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Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage

  • Ersteller Ersteller fresh ginger
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Vergiß mal die Sache mit der Mittigkeit im Zentrierständer.
Um die Mittigkeit zu kontrollieren, benötigst Du eine Zentrierlehre.
Alles andere halte ich für Murks, für reines Schätzen.
Immerhin sind Zentrierständer in sich elastisch, völlig mittig wirst Du allein damit nicht zentrieren können.
Orientiere Dich beim Auszentrieren des Seitenschlages auf eine Seite, also rechts oder links.
Die Zentrierlehre wird Dir dann später sagen, ob die Felge mittig steht.
Steht sie z.B. zu weit nach rechts, ziehst Du alle linken Nippel etwas an; steht sie zu weit nach links, ziehst Du die rechten Nippel an oder löst die linken.
Und vergiß mal ganz schnell den Strunz, daß beim Zentrieren nur festgezogen, niemals gelöst wird!

Danke für die Tipps zum zentrieren! :)

Eine Zentrierlehre habe ich da. Die kann ich ja mal auspacken und kontrollieren, was ich da gestern als Mitte eingestellt habe. Insgesamt habe ich es aber genau so gemacht. dass ich zuerst die Beulen beseitigt habe, dass es rund läuft. Dann habe ich es durch jeweils einseitiges anziehen und lösen in die entsprechende Richtung bewegt. Sogar den Höhenschlag konnte ich beseitigen. Endlich habe ich die Scheu vor dem Zentrieren verloren und könnte mir gerade auch vorstellen endlich mal die beiden NOS Felgen einzuspeichen. Das prinzipielle Vorgehen scheine ich ja nun verstanden zu haben.

Wie kann ich denn die Speichenspannung abschliessend noch besser einstellen?

Da ich ja nun Spaß an der Sache gefunden habe, wäre die Frage, ob ich mir nicht einen genaueren Zentrierständer besorgen sollte. Was würde sich denn da bis 200€ anbieten? Bekommt man da schon etwas besseres?

Aktuell habe ich einen recht einfachen von Minoura:

initial_build.jpg
 

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Re: Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage
Die Genauigkeit hängt nicht vom Zentrierständer ab, sondern von Deiner Übung und Deiner Fertigkeit.
Ein Ständer, der steifer und schwerer ist, ist vielleicht komfortabler, aber nicht genauer.
Und Modelle mit Meßuhren sind Spielerei.
Meiner ist ein Eigenbau:



Wie es bei modernen Carbonfelgen mit minimaler Speichenzahl aussieht, weiß ich nicht, ich baue seit über 25 Jahren nur klassische Laufräder.
Und hab bis heute noch nie einen Tensiometer benutzt.
Die Speichenspannung ist Erfahrungssache und Sache persönlicher Vorlieben.
Dennoch habe ich, seit ich meine Laufräder selbst baue, noch nie einen Speichenbruch gehabt.

Kleiner Tip:
tauche vor dem Aufspeichen das Gewindeende der Speichen in Sprühwachs (Hohlraumkonservierspray).
Auch den Nippel tauche ich kurz in Wachs ein (etwas in einen kleinen Deckel sprühen).
Das Wachs schmiert anfangs die Nippel, so daß sie sich leicht spannen lassen und verhindert damit auch zu einem ganzen Teil, daß sich die Speichen verdrehen.
Etwas Wachs auf einen kleinen Pinsel und die Nippellöcher in der Felge eingepinselt reduziert auch dort die Reibung.
Wenn das Wachs dann zäh wird, hast Du einerseits eine Art Schraubensicherung, wobei sich die Nippel dennoch auch nach Jahren noch gut nachdrehen lassen.
Andererseits verschließt das Wachs den Spalt zwischen Nippel und Speiche. Regenwasser, welches geradezu in Kapillaröffnungen hineingesaugt wird, bleibt damit draußen. Ebenso der Schmutz. Und gewachste Ösen rosten nicht.
 
Fahrradläden nehmen einen Schraubenkleber, der aber so fest ist, dass man das Rad nicht nachzentrieren kann.
Ein solches Laufrad hatte ich, als ich Anfang der 90er in einem Radladen arbeitete, einmal von einem Kunden.
Hab dann nur noch die Nippel tauschen und das Speichengewinde abwischen können; war ne Riesensauerei.
Nicht zu empfehlen, auch wenn es manchmal in "Fach"Zeitschriften empfohlen wird.
 
Wäre ein Tensiometer für das erlernen der richtigen Spannung vielleicht hilfreich? Da ich ja nicht weiß, wie sich eine richtig gespannte Speiche anfühlt, oder welchen Klang sie macht, könnte das einem Anfänger wie mir doch sicher helfen, bis man es mal im Gefühl hat?

Die größten Sorgen macht mir aber noch die Berechnung der Speichenlänge für die Naben. Muss ich mir nochmals ansehen. Wäre ja nun genau das richtige für lange Herbstabende. :)

Gibt es empfehlenswerte Bücher zu dem Thema?
 
