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Lenker in Leder einnähen

Vermutlich weniger, weil das Leder nicht überlappt. Wenn Du unterfütterst, sieht's evtl. wieder anders aus.
 
Weiß eigentlich jemand, warum man Pedalhaken in Leder eingenäht hat? Weil mans kann, damit die Schuhe nicht verkratzen oder damit die Pedale nicht verkratzen?
 
Nehme ich auch an. Aber dazu muss man nicht unbedingt Leder nehmen, ich hab das auch schonmal mit alten Gürtelschlaufen gemacht, aber auch mit Textillenkerband. Jeweils mit eben dem Zweck, meine schönen schwarzen ledernen Schuhe nicht zu zerkratzen.
zum Posen vor der Eisdiele. Mit verkratzen Schuhen lässt sich schlecht.........:D
 
:DAlles irgendwie plausible Antworten. Nein, im Ernst, danke für eure Meinung dazu. Versuch des heute mal bei meinem Mercier, deshalb
 
Berichte auf jeden Fall mal wie du das gemacht hast, ich hab da nämlich auch noch so eine Baustelle.
 
Schön diesen alten und immer wieder aktualisierten Thread hier zu entdecken!
Ich habe diese Übung vor 10 oder 20 Jahren zum ersten mal gemacht. War mangels Internet ganz auf mich gestellt, aber das Ergebnis war dennoch überzeugend. Der Lenker hielt etwa ein Jahrzehnt. Nun steht die Sache erneut an, da ich die Lederverkleidung des Lenkers als in jeder Hinsicht allen Alternativen überlegen finde (abgesehen vom Aufwand). Es ist für mich also nicht nur was für Klassiker (wie die meisten hier abgbildeten Projekte).

Um aber auch von Komfort her mit modernen Lenkerbändern mithalten zu können, muss m.E. unter das Leder auf jeden Fall eine dämpfende Schicht. Das ist dann am Klassiker evtl. nicht mehr historisch korrekt, aber mir geht es um einen Lenker, der allen Anforderungen gerecht wird. Wie stark man die Polsterung wählt und auch welcher daraus resultierende Umfang des Lenkers sich angenehm greift, ist natürlich sehr subjektiv. Auch wiederum aus optischen Gründen, versuche ich etwa bei der Stärke eines gewöhnlichen Korklenkerbandes zu landen. Daher verwende ich (damals wie jetzt) 3mm starkes "Moosgummi". Bei meinem ersten Projekt bezeichnete dieser Begriff noch das korrekte Material. Nun hat sich unter dem gleichen Namen ein minderwertiges Produkt in die Bastelläden geschlichen, was für unsere Zwecke nicht geeignet ist: Dieses "Moosgummi" ist aus PE und hat nicht sehr gute elastische Egenschaften. Das "gute" Moosgummi ist schwarz, heißt auch "Zellkautschuk" und ist aus hochwertigem EPDM. Händler für technische Gummiwaren bieten diesen an, wobei meist eine Matte à 2 x 1 m die Mindestabnahme ist. Man kann es auch bei Modulor bestellen, oder, wenn man in Berlin lebt, dort im Laden kaufen.
Es greift sich göttlich! Nachgiebiger, als die mir bekannten Lenkerbänder aber für mich keineswegs zu schwammig. Gelenkschonend und geldbeutelschonend, da man keine teuren, gepolsterten Handschuhe braucht.

Den Stich, den Ihr hier alle verwendet werde ich übernehmen. Ich hatte das irgendwie anders gemacht, aber das sah nicht so gut aus. Den verwenden die Gropes Bar Grips ja auch. Bei denen sieht man übrigens auch, dass es nicht die schlechteste Idee ist, einen relativ starken Garn zu verwenden - dort sind es ja richtige Kordeln.

Das Leder nass zu machen, kann man sich im Anbetracht der elastischen Unterlage sparen. Bei meinem ersten Lenker stimmte die Spannung eigentlich immer: es war nie irgendwie locker oder zu stramm. Die Bewegungen, die das Leder bei unterschiedlicher Feuchtigkeit macht, werden durch das Moosgummi ausgeglichen.

Um eine gleichmäßige Lochung enigermaßen schnell zu bewerkstelligen, habe ich die Idee, das Leder einfach durch eine Nähmaschine ohne Faden zu jagen, am besten durch beide Lagen gleichzeitig, damit sich die Löcher auch sicher gegenüber liegen. Hat das noch niemand ausprobiert? Bei sehr dickem Leder, dürfte das zwar an die Grenzen der Maschine gehen, aber meins ist dafür dünn genug, denke ich. Ist vorerst nur eine Idee, ob's klappt werde ich mitteilen.

