Jaja wie war das? Wer den Schaden hat braucht sich um den Spott nicht zu kümmern! Spott und Häme sind auch nur Versuche Distanz zum Geschehen zu halten und soweit nicht bösartig erträglich!
Ich wollte eigentlich gerade nicht in die Heile-Heile Gänschen Ecke rutschen, wenngleich freundliche und ernstgemeinte Genesungswünsche als positive Energie jedem helfen können wieder auf die Beine zu kommen. Damit es ernst bleibt geht es aber imho eher nur situativ und nicht in einem eigenen Thread.
Die Details sind OT aber kurz
Schau mal in meine letzten Beiträge, da ist schon erkennbar was passiert ist. Wir sind Sonntag vor zwei Wochen morgens los, um die Runde Hamburg, Stade, Wischhafen, Glücksburg, Wedel Blankenese Hamburg zu Ende zu fahren, die wir das WE zuvor wegen kalt, naß ecklig in Stade abgebrochen hatten. Bei tollem Wetter haben wir bei Jork nach den ersten Stunden Pause gemacht. Die leere Erdbeerschale habe ich 10:42 photographiert. Danach kommen Richtung Stade der Fähranleger nach Schulau und etwas später noch eine Brücke. Ich erinnere, dass ich oben noch auf Madame gewartet habe. Meine Erinnerung setzt dann wieder am Dienstag auf der Intensiv des Elbeklinikums Stade ein! Die Erstversorgung ist super gemacht worden. Überhaupt sind Ärzte und Pflege hier super.
Gesehen hat niemand was. Auch meine Frau hat es nur gehört. Rekonstruiert muß folgendes passiert sein: Etwa 20min nach der Brücke kommt auf dem Elberadweg eine Stelle an der Wurzeln den Asphalt angehoben haben. Aufgrund der Lichtverhältnisse habe ich das nicht oder viel zu spät gesehen. Ich muß mit dem Vorderrad gegen die Wurzel gefahren sein und zwar so, dass das Rad unter mir nach rechts weggedrückt worden ist und ich mit vollem Speed (das GPS meiner Frau sagt 30kmh) links auf Oberschenkel und Schulter gefallen bin. Die Schulter ist implodiert, d.h. das Schlüsselbein hat sich in ca 12 Teile zerlegt. Mit der kolabierenden Schulter ist mein Kopf auf den Asphalt geprallt. Ohne
Helm meinen die Ärzte hätte ich das wohl nicht überlebt. Seitdem haben die Bell Labaratories einen festen Platz in meinen Nachtgebeten. Trotzdem hat der Aufprall für einen Schädelbasisbruch und einen Bruch des Felsenbeins gereicht. Derweilen haben sich am Oberschenkel durch den Aufprall die Haut und Muskelschichten voneinander getrennt und den Ärzten die Gelegenheit verschafft in einer OP etwa einenLiter Blut aus den Zwischenräumen zu entfernen um dann alles Schichtweise säuberlich wieder zusammenzunähen. Die Schulter, d.h. das Schlüsselbein ist in der gleichen OP zusammengebaut und mit einer Platte befestigt worden. Die Platte bleibt auch nachdem die Knochen geheilt sind noch ein Jahr. Erste Belastbarkeit der Schulter ist noch acht Wochen entfernt. Die übrigen Hämatome strahlen mittlerweile in allen Farben des Regenbogen. Wo man wegen der 12cm Kopfplatzwunde zum Nähen die Haare abrasiert hat stehen auch schon wieder Stoppeln.
Nach der Erfahrung kann ich nur sagen: Wer ohne
Helm Rennrad fährt kann nur ein suizidaler Depp sein. Das ich einen
Helm getragen habe ist zwar kein Zufall gewesen. Die Erkenntnis der Notwendigkeit aber auch erst ein kürzlich zuvor erfolgter Denkschritt.
Wenn das Teilen dieser Erfahrung einen
Helm in einer kritischen Situation auf einen Kopf bringt wo sonst nichts gewesen wäre war es wert diese Erfahrung zu teilen