Wobei das natürlich eine tolle Quelle ist, und zudem quasi die einzige umfassende in einer nicht-japanischen Sprache
, aber andererseits handelt es sich da naturgemäß nur um das Bridgestone-Sortiment und die entsprechenden Kataloge für den US-amerikanischen Markt, der offenkundig sehr anders "sortiert" war als der europäische - die Bridgestone-Modelle, die man hier häufiger sieht (wie eben z. B. das RS 800 oder die 'Submariner'), tauchen dort gar nicht auf, während andererseits viele Modelle gezeigt werden, die auf dem hiesigen Markt gar nicht, oder jedenfalls nicht in nennenswerten Stückzahlen, aufgetaucht sind.
Insofern beantworten sie die Frage von @
dschenser nur sinngemäß.
Daher noch kurz ergänzt: Die Räder der 'RS'-Serie haben alle Rahmen aus CroMo 4130-Rohrsätzen in unterschiedlichen "Veredelungsstufen", das RS 800 (gab es hier in Deutschland übrigens möglicher Weise nur ein (Modell-)Jahr lang, 1986) hat 'straight gauge', also unkonifizierte Rohre, das RS 1000 hat vermutlich konifizierte Hauptrahmen-Rohre, das RS 1500 (jedenfalls mein Rahmen von 1985) hat 'triple butted throughout'-Rohre (wobei 'triple butted' ja wohl nur toller klingt als 'double butted', aber faktisch billiger herzustellen ist als dieses ...), dabei weiterhin durchweg Muffen aus Blech, wenn auch z. B. schon mit angelöteten Klemmstücken an der Sitzrohrmuffe, und einem verchromten Gabelkopf, der sehr geschickt so bearbeitet wurde, dass er wie ein geschliffener gegossener Kopf aussieht
.
Was das RS 2000 vom RS 1500 unterscheidet, kann ich nicht sagen - das einzige Exemplar, das ich Berlin mal genauer betrachtet und fotografiert habe, unterscheidet sich in den Details eigentlich nicht von letzterem (siehe z. B. anhängendes Bild des identischen Gabelkopfes) - nur, dass beim RS 2000 die Schutzblechösen fehlen, und der Rahmen wohl auch entsprechend "enger" gebaut ist.
Ein wichtiger Unterschied zwischen dem RS 800 (Bj. 1986) und dem RS 1500 (Bj. 1985) ist, dass ersteres noch für
Bremsen mit externen Muttern ausgelegt ist, während letzteres schon für Hülsenmuttern gebaut ist. Ansonsten wurde natürlich über die Ausstattung differenziert, wie seinerzeit üblich - das RS 800 hat eine "gemischte" Ausstattung mit 105er 'Golden Arrow'-Schaltgruppe, 'Bridgestone'-gelabelten Dia Compe-
Bremsen, Sakae-Kurbelgarnitur und einfacher SR-Sattelstütze, während das RS 1500 komplett mit der 600er Gruppe ausgestattet ist.
Auffällig ist auch, dass alle RS-Modelle - sowohl mein (ehemaliges) RS 800 von 1986, wie mein RS 1500 von 1985, als auch das in Berlin fotografierte RS 2000 - die Zugführungen noch auf dem Tretlager haben, was ja zu dieser Zeit eigentlich definitiv schon als "veraltet" galt.
An sich sind das insgesamt sehr ordentliche Mittelklasse- und Trainingsräder, in großen Stückzahlen hergestellt (und in diesem Fall gerade deswegen von eher besonders hoher Qualität - wie schon mal erwähnt, hat ja Bridgestone lange an automatisierten Lötverfahren herumentwickelt, und das dann tatsächlich auch perfekt hinbekommen - diese Rahmen sind an den Lötstellen garantiert nur so stark erhitzt worden, wie es zum guten Löten erforderlich ist, aber nicht länger, und vor allem nicht heißer, als nötig ...).
Schön ist natürlich auch, dass diese Bridgestone-Rahmen in großen Größen hergestellt worden sind, bis zu 67 cm c-t (im amerikanischen Markt gehörten ja 25"-Rahmen regulär in die "Größenreihe", während hier bei uns ja meistens schon bei 60 cm Schluss war) ...
Das einzige, was mich an diesen Rädern wirklich stört, sind die häßlichen scharfen Kanten der Blechmuffen, vor allem an den Hinterbau-Rohrstutzen der Tretlagermuffe - die sollte man vor einer Neulackierung (und insbesondere vor einer Neu-Pulverung ...
) sorgfältig verrunden, da an solchen Stellen sonst schnell das Rosten losgeht.