Im Gegensatz zu meinem letzen Projekt und auch den meisten hier vorgestellten, habe ich jetzt noch die Schwierigkeit zu bewältigen, die Zughüllen mit einzunähen. Da ich die Arbeit nicht am Rad, sondern mit ausgebautem Lenker ausführen möchte, werde ich die Schalt- und Bremshüllen noch rumhängen haben - wird sicher etwas fummelig. Bei meinen Sram Rival STIs kann man beide Züge gut von vorne einfädeln. Hat das mal jemand gemacht, wenn die Hüllen schon in Position sind? Ich kann mir vorstellen, dass das am Übergang zur Hülle hakt… Wenn dann schon alles genäht ist, hat man ein ernstes Problem. Zur Not werden die Züge auch vorher eingefäldelt - dann hängt da richtig viel rum.

Wird schon klappen - ich berichte und mache auch ein paar Bilder, vielleicht nicht ganz zu detailliert, wie einige von Euch…
Drückt mir die Daumen!
 
Um eine gleichmäßige Lochung enigermaßen schnell zu bewerkstelligen, habe ich die Idee, das Leder einfach durch eine Nähmaschine ohne Faden zu jagen, am besten durch beide Lagen gleichzeitig, damit sich die Löcher auch sicher gegenüber liegen. Hat das noch niemand ausprobiert? Bei sehr dickem Leder, dürfte das zwar an die Grenzen der Maschine gehen, aber meins ist dafür dünn genug, denke ich. Ist vorerst nur eine Idee, ob's klappt werde ich mitteilen.

Ja, habe ich schon gemacht. Funktioniert prima, auch wenn man nicht beide Lagen gleichzeitig perforiert. Meine Nähmaschine hatte aber einen zu geringen Stichabstand. Darum hab ich nur jedes 2. Loch benutzt. Die "leeren" Löcher sieht man aber nicht.

Viele Erfolg

Klaus
 
Ich werde die nächsten Tage mal meinen 2ten machen... hab jetzt noch 2 Lenker die noch eingenäht werden sollen. Fehlen noch die Hebel beim Dritten. Aber ich überlege auch wie ich etwas mehr Fleisch aufs Rohr bringen kann.. z.B. im Griffbereich oben und unten...ich hatte überlegt, alte Schläuche zu verwenden, 2 Lagen Schlauch, mit Pattex verklebt (Injektion) überlappende Lagen für weichen Anstieg... und dann Leder drüber und vernäht.

Ansonsten gibts doch diese Gelschläuche die man auch unterm Lenkerband verwenden kann... schon mal jemand probiert?
 
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Aber ich überlege auch wie ich etwas mehr Fleisch aufs Rohr bringen kann.. z.B. im Griffbereich oben und unten...ich hatte überlegt, alte Schläuche zu verwenden, 2 Lagen Schlauch, mit Pattex verklebt (Injektion) überlappende Lagen für weichen Anstieg... und dann Leder drüber und vernäht.

Hast Du meinen Post gelesen? Zellkautschuk ist wirklich unübertroffen. Gummi von Schläuchen bringt ja praktisch keine Elastizität und die Stufen wird man durch das Leder sehen und spüren. 3mm ist nicht viel - wie gesagt, der Lenker ist an Ende in etwa so dick, wie wenn man ein Korklenkerband drum wickelt. Hab gerade noch mal geggogelt und diesen Shop gefunden, der das Zeug auch in 2mm Stärke hat, dann aber nur selbstklebend, was für diese Anwendung durchaus geeignet ist. Das wär mir zu dünn, könnte aber nach Deinem Geschmack sein.

Dort sieht man auch, wie viel günstiger (pro Fläche) die 2 x 1 m Matten sind. Modulor ist aber nach meiner Recherche der einzige Shop, wo man kleinere Mengen erhält, aber eben nicht in 2mm Stärke. Wer übrigens mal Zellkautschuk verwendet hat, und ein handwerklicher Mensch ist, findet plötzlich eine ganze Reihe Anwendungen für dieses hochwertige und vielseitige Material. Allerdings benötigt man immer unterschiedliche Stärken… also doch bei Modulor holen.

Ja, habe ich schon gemacht. Funktioniert prima, auch wenn man nicht beide Lagen gleichzeitig perforiert. Meine Nähmaschine hatte aber einen zu geringen Stichabstand. Darum hab ich nur jedes 2. Loch benutzt. Die "leeren" Löcher sieht man aber nicht.

