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Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage

  • Ersteller Ersteller fresh ginger
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Ich habe eine Anfängerfrage:
Ich stelle fest, daß die Kraft, mit der der Schnellspanner gespannt wird, einen erheblichen Einfluss auf das Lagerspiel hat. Lasse ich ganz leichtes Spiel am Lager zu, so ist dieses schon beim 135° Winkel vom Schnellspanner verschwunden. Die Restlichen 45°, die der Schnellspanner dann noch muß, stellen mir das Lager offensichtlich zu fest. Aus Sorge, das Vorderrad zu verlieren oder mir das Hinterrad aus den horizontalen Ausfallenden zu ziehen, ziehe ich den Schnellspanner "recht gut" an - ich habe kräftige Hände.

Die Frage ist aber: Wie fest muß denn ein Schnellspanner sein? Kann das jemand n Worte fassen?
Ich habe das schon gegoogelt, ich kann aber mit Aussagen wie "fest genug" wenig anfangen.

Da gibt es massig Spielraum, je nach Schnellspanner, Nabe, Gabel und Rahmen.

Dass die Kraft des Schnellspanners auf das Lagerspiel wirkt, ist normal und wurde in alten Reparaturhandbüchern auch immer genau so erklärt. Je "weicher" die Achse (Material, Bauform, Wandstärke), desto mehr muss man damit rechnen, und natürlich wird dabei nicht das Achsmaterial dauerhaft gestaucht, sondern elastisch verbogen. Streng genommen stimmt die Ausrichtung der achsseitigen Lagerschalen dann sowieso nicht mehr, aber das kann man vernachlässigen.

Wie fest ein Schnellspanner angezogen werden muss, kann und darf, hängt davon ab,
  • welche Belastungen er selbst aushält: Moderne Exemplare mit Kunststoff-Einlage müssen oft erstaunlich fest angezogen werden, weil sich die Einlage verformt, die noch festeres Anziehen aber nicht mehr aushält.

  • welche Belastungen Rahmen und Gabel aushalten: Sollte man eine moderne Kohlefasergabel mit Kohlefaserausfallenden haben, lieber nicht allzu fest anziehen.

  • wie sehr das Rad im Rahmen oder in der Gabel unter Belastung überhaupt wandern kann: Ein Vorderrad (kein Nabendynamo) fällt nicht so leicht aus der Gabel und es reicht, wenn sein Spanner gerade so eben fest ist. Ein Hinterrad in langen, horizontalen Ausfallenden muss schon derbe festgezogen werden, damit es nicht wandert.
Da kann es durchaus sein, dass man z.B. eine Hinterradnabe mit Titanachse absichtlich mit deutlichem Spiel kontern muss, damit es bei angezogenem Spanner verschwindet. Das passt auch nicht immer beim ersten Versuch und kann einige Spielerei nötig machen.
 
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Re: Mal eben schnell ne kleine Bastelfrage
Gegen das wandernde Hinterrad in horizontalen Ausfallenden kann man was tun, wenn die Position des Rades im Ausfallende für immer gleich bleiben soll:
Es gibt von Klein einen 19-mm-Flachsenker mit 8-mm-Durchgangsbohrung, der auf entsprechend aufgespacertem Rundmaterial festgeklemmt und mit Handgriff versehen werden kann (8er Rundstahl mit 10er Hülsen an den Enden). Man baut sich also gewissermaßen einen Hinterachs-Dummy mit Flachsenker zwischendrin.
Damit schrubbt man dann in Achsrichtung-innen ein paar Zehntel aus dem rechten Ausfallende, was natürlich am besten ganz hinten funktioniert, wo die "Fräsachse" prima geführt werden kann.
Die paar Zehntel reichen völlig, um das Rad später auch mit deutlich weniger Kraft auf dem Schnellspanner sicher zu halten.
Irgendwann mache ich mal ein Foto von der Apparatur und dem Ergebnis.
 
Beim horizonalem Ausfallende hängt es auch ab von der kleinsten Übersetzung/Untersetzung. Vor allem bei 3-Fach vorne ziehst du im kleinstem Gang mächtig an der Nabe. Dann halten, wie schon erwähnt, die modernen Leichtbauschnellspanner nicht, etwas aus der alten Restekiste funktioniert oft prima.
 
