Muss mich doch mal zum Thema äussern. Profitrikot tragen ist aus meiner Sicht OK (wenn auch öfters, wie hier schön gesagt, peinlich) aber: leider sehen m.E. die Profitrikots der letzten Jahren einfach Sch****e aus! Und zwar, bis auf wenige Ausnahmen, durchs Band, man kann allenfalls noch zwischen hässlichen und noch hässlicheren Profitrikots unterscheiden.
Alle übersäht mit Labels aller Art, wobei ich mich gelegentlich frage, wozu Schriften, die 1cm hoch sind, überhaupt nocht gut sind, denn lesbar sind die nicht, wenn sie gefahren werden, und sollten sie "stehend" in einer Kamera festgehalten werden, vermutlich auch nicht.
Bin gerade nochmals den Rosekatalog durchgegangen. Z.B. Team Cofidis, auf der Trikotvorderseite eine Telefonnummer, mit den Verbindungskosten pro Minute. Sorry, aber wenn ich das sehe kriege ich auch noch gleich einen Lachanfall

. Wenn ich auf meine Runden ab und zu ein "Team Phonak" antreffe, womöglich noch mit dem entsprechenden RR, kann ich mir jedesmal ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ist nun leider mal völlig "out" inzwischen.
Immerhin habe ich bei den Profitrikots den Eindruck, dass dort gelegentlich noch ein "Design", das diesen Namen verdient, stattgefunden hat, aber selbst das kann an der Labelüberflutung, die in den meisten Fällen jedes Trikot ruiniert, nichts ändern. Das Katastrophenniveau wird allerdings erst bei Vereinen bzw. Provinzteams, mit ihren am Küchentisch entworfenen Trikots, erreicht. Was dort geboten wird, da verschlägt es mir die Sprache. 2 Beispiele, einfach aus der Galerie gepickt:
http://www.rennrad-news.de/fotos/showphoto.php/photo/11269
http://www.rennrad-news.de/fotos/showphoto.php/photo/6262
Ich meine, irgendwann kann man sich doch direkt eine Zeitung als Druckvorlagen nehmen, da fällt nicht mehr viel ab.
Bitte die Betreffenden das nicht persönlich zu nehmen, sind für mich lediglich Anschauungsbeispiele.
Ich kann die Vereine zwar verstehen, wenn damit ihre Klamotten (teilweise) bezahlt sind. Aber für Private ergibt das wenig Sinn, wenn diese potthässlichen Fetzen gleich teuer (wenn nicht teurer) sind wie solche ohne Labels.
Irgendwann, das muss schon eine Weile her sein, als ich noch mit 3Gang-Nabenschaltung fuhr, muss diese unheilvolle Entwicklung bei den Profitrikots wohl eingetreten sein. Ich besitze einzig folgendes Profitrikot, war ca. 1985 "aktuell", meiner Meinung nach war das noch eines, das einigermassen ansehnlich daher kam und eine gute Balance zwischen "Farben/Design" und Labels aufwies.
Der ganze "Retro" & "Kult" Hype ist mir in fast allen Fällen zuwider, aber bei den Profitrikots finde ich die "guten alten Zeiten" tatsächlich besser als die heutigen. Selbst die Trikots die 1940 gefahren wurden gefallen mir besser als die meisten heutigen. Dass weniger mehr ist, scheint heute komplett vergessen worden zu sein. Vergleicht mal z.B. das m.E. sehr gelungenen "Forum"-Trikot Vulkano:
http://www.rennrad-news.de/fotos/showphoto.php/photo/21538/cat/500/ppuser/2341 (leider noch immer kein Ganzkörperfoto

verfügbar). Verglichen mit Profisklamotten, ist das wie Tag und Nacht. Wieso kriegen Teams mit Millionenbudgets sowas nicht auf die Reihe?
Darum fahre nicht mit Profitrikots. Allerdings mit ein paar gebrauchten Provinzteam-Hosen, bei denen ist es im Allgemeinen nicht möglich, diese zu stark zu verunstalten.
Gruss