1) Gewichtsreduktion hat auch was mit Training zu tun, in erster Linie aber mit "Essen". Es soll sogar Leute geben, die nehmen ohne Sport ab in dem sie das Verhältnis Input/Output über den Input regeln.
2) Leistungssteigerung ist ein sehr weites Feld. Der Grad der nötigen Trainingspräzision dürfte sich nach dem (gewünschten) Ausschöpfungsgrad der persönlichen Limits richten. Für 99% (mich eingeschlossen) der Leute die ich kenne reichen wenige grundsätzliche Feststellungen zum Thema "Training" und Aufbau um eine Steigerung zu erzielen. Bei Berücksichtigung braucht so gut wie niemand einen personal Trainer, einen Verein oder einen Plan.
3) Selbstverständlich kann man auch einen Alpenmarathon fahren wenn man null trainiert, sondern einfach nur "fährt". Siehe 2)
4) "Muss"? Das sind so Begriffe, die für mich nicht zu Hobby- und Freizeitsport passen. Ich kenn Leute die aus touristischem Interesse liebend gerne Alpenpässe fahren. Einfach nach Gefühl und Freude. Manche davon machen das schon ne Weile und ziemlich häufig. Die haben keinen
Powermeter, keinen Pulsmesser und keinen Plan. Die können aber 250km über die Berge mit einem Lächeln im Gesicht fahren, dass den meisten Ötzi Kandidaten die Luft weg bleibt. Mal fahren sie 4 Pässen wenn das Wetter und die Laune passen, mal gehen sie einfach zu Fuß zur Berghütte hoch wenn sie keinen Bock auf radeln haben. Was "muss" sich so jemand sagen lassen? Es gibt sogar Leute, die betreiben das ziemlich engagiert und betrachten ihr sportliches Tun als persönliches Selbstexpertiment. Die haben Freude daran sich auszuprobieren und zu beobachten was passiert. Je nach Talent kommt aus sowas mal mehr und mal weniger raus.
Allgemein) es wird ja gerne so getan, als hätte jeder der viel Rad fährt eine gestörte Selbstwahrnehmung hat und brutal verbissen ist. Ich denke, damit sollte man vorsichtig sein. Es gibt auch Leute die schauen jeden Tag 3h Fernsehen oder verbringen viel Zeit im Netz oder beim Zocken. Da finde ich Radeln garnicht mal so schlecht, total normal und ziemlich wenig gestört. zumal es verglichen mit den anderen Beispielen sogar zu einer wesentlich besseren Work-Life-Balance führen kann.