Wollfaden (...) Staubsauger
Blumendraht (...) Öse (...) von beiden Seiten (...) verhaken
Nichts davon ist falsch, aber ihr mögt es schon gern etwas komplizierter, oder?
Selbst, wenn alles komplett ausgefädelt wurde und man vor einem nackten Rahmen mit zwei Löchern steht, ist doch der neue Innenzug eigentlich immer ein wenig zu lang. Vor den letzten ca. 1-2 cm davon macht man einfach mit den Fingern einen definierten, aber nicht zu starken Knick.
Der Knick ist gerade noch sanft genug, um eine Außenhülle drüberschieben zu können; der Zug darf am Ende nicht auffasern (deshalb eben einen neuen, ungekürzten nehmen).
Dann wird der Zug zwischen zwei Fingern durchs erste Loch geführt und nach einem guten Stück Weg, wenn das abgewinkelte Ende etwa in der Nähe des anderen Lochs sein müsste, zwischen den Fingern hin und her gedreht, bis das Ende dank des Knicks einfach ins Loch "einrastet".
Die Außenhülle wird anschließend über den Innenzug durch den Rahmen gefädelt, aber der Zug kann und darf ruhig schon der endgültige sein.
Ganz selten kann es dabei mal passieren, dass man mit einem winzigen Haken aus Bindedraht ein wenig nachhelfen muss, aber der "Trick mit dem Knick" hat bei mir bislang auch in ausgesprochen verfahrenen Situationen immer funktioniert, bzw. überhaupt erst das Einfädeln von Führungsröhrchen in neu- oder umgebaute Rahmen ermöglicht.
Siehe dazu auch:
https://www.rennrad-news.de/forum/threads/aus-schrott-mach-neu-aufbau-eines-durifort-888.85834/
Der Trick mit Faden und Sauger funktioniert dagegen nicht, wenn irgendein klebriger Hohlraumschutz in den Rohren ist oder die artistische Verlegung eines Lichtkabels durch mehrere Rahmensektionen nötig wird. Wie man ein Lichtkabel anschließend mit dem Knickzug einzieht, ist aber wieder ein anderes Thema.
Ansonsten würde ich im gezeigten Fall annehmen:
Wenn die Zughülle noch vor dem sichtbaren Röhrchen-Stummel am Rahmen extra eine Endkappe als Anschlag hat, dann geht der komplette Zug samt Hülle wahrscheinlich nicht durchs Röhrchen.
Rahmen, bei denen aber nur der Innenzug frei und ohne Röhrchen durchgefädelt wird, sind mir noch nicht oft begegnet, bei Bremszügen z.B. überhaupt noch nie.
Rahmen, bei denen der komplette Zug samt Hülle frei im Rohr hängt, sind mir wiederum mit solchen eher filigranen "Rohrstummeln" noch nicht oft begegnet; da ist dann meistens ein stabiles Anlötteil mit "Kragen" auf dem Rohr und verstärkt das relativ große Loch.
Du kannst also fast schon davon ausgehen, dass da zumindest ein dünnes Röhrchen für den Innenzug durchgeht, oder dass das durchgehende Röhrchen sogar dick genug für die Zughülle ist und die Endkappe nur aus Bequemlichkeit drangestümpert wurde.