Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage

[MukMuk]

Danke, JUR!

Aber wonach richtet man sich denn, wenn die felge jeweils zur Hälfte in eine andere Richtung zieht?

 

[marcfw]

JUR: ... Angezogen werden die Speichen doch immer im Uhrzeigersinn? (Wenn ich so davorsitze, dass der Freilauf rechts ist?)

Guck im Felgenbett auf den Nippel.
Wenn du den jetzt mit einem Schlitzschraubendreher drehen würdest, dann ist fest, also anziehen ganz konventionell nach rechts (im Uhrzeigersinn).

 

[Tremalzo²]

Spanne ich es so ein, dass der Freilauf links ist, deckt es sich noch weniger mit er Markierung.

Trau keiner Markierung, die Du nicht selbst angebracht hast.

Aber wonach richtet man sich denn, wenn die felge jeweils zur Hälfte in eine andere Richtung zieht?

Mach zuerst den gröbsten Achter raus, wie von JUR beschrieben. Wenn das dein Zentrierständer zuläßt, stell einen der Taster so ein, daß er an einer bestimmten Stelle der Felge, z.B. am Ventil gerade berührt. Dreh ("schlag") das Rad im Zentrierständer um. Dann wirst Du an der gleichen Stelle einen Abstand haben. Falls es spannt, stell es jetzt nochmal auf Berührung und dreh das Rad nochmal um. Dann dreh die Schaube rein, bis sie wieder berührt und zähl dabei die Kanten der Hutmutter mit, um die Du drehen mußt. Dreh wieder um die Hälfte zurück und Du hast die Mitte gefunden, sozusagen "ermittelt". Einmitten durch Umschlagen. Jetzt kannst Du zentrieren.

Speichen haben ein Rechtsgewinde, richtig. Wenn Du also davorsitzt und von der Felge in Richtung der Nabe schaust, ziehst Du den Nippel im Uhrzeigersinn an. Das merkst Du aber auch gleich.

 

[JUR]

Die mittigste Position der Felge mit dem Fühler markieren und dann das Rad umdrehen um festzustellen wo genau der Ausschlag zur Mitte ist. Dann erstmal rund machen...dann die Mitte suchen (gilt nicht für morgen!).
Ansonsten alle Nippel lösen bis der Anfang vom Gewinde sichtbar ist und dann alle Nippel gleimäßig anziehen. Rechts etwas mehr, weil Hinterrad.

Edit: Tremalzo² hat das noch besser erklärt

 

[Tremalzo²]

Jetzt hammer's aber geschafft. Der Rest ist Übung.

Die Speichenspannung habe ich früher immer durch Anschlagen mit einem Schraubenzieher und Vergleichen der Tonhöhe mit einem "guten" LRS verglichen. Aber man wird älter, das Gehör läßt nach - dafür kann man sich endlich ein Tensiometer leisten. Das würde MukMuk sicher auch gefallen.

 

[JUR]

Taugt das Teil vom "Parkplatz"?

 

[Tremalzo²]

Ja, durchaus. Da ist eine Tabelle dabei, die für eine abgelesene Auslenkung auf einer Skala von 0 .. 50 für die gängigen Speichentypen die entsprechende Zugkraft angibt. Wenn man sich damit vertraut gemacht hat, kann man sehr gut damit arbeiten. Andererseits ist das ein Meßzeug, das man wirklich nicht unbedingt braucht.

 

[MukMuk]

Vielen Dank für die vielen brauchbaren Tipps!

Ich habe es nun mal mit einer Mischung aus allem versucht und habe das Gefühl, dass das etwas werden könnte.

Vorgegangen bin ich nun so:

1. Beulen ausmerzen, wie von JUR geraten (Gegenseite anziehen, Betreffende Seite lockern)
2. Laufrad immer wieder drehen, um sich der Mitte der Fühler zu nähern, wobei ich immer alle Speichen dazu auf einer Seite leicht gelockert und auf der anderen leicht angezogen habe. Danke für den Tipp, Tremalzo²!

Das Laufrad dreht sich nun so.Noch nicht perfekt, aber deutlich besser als zuvor. Wenn ich da heute Mittag noch etwas Zeit investiere, müsste ich das hinkommen. Bisher habe ich auch noch keinen Höhenschlag verursacht

KnoffHoff*

 

[JUR]

Geht doch und da geht noch was.

 

[MukMuk]

Geht doch und da geht noch was.

Für die erste halbe Stunde bin ich damit ganz zufrieden. Zumindest scheine ich nun das Prinzip etwas verstanden zu haben, dank Deiner guten Hilfe

Mit etwas Übung und Geduld, wird das sicher noch etwas werden. Ich habe nur immer Angst, dass ich einen Höhenschlag einbaue, da ich die Speichenspannung nicht prüfen kann. Das wichtigste ist wohl sicher, dass man es nicht zu punktuell macht und immer nur mit einer 1/4 Umdrehung arbeitet.

 

[MukMuk]

Verflucht!

Jetzt macht das auch noch Spaß ...

 

[Tremalzo²]

Verflucht!

Jetzt macht das auch noch Spaß ...

Zen-trieren...

Wikipedia: Die Kalligrafie des Ensō (円相, japanisch „Kreis“) verkörpert Leerheit und Vollendung; sie wird häufig als visuelles Symbol für Zen verwendet.

