So, bei meinem Oldenburger Arzt war ich jetzt gestern noch einmal wieder. Schwer in der Erwartungshaltung, dass einerseits die MRT-Aufnahmen besprochen und andererseits noch einmal eine Infiltration vorgenommen würde, schlug ich auf...wartete eine Stunde im Wartezimmer herum (warum ging das eigentlich anfangs von Corona immer und überall so punktgenau?) und dann passierte...eigentlich...gar nichts.
Die MRT-Aufnahmen - auch mit dem Riss im Knorpel und natürlich auch der größten Bakerzyste bislang - wurden relativ schulterzuckend betrachtet - schließlich sei mein angebliches Hauptproblem ja diese seltsame Verwachsung / Vernarbung / Verwasauchimmerung medial unterhalb der Patella.
Und da wäre er...so der Chefarzt der Klinik...auch vielleicht einfach am Ende vom Latein.
Das hat so zwar nicht gesagt, aber nett verklausuliert. Der Satz ging dann ungefähr à la "...Sie müssen natürlich wissen, wir machen hier natürlich alles, vom Knie über die Wirbelsäule, ich meine, es gibt natürlich auch andere, die...." - ich habe ihn dann irgendwann beim verbalen Kreisen erleichtert und bin mit "Ich weiß, wie der Satz ausgeht" ins Wort gefallen.
In Kürze: Er möchte mir wohl gerne helfen, aber man dürfe erst etwas machen, wenn man sich
100% sicher ist, dass man weiß, was man macht. Aktuell hat er keinen Plan, was man wirklich machen sollte. Außer einer Infiltration, aber:
Er würde gerne auch wohl eine Infiltration im ambulaten OP machen, aber nicht ohne ärztliche Zweitmeinung, die ihn etwas absichert (jetzt wurde wieder jemand anderes in Hamburg empfohlen, zu dem ich erst einmal solle).
Mehrfach fragte ich nach, was er denn denken würde, was für eine Struktur es überhaupt wäre, die man dort tasten könne...aber wie ein Reporter im Gespräch mit Olaf Scholz gab es eine längere Antwort, die am Thema vorbeiging.
Somit klar...er weiß es nicht und diese Struktur gibt es auch nicht - normalerweise. Auf seinen Rat, damit mal zu einem echten Spezialisten zu gehen, brachte ich auch ins Spiel, dass ich bereits 3x bei einer "Größe" in München war - und auch bei diversen anderen.
Das Ganze endete dann damit, dass vor Anfang März kein Termin im ambulanten OP für die Infiltration zu haben sei (da wäre auch meine OP in Hannover, bzw. 2 Tage später). Dass ich noch mal zu einer Zweitmeinung nach Hamburg sollte, also zu jemandem, der sich mehr damit auskennt. Theoretisch hätte ich jetzt für die Infiltration am 24.02 ein Vorgespräch .- 2 Tage später auch die Voruntersuchungen für die offene Knie-OP in Hannover.
Infiltrationen habe ich jetzt schon 5 hinter mir. 1x intraartikulär. 2x gezielt auf die Nerven (Saphenus und Ramus I.), 2x mehr oder weniger ungezielt in das Areal der Verdickung / Verwachsung. Alle fünf Infiltrationen haben eigentlich nur zwei Gemeinsamkeiten: Ich habe sie alle ohne Infektion überstanden und sie waren alle fünf vollkommen sinnfrei.
Meine persönliche Motivation zu einer sechsten Infiltration durch einen Arzt, der mir im Gespräch mehr oder weniger offen gesagt hat, dass er kein absoluter Kniespezialist sei, ist zumindest überschaubar. Meine Motivation noch einmal zu irgendeinem Spezialisten nach Hamburg zu fahren geht nach all meinen Reisen kreuz und quer durch die Republik auf den Nullpunkt zu.
Als ich dann da auch noch anrief und erst am 20.04 einen Termin für die Zweitmeinung bekam, war ich damit endgültig durch - bei einem reinen Kniespezialisten mit auch gutem Ruf war ich ja in Hannover gerade erst gewesen, er hatte diese Struktur tasten können, auf den Hoffa getippt und mir eine Resektion / Teilresektion vorgeschlagen / angeboten bzw. angeboten, dass man den Schnitt der zweiten OP in Braunschweig noch einmal etwas weiter öffnet, dass Knie in der OP durchbewegt und dann schaut, ob da etwas ist (wenn man da mal etwas sehen kann; schließlich sagte mir der Operateur aus BS ja auch schon, seit zig Jahren auf der Focus-Ärzteliste und mit fast 20.000 OPs Erfahrung, viel Knie, dass "er dort ja auch schon gewesen sei" (bei der OP)).
