Während Bayern und Westfalen heute fröhlich rumkadavert haben, haben wir Siedernaxen die Asche hochgehalten und die Sahne aus dem Feuer geholt...odersoähnlich...
Bei prächtigem Wetter darf auch mal der Hipsteroid mit zur Arbeit, hier lümmelt er im Eingang "meiner" Werkstatt rum
Die meisten unserer Rädchen rollen ja ins Büro, wie wir Seiten zuvor gesehen haben. Meins darf in ne Holzwerkstatt... oder Bastel hö..le. Ausstattung klassisch wie unsere Räder - die Maschinen stammen aus den 60er bis 80er Jahren
Vorne eine "Dornburg", vermutlich 1962 (aus der Produktionsnummer geschlossen), Firma scheint nicht mehr zu existieren, die Fräse eine "Schröder", in den 80ern verschwunden, dahinter der Rolls Royce unter den Drechselmaschinen: eine "Alex. Geiger", Ludwigshafen, auch glaubich in den 80ern untergegangen. Ach ja, ich arbeite hier seit 35 Jahren und hatte das Glück, auch die grundsätzliche Anordnung in dem Raum neu bestimmen zu können/müssen. Noch ein Blick hinter die Platten:
Die "Elektra Beckum" ist nicht so alt, aber in der Mitte ein "Graetz" Melodia mit seinem warmen Röhrenklang, polizeifunktauglich (was seit vielen Jahren die Schüler nicht mehr interessiert - gibt´s den noch ?) und "korkengesteuert" - An- und Austaste sind zerbrochen, durch Sektkotken ersetzt.
Das Pinarello Asolo spezial war mein erstes Rennrad und muss nach einem kapitalen Unfall mit Stauchung und verbogener Gabel, brutal zurückgebogen, beweisen, dass das möglich ist. Bisher konnte ich noch durch jedes Loch durchheizen ohne weitere Schäden, toitoitoi. Als RR ist mir der Rahmen mittlerweile zu klein.
Sonderlich ordentlich bin ich nicht, viel hat sich angesammelt. Mein oberstes Gebot für den Schuppen war auch immer: Zeit zählt nix, Material alles, ist ja kein Produktionsbetrieb. Inzwischen zählt hier aber doch die Zeit, die, die ich hier noch verbringen werde... und einiges ist schon auf der Strecke geblieben, so unsere Schultraditionsfahrt in die Provence (Sterbedatum Nikolaustag 2017). 14x war ich dabei, 3x Mt. Ventoux, und mit dieser Karte habe ich in einigen Jahren diese Fahrt den Schülern vorgestellt:
Sie hängt an der Dachschräge des Raumes. Jetzt muss ich ne kleine Träne verdrücken.