Standard vor SLR waren Bowdenzüge aus mit Kunststoff ummantelten Stahlspiralen in denen der Zug lief. Die Reibungsverminderung zwischen Stahl auf Stahl erreichte man durch Fett oder Öl. Der Kettenöler am Bowdenzug ist mir noch in Erinnerung. Das war eine sehr grobe Mechanik und sehr wechselhaft in der Wirkung. Frisch geschmiert gings so, dann wurde es stets schlimmer.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat
Shimano dann aus Bremsgriff, Bremse und Bowdenzügen ein geschlossenes System gemacht.
Die wichtigste Neuerung waren wohl die selbstschmierenden Teflonhüllen in denen nun die Züge liefen. Kunststoff an mehreren Stellen an Bremsgriff und Bremskörper reduzierte die Reibung zusätzlich so deutlich, dass schwächere Federn möglich wurden. Eigentlich konnte man da erst von Feinmechanik reden.
Wer mal ein Kabel durch einen Kanal geschoben hat wird wissen, dass dies am einfachsten geht, wenn an einem Ende einer schiebt und am anderen Ende einer zieht, am besten synchron. Das hat auch damit zu tun, dass nicht jedes mal das Losbrechmoment, also der Übergang von der Haftreibung in die Gleitreibung überwunden werden muss.
Den Job der beiden Strippenzieher übernehmen bei SLR zwei Federn, die sich zuarbeiten.
Der mit teflongeschmierten Bremszughüllen stark reduzierte Losbrechmoment macht auch alte Eingelenker wie Modolo Speedy deutlich besser dosierbar.
Ergänzend ist zu sagen, dass Reibung auch proportional mit der Länge des Bowdenzugs steigt. Das ist der Grund warum die hintere Bremse deutlich weniger Bremskraft oder eben geringere Bremswirkung hat.
Von der zur Verfügung stehenden Handkraft wird viel zur Überwindung der Haftreibung verbraten.
Eine Unterbrechung des hinteren Bremszugs mit Gegenhaltern am Oberrohr ist eine einfache Methode, die Bremskraft der hinteren Bremse zu erhöhen.