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Alte Sättel im neuen Gewand

die Arbeit vom Knobi hat mit Trocknungszeit summa summarum sicherlich mehrere Stunden in Anspruch genommen. Und trotz aller Sorgfalt konnte der Flite nicht schadensfrei entledert werden. Und wenn die original Form beibehalten gewollt gewesen wäre, hätte dies noch locker eine Stunde länger gedauert. Sättel brauchen einfach ihre Zeit.

Hier mal ein Beweis, dass auch ich hin und wieder mal einen Sattel beziehe. Anhang anzeigen 1228540
Einhorn-Leder. Finde ich nicht ok. Die sind selten und geschützt. Habs gemeldet.
 
Man könnte sich auch (ganz langweilig, ich weiß) gleich den ersten Beitrag dieses Threads ansehen und eventuell ein wenig weiterblättern – da steht doch eh alles drinnen …



Meinen "Budapester Flite" habe ich komplett neu aufgebaut (Moosgummi, Zellkautschuk) und mit Echtleder bezogen. Wichtig ist eigentlich nur, dass die Polsterung absolut eben ist – durch das dünne Leder zeichnen sich alle Unregelmäßigkeiten ab …

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Ist super geworden! Wo hast du denn das Leder her?
 
Danke!

Wo das Leder her ist, kann ich jetzt gar nicht mehr wirklich sagen: hier gibt es so eine Art Stoff-Restposten-Markt, die einmal mehrere Paletten Taschen- und Kleinwaren-Leder aus Italien gekauft haben, da ist das vermutlich her … aber ich habe auch schon bei einem Ledergroßhändler gekauft, eine kleine Haut (z. B. Lammnappa, gibt es in sehr, sehr vielen Farben) kostet nicht die Welt und für einen Sattel reicht schon ein Stück von etwa 25 x 35 cm – da gehen sich aus einer Haut schon 2 oder mehr aus. Ansonsten gibt es manchmal bei Sattlern, Taschenmachern etc. Reste …

In diesem Fall war es recht dünnes Leder (ich schätze so um die 0,6 mm), darf aber auch ein wenig stärker sein (so um 1 mm). Wenn es dicker ist, kann es teilweise notwendig sein, das Leder an den Kanten (oder dort, wo es umgeschlagen wird) etwas auszudünnen (schärfen nennen das die Profis, soweit ich weiß). Da gibt es spezielles Werkzeug, aber mit einem sehr (!) scharfen Messer oder flach geführten Stecheisen geht das auch.

Das Muster habe ich mir am Computer gezeichnet, ausgedruckt, den Ausdruck mit Sprühkleber auf dem Leder fixiert und dann mit Locheisen verschiedener Größe ausgestanzt. Klingt jetzt nach mehr Arbeit, als es in Wirklichkeit war. Dann mit Kontaktkleber bestrichen und aufgeklebt.

Die Schicht darunter ist Moosgummi, den ich recht stark gespannt habe (um die darunterliegende Polsterung zu nivellieren, da die vom Bearbeiten mit Schleifpaper und Raspel ein wenig "velourartig" war). Durch den unterschiedlichen Mattgrad der Materialoberflächen kommt das Muster recht schön zur Geltung.

Jedenfalls macht das ganze Spaß, der Materialeinsatz ist überschaubar – und so ein selbst bezogener Sattel bereitet ja auch noch weiter Freude …
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!
 
Moin!

Kann mir einer der Fachleute vielleicht eine Expertise geben, ob man den Sattelbezug mit einem minimalinvasiven Eingriff retten könnte:

Ich hab hier einen leichten SLR für günstig.
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Vorne nur etwas beschädigt. Könte aber sicher recht einfach neu bezogen werden.
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Einfach nur Pattex drunter schmieren, ablüften lassen und dann anpressen scheint mir an der Stelle evtl. nicht zielführend. Evtl eine zugfeste Gewebelage mit einbauen?

Dank und Gruß, Micha
 
Moin!

Kann mir einer der Fachleute vielleicht eine Expertise geben, ob man den Sattelbezug mit einem minimalinvasiven Eingriff retten könnte:



Einfach nur Pattex drunter schmieren, ablüften lassen und dann anpressen scheint mir an der Stelle evtl. nicht zielführend. Evtl eine zugfeste Gewebelage mit einbauen?

Dank und Gruß, Micha
Da muss das Leder runter und ein neues drauf
 
Die Tage bin ich auch mal wieder zum basteln gekommen. Basis war ein San Marco Era Pro mit Titan Gestell aus dem Forum. Nach dem obligatorischen entledern wurde das Polster ausgiebig auf meinen Hintern angepasst; sprich die Aussparung vergrößert und vertieft, die Wangen auf ein Minimum herunter geschliffen und die Kontaktfläche begradigt. Ich bin gespannt ob er passt.
Natürlich habe ich ein klassisch-dezentes Leder gewählt. Der Oilslick Effekt entsteht durch eine aufgeprägte Folie welche sich an den am meisten gedehnten Stellen, wie vorher bereits befürchtet, schon bei der Restauration teilweise abgelöst hat. Wird also ein paar Fussel an der Radhose hinterlassen. D6BF8B88-EEE6-4A35-8D27-39429F71AAE1.jpeg
 

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Das war gestern Abend, ich habe das Leder rund zehn Minuten gewâssert dann mit Pattex eingepinselt, das gerettete Originalpolster ebenso. Überrascht war ich, wie gut das trotz des nassen Leders angezogen hat, viel Spielraum für Korrekturen war da nicht.

Heute morgen ist er trocken und es kann ans Umlegen gehen.

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Die Abdrücke der verwendeten Klammern haben sich leider gehalten, ich hoffe nicht verewigt:

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Also nächstes Mal was zwischenlegen.
 
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Das war gestern Abend, ich habe das Leder rund zehn Minuten gewâssert dann mit Pattex eingepinselt, das gerettete Originalpolster ebenso. Überrascht war ich, wie gut das trotz des nassen Leders angezogen hat, viel Spielraum für Korrekturen war da nicht.

Heute morgen ist er trocken und es kann ans Umlegen gehen.

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Die Abdrücke der verwendeten Klammern haben sich leider gehalten, ich hoffe nicht verewigt:

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Also nächstes Mal was zwischenlegen.
Doch die bleiben,weil hier der größte Andruck was
 
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