Toll, danke! Dann kann ich zuversichtlich sein. Mal sehen, ob ich mit der maximalen Stichlänge hinkomme. Beim letzen Lenker hatte ich gar nicht vorgelocht. Entsprechend mühsam war es. Ewig her, aber daran erinnere ich mich noch.
 
wie aber bringst du das Zeug aus der Mattenform sauber um den Lenker? Streifen wickeln? Gibts nicht Neopren schlauchförmig? Elastizität will ich ja gar nicht so sehr, bisserl Dicke will ich. Elastischer als das Lenkerrohr sind alte Schläuche alle mal, und sie hängen von der Decke...
 
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Schläuche haben den Nachteil, dass man sie über das Rohr schieben muss. Und damit sie nachher nicht rumwurschteln, müssen sie auch straff sitzen. Matten bzw. Streifen haben den Vorteil, dass man sie wickeln kann. Wenn sie noch von selber kleben, ist das wie Lenkerband, nur auf Stoß gewickelt und nicht überlappt. An den Kurven kann das allerdinx Probleme geben. Wie löst ihr das?
 
Nicht wickeln! Genauso, wie Ihr es mit dem Leder macht, nur viel einfacher: Streifen von der Breite des Lenkerrohrumfang schneiden. Leicht untermaßig - muss überhaupt nicht genau sein, weil das Zeug total elastisch ist. Das selbstklebende ist eher was für mutige, sichere Leute, denn da ist nicht viel mit korrigieren. Auch ranhalten zum "Trockenüben" und messen ist schwer, da das Schutzpapier auf der Klebefläche dem Zeug alle Elastizität nimmt. Ich hab daher normales genommen und einfach zwei Streifen doppelseitiges Klebeband (eher schmal, ca. 10mm wg Falten) längs auf den Lenker geklebt und zwar einen im Innenradius der Krümmung und einen außen. Den Streifen Kautschuk innen mittig fixieren und dann auf den äußeren legen, erst eine Seite, dann die andere. Man bekommt das wunderbar auf Stoß und völlig faltenfrei hin. Schließlich habe ich die "Naht" noch mit Textilband abgedeckt, weil mein Doppelseitige Klebeband nicht sehr stark fixiert und das auf Spannung geklebte Kautschuk mit der Zeit wieder frei gab. Das Textilband ist mir etwas zu breit geraten und hat daher Fältchen, die sich aber nicht durchs Leder drücken werden, denke (hoffe) ich. Nimmt man schmaleres, gibt es auch keine Falten

Da der Dropbar ja auf jeder Seite 2 Krümmungen in unterschiedlichen Ebenen hat, ist es sinnvoll, das Kautschukbett auf Höhe der Bremshebel oder STIs zu teilen. Schon allein, um die Aussparung für diese einfacher zu berwerkstellinen, aber auch um weiter vom Innenradius zum äußeren arbeiten zu können. Der nötige Stoß ist gar kein Problem. Wenn man, wie ich, eher schwach klebendes doppelseitiges Klebeband nimmt, kann sogar erst mal überlappend arbeiten, dann mit dem Cutter durch beide Schichten schneiden und den unteren Verschnitt (der dann schon klebt) raus ziehen. Liegen, wie bei mir, im Innenradius, zur Lenkermitte hin, die Zughüllen, muss dort vom Außenradius zum inneren gearbeitet werden (Es sein denn, man legt die Hüllen auf den Kautschuk, was mir aber wenig sinnvoll erscheint) Wenn man den Kautschukstreifen außen beim Anklenben etwas zieht, also dehnt, wird es auch kein Probelm sein, innen faltenfrei anzukommen. Wer keine Züge einzuarbeiten hat, sollte von innen nach außen arbeiten, was mir einfacher erscheint. Wie genau ich bei den Zügen verfahre, weiß ich noch nicht. Ich denke, ich lasse den Kautschuk genau bis an die Hülle laufen und nicht drüber. Also keine Polsterrung über den Hüllen zugunsten einer etwas schlankeren Optik - mal sehen…

Unten mal ein Bild vom ersten Viertel. ich muss jetzt auf einen neuen, rechten STI warten, bei dem eine Feder (auf wenige Tage genau innerhalb der Garantiezeit - puh!) ihren Dienst quittiert hatte. Dieser Tausch und die damit zangsläufig verbundene Wartezeit (der neue STI kann erst raus gehen, wenn der defekte eingetroffen ist) war überhaupt der Aulöser, das Lederprojekt in Angriff zu nehmen. Werde den Fortschritt hier posten…

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