Olddutsch
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Endlich das HAAR in der Suppe5. Übergang Ausfaller zu "Kettenstreben" nochmal schön feilen.
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Endlich das HAAR in der Suppe5. Übergang Ausfaller zu "Kettenstreben" nochmal schön feilen.
Endlich das HAAR in der Suppe
Der Rahmen wiegt momentan 2000 g, durch den Lack werden wohl noch 200 g hinzukommen, aber für nen Randonneur immer noch ok, oder wo liegen die wirklich guten?
Ehrlich gesagt habe ich auch gedacht, dass er etwas leichter wird, aber 2 Kilo sind noch völlig okay.
Wenn Du nichts irre spektakuläres mit fünf oder sechs Effektschichten vorhast, rechne beim Lack für einen schlanken Stahlrahmen aber eher mit 70-80 Gramm. Von der Grundierung schleifst Du das meiste wieder runter, der Rest trägt kaum auf und verdunstet ja auch zum überwiegenden Teil.
Meine eigenen, etwas kleineren Rahmen, die in etwa randotauglich wären, liegen auch alle irgendwo zwischen 1,9 und 2,2 Kilo. Gekauft, neu, alt oder selbstgebaut ist dabei egal.
Die Gabeln sind eigentlich auch nie wirklich leicht, vor allem mit Ahead-Schaft natürlich nicht. Unter 800 g lag da bislang keine, aber mit dem dünnwandigeren Reynolds-Schaft und Reynolds-Gabelbeinen 1,0 auf 0,6 sollte das möglich sein. Mit einem modernen Vorbau kann so eine Kombination dann leichter sein, als eine klassische Gewindegabel mit Schaftvorbau.
Andererseits sind ohne "Rando-Geschisse", sprich: Cantisockel, Röhrchen für innenverlegte Züge, diverse andere Anbauteile und ohne Muffen auch Stahlrahmen in mittleren Größen unter 1,6 Kilo machbar. Das muss sich auch nicht seltsam fahren, wenn die Rohrdurchmesser zumindest geringfügig größer sind, also z.B. 28,6 Oberrohr und 31,8 Unterrohr.
Was mit Stahl in etwa machbar ist, zeigen diese beiden hier, allerdings als reine Rennräder und beide ziemlich klein:
Yasujiro Svelte, Tange Ultimate, geschweißt, ohne Lack 1240 g
https://www.bikeradar.com/news/worlds-lightest-steel-road-bike/
Das ginge noch einen Hauch leichter mit den 25,4-Oberrohr aus Ultimate, fährt sich dann aber vermutlich nicht anders, als ein geklebter Alurahmen aus den 80ern. Oder schlimmer.
Rob English, Reynolds 953, muffenlos gelötet, 1112 g
https://www.englishcycles.com/custombikes/stainless-superlight/
Ich habe einen ollen Franzosen aus Excell Ultra, wo der Rahmen ca. 1500 g und die Gewindegabel 510 g wiegt; auch Oversize 28,6/31,8. Das ist nicht spitze, aber immerhin historisch korrekt.
Ist halt immer die Frage, wie weit man gehen will:
Oder bei der Gabel:
- Traut man sich z.B., ein superleichtes 28,6-Oberrohr einfach (auch) als Sitzrohr zu verwenden, obwohl es nur 0,4 mm im Mittelteil hat?
Am Rahmen meiner Freundin hält das bislang und steht am oberen Ende sogar ein Stück weit frei, um extra zu flexen (das Rad hat nur ein winziges Stück Sattelstütze, die Sitzposition war ja bekannt). Mich hält es auch aus, mit ca. 15 Kilo mehr und auf Rüttelpisten.- Traut man sich wirklich an ein Oberrohr mit 0,65/0,4 mm in 28,6, oder nimmt man dann lieber 0,5/0,38 mm in 31,8? Oder 0,65/0,45 in 31,8?
- Traut man sich, vorn ins Steuerrohr ein paar großzügige Löcher zu bohren, die den Blick auf den Gabelschaft freigeben?
- Wägt man ein verlängertes Sitzrohr gegen eine Alu-Sattelstütze ab und entscheidet sich dann wegen ein paar Gramm für eine festgelegte, kaum noch einstellbare Sattelhöhe?
- Oder ist das alles egal, weil es insgesamt und abzüglich Verschnitt an einem mittelgroßen Rahmen kaum über 100 g ausmacht und in den meisten Tretlagergehäusen sehr viel mehr "totes Material" steckt?
Riskiere ich das oft happige Mehrgewicht für ein dickeres Steuerrohr, wenn ich dadurch eine superleichte Kohlefasergabel verwenden kann? Also 100 g draufschlagen, dann aber 400 g bei der Gabel sparen?
Das Rahmengewicht ist für das Gewicht eines fertigen Rades gar nicht so sehr entscheidend, wenn man nicht für aktuelle Kohlefaser ganz tief ins Portemonnaie greifen will.
Interessanter ist beim Eigenbau eigentlich die unendliche Abstimmbarkeit auf die ganz persönlichen Anforderungen eines einzelnen Projekts.
Wenn es aus Stahl wirklich leicht werden soll, würde ich wohl sagen:
- Nix für Scheibenbremsen machen.
Das macht nicht nur den Rahmen schwerer, sondern auch das komplette Rad.- Nix mit Muffen machen. Am besten schweißen.