Wäre ein Tensiometer für das erlernen der richtigen Spannung vielleicht hilfreich? Da ich ja nicht weiß, wie sich eine richtig gespannte Speiche anfühlt, oder welchen Klang sie macht, könnte das einem Anfänger wie mir doch sicher helfen, bis man es mal im Gefühl hat?
Gute Frage...
Als ich in den 80ern damit anfing, hat noch niemand von den Dingern gesprochen.
Aber ich könnte mir vorstellen, daß man sich zu sehr auf Spannungsangaben verläßt als später auf Erfahrung.
Tensiometer messen die seitliche Auslenkung/Durchbiegung einer Speiche bei einer bestimmten Druckkraft. Dabei ist allerdings schon die Speichendicke sowie deren Festigkeit schon ein Problem, da sie zu großen Abweichungen führen können. Vermutlich versagen die Dinger bei Messerspeichen vollends ;)
Ich selbst fahre Hinterräder mit 7-fach, aber auf 130mm-Achse. Das ermöglicht ein sehr symmetrisches Hinterrad, welches sehr seitensteif ist. Dabei kann man auch mit der Spannung heruntergehen, was den Komfort spürbar steigert. Sehr asymmetrische Hinterräder brauchen sehr hohe Spannungen, damit der Käse überhaupt hält.
Mir ermöglicht das, 20mm-Reifen zu fahren und dennoch mehr Komfort als moderne Laufräder mit Breitschlappen zu haben. Mir macht auch keiner weis, daß Breitreifen leichter laufen.

Die größten Sorgen macht mir aber noch die Berechnung der Speichenlänge für die Naben. Muss ich mir nochmals ansehen. Wäre ja nun genau das richtige für lange Herbstabende. :)
Dafür gibts diverse Kalkulatoren. Der "spocal" hat mir gute Dienste geleistet.
Andererseits gibt es hier vlt. genug Leute, die Dir die Längen nennen können.
Einfach mal nachfragen, Felgentyp, Nabe und angepeilte Speichen nennen sowie Lochzahl.


Gibt es empfehlenswerte Bücher zu dem Thema?
Weiß ich nicht. Aber die Gefahr besteht, daß sich Bücher gegenseitig widersprechen :)
 
Mal noch eine Frage zur Zentrierlehre: Diese verstellbare Schiene in der Mitte gehört doch sicher anders herum montiert, so dass man das Loch auf der Achse aufsetzen kann? So herum montiert ergibt die doch gar keinen Sinn? Unten ist die Schiene nur abgewinkelt.

Bildschirmfoto 2013-09-22 um 09.37.07.png
 
Die Genauigkeit hängt nicht vom Zentrierständer ab, sondern von Deiner Übung und Deiner Fertigkeit.
Ein Ständer, der steifer und schwerer ist, ist vielleicht komfortabler, aber nicht genauer.
Und Modelle mit Meßuhren sind Spielerei.

Für den Hobbyschrauber kommt ja noch der Spaßfaktor hinzu.

Wenn sich mein Zentrierständer schon verwindet, wenn ich ihn nur ansehe, kann ich beim Zentrieren nur noch an "endlich mal einen g’scheiden Zentrierständer" denken. Und das ist ja nicht der Sinn des Zeitvertreibs.

Was ich an Meßuhren schätze, ist nicht der angezeigte Wert. Wenn man die Seitenmeßuhr so einrichtet, daß der Zeiger am Sollwert nach unten steht, lassen sich die Abweichung und ihre Richtung mit einer deutlichen Übersetzung visualisieren. Entsprechend die Höhenmeßuhr, Zeiger nach rechts. Bei einem herkömmlichen Ständer höre ich nur ein Schleifen oder sehe einen Lichtspalt.

Mit der Meßuhr kommt dann der Rollentaster. Schließlich stört es den Ästheten auch, wenn ein Meßzeug über das Werkstück schleift.

Aber der Weg von unzweckmäßigem Werkzeug bis zu lächerlichem overkill ist oft nicht allzu weit.

Mir gefallen die Stringendo-Konstruktionen, die in der Bucht angeboten werden. 400 Euro... o_O


 
Für den Hobbyschrauber kommt ja noch der Spaßfaktor hinzu.

Wenn sich mein Zentrierständer schon verwindet, wenn ich ihn nur ansehe, kann ich beim Zentrieren nur noch an "endlich mal einen g’scheiden Zentrierständer" denken. Und das ist ja nicht der Sinn des Zeitvertreibs.
Wenn der natürlich so instabil ist, ist ein hochwertigeres Teil allemal sinnvoller :)


Was ich an Meßuhren schätze, ist nicht der angezeigte Wert. Wenn man die Seitenmeßuhr so einrichtet, daß der Zeiger am Sollwert nach unten steht, lassen sich die Abweichung und ihre Richtung mit einer deutlichen Übersetzung visualisieren. Entsprechend die Höhenmeßuhr, Zeiger nach rechts. Bei einem herkömmlichen Ständer höre ich nur ein Schleifen oder sehe einen Lichtspalt.
Ist vielleicht auch Gewohnheitssache. Ich bin die "Lichtspaltmethode" gewohnt.
Bei Felgen älteren Datums (80er/frühe 90er) muß man allerdings bedenken, daß diese am Stoß oftmals etwas breiter waren, was die Anzeige der Meßuhr beeinflußt.