Ich habe einen alten Stahlrahmen mit 126 mm Ausfallende auf ein 130er Laufrad und eine SRAM 9-fach über ein Adapter umgerüstet. Soweit so gut, allerdings besteht das Problem, dass sich immer mal wieder (der Schnellspanner kann wohl ein leichtes Spiel nicht verhindern) der Verschlussring der Kassette und Schaltwerkaufhängung in die Quere kommen und Reibung entsteht bzw. das Rad nicht mehr frei dreht. Hat jemand eine Idee, wo ich am besten ansetze? Die Aufhängung habe ich innenseitig schon etwas runtergeschliffen, da würde ich aber ungern mehr Material abtragen. Gibt es zB. Verschlussringe für die PG950, die besonders flach sind? Danke.
 
Kannst Du davon mal Fotos machen?
Ich bin mir nicht sicher, was Du mit Adapter, Schaltwerkaufhängung und Aufhängung meinst.
 
Beim horizonalem Ausfallende hängt es auch ab von der kleinsten Übersetzung/Untersetzung. Vor allem bei 3-Fach vorne ziehst du im kleinstem Gang mächtig an der Nabe. Dann halten, wie schon erwähnt, die modernen Leichtbauschnellspanner nicht, etwas aus der alten Restekiste funktioniert oft prima.

Gegen das wandernde Hinterrad in horizontalen Ausfallenden kann man was tun, wenn die Position des Rades im Ausfallende für immer gleich bleiben soll:
Es gibt von Klein einen 19-mm-Flachsenker mit 8-mm-Durchgangsbohrung, der auf entsprechend aufgespacertem Rundmaterial festgeklemmt und mit Handgriff versehen werden kann (8er Rundstahl mit 10er Hülsen an den Enden). Man baut sich also gewissermaßen einen Hinterachs-Dummy mit Flachsenker zwischendrin.
Damit schrubbt man dann in Achsrichtung-innen ein paar Zehntel aus dem rechten Ausfallende, was natürlich am besten ganz hinten funktioniert, wo die "Fräsachse" prima geführt werden kann.
Die paar Zehntel reichen völlig, um das Rad später auch mit deutlich weniger Kraft auf dem Schnellspanner sicher zu halten.
Irgendwann mache ich mal ein Foto von der Apparatur und dem Ergebnis.

Habe das Problem so gelöst:

55.JPG


Betroffen ist eigentlich nur die Antriebsseite. Es reicht ein 2-mm-Alublech oder ein 1-mm-VA-Blech aus, um das Verrutschen der Kette in Richtung Tretlager zu unterbinden. Wählt man die Bohrung an der entsprechenden Stelle kann man das Prinzip auch umkehren und die Kette am Singlespeed damit Spannen. Mit etwas mehr Aufwand, Unterlegscheiben zwischen Winkel und Ausfallende, kann man damit sogar die Kette nachspannen.

66.JPG


Neben den geeigneten Achsen ist es sehr wichtig beim Schmieren der Kette kein Öl an die Stelle kommen zu lassen, bzw da zu entfetten.
 
Ah, okay.
Das Problem wirst Du nicht so einfach lösen können, weil die Haltemutter des Adapters innen übersteht.
Du musst also irgendwie an der Nabenachse mehr Abstand zwischen der Anlagefläche am Rahmen und dem Abschlussring der Kassette rausholen.

Nimm die Kassette doch mal ab und schau Dir die Nabenachse genau an:
Kann man da auf der rechten Seite irgendwo eine 1-2 mm dicke Unterlegscheibe einbauen?
Einbauweite wäre anschließend 131 oder 132 mmm, aber das macht nichts.
 
Danke für die Antworten.
“nicht mehr frei laufen” ist zu viel gesagt. Wenn alles perfekt eingestellt ist und die Klemmkraft passt, dreht das Rad länger nach. Es ist ein Hauch, aber es ist zu spüren.

“Wenn ich richtig arbeiten muss” lässt wieder so viel Spielraum.