Von einer weiteren Infiltration würde ich nix erwarten.
Auch wenn sie nichts bringen würde, wäre ich immer noch überzeugt, dass diese Verdickung / Verhärtung relevant, sehr relevant, für meine Probleme ist - auch wenn der zweite Operateur dort angeblich schon war.
Wenn mir dann ein Kniespezi nach einer erneut erfolglosen Infilltration anbieten würde, dort einmal offen nachzuschauen, würde ich es wahrscheinlich trotzdem machen.
Nach diesen zwei Jahren bin ich wirklich durch...momentan hangele ich mich mental wirklich nur noch von Tag zu Tag und bin immer froh, wenn das Licht ausgeht. Zumindest keine Krankschreibungen. Keine Aussetzer im Job. Den Alltag am Rande des ständigen Wahnsinns irgendwie schaffend. Mit dem Rad zum Bäcker.
Die Zyste wird größer und größer und größer. Ich mache nix. Zumindest nicht wirklich. Habe ständig seltsam diffuse Knieschmerzen. Ein Herumgeknacke bis zum Umfallen. Ein krankes Volumengefühl. Heute Früh beim Schwimmen (nein, nicht echt, mit den Kindern, 4 und 6, in entsprechenden Becken) ein paar Züge Brust gemacht und wieder dieses absolut kranke und falsche Gefühl aus der Region der tastbaren Verdickung gespürt. So krank und falsch, dass man keine Schwimmbewegungen durchgezogen bekommt - zumindest nicht mehr als 20 Sekunden & sich dabei denkt, dass man gerade nur üblen Schaden anrichtet und dafür bezahlen muss, sobald man wieder auf den eigenen Beinen steht und z.B. zum Auto zurückgehen muss. Wie oft hat mich ein minutenlanger Schwimmversuch in den letzten zwei Jahren vor Schmerzen winselnd auf den Teppich daheim geworfen? Das habe ich seit vielen Monaten nicht mehr forciert, das geht einfach nicht mehr.
Ich habe das Gefühl, dass ich auf eine riesengroße Wand zusteuere. Was soll denn bitteschön die Zyste daran hindern, immer weiter zu wachsen, bis sie immer mehr auf allem möglichen drückt? Jetzt habe ich die Beeinflussung der Muskulatur ja schon im MRT-Bericht. Interessiert trotzdem keinen Arzt so richtig - das Minenfeld von Bakerzysten schneidet wohl niemand freiwillig an.
Irgendwie glaube ich, dass ich keine intelligente Alternative zu der offenen OP ins Blaue in Hannover habe - einfach hoffend, dass der Arzt, wenn er dort etwas fühlen kann, dieses auch entfernen kann. Aber wie dies zu einer Bakerzyste von immer größerem Ausmaß führen soll...das verstehe ich beim besten Willen nicht.
Irgendwie glaube ich, dass ich nur noch sehr beschränkt Hoffnungen haben kann, dass das alles ein einigermaßen gutes Ende nimmt. Zyste immer größer. Knorpeldefekte immer mehr. Radiologisch mehr Auflösungserscheinungen unterhalb des Knorpels in mindestens zwei Kniearealen. Das alles mit 43.
Irgendwie bin ich planlos. OP in Hannover halt am 03.03. Wenn ich es denn durchziehe. Das mit der Infiltration würde dann abgesagt. Da habe ich auch ehrlich keinen Nerv mehr zu.
@Recordfahrer: Vielleicht wurde der Riss vorher in MRTs übersehen oder durch die Schichtaufnahmentatsache einfach nicht gezeigt. Was weiß ich. Auf jeden Fall ist er nicht aus der Welt zu diskutieren, war in 6-7 MRT Serien vorher nicht da, absolut nicht da, und wird auch von alleine nicht verschwinden. Ob er meine Probleme macht oder mitverursacht? Mein Körpergefühl sagt mir nein....aber ja vielleicht für die Zyste. Was ich daraus schließen soll, weiß ich nicht. Eine neue Verletzungssituation gab es in den letzten 2 Jahren definitiv nicht...