- Tretlagergehäuse innen auf 1 mm Wandstärke ausdrehen und/oder die Hauptrohre dort komplett "durchlochen".
- Ausfallenden möglichst zierlich und kurz auswählen, ggf. selbst bauen.
Deshalb auch nix mit Steckachsen machen.- Keine innenverlegten Züge.
Alle Zughalterungen so klein wie möglich und so weit vorn oder hinten, wie möglich (spart am kompletten Rad ein paar Zentimeter Außenhülle).- Mit den Rohrdurchmessern und Wandstärken so weit runtergehen, wie man es für akzeptabel hält.
Wer mit einem geklebten Vitus jederzeit bestens zurechtkam, kann sich ruhig an ganz dünnwandige Sachen trauen - darf dann aber auch nicht erwarten, dass der Stahlrahmen stabiler ist, als der olle Vitus. Leichter aber auch nicht.
Ich bin neidisch. Nicht auf diesen Rahmen, aber dass Du Dich da durchgetan hast. ChapeauHeute war es endlich soweit und nach nur 2,5 Monaten ist der Rahmen fertig geworden .
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und habe sehr sehr viel gelernt. Vor allem das Spiel mit der Flamme fällt mir nun deutlich leichter und so kriege ich das Lot in der Regel dort hin wohin es soll.
Ich habe mich entschieden die Ösen für die schutzbleche weiter unten anzubringen, weil es so einfach deutlich besser aussieht. Die Verstärkungsbleche sollten aber genug Stabilität liefern.
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Der Rahmen wiegt momentan 2000 g, durch den Lack werden wohl noch 200 g hinzukommen, aber für nen Randonneur immer noch ok, oder wo liegen die wirklich guten?
Ich muss da immer ein mein Merckx aus SLX denken, dessen Rahmen genau 2200 wiegt bei 55er Rh.
Duchgetan hab ich mich da nicht, ich habe jeden Moment genossen! Und es hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich auf jeden Fall noch mehr Rahmen bauen werde!Ich bin neidisch. Nicht auf diesen Rahmen, aber dass Du Dich da durchgetan hast. Chapeau
Tektro CR 720, gibt's in silber und in schwarz. Wichtig: Sofort die Original-Bremsbeläge austauschen!Nun zu den Sachen die nicht so gut geklappt haben:
1. Die hinteren Ausfallenden:
Aktuell passt der Schnellspanner nicht am Schaltwerk vorbei. Hier werde ich wohl einfach jeweils eine Ecke wegfeilen, dann sollte das passen.
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2. Die Cantisockel:
Bei der Position der Cantisockel habe ich mich an meinem Kuwahara orientiert und der Abstand Zwischen Sockel und Achse beträgt 28 cm und die Abstände zwischen den Sockeln 80 mm vorne und 83 mm hinten.
In Kombination mit den Mavic Open Pro Felgen (17 mm Außenbreite) sehen die angedachten mini V Bremsen echt komisch aus. Leider sind die LitePro Bremsen aber eh nicht Kompatibel mit den Ergos, da der Seileinholweg einfach zu kurz ist.
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Klassische Cantis gehen da schon deutlich besser aber insgesamt bin ich da immer noch nicht zufrieden.
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Habe ich die Position der Sockel falsch gewählt oder habe ich einfach die falschen Bremse verbaut?
Die Cantis gefallen mir optisch deutlich besser, daher welche Cantilever Bremsen funktionieren gut mit den Campa Ergopower Hebeln?
Am Samstag war es endlich so weit und das Grunelli X1 ist fertig geworden!!!!!!!!!
Ich war schon ein wenig stolz auf mich und meine Frau hat diesen bedeutenden Moment festgehalten:
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Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich muss der Community, allen voran @Knobi und @GEBLA danken für die Unterstützung und Ratschläge.
Das kann ich mir gerade einfach nicht verkneifen :
An alle Zweifler und Pessimisten auf den ersten Seiten, man muss wohl doch nicht erst einen Kurs machen, ein Handwerk erlernen oder jahrelang üben. Youtube, Foreneinträge und ein wenig Mut reichen aus!
Ich konnte mich am Sonntag auch nicht mehr zurückhalten habe schnell irgendwas an den Rahmen geworfen, die ersten 100m gedreht und sogar paar Borsteine mitgenommen, um die Stabilität der Gable zu testen.
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Das Foto ist grausam und auf dem Bild sieht der Steuerrohrwinkel nochmal etwas flacher aus. Insgesamt ist alles recht großzügig ausgelegt und die auf dem Bild montierten 32er Reifen haben noch ordentlich Platz.
Da es in diesem Thread aber auch um die Dokumentation des Prozesses geht, hier noch ein paar Details zur Gabel. Die Ösen wurden in die Ausfaller integriert und das ganze ließ sich problemlos zusammenlöten.
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Die Vorbiegung musste noch etwas angepasst werden, was deutlich leichter ging als gedacht, mit dieser Billomethode, bestehend aus Aluresten und einem Holzblock in den ich eine Kerbe gefeilt habe.
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Spannend war das Einlöten der Gabelscheiden, denn danach zeigt sich, ob man sauber gearbeitet hat.
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Tja was soll ich sagen, das Rad sitzt mittig!
Finaler Schritt waren dann die Cantisockel, reine Rutine.....
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Die fertige Gabel war dann sogar etwas leichter gedacht und kann sich mit jeder Rennradgabel messen (zumindest beim Gewicht).
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