Ab wann beginnt der Spanner bei Euch zu klemmen? Bei 90 Grad Hebel oder schon vorher?
Wenn ihn das ordentlich anziehe, dann schon ab 60 Grad. Das könnte zu fest sein.
90° bzw Verlängerung der Nabenachse ist für Shimano Spanner vernünftig. Und dann zudrücken bis zum Anschlag. Daß er auf den letzten mm wieder etwas leichter geht ist gewollt, der Excenter ist so ausgerichtet. Daran ändert die Einstellung nichts.
 
Ah, okay.
Das Problem wirst Du nicht so einfach lösen können, weil die Haltemutter des Adapters innen übersteht.
Du musst also irgendwie an der Nabenachse mehr Abstand zwischen der Anlagefläche am Rahmen und dem Abschlussring der Kassette rausholen.

Nimm die Kassette doch mal ab und schau Dir die Nabenachse genau an:
Kann man da auf der rechten Seite irgendwo eine 1-2 mm dicke Unterlegscheibe einbauen?
Einbauweite wäre anschließend 131 oder 132 mmm, aber das macht nichts.
es sieht auch so aus als ob auf der linken Seite noch mehr als genug Platz ist um den Abstand zwischen Ausfallende und Nabe zu verkürzen. Dann bliebe es bei 130 mm
 
Gegen das wandernde Hinterrad in horizontalen Ausfallenden kann man was tun, wenn die Position des Rades im Ausfallende für immer gleich bleiben soll:
Es gibt von Klein einen 19-mm-Flachsenker mit 8-mm-Durchgangsbohrung, der auf entsprechend aufgespacertem Rundmaterial festgeklemmt und mit Handgriff versehen werden kann (8er Rundstahl mit 10er Hülsen an den Enden). Man baut sich also gewissermaßen einen Hinterachs-Dummy mit Flachsenker zwischendrin.
Damit schrubbt man dann in Achsrichtung-innen ein paar Zehntel aus dem rechten Ausfallende, was natürlich am besten ganz hinten funktioniert, wo die "Fräsachse" prima geführt werden kann.
Die paar Zehntel reichen völlig, um das Rad später auch mit deutlich weniger Kraft auf dem Schnellspanner sicher zu halten.
Irgendwann mache ich mal ein Foto von der Apparatur und dem Ergebnis.
Danke für die vielen hilfreichen Antworten.
Ich denke, daß ich mit "vorne nicht so fest" bzw. "90° bzw Verlängerung der Nabenachse" gut zurecht komme. Ihr habt das echt gut beschrieben, wenngleich ich das alles querlesen mußte, um ein Gefühl zu entwickeln. Ich habe mein Vorderrad wunderbar einstellen können - jetzt pendelt das Rad sanft aus, hat aber dennoch absolut kein Spiel mehr.

Mein Hinterrad mit horizontalen Ausfallenden werde ich doch recht stramm anziehen - zumal das hier ja auch an Stahlrädern nicht sonderlich verpönt zu sein scheint. Ich bin ein gebranntes Kind.

Für das, was @Landscape gemacht hat, gibt es eine fertige Lösung. Es geht hier möglicherweise mehr im die gefühlte Sicherheit, aber mit meinerm 34er Blatt und meinem Körpergewicht kann ich doch wohlmöglich einiges an Kraft auf die Kette bringen und ich möchte nicht bei jeder satten Steigung um meinen Rahmen bangen, in den ich so viel Arbeit gesteckt habe.

Ich habe in den sauren Apfel gebissen und mir für ca. 50 Euro den Hurdy Gurdy gekauft.
https://www.bike24.de/p175972.html
Der verhindert, daß das Rad nach vorne rutschen kann. Dennoch kann man das Hinterrad immer noch fein justieren.
 

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Das finde ich alles ja sehr spannend!

1. Links radial eingespeicht, rechts mit 3-fach Kreuzung. Wow!
2. Mangels guter Bilder habe ich mich auch immer gefragt, ob mein äußeres Leitblech vom gebrauchten Schaltwerk vielleicht schon mal etwas abbekommen hat... Aber nein, die sind offenbar ab Werk schon "ganz leicht in sich verdreht"...
 
