ReiterDerApokalypse
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Natürlich hat sich der Motorsport sich verändert. Veränderung und Verbesserung der Sicherheit war für die Formel 1 und den Motorsport insgesamt eine existentielle Frage. Große Teile dieses Sports würde es längst nicht mehr geben, wenn man die Sicherheit nicht verbessert hätte, weil die Öffentlichkeit das regelmäßige Blutbad auf den Grand Prix-Kursen irgendwann nicht mehr widerspruchslos hingenommen hat. Das hat natürlich den Charakter des Sports maßgeblich verändert. Es gibt z.B. keine Formel1-Rennen mehr auf der Nordschleife des Nürburgrings und ähnlichen Kursen, dafür Standards wie Kurse auszusehen haben, es gibt (fast) keine Rennen auf öffentlichen Straßen mehr - außer Rally, Monaco und Le Mans - und die früher so populären Bergrennen sind auch verschwunden. Dafür gibt es technische Reglements, die die erzielbaren Höchstgeschwindigkeiten begrenzen, vorschreiben, wie mit unerwartet auftretenden Risiken umzugehen ist usw. usf.
Im Skisport gibt es keinen WC-Wettbewerb ohne mehrere Reihen Fangzäune etc. pp. Im Radsport gibt es dagegen nicht einmal richtige Strukturen, die sich um Sicherheitsfragen kümmern, nur eine Fahrergewerkschaft, die eher durch Aktionismus auffällt, als eine durchdachte Strategie.
Bei der Diskussion hier gewinnt man übrigens den Eindruck, nichts fürchtet der Radsportfan so sehr, wie das Nachdenken über Veränderung.
Danke, dass Du mich bestätigst - denn Du beschreibst im Wesentlichen nur Veränderungen an Umständen, die man verändern kann, ohne den Wesensgehalt des Sports anzutasten.
Die gab und gibt es aber auch im Radsport, denn früher wurden alle Rennen auf Schotter ausgetragen, es wurde Nachts gefahren und die Rennen waren regelmäßig > 250 Kilometer lang. Dito gibt es technische Reglements fürs Material, eine Helmpflicht kam etc.
Will man noch weiter gehen, muss man eigentlich Berge überhaupt, aber jedenfalls engere Bergstraßen und Ortsdurchfahrten streichen und Rennen nur noch auf breiten Autobahnen austragen, denn im Gegensatz zu F1-Kursen lassen sich auf Straßen nun mal keine Sturzzonen bauen. Das wäre aber nicht nur eine Veränderung - sondern der Tod des Radsports.
Niemand sträubt sich gegen mehr Sicherheit - sie muss aber praktikabel umsetzbar sein. Und glaub mir, sämtliche Veranstalter, die ich kenne, denken permanent darüber nach, wie man Kurse sicher / sicherer gestalten kann. Weil es auch nicht in ihrem Interesse ist, solche Bilder wie gestern in die Welt zu schicken.