 

[d2_dome]

Die FC-7410 müsste ja auch eloxiert sein, so wie das Exemplar hier aussieht, ist das aber nicht mehr zu retten.
Daher wollte ich enteloxieren und aufpolieren.
15 Min und 3 Kappen Rohrfrei haben nicht wirklich viel bewegt, das ging bei schwarzen Teilen viel fixer...

Braucht das Ganze also eine höhere Konzentration oder nur mehr Zeit? Kann die Kurbel theoretisch auch zu lange drin sein?

Danke!

 

[MukMuk]

Hatte ich auch schon. Die Eloxierung ist noch zu gut. Länger wirken lassen oder vorher etwas anschleifen.

 

[MukMuk]

Die erste Felge mit dem Seitenschlag habe ich nun hinbekommen. Läuft absolut rund und die Höhe stimmt auch durchgängig. Dann habe ich mich heute Mittag an die zweite mit ordentlichem Höhenschlag gemacht und die läuft nun auch wieder rund. Höhe stimmt auch wieder. Mein Rücken schmerzt nun etwas und ich sehe nur noch unscharf, da ich oft ein Auge zukneifen musste um den Abstand zu kontrollieren, aber ich bin sehr zufrieden, da die beiden LR nun wieder verwendet werden können. Macht wirklich Spaß!

 

[Gelöschtes Mitglied 37900]

Vergiß mal die Sache mit der Mittigkeit im Zentrierständer.
Um die Mittigkeit zu kontrollieren, benötigst Du eine Zentrierlehre.
Alles andere halte ich für Murks, für reines Schätzen.
Immerhin sind Zentrierständer in sich elastisch, völlig mittig wirst Du allein damit nicht zentrieren können.
Orientiere Dich beim Auszentrieren des Seitenschlages auf eine Seite, also rechts oder links.
Die Zentrierlehre wird Dir dann später sagen, ob die Felge mittig steht.
Steht sie z.B. zu weit nach rechts, ziehst Du alle linken Nippel etwas an; steht sie zu weit nach links, ziehst Du die rechten Nippel an oder löst die linken.
Und vergiß mal ganz schnell den Strunz, daß beim Zentrieren nur festgezogen, niemals gelöst wird!

 

[LeifMichelsen]

Was ich auch erst lernen musste was das zentrieren betrifft: Man muss sich erst einmal klar machen, in welche Richtung wirklich gedreht werden muss, wenn ich eine Speiche anziehen will. Spaßeshalber dazu einfach mal den Nippeldreher ansetzen und die Felge einmal rund laufen lassen. Alle 90° mal drüber nachdenken, wohin man jetzt drehen müsste, dann fällt der Groschen: Steht der Nippel vor einem oder oben, dreht man nämlich nach links und damit gefühlt verkehrt. Daher: linksherum/rechtsherum beim Zentrieren aus dem Wortschatz streichen, statt dessen einfach im/gegen den Uhrzeigersinn verwenden. Und immer konzentriert bleiben Und natürlich sowohl spannen als auch entspannen!

 

[dschenser]

Weil wir eben dabei sind. Muss meinen hinteres LR nach dem Ausritt nachziehen bzw. die kleinen Schläge rausziehen. Soweit so gut, das Richten ist normal und kein Problem. Nun meine Frage: Wann sollte man das Rad wieder gescheit Zentrieren nach all der Nachstellerei? Da sich der Schlag meist an einer Stelle/in einer Region des Rades befindet, dürfte sich das Rad im Ganzen verziehen d.h. die Zentrieung verändern irgendwann, oder? Und, irgendwann, so mein Eindruck/Gefühl, ist die Grenze des Anziehens/Nachstellens erreicht, da kein Speichengewinde mehr vorhanden ist. Das würde bedeuten alle Speichennippel etwas lösen um wieder "Luft" zu haben?

 

[Tremalzo²]

Vergiß mal die Sache mit der Mittigkeit im Zentrierständer.
Um die Mittigkeit zu kontrollieren, benötigst Du eine Zentrierlehre.
Alles andere halte ich für Murks, für reines Schätzen.

Och nö, nicht schon wieder so ein sperriges Teil. Das ist doch nur eine Frage der Toleranzen, die wir uns zugestehen. Ich denke, bei der (Un)genauigkeit, die bereits ein Rahmen aufweist, ist eine Mittigkeit von ±1 mm völlig ausreichend. Das ist sogar mit meinem 35-Euro-Lämmerschwanz-Zentrierständer möglich. Beim Fahren merkt das kein Mensch.

Für den Zen-Meditations-Zentrierer ist die Elastizität im Zentrierständer allerdings schon nervig. Irgendwann, irgendwann... bau ich mir einen Zentrierständer mit zwei Granitsäulen... ja, und mit einem kleinen plätschernden Wasserfall.

 

[Gelöschtes Mitglied 37900]

Das ist doch nur eine Frage der Toleranzen, die wir uns zugestehen. Ich denke, bei der (Un)genauigkeit, die bereits ein Rahmen aufweist, ist eine Mittigkeit von ±1 mm völlig ausreichend.

Bei +-1mm spielt´s nicht wirklich eine Rolle, nur bei Perfektionisten

Irgendwann, irgendwann... bau ich mir einen Zentrierständer mit zwei Granitsäulen... ja, und mit einem kleinen plätschernden Wasserfall.

Und den stellst Du dann in den Zen(trier)Garten