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Ist jetzt nicht sooo spannend, aber für den Kurs...
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Herbie Sykes. Das Rennen gegen die Stasi. Die Geschichte des Radrennfahrers Dieter Wiedemann.Covadonga Verlag, 420 Seiten.
Nachdem ich Lötzschs Biographie gelesen habe, lag es auf der Hand, auch mehr über die Geschichte des republikflüchtigen DDR-Radrennfahrers Dieter Wiedemann erfahren zu wollen, der - Ironie des Schicksals - Cousin von Lötzsch ist.
Sykes wählte eine ungewohnte Struktur indem er sich größtenteils (abgesehen von der Einführung, dazu später mehr) aus dem erzählenden Part heraushielt und chronologisch die Beteiligten berichten lässt. Man bekommt also keine vom Author durchgekaute Story vorgesetzt, sondern Wiedemann, seine Frau, ehemalige Kollegen und Freunde kommen in kürzeren Passagen zu Wort und legen ihre Sicht der Dinge dar. Dies war wohl eine der Vorraussetzungen, dass Dieter Wiedemann erstmals umfänglich aus seinem Leben erzählt.
Das ganze wird garniert mit Ausschnitten aus der Stasi-Akte von Dieter Wiedemann, die dem Leser einen Eindruck von der Größe und durchdringenden Art und Weise des ehemaligen DDR-Geheimdienstes geben.
Zentrales Element der Geschichte ist die Liebe von Dieter Wiedemann und seiner Frau Sylvia, die eines der Top-Talente seiner Zeit dazu bringt, am System zu zweifeln und die Gefahr einer Republikflucht auf sich zu nehmen. All die Rennveranstaltungen und die Geschichten um den DDR Radsport bilden den erzählerischen Rahmen.
Leser, die sich bislang nicht mit den Besonderheiten des DDR Radsports auseinandergesetzt haben, werden sicher kopfschüttelnd aufnehmen, wie das Talentsichtungs- und Ausbildungsprocedre in der DDR funktioniert hat, wie Fahrer instrumentalisiert wurden, wie Erfolg oder Misserfolg das Leben beeinflussten.
Die Struktur war anfangs ungewohnt, allerdings kommt man schnell damit zurecht und die etwas mehr als 400 Seiten lesen sich schnell weg, da diese selten voll ausgenutzt werden. Die Einleitung muss als gelungen gelten, führt sie doch gut - den historischen Rahmen beachtend - an das Phänomen Radsport in der frühen (entbehrungsreichen) DDR heran. Natürlich dürfen hier die Querverweise auf Radsportgrößen wie Schur, Ampler, Meister, Weißleder und Co. nicht fehlen. Was eindeutig zu kurz kommt, ist die bildliche Gestaltung, die den Radsport nur am Rande berührt und mehr persönliche Einblicke gibt.
wo bekommt man denn die biograohie von lötzsch?
Ich hab das Buch letzte Woche als Geburtstagsgeschenk für einen Sportbegeisterten gekauft und kurz ein wenig reingelesen (hab vorher auch noch eine positive Rezension im Spiegel dazu gefunden): der Teil zum Radfahren ist schön zu lesen, gerade die Erfahrungen im Velodrom decken sich mit meinen wenigen recht gut, auch die Beschreibung zum Rennrad finde ich gut und amüsant beschrieben.Letzter Beitrag 25. Mai ? Na, das passt ja: in der "Zeit" dieses Datums erschien eine Besprechung des Buches: Meine Olympiade. Ein Amateur, vier Jahre, 80 Disziplinen von Illja Trojanow. Kein Rad-, sondern "General"sportbuch, aber die Vorstellung war mit dem Bahnradsport verknüpft: In der Ferry-Dusika-Halle (Wien) traf sich der Interviewer mit Hrn. Trojanow und Roland Waffler (Interessierte müssten Bescheid wissen), von dem jener schreibt, "er atme schlechte Luft ein und Enthusiasmus aus." Immerhin muss man bei diesem Buch nicht die Angst haben, dass es grottig geschrieben ist. Ob Herr Trojanow mit seiner Zeit von einsdreißig über 1000 m sein Generalziel, was für alle Disziplinen galt, erreicht hat - nämlich "halb so gut wie die Profis " zu sein - ...
Schöner Beifang im Artikel: "Wer dreimal hintereinander gewinnt, ist ein schlechter Mensch", angeblich Sprichwort der Lakota-Indianer (ich kenn kein´, wenns nich stimmt, sagen wir halt Zarathustra) Was gibt es viele schlechte Menschen in München !
Ui , ich dachte du meinst das ironisch, nein das Buch taugt leider nicht viel.
Vielleicht mal als meine kleine (bisherige) "best of" Liste:
Technik:
1 The Dancing Chain
2 Smolik Das Rennrad
3 Brügelmannkataloge der 70er und 80er
4 Toursonderhefte Technik 80er und 90
Bildbände
1 Bici di Coppi
2 Räder der Sieger
3 Campagnolo
4 Rebour
Biographien
1 Peter Winnen (Alles)
2 Paul Kimmage Rauhbeine rasiert
3 Coppi (Lemke)
4 Ferdi Kübler
Reportagen
1 Der Schweiss der Götter
2 Die Strafgefangenen der Landstrasse
3 Beim Giro di Italia
Belletristik
1 Das Geheimniss des Fahrradhändlers
2 Das Rennen
3 Giganten der Landstrasse
4 Salz im Kaffee
Hatten wir schon Henri Lesewitz: Held am Sonntag?
Endlich ein Mann, bei dem der Name Programm ist. Lesewitz beschreibt die Idee, im Suff mit Freunden geboren, bei einem der härtesten Mountainbike-Marathons, dem Cristalp, mitzufahren. Das alles wäre kein Problem, würde sich der Radsport der Protagonisten nicht seit Jahren auf das Auswendiglernen von Gewichtsangaben von Leichtbauteilen beschränken, während das Äußere der Lethargie der letzten Jahre zum Opfer wurde. Acht Monate Vorbereitungszeit verbleiben, die Grundlage ist 0.
Auch wenn es hier um MTB´s geht, habe ich lange nicht mehr so herzhaft lachen müssen, erkenne ich doch mich und unsere Zunft so wunderbar beschrieben wieder. Egal ob es um das abchecken der Gegner geht, das entspannte in der Gegend herumgucken am Gipfel des Berges, selbst wenn der Herzschlag Richtung 200 geht und man kurz vor dem Kollaps steht (nur keine Schwäche zeigen) oder den psychischen Vorteil des Rasierens der Beine.
Lesewitz hat eine tolle Art zu schreiben und versteht es, sich selbst als auch den Sport ein wenig auf die Schippe zu nehmen.
Nix für Leute, die viele Bilder in einem Buch brauchen, aber für zwei verregnete Nachmittage genau das Richtige.