Mir gefallen die Stringendo-Konstruktionen, die in der Bucht angeboten werden. 400 Euro... o_O
Kommt sicherlich darauf an, ob es einem das wert ist. Bei so viel Kohle baue ich dann doch lieber selbst. :)
 
Ich finde jeder, der sich mit "alten" Rennrädern beschäftigt sollte mindestens einmal eigene LR bauen.
Ich rate auch jedem dazu das zu tun. So schwer ist das nicht und es ist definitiv keine Geheimwissenschaft.
Damit die Mähr vom unerlaubten Nippellösen austirbt...
Der Tip mit dem Sprühwachs ist goldwert.
Ich habe das bei den letzten beiden LRS angewendet und war erstaunt,
wie gut die sich nach dem Einfahren nachzentrieren ließen.
"Einspeichen ist Vertrauenssache..." (Hans-Christian Smolik)
 
Wie ist das denn, wenn die Felge insgesamt noch einen Tick weiter auf eine Seite wandern soll, man aber auf der "Ziehseite" schon am Maximium der Spannung ist und es auf der anderen Seite eher schon locker zugeht?
 
Das mache ich immer mit Leinöl. Das schmiert erst, verharzt aber bald und wirkt als Kleber.
Fahrradläden nehmen einen Schraubenkleber, der aber so fest ist, dass man das Rad nicht nachzentrieren kann.
Kann man nicht so pauschal sagen, wenn die sich nicht mehr lösen lassen, dann nehmen die die falsche "Suppe".

Es gibt von Loctite eine Schraubensicherung 222 (von den anderen Herstellern sicher auch irgendwas), die eigentlich dafür gedacht ist, zB Vergaser Einstellschrauben gegen Verdrehen zu sichern, aber sich dennoch auch später korrigieren lassen muß. Ich fahre u.a. Motorräder, die dazu neigen alle Teile wegzuschmeissen und da ist fast alles damit oder mit Draht gesichert. Das läßt sich auch ein halbes Jahr später prima lösen oder korrigieren.
Im übrigen, wenn es gar nicht mehr geht, alle Loctite Schraubensicherungen (ausser wenn sie ausdrücklich für höhere Temperaturen geeignet angegeben) machen nach Erwärmen auf ca 200 ° dicke Backen, da ist Wärme nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Materialausdehnung, zusätzlich positiv nützlich.


Leinöl, Wachs oder Genossen finde ich beim Fahrrad trotzdem zeigenössischer.
 
Oh. Es handelt sich um eine relativ neue Felge, die mal perfekt war. Hat einen Seiten und Höhenschlag. Löst man da alle Speichen die zu fest sind erst Mal wieder?
 
Oh. Es handelt sich um eine relativ neue Felge, die mal perfekt war. Hat einen Seiten und Höhenschlag. Löst man da alle Speichen die zu fest sind erst Mal wieder?
Ich denke zuerst einmal den Seitenschlag zentrieren.
Zuerst die gegenüberliegende Seite nach der gezogen werden soll lösen!
Dann erst die Speiche der anderen Seite.
Würde ich so machen.
Höhenschlag zuletzt raus machen.
 
Wie ist das denn, wenn die Felge insgesamt noch einen Tick weiter auf eine Seite wandern soll, man aber auf der "Ziehseite" schon am Maximium der Spannung ist und es auf der anderen Seite eher schon locker zugeht?

Oh. Es handelt sich um eine relativ neue Felge, die mal perfekt war. Hat einen Seiten und Höhenschlag. Löst man da alle Speichen die zu fest sind erst Mal wieder?
"Maximum der Spannung" ist ja immer relativ ;)
Daß die Speichen links bei sehr asymmetrischen Hinterrädern mitunter verdächtig locker sind, ist technisch bedingt und läßt sich nicht vermeiden.
Was Du machen kannst:
setz das Laufrad mitsamt Zahnkranz in den Hinterbau und schau, ob zwischen dem kleinsten Kranz und Ausfaller noch Platz ist (die Kette sollte dabei auf dem kleinsten Kranz aufliegen).
Wenn ja, läßt sich bei Naben konventioneller Bauart (mit Gewindeachse, also schraubbaren Konen etc.) der Nabenkörper nach rechts verschieben, wenn Du rechts eine Distanzscheibe herausnehmen kannst. Setz diese dann auf die linke Seite. So wandert die Nabe insgesamt nach rechts, die Felge aber zum linken Flansch hin.
Das gibt mehr Symmetrie, mehr Seitensteifigkeit und leichteres Zentrieren.
 
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