Kleine rätselfrage:

Ein Nachbar, dem ich vor 4-6 Monaten ein Rennrad verkauft habe, kam jetzt wieder zu mir.
Das innenlager hat sich auf beiden Seiten gelöst, rechts extrem.
Solange ich damit gefahren bin, war das total unauffällig, habe allerdings auch nur wenige KM damit gemacht.
Ich kann das natürlich wieder festziehen, aber wie kann sowas passieren?
 

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Kleine rätselfrage:

Ein Nachbar, dem ich vor 4-6 Monaten ein Rennrad verkauft habe, kam jetzt wieder zu mir.
Das innenlager hat sich auf beiden Seiten gelöst, rechts extrem.
Solange ich damit gefahren bin, war das total unauffällig, habe allerdings auch nur wenige KM damit gemacht.
Ich kann das natürlich wieder festziehen, aber wie kann sowas passieren?
ITA Gewinde ?
 
Kleine rätselfrage:

Ein Nachbar, dem ich vor 4-6 Monaten ein Rennrad verkauft habe, kam jetzt wieder zu mir.
Das innenlager hat sich auf beiden Seiten gelöst, rechts extrem.
Solange ich damit gefahren bin, war das total unauffällig, habe allerdings auch nur wenige KM damit gemacht.
Ich kann das natürlich wieder festziehen, aber wie kann sowas passieren?
Ich würde gerne ein ganz kleines Puzzlestück in den Ring werfen: Es gibt moderne Patronenlager, die mit relativ wenig Drehmoment festgezogen werden sollen, z.b. das Miche Primato JIS (ein normales aber leichtes BSA Patronenlager). Hier soll auf einer Seite nur mit 25Nm angezogen werden, daher ist das Netz voll von Leuten, die schreiben, daß sich ihr Lager gelöst hat. Der Tipp ist hier, einfach mit Loctite Mittelfest zu arbeiten - die Leute schreiben dann, daß es dann keine Probleme mehr gibt.
Ich weiß, daß Du weder ein Patronenlager hast noch mit so wenig Drehmoment gearbeitet haben wirst und daß Du die Ursache wissen willst - hierzu kann ich leider nichts beitragen. Dennoch erscheint das Arbeiten mit Schraubensicherung ein probates Mittel, so etwas zu verhindern, wenn (!) die Ursache klar ist. (So habe ich gelesen...)
 
Das innenlager hat sich auf beiden Seiten gelöst, rechts extrem.
Würde ich annehmen, habs aber nicht gecheckt.

🇮🇹🍕🍝🍅

Bin mir jetzt unsicher- muss die Lagerschale richtig fest sein, oder richtig richtig fest oder bombenfest oder extrem bombenfest? Und bei welchem Drehmo-Schlüssel kann man das so einstellen?
Es ist quasi Gesetz, dass sich eine rechte ITA-Schale lösst, wenn sie nicht brutal angeballert oder sonstwie extra fixiert wurde. Da ist nix kaputt oder seltsam. Richtig feste anziehen oder mit Loctite mittelfest (UND richtig feste anziehen).
Ah, jetzt beginnt wieder der Reigen um die selbstlösende rechte-ITA-Schale.
Da schreibt dann einer, dass sich bei ihm die rechte Schale noch nie gelöst hat, der nächste zeigt eine brachiale Schlüssel-Hebel-Konstruktion, dann schreibt einer "Popcorn und Bier" dann schreibt einer: am besten Rahmenwechsel statt Lagerwechsel.

Kann man dass nicht irgendwie automatisieren?


1743110481401.png
 
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Bin mir jetzt unsicher- muss die Lagerschale richtig fest sein, oder richtig richtig fest oder bombenfest oder extrem bombenfest?
Und bei welchem Drehmo-Schlüssel kann man das so einstellen?
Frag mal @Bianchi-Hilde bei dem hat sich noch nie ein ITA Lager
Von selbst gelöst nach seiner Aussage
Ursache
Unsauberes Gewinde
Anlagefläche nicht plan
Zum viel Fett am Gewinde
Nicht angeballert
Passendes Werkzeug für nen Dremo is mir nicht bekannt
 
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