgert / angestachelt und neugierig gemacht, auf das, was man (in dem Fall halt ich selber) körperlich leisten kann, dass ich von da an richtig trainiert habe, mit Plan, hohem Umfang und auch erstem Kraftraining. Vorher bin ich ja nur so rumgegondelt.
Es war für mich einfach eine Art Schock zu sehen, wie schnell die Leute, noch mit gut Luft in den Lungen zum quatschen, die Rampen der Surkenstr. hochfuhren.. das wollte ich auch können
So entwickelte sich dann vom August 2007, in dem das Rennen stattfand, eine regelrechte Trainingsleidenschaft, die nur vom schlechten Winterwetter unterbrochen wurde.
So kam ich dann letztendlich auch zum Laufen, da bei Regen, Eis und Schnee radfahren kein Spaß macht und legte mir zusätzlich noch eine Rolle (
Tacx Imagic, dafür danke ich triduma immer noch
zu. Da ich aber Spaß an Wettkämpfen habe, habe ich dann auch mal einige 10km und HM-Läufe ausprobiert und landete auch prompt mal (bei schlecht besetzten Veranstaltungen) in den Top-Ten. Laufen machte also auch Spaß, wenn auch die längeren Dinger (also ab 15km) mir mehr lagen...
2008 fuhr ich dann erneut das Jedermann-Rennen im August und wurde 30. meiner Altersklasse und hatte meine Zeit auf 1:33h gedrückt, das war wahnsinn für mich und fast auf Niveau meines Nachbarns, der seit mehr als 20 Jahren fuhr. Nach einem kleinen Loch, das daraus resultierte, plötzlich und so schnell auf ein neues Niveau gekommen zu sein, war ich nur noch angestachelter, und dachte ich könne Bäume ausreißen *g*
Also meldete ich mich für das Jedermann-Rennen bei Rad-am-Ring an, und es war ein einziges Deseaster. Abgesehen von meiner Kette, die mir direkt nach 300m vom Start weg abfiel, hechelte ich der Spitzengruppe hinterher und krachte komplett am Limit in der ersten Runde die 500hm der grünen Hölle hinauf, nur um oben entkräftet und mit Krämpfen am Rand fast abzubrechen. Glücklicherweise fuhr ein netter Freund aus dem Forum hier auch mit, und als ich ihn etwas später sah, hab ich mich an ihn gehängt und bin die restlichen zwei Runden zuende gerollt.
Übermut kommt selten gut, aber ich lernte daraus, trainierte weiter und mein Arbeitskollege und (wieder) meine Nachbarn überredeten mich dann zu meinem ersten Triathlon in Ratingen 2009 (500-20-5). Inzwischen hatte ich mich aber aufs Radrennfahren eingeschworen, lief kaum noch und nahm den Tria auch gar nicht so richtig Ernst (ein Fehler, wie sich rausstellen sollte
).
So ging ich in Ratingen ohne Laufkilometer in den letzten drei Monaten an den Start und ohne jemals vorher überhaupt Kraul geschwommen zu sein (ich kanns auch nicht - war also direkt am Brustschwimmen
)
Der glücklichste Moment in meinem Leben bisher war dann derjenige, in dem ich nach 500m in ca. 15min aus diesem Sch§$§$§-Schwimmbecken als wohlgemerkt -letzter- raus durfte und endlich wieder Luft atmen durfte.. vorher hatte ich nur Wasser geschluckt. Dann in die Wechselzone, und aus vorher gesetzter Ambitionslosigkeit (sehr ungewöhnlich für mich
) hab ich bestimmt 5min für den Wechsel gebraucht, und ab auf die Radstrecke. Das war natürlich super, schön hügelig, da hab ich so einige wieder aufgeholt, und das Laufen war dann natürlich unglaublich schlecht und fast schon schmerzhaft. Nach 5km in 25 Minuten kam ich fertig im Ziel an, aber irgendwas hatte bei mir Klick gemacht... es war echt "nett".. mal was anderes, und unglaublich abwechslungsreich.. noch besser wurde es, als ich zuhause sah, dass ich trotz dieser grottigen Vorleistungen dritter meiner AK geworden bin.. aber der war auch noch schlechter besetzt, ein Volkstria halt, hehe.
Trotzdem kann dann eine Zeit mit gelöster C-Lizenz und harter Arbeit, privaten Problemen etc. die mich davon abgehalten haben, Triathlon weiter in Betracht zu ziehen.
Die Faszination ist da, und ich denke, momentan sieht es gut aus.. wenn nur das Schwimmen nicht wäre.....
Egal, langfristig werde ich wohl oder übel Triathlet ...
Gruß Micha