Mir erschließt sich überhaupt nicht der Vorteil der Einfachschaltung beim Straßen-Rennrad. Klar, billiger herzustellen mit Wegfall des vorderen Umwerfers, und wenn man das nicht an die Kundschaft weiter gibt, klarer Pluspunkt für den Hersteller. Aber um welchen Preis wird das erkauft? Die Ketten werden immer schmaler, die Kassetten immer breiter *) auf Kosten der Seitenstabilität des Hinterrades, die Präzision des Umwerfers bei gleichzeitig steigender Kapazität immer kritischer.
Wenn ich mal antriebstechnisch eine neue Sau über den Mode-Laufsteg treiben dürfte, würde ich in Richtung einer in allen Gängen fahrbaren 3x6-Schaltung denken mit Ketten- und Ritzelbreite wie heute 10fach, mit entsprechend breiterem Flanschabstand am HR. Die Elektronik würde bei Bedarf das Denken erledigen.
Ich bin allerdings ein ausgesprochener Straßen-Sanftschalter auf maximal hügeliger Strecke mit einem ästhetischen Hang zur klassischen (am liebsten 3fach-) Heldenkurbel. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Einfachschaltung bei sehr schnell und stark wechselnden Geländebedingungen im Crossbereich vorteilhaft ist, wo man mit einem einzigen Hebeldruck sehr schnell riesige Gangsprünge unter Last braucht. Davon habe ich aber keine Ahnung.
*) Muss ehrlicherweise zugeben, dass ich nicht weiß, ob die Verbreiterung der HR-Kassette irgendwo bei 8fach stehen geblieben ist und ab da nur noch Ketten und Ritzel schmaler geworden sind.